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LEOPOLD IM SPIEGEL DER ZEIT - a3kultur

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KuLturnACHriCHten<br />

Kabarett ist quietschlebendig<br />

w w w . a 3 k u l t u r . d e<br />

Kabarettherbst zeigt Urgesteine und Newcomer<br />

In unserer Gesellschaft herrscht ein allgemeiner<br />

Kulturpessimismus und das Kabarett ist eh<br />

schon lange tot? Stimmt nicht! Das sagt zumindest<br />

Hans Ruile, einer der beiden Geschäftsführer<br />

der Kresslesmühle in Augsburg. »Es gibt<br />

unheimlich viele junge kreative Menschen, die<br />

Kunst und Kultur betreiben wollen.« Und das<br />

spiegelt sich im diesjährigen Programm des<br />

Kabarettherbstes wider, der seit Mitte September<br />

das Kulturleben der Region bereichert –<br />

»ein Riesenteil«, wie Ruile es betitelt.<br />

Über 80 Performances werden bis Dezember,<br />

hauptsächlich auf der hauseigenen Bühne der<br />

Kresslesmühle, zu sehen sein. Es zeigt: Das Kabarett<br />

ist alles andere als tot, es ist »so lebendig wie<br />

nie«. Es habe sich, erklärt Ruile, nur ausdifferenziert<br />

und umfasse heutzutage alle Lebens- und<br />

Gesellschaftsformen. Und in der Kresslesmühle<br />

überschreitet es sogar manche Grenze. So werden<br />

nicht nur reine Textperformances, sondern<br />

auch musikalische Einlagen geliefert, wie beispielsweise<br />

Klaus Bäuerle mit seinem Programm<br />

»Das Geheimnis glücklicher Männer« bereits<br />

eindrucksvoll demonstriert hat. Da wird eine<br />

vermeintliche »Glückspille«, die die männlichen<br />

Vorlieben und Wünsche unterstützen soll, nicht<br />

nur besprochen, sondern auch berappt. Die<br />

Musik-Text-Performances sollen zeigen, wie<br />

weit der Kabarettbegriff gedehnt werden kann<br />

und was in Deutschland in dieser Kunstform<br />

alles vorhanden ist. Deshalb hat man gezielt<br />

nicht nur die bekannten Highlights aus dem<br />

Fernsehen auf die Bühne geholt, sondern gibt<br />

auch weniger bekannten Künstlern die Chance,<br />

sich in Augsburg zu beweisen.<br />

Damit ist das Programm nicht nur umfangreich<br />

und ansehnlich, sondern verspricht auch<br />

einige Überraschungen und lädt ein zu Neuentdeckungen.<br />

So gesellen sich zu kabarettistischen<br />

Urgesteinen wie Sigi Zimmerschied,<br />

Hans Klaffl, Henning Venske, Luise Kinseher<br />

und Helmut Schleich Künstler wie Tilman Birr,<br />

der aus der Poetry-Slam-Szene kommt und auch<br />

mit seinem Soloprogramm überzeugt, Sven<br />

Kemmler, ein Newcomer, dessen »MoralCarpaccio«,<br />

wie der Titel schon ahnen lässt, eher subtil<br />

und moralisch als zynisch ist, Ehnert vs. Ehnert,<br />

die ganz modernes Kabaretttheater und<br />

eine perfekte Actionkomödie über die Liebe<br />

bieten, oder Jochen Malmsheimer, der wahrscheinlich<br />

sprachgewaltigste aller Kabarettisten.<br />

Besonders am Herzen liegen Ruile, der<br />

zum Jahresende in Rente geht, allerdings folgende<br />

Veranstaltungen: die eindrucksvollen<br />

Erzählperformances von Alvaro Solar und Ferruccio<br />

Cainero und der Auftritt der Microband,<br />

die als außergewöhnliche Musikclowns daherkommen.<br />

»Diese drei Vorstellungen sind so ein<br />

bisschen mein Adieu an die Augsburger«, erklärt<br />

Ruile und will damit ausdrücken, was er<br />

an seiner Arbeit immer besonders geschätzt<br />

hat: »Kulturarbeit, die leise daherkommt, unauffällig<br />

ist und trotzdem viel zu sagen hat«.<br />

Auch wenn momentan noch kein Nachfolger<br />

gefunden ist, versichert er: Die Kresslesmühle<br />

wird auch im nächsten Jahr so laufen wie bisher,<br />

Anspruch und Qualität werden nicht nachlassen:<br />

»Ich bin überzeugt, dass man jemand<br />

Gutes findet.« Nun hofft Ruile aber erst einmal,<br />

dass die Augsburger die Vielfalt des Kabarettherbstes<br />

zu schätzen wissen und erfolgreich<br />

gezeigt werden kann, wie lebendig und<br />

kreativ diese internationale Szene ist.<br />

�www.kresslesmuehle.de<br />

08. bis 21. Oktober 2012<br />

Herbstzeit ist Märchenzelt<br />

Verwunschene Stunden bei Lagerfeuer und Punsch<br />

»Transitvogel«, Erzählperformance von Alvaro Solar am 6. Dezember in der Kresslesmühle Schaurige Halloween-Märchen mit dem Märchenerzähler Matthias Fischer Foto: Märchenzelt<br />

WEINFRAGE NR. 4<br />

Aus welcher Traube wird im Anbaugebiet<br />

Morellino di Scansano der Brozone gekeltert?<br />

a) Cabernet<br />

b) Sangiovese<br />

c) Merlot<br />

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Augsburg hat ein Märchenzelt. Eines, in dem<br />

Märchen aller Art in einmaliger Atmosphäre gelauscht<br />

werden können. Und Augsburg hat auch<br />

einen Märchenerzähler: Matthias Fischer. Der<br />

Sprecherzieher und ehemalige Rundfunkmoderator<br />

hat seine Liebe zur gesprochenen Sprache und<br />

altüberlieferten Volksmärchen aus der ganzen<br />

Welt im Märchenzelt beim Kulturhaus abraxsas<br />

vereint. Das Zelt hat nicht nur das ganze Jahr<br />

geöffnet, sondern ist auch nach Art der mongolischen<br />

Jurte gebaut. Das bedeutet: In der Mitte lodert<br />

ein Lagerfeuer, das zum gemütlichen Verweilen<br />

einlädt. Denn rund um die Feuerstelle ist viel<br />

Platz für Publikum. Das Programm bietet Kinder-,<br />

Familien- und Erwachsenenvorstellungen und oft<br />

ein zusätzliches Schmankerl, das während der<br />

Märchenstunde zubereitet wird. Jetzt im Herbst<br />

beispielsweise Punsch, Suppe, Stockbrot, Bratäpfel<br />

und Maroni.<br />

Im Oktober steht das Programm ganz im Zeichen<br />

von Kürbis und Halloween. Am 8.10. (16 Uhr), sowie<br />

am 13.10. (15 Uhr) muss sich der Kartoffelkönig,<br />

als schönste und dickste aller Kartoffeln,<br />

vor dem Gegessen werden retten. Den Zuhörern<br />

kommt er jedoch nicht davon: Jeder erhält eine<br />

Folienkartoffel aus dem Lagerfeuer. Den ganz Kleinen<br />

(3–6Jahre) werden am 18.10. (15 Uhr) Mitmachgeschichten<br />

aus dem Märchensack erzählt. Bei<br />

leckerem Märchenpunsch ist Geräusche machen,<br />

Mitsprechen und Singen angesagt. Eine besondere<br />

Veranstaltung verspricht die RotWeinNacht für<br />

Erwachsene am 19.10. (20 Uhr) zu werden. Der<br />

Abend ist dem Grimmschen Märchen von Rotkäppchen<br />

gewidmet, das in allerhand alten und<br />

neuen Versionen wiedergegeben wird – vom Klassiker<br />

bis zur erotischen Erzählung. Dazu gibt es<br />

Rotweinproben und zauberhaften Schokoladenkuchen<br />

aus Rotkäppchens Korb. Außergewöhnlich<br />

märchenhafte Stunden außerhalb des Märchenzelts<br />

werden am 15.10. mit Erntedank- Märchen<br />

(16 Uhr) und Märchen über die Liebe und Eros (20<br />

Uhr) in der Salzgrotte des Bio Hotel Bayerischer<br />

Wirt in Augsburg geboten. Am 20.10. (17.30 Uhr)<br />

und 26.10. (18 Uhr) lädt der Märchenerzähler an<br />

einen ebenso wundervollen Ort für wundersame<br />

Geschichten ein: Den Bismarckturm in Stadtbergen.<br />

In der Dämmerung kann das Publikum den<br />

eigenen ausgesuchten Märchen lauschen. Eine<br />

04<br />

süße Überraschung hält der Pralinenkurs der<br />

VHS Nördlingen am 25.10 (18 Uhr) für Kinder und<br />

Erwachsene bereit. Märchen rund ums Naschen<br />

und Schlecken versüßen die eigene Pralinenherstellung.<br />

Passend zum Herbst schleicht sich auch<br />

der Kürbis gleich mehrmals in die Erzählungen.<br />

Das Märchen vom persischen Kürbismädchen erzählt<br />

am 20.10 (15.30 Uhr) und am 26.10. (16 Uhr)<br />

von einem Zauberkürbis und einem verliebten<br />

Prinzen. An Halloween darf Groß und Klein verkleidet<br />

in das Märchenzelt kommen. Um 10.30<br />

Uhr werden zauberhafte Geschichten für Hortgruppen,<br />

um 13 Uhr Erzählungen rund um den<br />

Kürbis und um 19.30 Uhr gruselige Halloween-<br />

Märchen erzählt. Bei allen drei Veranstaltungen<br />

hängt ein großer Topf voll Kürbissuppe über dem<br />

Feuer, an dem sich jeder bedienen kann.<br />

Das Novemberprogramm startet am 7.11. mit zwei<br />

bekannten Geschichten: die Legende von St. Martin<br />

(16 Uhr), samt Martinsgans als Verköstigung,<br />

und die anrührende Erzählung des französischen<br />

Schriftstellers Antonie de Saint-Exupéry über<br />

den kleinen Prinzen (19.30 Uhr). Am 10.11. (16<br />

Uhr) wird das Publikum bei Stockbrot über dem<br />

Feuer in den fernen Orient entführt und erfährt<br />

unter anderem, wie der geizige Abou mit seinen<br />

geflickten Pantoffeln in allerlei Schwierigkeiten<br />

gerät. Märchen vom Schenken und Zufriedenseinkönnen<br />

versetzen die Zuhörer am 13.11. (19 Uhr)<br />

und 19.11. (20 Uhr in der Salzgrotte) bereits ein wenig<br />

in besinnliche Vorweihnachtsstimmung. Der<br />

22.11. (20 Uhr) versprüht erotische Atmosphäre.<br />

Derb-volkstümliche und unverfälschte Märchensammlungen<br />

aus Russland werden zum Besten<br />

gegeben. Ganz im Zeichen des Bratapfels stehen<br />

die Geschichten am 30.11. (16 Uhr). »Der Zipfel,<br />

der Zapfel, der goldbraune Apfel« wird passend<br />

dazu über dem Feuer gebraten. Zu guter Letzt werden<br />

Erwachsene ebenfalls am 30.11. (19 Uhr) zu<br />

Märchen über St. Nikolaus eingeladen. Bratwürstl,<br />

Maroni und Bio-Glühweinprobe inklusive.<br />

Übrigens: Das Märchenzelt gibt es auch mobil. Es<br />

kann für private und öffentliche Veranstaltungen,<br />

samt dem Märchenerzähler, gebucht werden. Nähere<br />

Informationen zu weiteren Programmpunkten<br />

im Oktober und November sowie über die<br />

einzelnen Preise unter �www.maerchenzelt.de

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