mechanisch – digital – fiskal - bei Taxi 60160

TiTelgescHicHTe fiskaltaxameter
fiskaltaxameter:
fluch oder segen?
Müssen bis 2017 alle taxameter in irgendeiner form digital und unveränderbar
auslesbar sein? diese frage beschäftigt das Gewerbe in deutschland
spätestens seit november 2010, als das bundesministerium für finanzen einen
Verwaltungserlass zur Aufbewahrung digitaler Unterlagen in Registrierkassen,
Waagen mit Registrierkassenfunktion, taxametern und Wegstreckenzählern
veröffentlichte.
damit will man ganz
offensichtlich nicht
nur Manipulation
oder Manipulationsmöglichkeitensondern
viel mehr
deren Ausmaße ermitteln. Schwarzarbeit
und Steuerhinterziehung im
Taxigewerbe soll unmöglich gemacht
werden, was aber nur durch den
Einsatz von technisch und logistisch
optimierten Fiskalspeichern möglich
sein wird.
„Hallo Taxi “ hat mit Barbara Stering,
Produktmanagerin des Salzburger
Unternehmens HALE electronic über
den aktuellen Stand gesprochen. HALE
gilt nicht nur als Taxameter-Marktführer
im deutschsprachigen Raum sondern
ist auch aktuell an der Entwicklung
eines manipulationssicheren Verfahrens
beteiligt.
Hallo Taxi: Frau Stering, als europaweit
agierender Taxameter-Hersteller sind
Sie von der EU-Richtlinie 2004/22/EG
direkt betroffen. Diese fordert von den
EU-Mitgliedstaaten – mit Frist bis längstens
Oktober 2016 – dass gesetzlich
vorgeschriebene Messgeräte also
auch Taxameter den Anforderungen
der MID-Richtlinie entsprechen müssen.
Was genau bedeutet das für Ihr
Unternehmen?
Hale: „Wir haben uns im Sinne der
Kunden bereits frühzeitig mit der MID
auseinandergesetzt, beide aktuellen
HALE Taxameter, Microtax-06 wie
auch Spiegeltaxameter SPT-02, sind
seit 2008 entsprechend der MID zugelassen.
Somit können Taxiunternehmer
jederzeit – beispielsweise
mit dem Fahrzeugwechsel – diese
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Anforderung erledigen. Unsere
Expertise bezüglich Taxameter war
übrigens in der MID-Software-Group
gefragt, in der wir 2001 bis 2004 mitarbeiteten.“
Hallo Taxi: Das Thema Fiskaltaxameter
ist nicht ganz neu. In Ungarn, Tschechien,
Polen, Rumänien, Bulgarien und
Griechenland gibt es derartige Vorschriften
bereits seit Jahren, die aber
eher halbherzig vollzogen werden.
Worin liegt der Unterschied zu den
Forderungen, die jetzt in Deutschland
vom Finanzministerium gestellt werden?
Hale: „Diese derzeitigen Fiskaltaxametergesetze
sind größtenteils
geringfügig angepasste Gesetze für
Registrierkassen mit Fiskalspeicher.
Diese sind sehr umfangreich und
detailliert, oft werden darin veralterte
Technologien vorgeschrieben, wie
zum Beispiel die Speicherung der
Tagesumsätze in einmalig beschreibbaren
Speichern, die zudem auch
vergossen werden müssen. Zusätzlich
zur eichbehördlichen Bauartzulassung
muss zumeist eine technische
Prüfung und Abnahme durch das
Finanzamt oder eine beauftragte
Stelle erfolgen.
Die Verordnung des deutschen
Finanzministeriums ist ein Erlass an
die obersten Finanzbehörden der
Bundesländer. Es ist hierin im Unterschied
zu einem Fiskalgesetz kein
technischer Lösungsansatz beschrieben,
sondern die „Aufbewahrung
digitaler Unterlagen bei Bargeschäften“
geregelt: alle mit Hilfe eines
Taxameters oder Wegstreckenzählers
erfassten steuerlich relevanten
Hallo Taxi 2|11
barbara stering, Produktmanagerin
des Unternehmens hALE electronic
Einzeldaten müssen unveränderbar
und vollständig aufbewahrt werden
und in einem auswertbaren Datenformat
vorliegen.“
Hallo Taxi: In Hamburg und im kleinen
Rahmen nun auch in Berlin ist Ihr
Unternehmen an der Entwicklung einer
Lösung für die Taxameter-Anforderungen
seitens der Finanz involviert.
Können Sie unseren Lesern einen Überblick
zum aktuellen Stand geben? Wie
kann ein manipulationssicheres und
elektronisch speicherndes System aussehen,
auf das die Behörde in Zukunft
Zugriff hat?
Hale: „Derzeit läuft eine Prototypenphase
mit 10 Einheiten in
Hamburg und Berlin mit freiwilligen
Taxiunternehmern, die in den
nächsten Wochen auf 30 Einheiten
aufgestockt wird.
Die geforderte Unveränderbarkeit