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mechanisch – digital – fiskal - bei Taxi 60160

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funk geflüster<br />

Zürich:<br />

<strong>Taxi</strong>tarife sind nun Höchsttarife<br />

Wer in Zürich mit einem der 1500 <strong>Taxi</strong>s<br />

fährt, muss mit einem relativ hohen<br />

Fahrpreis rechnen. Die heutigen Tarife:<br />

Grundtaxe 6 Franken (ca. 5 Euro), Kilometerpreis<br />

3.80 (ca. 3,15 Euro) und<br />

eine Stunde Wartezeit 69 Franken (ca.<br />

57 Euro). Dass die <strong>Taxi</strong>fahrten billiger<br />

werden, ist schwer vorstellbar <strong>–</strong> trotz<br />

des Urteils des Bundesgerichts, das<br />

eine verbindliche Tarifordnung mit der<br />

Wirtschaftsfreiheit als nicht vereinbar<br />

ansieht. Die <strong>Taxi</strong>tarife der Stadt Zürich<br />

gelten deshalb nun als Höchsttarife<br />

und dürfen somit von den <strong>Taxi</strong>fahrern<br />

unter- aber nicht überschritten werden.<br />

Das Gerichtsurteil bringt die Zürcher<br />

<strong>Taxi</strong>branche in Bewegung. Doch ohne<br />

den Willen der <strong>Taxi</strong>unternehmer führen<br />

flexible Tarife nicht zwangsläufig zu<br />

günstigeren Fahrpreisen. Die Praxis in<br />

anderen Städten zeigt, dass <strong>bei</strong><br />

22<br />

Zürich ist ein teures Pflaster. Auch <strong>bei</strong> den Preisen für eine <strong>Taxi</strong>fahrt liegt die<br />

Stadt an europäischer Spitze. Das könnte sich nun ändern, wenn gleich<br />

eher theoretisch als praktisch. Denn das Bundesgericht befand in seinem<br />

kürzlich veröffentlichten Urteil, dass die verbindliche Tarifordnung für das<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe nicht mit der Wirtschaftsfreiheit vereinbar sei. Damit gelten<br />

nun die städtischen <strong>Taxi</strong>tarife als Höchsttarife.<br />

Höchsttarifen praktisch alle <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

den erlaubten Maximalpreis verlangen.<br />

taxameter muss laufen<br />

Wie bisher dürfen <strong>Taxi</strong>fahrten nur mit<br />

eingeschalteter <strong>Taxi</strong>uhr durchgeführt<br />

werden. Von Bundesrechts wegen sind<br />

die <strong>Taxi</strong>betriebe zudem verpflichtet,<br />

ihre Preise anzuschreiben. Sofern<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer der Kundschaft einen<br />

die stadt Zürich hat konsequenzen aus einem bundesgerichtsurteil zur<br />

taxiverordnung gezogen: die städtischen taxitarife gelten nun als<br />

höchsttarife<br />

Pauschalpreis für eine Fahrt anbieten,<br />

haben sie den Taxameter ebenfalls in<br />

Betrieb zu setzen. Dies ermöglicht es<br />

der Kundschaft zu überprüfen, ob die<br />

vereinbarte Pauschale die Höchsttarife<br />

nicht doch überschreitet.<br />

Für Grégoire Allet, Geschäftsführer der<br />

Zentrale <strong>Taxi</strong> 444 AG, liegen die Vorteile<br />

darin, dass die Konsumenten günstigere<br />

Tarife bekommen könnten.<br />

Hallo <strong>Taxi</strong> 2|11<br />

Allerdings verweist er auch auf die<br />

Nachteile eines Höchsttarifs wie „die<br />

Ungewissheit über die Preise (wo zahle<br />

ich wie viel?) und mögliche Qualitätseinbussen“.<br />

Als Funkzentrale eine einheitliche<br />

Preisgestaltung in allen angeschlossenen<br />

<strong>Taxi</strong>s dem Kunden anzubieten,<br />

ist verboten, wie Allet ausführt,<br />

aber „es wird Empfehlungen geben.“<br />

Patrick Rauber, Geschäftsführer der<br />

Zentrale Alpha <strong>Taxi</strong> AG wertet den<br />

Entscheid des Bundesgerichtes positiv,<br />

da es eine Liberalisierung des Marktes<br />

sei. „Jeder einzelne <strong>Taxi</strong>fahrer kann<br />

sich nun Gedanken machen, welche<br />

Leistungen angeboten werden (Fahrzeug,<br />

Services, etc.) und welcher Preis<br />

für die Leistungen verlangt wird. In<br />

Zukunft wird es vermutlich kostengünstige<br />

<strong>Taxi</strong>s mit einem kleinen Leistungspaket<br />

geben und Premium-<strong>Taxi</strong>s mit<br />

einem großen Leistungspaket. Der<br />

Kunde kann aufgrund seiner Präferenzen<br />

das Produkt wählen.“<br />

Auf die Frage, ob Alpha <strong>Taxi</strong> eine einheitliche<br />

Preisgestaltung für alle angeschlossenen<br />

<strong>Taxi</strong>s vorgeben werde,<br />

antwortet Rauber, dass das eine<br />

schwierige Frage sei , da jeder <strong>Taxi</strong>halter<br />

ein eigener Unternehmer ist. „ Auf<br />

der einen Seite wollen wir die unternehmerische<br />

Freiheit gewähren und<br />

auf der anderen Seite möchten wir für<br />

unsere Großkunden ein einheitliches<br />

Preisniveau anbieten. Zudem gibt es<br />

einen Unterschied ob der Fahrgast ein<br />

Einsteiger ist oder die Fahrt durch die<br />

Zentrale vermittelt wird. Als Einsteiger<br />

sieht der Kunde die Qualität <strong>bei</strong>m<br />

Fahrzeug und der Preis ist angeschrieben.<br />

Bei einer Bestellung werden die<br />

Qualität und der Preis durch die Zentrale<br />

aufgezeigt. Wir werden die verschiedenen<br />

Szenarios genau prüfen und im<br />

Anschluss ein geeignetes Preismodell<br />

einführen.“

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