Magazin innenpolitik, Ausgabe 3/2012 - des Bundesministerium des ...
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12 | INNENPOLITIK | 3_<strong>2012</strong> | ÖFFENTLICHER DIENST<br />
Constanze Bürger hält die staatliche Verwaltung im Netz aktuell.<br />
Beim IT-Direktor bündelt<br />
das Ministerium die strategischen<br />
und politischen<br />
IT-Aufgaben in sechs Referaten.<br />
Bürgers Referat IT 5<br />
befasst sich mit der technischen<br />
Infrastruktur und<br />
dem Sicherheitsmanagement<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>.<br />
www.perspektive-it.de<br />
Dafür, dass alles reibungslos funktioniert, sorgt<br />
Bürger gemeinsam mit ihren Kollegen aus dem<br />
Referat IT 5 im Bun<strong>des</strong>ministerium <strong>des</strong> Innern.<br />
Denn das Netz ist heute mehr als eine gigantische,<br />
unsortierte Informationsquelle. Es ist zur Lebensader<br />
für die moderne Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft<br />
und damit auch für die staatliche Verwaltung<br />
geworden. Das bedeutet für den Bund, die<br />
eigene IT-Infrastruktur<br />
leistungsfähig und fit<br />
für die Zukunft zu ge-<br />
stalten – und zugleich<br />
Positionen zur Informationsgesellschaft<br />
gegenüber dem Deutschen<br />
Bun<strong>des</strong>tag, auf<br />
internationaler Ebene<br />
und gegenüber der<br />
Wirtschaft formulieren<br />
zu können.<br />
Die gebürtige Brandenburgerin ist in der DDR<br />
zur Facharbeiterin für Datenverarbeitung ausgebildet<br />
worden. Anschließend studierte sie Informatik<br />
an der Universität Koblenz. 1998 entwarf sie als Studentin<br />
für das Bun<strong>des</strong>ministerium <strong>des</strong> Innern erste<br />
Konzepte zum Dokumentenmanagement. Seit 2001<br />
arbeitet sie in Berlin, unter anderem an der Initiative<br />
»BundOnline 2005«, die eine Fülle von öffentlichen<br />
Einrichtungen betrifft. »Ich genieße immer<br />
noch die Chance, so übergreifend zu arbeiten«, sagt<br />
Bürger. 2009 diskutierte sie sogar mit den »Vätern<br />
<strong>des</strong> Internet«, den US-amerikanischen Informatikern<br />
Robert E. Kahn und Vint Cerf im Rahmen <strong>des</strong><br />
IGF – Internet Governance Forums in Vilnius.<br />
IT-Spezialistin<br />
mit Überblick<br />
Constanze Bürgers Aufgabe klingt einfach: »Ich<br />
kümmere mich darum, dass der Internet-Auftritt der<br />
staatlichen Verwaltung so bleibt, wie Sie es kennen«,<br />
sagt die 41-jährige Informatikerin.<br />
»Ich muss die Lösung<br />
für das Detail finden und<br />
darf den großen Überblick<br />
nicht verlieren.«<br />
Hohe Anforderungen an die Sicherheit<br />
Heute heißt Bürgers größte Herausforderung IPv6.<br />
Dahinter verbirgt sich ein technischer Standard, eine<br />
Art Postleitzahl für das Internet. IPv6 soll dazu beitragen,<br />
dass nicht nur Milliarden Menschen im Netz<br />
der Zukunft miteinander kommunizieren, sondern<br />
auch neue Anwendungen – ob im E-Government,<br />
Gesundheitswesen oder in der Energieversorgung<br />
– umgesetzt werden<br />
können. Weltweit ist die<br />
Einführung von IPv6<br />
schon in vollem Gange.<br />
Weil das Ministerium<br />
einen »Adressraum« für<br />
die gesamte öffentliche<br />
Verwaltung erhalten hat,<br />
können nun die staatlichen<br />
Einrichtungen<br />
ihren Netzauftritt für<br />
das Netz der Zukunft<br />
modernisieren. »Wir erarbeiten vor allem Migrations-<br />
und technische Konzepte und setzen uns<br />
mit Sicherheitsanforderungen auseinander«, so<br />
Bürger. Eine besondere Herausforderung dabei ist,<br />
Lösungen anzubieten, die die unterschiedlichen IT-<br />
Strukturen der öffentlichen Einrichtungen berücksichtigen<br />
aber dennoch auf eine Konsolidierung der<br />
Architekturen hinzuwirken.<br />
»Unsere Ziele im Internet sind klar: Datenschutz<br />
und Sicherheit in den Anwendungen. Aber<br />
wir wollen auch unsere Grundwerte aktiv vertreten<br />
– und zwar weltweit«, sagt Bürger. In diesem Auftrag<br />
ist sie viel unterwegs: in ganz Deutschland und in<br />
Europa. »Ich bin Evangelist und ziehe durch die<br />
Lande«, sagt sie. Nur halb ironisch. an