Magazin innenpolitik, Ausgabe 3/2012 - des Bundesministerium des ...

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8 | INNENPOLITIK | 3_2012 | ÖFFENTLICHER DIENST Karriere beim Bund Der öffentliche Dienst des Bundes ist ein wichtiger Arbeitgeber für Hochschulabsolventen. Mit rund 130 Ausbildungsberufen und verschiedensten Studienmöglichkeiten – so zum Beispiel elf unterschiedlichen Studiengängen an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung – kümmert er sich zugleich selbst um Nachwuchskräfte. Fünf Porträts zeigen fünf ganz unterschiedliche Karrieren in der Bundesverwaltung. Über offene Stellen in der Bundesverwaltung informieren unter anderem die Internet-Portale www.bund.de www.arbeitsagentur.de Fachbereiche Zentralbereich, Allgemeine Innere Verwaltung und Nachrichtendienste – Abteilung Verfassungsschutz, Brühl Auswärtige Angelegenheiten, Berlin Bundespolizei, Lübeck Bundeswehrverwaltung, Mannheim Finanzen, Münster Kriminalpolizei, Wiesbaden Landwirtschaftliche Sozialversicherung, Kassel Nachrichtendienste – Abteilung Bundesnachrichtendienst, München Sozialversicherung, Berlin/Bochum Wetterdienst, Langen/Fürstenfeldbruck FH Bund: Von Polizei bis Wetterdienst Auf Bundesebene ist sie einzigartig: die Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, kurz FH Bund. Die 1979 gegründete verwaltungsinterne Hochschule ist angesiedelt in Brühl bei Bonn mit Standorten in mehreren Bundesländern. Sie bildet in elf dualen Studiengängen mit viel Praxis den Nachwuchs für den gehobenen nichttechnischen Dienst in der Bundesverwaltung aus. Das Spektrum der allesamt gebührenfreien Studiengänge reicht vom gehobenen Vollzugsdienst in der Bundespolizei und dem Bundeskriminalamt über die Zoll- und Bundeswehrverwaltung, bis hin zur Sozialversicherung und zum Wetterdienst. Die meisten Studierenden finden sich in den Fachbereichen Bundespolizei, Bundeswehrverwaltung und Sozialversicherung. Seit über einem Jahr bietet die FH zudem den Masterstudiengang Public Administration als berufsbegleitenden, weiterbildenden Fernstudiengang an. www.fhbund.de
Ein Studium mit rund 50 Fachkommilitonen starten, kostenlos auf dem Campus wohnen, 1000 Euro oder mehr pro Monat auf das eigene Konto und beste Aussichten auf einen guten Job im Anschluss – das sind keine schlechten Studienbedingungen. So sieht es auch Tina Tawackolian. Die 25-Jährige studiert im 4. Semester am Fachbereich Allgemeine Innere Verwaltung der FH Bund in Brühl nahe Bonn. Wie alle Studierenden, die an der Fach- hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung lernen, genießt sie noch einen Vorteil. Schon am ersten Tag auf dem großen Campus der Hochschule wurde sie zur Beamtin auf Widerruf ernannt. Zunächst hatte sie nach dem Abitur im Bundesinnenministerium eine dreijährige Ausbildung für den mittleren Dienst gemacht und dort anschließend ein Jahr lang im Personalreferat gearbeitet. »Nach dem Abi wusste ich nicht genau, in welche Richtung es gehen sollte«, erinnert sich die angehende Diplom-Verwaltungswirtin. Damals sei sie auf eine große Stellenanzeige des Ministeriums gestoßen und habe sich »auf gut Glück« beworben. Warum? »Das Logo, die Größe des Ministeriums haben mich beeindruckt«, sagt sie, »und die Vorstellung, beim Bund zu arbeiten, im öffentlichen Dienst mit seinen guten und sicheren Arbeitsbedingungen«. Vier Jahre nach dem Abitur hat die einstige Fachangestellte für Bürokommunikation schließlich den Schritt an die Hochschule getan. Studentin und Beamtin Mit ihrer Karriere in der Bundesverwaltung ist die verbeamtete Studentin nicht die Einzige an der FH in Brühl. »In meinem Kurs hat mindestens ein Drittel der Studenten bereits eine Ausbildung beim Bund hinter sich.« So hatte sie es leicht im ersten Semester, die meisten Inhalte kannte sie bereits. Auch sonst erleichtert ihr so Einiges das Studiendasein: 1000 Euro Gehalt, genannt Anwärterbezüge; und weil sie in Berlin bereits eine eigene Wohnung hat, darf sie kostenlos im Wohnheim auf dem Campus wohnen, einschließlich der Nutzung von Computer, Internet, Telefonanschluss, Fitnessraum und Tennisplätzen. Hinzu kommen für die Hauptstädterin Trennungsgeld, eine Bahncard 50 und einmal im Monat eine bezahlte Heimfahrt. Ihr drittes Semester hat sie ohnehin in ihrer Heimatstadt verbracht, als Praktikantin der Per- »Die Größe hat mich beeindruckt« ÖFFENTLICHER DIENST | 3_2012 | INNENPOLITIK | 9 Tina Tawackolian studiert an der FH Bund. sonalabteilung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung. Personal – das ist ihr Ding. »Ich schätze den direkten Bezug zu Menschen«, sagt Tina Tawackolian und denkt schon jetzt über ihre Diplomarbeit nach. Dafür hat sie sich die Integrationspolitik ausgesucht, ein Feld, das sie sich – neben dem Personalwesen – auch für ihre spätere Arbeit in der Bundesverwaltung vorstellen kann. Vermutlich als Beamtin auf Lebenszeit. hs Neuer Studiengang Eine moderne Verwaltung braucht IT-Spezialisten. Nun bildet der Bund auch selbst welche aus, genau abgestimmt auf seine Erfordernisse. Am 1. August starteten die ersten rund 50 Erstsemester ihr dreijähriges Diplomstudium der Verwaltungsinformatik an der FH Bund. Der eigenständige IT-Studiengang, offiziell heißt er Diplom-Verwaltungswirt/in (FH) – Schwerpunkt Verwaltungsinformatik, steht nicht nur Mitarbeitern der Bundesverwaltung offen, sondern auch Angehörigen von Institutionen die vom Bund finanziell gefördert werden, wie zum Beispiel Forschungseinrichtungen. Das duale Studium besteht aus 24 Monaten Unterricht an den Standorten Brühl und Münster und zwölf Monaten Praxis in den Behörden, aus denen die Studenten kommen. Ziel ist es, flexibel einsetzbare IT-Fachkräfte auszubilden, die das Aufgabenspektrum der öffentlichen Verwaltung verstehen und dafür optimale IT-gestützte Lösungen finden können. www.fhbund.de/verwaltungsinformatik Der gehobene Dienst ist eine Laufbahngruppe im öffentlichen Dienst, angesiedelt zwischen mittlerem und höherem Dienst. Die Laufbahn unterscheidet zwischen dem gehobenen technischen Dienst (z. B. Feuerwehr) und den gehobenen nichttechnischen Dienst (z. B. Verwaltung). Angehörige des gehobenen Dienstes arbeiten, je nach Laufbahn und Behörde, in der Regel als Sachbearbeiter. Die Einsatzgebiete reichen aber bis hin zur Leitung von Sachgebieten, Tätigkeiten als Amtsleiter, Referenten und stellvertretenden Referatsleitern.
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