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Magazin innenpolitik, Ausgabe 3/2012 - des Bundesministerium des ...

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Internationaler Datenschützer<br />

ÖFFENTLICHER DIENST | 3_<strong>2012</strong> | INNENPOLITIK | 13<br />

Wer sich fragt, warum er das Bun<strong>des</strong>ministerium <strong>des</strong> Innern nicht bei Facebook mit dem Gefälltmir-Knopf<br />

bewerten kann, der erhält eine Antwort von Dr. Rainer Stentzel. »Ein Grund ist, dass die<br />

Rechtslage heute zu kompliziert ist. Beim Facebook-Gefällt-mir-Knopf gibt es viele Beteiligte.<br />

Es ist schwer zu beurteilen, wer welche datenschutz rechtliche Verantwortung trägt«, sagt er.<br />

Wir müssen das Datenschutzrecht daher übersichtlicher,<br />

effektiver und lesbarer gestalten,<br />

damit wir leichter erkennen können, was zulässig<br />

ist und was nicht.«, sagt der 43-jährige Regierungsdirektor.<br />

Er leitet in dem Ministerium seit März<br />

<strong>2012</strong> die Projektgruppe Datenschutz. Die achtköpfige<br />

Gruppe arbeitet die Position der Bun<strong>des</strong>regierung<br />

zur Reform <strong>des</strong> Datenschutzes in Europa<br />

aus. »Die Aufgabe begeistert mich immer wieder«,<br />

sagt Stentzel. Und weil das Netz längst nicht an der<br />

Grenze der Bun<strong>des</strong>republik Halt macht, ist er viel<br />

unterwegs. Im In- und Ausland, bis nach Brasilien<br />

und Kenia.<br />

Chance auf interessante Rechtsgebiete<br />

In Brüssel ist Stentzel der Kopf der deutschen Delegation<br />

in der EU-Ratsarbeitsgruppe Datenschutz,<br />

in der die Mitgliedstaaten an der europäischen<br />

Gesetzgebung mitwirken. Dort geht es darum, die<br />

deutsche Position zu den aktuellen Reformvorschlägen<br />

der EU zu vertreten. Die Formulierung der<br />

deutschen Standpunkte verlangt Abstimmungen<br />

mit anderen Ressorts wie Justiz, Wirtschaft und<br />

Verbraucherschutz – und natürlich Fingerspitzengefühl.<br />

»Ich liebe es, Dinge von kontroversen<br />

Ausgangspunkten aus zusammenzuführen«, sagt<br />

Stentzel überzeugt. Der gebürtige Lüneburger hat<br />

Jura studiert, in Göttingen und Berlin. An der Berliner<br />

Humboldt-Universität promovierte er und<br />

wurde Verwaltungsrichter in Frankfurt/Oder, dann<br />

»Ich liebe es, Dinge von<br />

kontroversen Ausgangspunkten<br />

aus zusammenzuführen.«<br />

in Cottbus. 2003 wechselte er zum Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

<strong>des</strong> Innern.<br />

»Ich hatte immer schon ein Interesse daran,<br />

an einer Schnittstelle zwischen Politik und Recht<br />

zu arbeiten«, so Stentzel. »Aber außerhalb <strong>des</strong> Ministeriums<br />

gibt es kaum die Möglichkeit, als Jurist<br />

im Staats- und Verfassungsrecht zu arbeiten.« Von<br />

2003 bis 2008 war er für polizeilichen Informationsaustausch<br />

und Datenschutz zuständig. Anschließend<br />

befasste er sich mit netzpolitischen Themen,<br />

zum Beispiel dem Aufklärungsprojekt und Ideenwettbewerb<br />

www.vergessen-im-internet.de.<br />

Heute arbeitet Stentzel an der Weiterentwicklung<br />

<strong>des</strong> Datenschutzrechts. Damals spielte das<br />

Internet noch keine Rolle. Ganz anders im Internetzeitalter:<br />

»Der Datenschutz ist ein wichtiges Thema<br />

für staatliche Stellen. Die Risiken von Datenverarbeitungen<br />

durch Unternehmen im Internet nehmen<br />

jedoch rapide zu«, sagt Stentzel. »Und das<br />

muss für die Zukunft geregelt werden.« an<br />

Als Austauschbeamter<br />

ging Dr. Rainer Stentzel im<br />

Jahr 2009 für 14 Monate<br />

ins U.S. Heimatschutzministerium.<br />

Einen Tag vor der<br />

Wahl Barack Obamas zum<br />

US-Präsidenten traf er in<br />

Washington ein und erlebte<br />

dort die »Transition«, die wochenlange<br />

Machtübergabe<br />

von der Bush-Regierung an<br />

Obama. »Das war unglaublich<br />

interessant«, sagt er im<br />

Nachhinein.<br />

Dr. Rainer Stentzel leitet die Projektgruppe Datenschutz im Bun<strong>des</strong>innenmisterium.

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