FRANKFURTmagazin - CDU-Kreisverband Frankfurt am Main
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Die bildungspolitische Sprecherin der <strong>CDU</strong>-Fraktion Prof. Dr. Daniela Birkenfeld im Gespräch<br />
mit dem Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst Udo Corts.<br />
Laatsch behauptete weiter, dass die<br />
geplanten Gebühren für Langzeitstudenten<br />
vom Studium abschreckten.<br />
„Trotz der Ankündigung, Gebühren<br />
für Langzeitstudenten einzuführen,<br />
haben sich für das Wintersemester<br />
2003/2004 mehr Studenten<br />
als je zuvor an Hochschulen<br />
des Landes eingeschrieben“, so Birkenfeld<br />
– nämlich 11.500 mehr als<br />
ein Jahr zuvor.<br />
Zudem werde fälschlicherweise<br />
ständig von „allgemeinen Studiengebühren“<br />
gesprochen, was darüber<br />
hinwegtäusche, dass 80 Prozent<br />
aller Studierenden von den<br />
geplanten Langzeitstudiengebühren<br />
überhaupt nicht betroffen<br />
seien. „Studierende mit Kindern,<br />
Berufstätige und Härtefälle wie z.B.<br />
wirtschaftliche Notlage kurz vor<br />
dem Ex<strong>am</strong>en, Krankheit, Opfer einer<br />
Straftat würden ohnehin von<br />
den Gebühren ausgenommen“,<br />
stellte Birkenfeld richtig.<br />
Ähnlich wie in Baden-Württemberg<br />
können die Regelstudienzeiten<br />
der verschiedenen Studiengänge an<br />
Universitäten oder Fachhochschulen<br />
um bis zu vier Semester überschritten<br />
werden, ehe Gebühren erhoben<br />
werden sollen. Jeder Student<br />
solle demzufolge zu Beginn seines<br />
Foto: Zell<br />
Studiums ein „Zeitguthaben“ erhalten,<br />
dessen Umfang vom jeweiligen<br />
Studienfach abhängt. „Eine<br />
Regelstudienzeit von sieben Semestern<br />
kann beispielsweise um<br />
drei Semester, ein achtsemestriges<br />
Studium um vier Semester überzogen<br />
werden. Im Normalfall wird<br />
das Erststudium also weiterhin gebührenfrei<br />
bleiben“, erklärte Birkenfeld.<br />
Nach Verbrauch des Zeitguthabens<br />
sollen die Gebühren im<br />
ersten gebührenpflichtigen Semester<br />
dann 500,– Euro, im zweiten gebührenpflichtigen<br />
Semester 700,–<br />
Euro und für alle weiteren gebührenpflichtigen<br />
Semester 900,– Euro<br />
je Semester betragen.<br />
Fraktion<br />
Ein Zweitstudium soll generell gebührenpflichtig<br />
werden, sofern es sich<br />
dabei nicht um eine fachlich begründete<br />
Weiterführung des Erststudiums<br />
handelt – dann wird ein zusätzliches<br />
Studienguthaben gewährt. Weiterführende<br />
Studiengänge wie etwa der des<br />
Masters auf den Bachelor-Abschluss<br />
werden durch die Erhöhung des Zeitguthabens<br />
berücksichtigt.<br />
„Die <strong>CDU</strong> wird mit dem Bildungsguthabenmodell<br />
das Bewusstsein<br />
für den Wert und die Begrenztheit<br />
der Hochschulressourcen schärfen,<br />
und <strong>am</strong> Ende wird es zu einer Studienzeitverkürzung<br />
beitragen“, so<br />
Birkenfeld abschließend. (az)<br />
Infobox:<br />
An den Hessischen Hochschulen<br />
sind derzeit rund 24.000 Langzeitstudierende<br />
(17 und mehr Hochschulsemester)<br />
und 14.000 Zweitstudierende<br />
(Letztere nach Einführung<br />
des Semestertickets sprunghaft<br />
angestiegen) eingeschrieben.<br />
An den Universitäten kostet ein Studium<br />
der Rechts-, Wirtschafts- oder<br />
Sozialwissenschaften etwa 20.000<br />
Euro, ein Studium der Ingenieuroder<br />
Naturwissenschaften 70.000–<br />
80.000 Euro, ein Medizinstudium<br />
um 150.000 Euro.<br />
Quelle: Hessisches Ministerium<br />
für Wissenschaft und Kunst<br />
Mit 36.000 Studierenden gehört die Johann Wolfgang Goethe-Universität zu den zehn größten<br />
Hochschulen in Deutschland. An ihr lehren und forschen mehr als 600 Professorinnen und<br />
Professoren, 16 Fachbereiche bieten 170 Studiengänge an.<br />
Foto: Florian Schröder<br />
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