Magazin innenpolitik, Ausgabe 3/2012 - des Bundesministerium des ...
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Gute Arbeitsbedingungen sind wichtig für gute<br />
Arbeitsergebnisse. Das wissen wir. Deshalb bieten<br />
wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
attraktive Rahmenbedingungen. Die Beschäftigten<br />
der Bun<strong>des</strong>verwaltung nutzen moderne Informationstechnologien.<br />
Sie<br />
haben breit gefächerte<br />
Fortbildungsmöglich-<br />
keiten und Karrierechancen.<br />
Nicht zuletzt<br />
sind die Arbeitsplätze<br />
im öffentlichen Dienst<br />
sicher und gut bezahlt.<br />
Dank flexibler<br />
Arbeitszeiten lassen sich Familie und Staatsdienst<br />
gut vereinbaren. Dies werden wir auch in Zukunft<br />
sicherstellen. Mit familienfreundlichen Bedingungen<br />
können wir das Spektrum an qualifizierten<br />
Fachkräften deutlich erweitern. Im internationalen<br />
Vergleich sehen wir in Deutschland Potenziale,<br />
Frauen noch stärker in die Berufstätigkeit einzubeziehen<br />
– auch beispielsweise durch die Ausweitung<br />
der Arbeitszeiten teilzeitbeschäftigter Frauen. Diese<br />
Chance wollen wir nutzen.<br />
Testphase »mobiles Arbeiten«<br />
Welche neuen Modelle der Arbeitszeitgestaltung<br />
können Sie sich für die Zukunft vorstellen?<br />
Zunächst möchte ich herausstellen, dass wir<br />
schon heute über eine Vielzahl von Arbeitszeitmodellen<br />
verfügen und somit sehr am Bedarf der einzelnen<br />
Mitarbeiter orientiert passgenaue Lösungen<br />
finden können. Allein für das Bun<strong>des</strong>innenministerium<br />
sind dies derzeit weit über 100 verschiedene<br />
Modelle, die wir mit unseren Beschäftigten vorrangig<br />
wegen der Wahrnehmung familiärer Verpflichtungen<br />
von der Kinderbetreuung bis zur Pflege von<br />
Angehörigen vereinbart haben. Ich finde: das kann<br />
sich sehen lassen! Und dennoch denken wir natürlich<br />
weiter. Ganz aktuell wollen wir beispielsweise<br />
»Die Beschäftigten verwalten<br />
nicht nur, sie gestalten.«<br />
ÖFFENTLICHER DIENST | 3_<strong>2012</strong> | INNENPOLITIK | 19<br />
Teamgeist zählt für die Beschäftigten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>innenministeriums auch außerhalb ihrer Büros beim Staffellauf der Berliner Wasserbetriebe.<br />
in unserem Haus das Modell <strong>des</strong> »mobilen Arbeitens«<br />
erproben. Bei dieser modernen Form <strong>des</strong><br />
Arbeitens wird ganz vordergründig in Teilen die<br />
Pflicht aufgehoben sein, den Dienst im Ministerium<br />
selbst zu verrichten. Damit entsteht eine neue<br />
Flexibilität, die wir uns<br />
jedoch genau anschauen<br />
möchten. Denn sie<br />
erfordert ein hohes Maß<br />
an Vertrauen, und es<br />
gibt wie so häufig auch<br />
die Kehrseite der Medaille.<br />
Mobiles Arbeiten<br />
darf zum Beispiel im Ergebnis<br />
nicht mit steter Verfügbarkeit gleichgesetzt<br />
werden.<br />
30 Prozent weniger Personal<br />
Die Privatwirtschaft setzt auf mehr Produktivität.<br />
Wie steigert der öffentliche Dienst seine Effizienz?<br />
Eines ist klar: Der öffentliche Dienst ist kein<br />
Wirtschaftsunternehmen, schon gar nicht können<br />
wir auf Export setzen – zumin<strong>des</strong>t keinen, der Geld<br />
in die klammen Haushalte bringt. Gleichwohl besteht<br />
ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen dem<br />
öffentlichen Dienst und der Privatwirtschaft. Jeder<br />
Staat verkraftet nur ein gewisses Maß an Verwaltung,<br />
denn diese ist steuerfinanziert. Dieses Verhältnis<br />
zwischen öffentlichem Dienst und den Erwerbstätigen<br />
in der Privatwirtschaft werden wir im Blick<br />
behalten und ein gesun<strong>des</strong> Verhältnis sicherstellen.<br />
Dies sage ich auch mit Blick auf die demografische<br />
Entwicklung. Dass wir im Bund zu viel Staat und<br />
Verwaltung hätten, ist aber ein Gerücht. Seit der<br />
Wiedervereinigung haben wir kontinuierlich unser<br />
Personal reduziert, bis heute um mehr als 30 Prozent.<br />
Kamen im Jahr 1989 auf einen im Öffentlichen<br />
Dienst Beschäftigten noch 206 Einwohner, werden<br />
es bis Ende dieses Jahres bereits 326 Einwohner sein.<br />
hs<br />
Familienfreundlich: Das<br />
Bun<strong>des</strong>innenministerium<br />
ist bereits zum zweiten Mal<br />
von der Hertie-Stiftung für<br />
seine familienfreundliche<br />
Personalpolitik ausgezeichnet<br />
worden. Das Zertifikat der<br />
von der Stiftung gegründeten<br />
berufundfamilie®-gGmbH<br />
wurde dem Ministerium im<br />
Juni dieses Jahres übergeben.<br />
Erstmals war die Behörde im<br />
Herbst 2007 mit dem Zertifikat<br />
für ihre Anstrengungen<br />
zur guten Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Familie ausgezeichnet<br />
worden.<br />
Rund 1.600 Beschäftigte<br />
arbeiten aktuell im<br />
Bun<strong>des</strong>innenministerium.<br />
Der Anteil an Frauen liegt<br />
bei rund 48 Prozent.