mechanisch – digital – fiskal - bei Taxi 60160

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26.09.2012 Aufrufe

Bundesländer aktuell Wien neuer kollektivvertrag 10 Ab 1. Juli gilt für Taxilenker ein neuer Kollektivvertrag, der den seit 1.1.2009 geltenden Bundeskollektivvertrag ablöst. Mit dem neuen Landeskollektivvertrag, der vom FG-Ausschuss mehrheitlich angenommen wurde, haben die Arbeitnehmer nun Anspruch auf ein Taggeld von 10 Euro. Angehoben wurden die Brutto-Mindestlöhne: ab dem 3. Dienstjahr beträgt der Mindestlohn 1.100 Euro und ab dem 5. Dienstjahr 1.200 Euro. Im Gespräch mit „Hallo Taxi“ erläutert Obmann KommR Christian Gerzabek das neue Lohnübereinkommen. Hallo Taxi: Mit 1. Juli tritt der neue Kollektivvertrag in Kraft. Was ändert sich dadurch für den einzelnen Taxilenker? christian gerzabek: „Grundsätzlich steht ab diesem Zeitpunkt jedem Taxilenker ein Taggeld in Höhe von 10 Euro pro Kalendertag zu, und zwar wenn seine Fahrtätigkeit mehr als drei Stunden beträgt. Diese Taggelder sind nach dem Einkommensteuergesetz steuerbefreit und auch von den Beiträgen zur Sozialversicherung ausgenommen. Was die Höhe des Brutto-Mindestlohns betrifft, treten erst für Dienstnehmer ab dem 3. Dienstjahr Änderungen in Kraft. Für sie gilt ab Juli ein Mindestlohn von 1.100 Euro. Für Lenker ab dem 5. Dienstjahr beträgt der Mindestlohn nun 1.200 Euro.“ Hallo Taxi: Der Anspruch auf unbesteuerte Diäten, also Taggelder, ist für das Gewerbe eigentlich nichts Neues, denn aufgrund eines Lohnübereinkommens erhalten Wiener Mietwagenlenker bereits seit 2009 Taggelder. Worin liegen die Vorteile? Christian Gerzabek: „Sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer sind derartige Diäten derzeit steuerfrei. Das bedeutet, dass ohne Erhöhung der Lohnnebenkosten für die Unternehmer eine realistische Entlohnung erfolgt.“ Hallo Taxi: Wie beurteilen Sie als Vertreter der Arbeitgeberseite den neuen Kollektivvertrag? christian gerzabek: „Ursprünglich ist die Arbeitnehmervertretung, also der Verhandlungspartner der Gewerkschaft vida, mit höheren Ansprüchen an uns herangetreten. Die Alternative zum nun ausverhandelten Kollektivvertrag wäre möglicherweise eine Herabsetzung der wöchentlichen Normalarbeitszeit von 55 Stunden auf vielleicht 40 Stunden gewesen. Eine Alternative, die sich sicherlich kein Unternehmer gewünscht hätte. Mit der Anhebung der Mindestlöhne erst ab dem 3. bzw. 5. Dienstjahr konnten wir erreichen, dass den Gegebenheiten unseres Gewerbes entsprochen wurde. Vor allem in den ersten Jahren ist die Fluktuation der Lenker sehr hoch sprich es wird das Unternehmen häufig gewechselt. Was noch hinzu kommt: die Tariferhöhung im Februar ist sehr moderat ausgefallen und dieser Umstand wurde von der Gewerkschaftsseite berücksichtigt. “ Hallo Taxi: Verfügen Sie als Unternehmer-Vertreter eigentlich Hallo Taxi 2|11 „Ab 1. Juli haben taxilenker Anspruch auf taggeld“, erklärt Obmann kommR christian Gerzabek über aussagekräftige Zahlen was die angemeldeten Arbeitnehmer im Taxigewerbe betrifft? christian gerzabek: „Seitens der Wiener Gebietskrankenkasse hat man uns bisher keinen Einblick gegeben. Unserem Verhandlungspartner sehr wohl und so kennen auch wir nun die aktuellen Zahlen per September 2010: 932 Unternehmen haben 4943 Dienstnehmer bei der Wiener Gebietskrankenkasse angemeldet. Davon sind 2117 Personen als geringfügig beschäftigte Arbeitnehmer gemeldet also fast 45 Prozent. Das zeigt schon auf, dass für unsere Unternehmer die Lohnkosten den größten Teil ihrer Betriebsausgaben ausmachen. Daher muss dieser Umstand bei den nächsten Tarifverhandlungen wesentlich mehr berücksichtigt werden. Zustimmung wurde mir seitens der Gewerkschaftsvertreter im Zuge der Kollektivverhandlungen signalisiert.“ Hallo Taxi: Wir danken für das Gespräch.

Burgenland fachgruppentagung in oberwart Am 11. Mai 2011 fand in der Regionalstelle Oberwart die diesjährige fachgruppentagung der fachgruppe für die beförderungsgewerbe mit Pkw statt. Schwerpunkt der diesjährigen Tagung waren neue Zugangskriterien für Patiententransporte. „Die burgenländischen Taxiunternehmer bieten eine hervorragende Qualität bei den Patiententransporten. Diese muss erhalten bleiben", fasste Obmann Patrick Poten die zukünftige Zielrichtung der Fachgruppe zusammen. Präsentiert wurde den Teilnehmern auch die geplante Novellierung der Landesbetriebsordnung, die u.a. ein Rauchverbot und die Ausstattung der Fahrzeuge mit Klimaanlage vorsieht. „Mit Inkrafttreten wird jedes neu angemeldete Taxi-Fahrzeug dann auch der Abgasnorm Euro 5 entsprechen müssen“, sagt Geschäftsführer Bernhard Dillhof und verweist auf die geplante Novelle der Wiener Landesbetriebsordnung, die ebenfalls dieses Kriterium im kommenden Jahr einführen wird. Großes Lob gab es von Fachverbandsobmann KommR Ing. Anton Eberl für die beiden Projekte „Jugendtaxi Burgenland" und „60plusTaxi" mit derzeit 86 Kooperationsgemeinden: „Einzigartig, was hier die Fachgruppe Burgenland initiiert hat. Diese Projekte können als Vorzeigeprojekte für ganz Österreich genannt werden". Bei der Tagung wurden auch verdiente Fachgruppenmitglieder geehrt: Walter Muhr aus Badersdorf feiert sein 25-jähriges Betriebsjubiläum und Rosa Renner, vertreten durch ihren Gatten Hannes Renner, aus Glashütten bei Schlaining, ihr 30-jähriges Betriebsjubiläum. neue stehtagevergütung Der Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs hat mit der Fachgruppe Wien als federführenden Verhandlungspartner der WKO einer Erhöhung der Stehtagvergütungssätze zugestimmt. Seit 1. Mai beträgt die Stehtagvergütung € 88, für Alleinfahrer bzw. € 137, für doppelt besetzte Taxifahrzeuge. Diesem Betrag ist die gültige MwSt (dzt.: 10%) hinzuzurechnen. Die neuen Sätze gelten für Schäden, die sich ab dem 1.5.2011 ereignet haben. Obmann Patrick Poten, fachverbandsobmann kommR ing. Anton Eberl, Walter Muhr, Obmann-stv. Johann Wagner, hannes Renner, fachverbandsgeschäftsführer Mag. Paul blachnik und fG-Geschäftsführer bernhard dillhof (v.l.n.r.) Hallo Taxi 2|11 11 Bundesländer aktuell

Bundesländer aktuell<br />

Wien<br />

neuer kollektivvertrag<br />

10<br />

Ab 1. Juli gilt für <strong>Taxi</strong>lenker ein neuer Kollektivvertrag, der den seit 1.1.2009 geltenden Bundeskollektivvertrag<br />

ablöst. Mit dem neuen Landeskollektivvertrag, der vom FG-Ausschuss<br />

mehrheitlich angenommen wurde, haben die Ar<strong>bei</strong>tnehmer nun Anspruch auf ein Taggeld<br />

von 10 Euro. Angehoben wurden die Brutto-Mindestlöhne: ab dem 3. Dienstjahr<br />

beträgt der Mindestlohn 1.100 Euro und ab dem 5. Dienstjahr 1.200 Euro. Im Gespräch mit<br />

„Hallo <strong>Taxi</strong>“ erläutert Obmann KommR Christian Gerzabek das neue Lohnübereinkommen.<br />

Hallo <strong>Taxi</strong>: Mit 1. Juli tritt der neue Kollektivvertrag in Kraft.<br />

Was ändert sich dadurch für den einzelnen <strong>Taxi</strong>lenker?<br />

christian gerzabek: „Grundsätzlich steht ab diesem<br />

Zeitpunkt jedem <strong>Taxi</strong>lenker ein Taggeld in Höhe von<br />

10 Euro pro Kalendertag zu, und zwar wenn seine Fahrtätigkeit<br />

mehr als drei Stunden beträgt. Diese Taggelder<br />

sind nach dem Einkommensteuergesetz steuerbefreit und<br />

auch von den Beiträgen zur Sozialversicherung ausgenommen.<br />

Was die Höhe des Brutto-Mindestlohns betrifft,<br />

treten erst für Dienstnehmer ab dem 3. Dienstjahr Änderungen<br />

in Kraft. Für sie gilt ab Juli ein Mindestlohn von<br />

1.100 Euro. Für Lenker ab dem 5. Dienstjahr beträgt der<br />

Mindestlohn nun 1.200 Euro.“<br />

Hallo <strong>Taxi</strong>: Der Anspruch auf unbesteuerte Diäten, also<br />

Taggelder, ist für das Gewerbe eigentlich nichts Neues,<br />

denn aufgrund eines Lohnübereinkommens erhalten Wiener<br />

Mietwagenlenker bereits seit 2009 Taggelder. Worin liegen<br />

die Vorteile?<br />

Christian Gerzabek: „Sowohl für Ar<strong>bei</strong>tgeber als auch<br />

Ar<strong>bei</strong>tnehmer sind derartige Diäten derzeit steuerfrei.<br />

Das bedeutet, dass <strong>–</strong> ohne Erhöhung der Lohnnebenkosten<br />

für die Unternehmer <strong>–</strong> eine realistische Entlohnung<br />

erfolgt.“<br />

Hallo <strong>Taxi</strong>: Wie beurteilen Sie als Vertreter der Ar<strong>bei</strong>tgeberseite<br />

den neuen Kollektivvertrag?<br />

christian gerzabek: „Ursprünglich ist die Ar<strong>bei</strong>tnehmervertretung,<br />

also der Verhandlungspartner der<br />

Gewerkschaft vida, mit höheren Ansprüchen an uns herangetreten.<br />

Die Alternative zum nun ausverhandelten<br />

Kollektivvertrag wäre möglicherweise eine Herabsetzung<br />

der wöchentlichen Normalar<strong>bei</strong>tszeit von 55 Stunden auf<br />

vielleicht 40 Stunden gewesen. Eine Alternative, die sich<br />

sicherlich kein Unternehmer gewünscht hätte. Mit der<br />

Anhebung der Mindestlöhne erst ab dem 3. bzw. 5. Dienstjahr<br />

konnten wir erreichen, dass den Gegebenheiten<br />

unseres Gewerbes entsprochen wurde. Vor allem in den<br />

ersten Jahren ist die Fluktuation der Lenker sehr hoch <strong>–</strong><br />

sprich es wird das Unternehmen häufig gewechselt. Was<br />

noch hinzu kommt: die Tariferhöhung im Februar ist sehr<br />

moderat ausgefallen und dieser Umstand wurde von der<br />

Gewerkschaftsseite berücksichtigt. “<br />

Hallo <strong>Taxi</strong>: Verfügen Sie als Unternehmer-Vertreter eigentlich<br />

Hallo <strong>Taxi</strong> 2|11<br />

„Ab 1. Juli haben taxilenker Anspruch auf taggeld“,<br />

erklärt Obmann kommR christian Gerzabek<br />

über aussagekräftige Zahlen was die angemeldeten<br />

Ar<strong>bei</strong>tnehmer im <strong>Taxi</strong>gewerbe betrifft?<br />

christian gerzabek: „Seitens der Wiener Gebietskrankenkasse<br />

hat man uns bisher keinen Einblick gegeben.<br />

Unserem Verhandlungspartner sehr wohl und so kennen<br />

auch wir nun die aktuellen Zahlen per September 2010:<br />

932 Unternehmen haben 4943 Dienstnehmer <strong>bei</strong> der<br />

Wiener Gebietskrankenkasse angemeldet. Davon sind<br />

2117 Personen als geringfügig beschäftigte Ar<strong>bei</strong>tnehmer<br />

gemeldet <strong>–</strong> also fast 45 Prozent. Das zeigt schon auf, dass<br />

für unsere Unternehmer die Lohnkosten den größten Teil<br />

ihrer Betriebsausgaben ausmachen. Daher muss dieser<br />

Umstand <strong>bei</strong> den nächsten Tarifverhandlungen wesentlich<br />

mehr berücksichtigt werden. Zustimmung wurde mir<br />

seitens der Gewerkschaftsvertreter im Zuge der<br />

Kollektivverhandlungen signalisiert.“<br />

Hallo <strong>Taxi</strong>: Wir danken für das Gespräch.

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