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Magazin innenpolitik, Ausgabe 3/2012 - des Bundesministerium des ...

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tur – in der Lage, qualifizierte und versierte Experten<br />

der Polizei zu entsenden. Dadurch, dass Bund<br />

und Länder gerade die Teilnahme an Polizeimissionen<br />

als gemeinsames Anliegen verstehen, ist sichergestellt,<br />

dass die jeweils benötigte Expertise in den<br />

Missionen zur Verfügung steht.<br />

Die verschiedenen Aktivitäten im Ausland bereichern<br />

die Verwendungsmöglichkeiten eines jeden<br />

Polizisten bei Bund und Ländern. Zunehmend<br />

Dienstort Madrid<br />

Wie ein Personalaustausch die Zusammenarbeit innerhalb<br />

der Europäischen Union stärkt, verdeutlicht das Interview mit<br />

Dr. Carsten Maas.<br />

Herr Dr. Maas, was sind Ihre Aufgaben als Austauschbeamter?<br />

Der Austausch hat das Ziel, die deutsch-spanische<br />

Zusammenarbeit in allen Themenfeldern<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums <strong>des</strong> Innern zu stärken.<br />

Grundlage hierfür sind zunächst Berichte zu wichtigen<br />

innenpolitischen Entwicklungen in Spanien<br />

in Zusammenarbeit mit der deutschen Botschaft.<br />

Daneben bemühen meine spanische Kollegin im<br />

Ministerium in Berlin, Pía Aracama, und ich uns darum,<br />

die beiden Häuser immer stärker miteinander<br />

zu vernetzen. Dazu gehört neben bilateralen Treffen<br />

auf Leitungsebene vor allem auch der Aufbau vertrauensvoller<br />

Beziehungen auf Arbeitsebene. Frau<br />

Aracama und ich werben beide sowohl im spanischen<br />

als auch im deutschen Ministerium für die jeweiligen<br />

Positionen <strong>des</strong> anderen Hauses. So wächst<br />

die Bereitschaft, sich gegenseitig zu unterstützen.<br />

Mit dem Blick auf Ihre bisherige Zeit in Madrid:<br />

Wie beurteilen Sie derartige Austauschprogramme?<br />

Gerade am Anfang war ohne Zweifel Unsicherheit<br />

bei den neuen Kolleginnen und Kollegen zu<br />

spüren. Wer lässt sich schon gerne in die Karten<br />

sehen? Bereits im Vorfeld der spanischen Ratspräsidentschaft<br />

2010 wurde dann aber schnell deutlich,<br />

ÖFFENTLICHER DIENST | 3_<strong>2012</strong> | INNENPOLITIK | 17<br />

werden Auslandsverwendungen daher zur Normalität<br />

in der deutschen Polizei und gehören – immer<br />

unter der Voraussetzung der Freiwilligkeit – zum<br />

Berufsbild. Wer sich heute für den Polizeiberuf<br />

entscheidet, wählt einen interessanten, vielfältigen<br />

und anspruchsvollen Beruf, der auch den Weg<br />

für eine Verwendung ins Ausland öffnet mit interessanten<br />

Erfahrungen, die weit über das normale<br />

Spektrum hinausgehen. |<br />

dass es den gegenseitigen Interessen<br />

sehr nützen kann, wenn man sich<br />

auf eine offene Zusammenarbeit einlässt.<br />

So erspart man sich zahlreiche<br />

Missverständnisse und kann sich auf<br />

die konstruktive Zusammenarbeit<br />

konzentrieren. Mit dem Aufbau <strong>des</strong><br />

Austauschprogramms mit wichtigen<br />

EU-Partnern sowie dem Ministerium für Innere<br />

Sicherheit der Vereinigten Staaten haben wir in Europa<br />

eine Vorreiterrolle übernommen. Auch wenn<br />

diese Form der Zusammenarbeit immer noch auf<br />

Skepsis stößt, bin ich sicher, dass solche Austauschprogramme<br />

in Zukunft immer selbstverständlicher<br />

werden. Spätestens seit dem Vertrag von Lissabon<br />

sind wir auch in der europäischen Innenpolitik fast<br />

immer darauf angewiesen, Mehrheiten für unsere<br />

Positionen in Brüssel zu bekommen. Austauschbeamte<br />

können <strong>des</strong>wegen – gemeinsam mit den Kolleginnen<br />

und Kollegen in Brüssel – ein wichtiger<br />

Faktor bei der Durchsetzung deutscher Interessen<br />

in Europa sein.<br />

Und woher kommen Ihre Spanischkenntnisse?<br />

Die verdanke ich meiner spanischen Ehefrau,<br />

die ich 1994 bei einem Italienisch-Sprachkurs in<br />

Florenz kennen gelernt habe. hs<br />

Die Hauptbedrohungen<br />

für Europa nach der<br />

Europäischen Sicherheitsstrategie<br />

sind: Terrorismus,<br />

Verbreitung von Massenvernichtungswaffen<br />

und<br />

organisierte Kriminalität,<br />

unter anderem aus sogenannten<br />

»gescheiterten<br />

Staaten«.<br />

Weiterführende<br />

Informationen:<br />

www.bun<strong>des</strong>polizei.de<br />

www.polizei.de<br />

www.frontex.europa.eu<br />

www.eeas.europa.eu<br />

Dr. Carsten Maas ist seit November<br />

2008 als Austauschbeamter<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>innenministeriums<br />

im spanischen<br />

Innenministerium in Madrid.<br />

Bis dahin war der promovierte<br />

Jurist persönlicher<br />

Referent <strong>des</strong> damaligen<br />

Innenstaatssekretärs und<br />

heutigen Bun<strong>des</strong>umweltministers<br />

Peter Altmaier.<br />

Der 39-Jährige hatte seine<br />

Karriere im öffentlichen<br />

Dienst 2005 zunächst bei der<br />

Bun<strong>des</strong>netzagentur begonnen<br />

und wechselte noch im<br />

selben Jahr als Referent in<br />

das Bun<strong>des</strong>ministerium <strong>des</strong><br />

Innern. Im Oktober endet<br />

seine vierjährige Aufgabe als<br />

Austauschbeamter.

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