05.02.2013 Aufrufe

A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Planfeststellungsverfahren ÖKOKART<br />

3. Start- und Landebahn München<br />

des 4 und es dürfte sich zugleich um eine der größten Brutpopulationen<br />

Bayerns überhaupt handeln. Der Bestand repräsentiert weiterhin de facto<br />

den letzten Rest der Brachvögel des Erdinger Mooses. Dabei erreicht<br />

dieser "letzte Rest" gemeinsam mit den wenigen außerhalb noch verbliebenen<br />

Paaren 5 durchaus annähernd eine Größenordnung, die für<br />

das Erdinger Moos letztmals zwischen Mitte der 1970er und Anfang der<br />

1980er Jahre registriert wurde (nach Daten aus WÜST 1982 [65-70 BP<br />

1970, Schubert], GLUTZ VON BLOTZHEIM et al. 1986 [77 BP 1975, Bezzerl],<br />

Büro G. BANSE 1992 [79 BP 1980]). Obwohl die aktuellen Daten<br />

die erfolgreiche Reproduktion nur fallweise belegen, nicht aber quantifizieren<br />

können, dürfte es sich um eine durchaus vitale Population handeln,<br />

die sich über die Jahre aus Gründerpaaren der ursprünglich überbauten<br />

Flächen bzw. deren Umgriff aufgebaut hat (vgl. Daten der Bird-<br />

Control des Flughafens von 1990 bis 1996, Datendokumentation, Kap.<br />

C.1.5A). Diese Entwicklung erscheint ausgelöst und heute wie auch in<br />

Zukunft abhängig von der spezifischen Nutzungsform der Flughafenwiesen.<br />

Die für das UG (grob) ermittelte mittlere Siedlungsdichte liegt sehr deutlich<br />

über den Werten, die im Schrifttum als Maxima für Areale der hier<br />

gegebenen Größenordnung dokumentiert sind (nach GLUTZ VON BLOTZ-<br />

HEIM et al. 1986 6 , BEZZEL et al. 2005 7 ). Dies dürfte sich in erster Linie<br />

aus den praktisch flächenhaft sehr günstigen Bedingungen erklären, eine<br />

Situation, wie sie in der freien Kulturlandschaft in dieser Konsequenz<br />

nicht vorkommt. Als wertbestimmende Parameter sind hier die folgenden<br />

anzusehen: Strukturelle Qualität der Wiesen, vor allem auch adäquates<br />

Mahdregime und nur mäßiger Nährstoffreichtum, vollständiges Fehlen<br />

von Gehölzen und anderen Sichthindernissen, Fehlen relevanter Störungen,<br />

Synergieeffekte bei der Feindabwehr durch allgemein hohe<br />

Wiesenvogeldichte, begrenztes Bodenprädatorenaufkommen durch Zäune.<br />

sen werden.<br />

4 nach Daten in BEZZEL et al. (2005), Stand 1998 und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Brachvogelpopulation<br />

des Flughafengeländes in l.c. offensichtlich aufgrund mangelnder Daten keinen Eingang<br />

gefunden hat sowie unter Bezug auf das o.g. Minimum und Maximum des aktuell ermittelten Bestandes.<br />

5 Nach eig. Daten aktuell 2 BP bei Langenpreising (in den Vorjahren noch 5 BP) und 1 BP S Viehlaßmoos,<br />

alle drei ohne Bruterfolg; in den Vorjahren einmal 1 BP W Eittinger Weiher und 1 Brutversuch in Viehweiden<br />

Grünschwaige sowie O Gutbrodweiher. Das nächste konstante und zahlenmäßig bedeutsame Brutvorkommen<br />

mit aktuell 13 BP und positivem Trend beim Bruterfolg besteht auf der anderen Isarseite im Freisinger<br />

Moos (vgl. ZEHLIUS-ECKERT et al. 2003).<br />

6 0,33-0,7 BP/km 2 [Moore Niedersachsen, 5-15 km 2 ], 0,55 BP/km 2 [Hochmoor Estland, 2 km 2 ], 11 BP/3 km 2<br />

[Ampermoos], 5 BP/km 2 [Wiesen Nördlinger Ried]. Ein einziger deutlich höherer Wert - entsprechend dem<br />

hier ermittelten - von 10,4 BP/km 2 bei insgesamt 24 BP in einem Moor in Schleswig-Holstein wird l.c (S.<br />

333) so interpretiert, dass "hier die Nahrungsgründe außerhalb der Moorfläche liegen." Dies spielt im vorliegenden<br />

Fall sicher keine Rolle; zumindest sind die Lebensräume ganz überwiegend ungeeignet und es ergeben<br />

sich auch bei den aktuellen Kartierungsarbeiten im Flughafenumfeld keine Hinweise auf eine nennenswerte<br />

Mitnutzung von Außenflächen.<br />

7 Maximalwert Bayern 1998 etwas über 4 BP/km 2 [Wiesmat nördlich des Altmühlsees, 11,5 km 2 ]<br />

Fachbeitrag Fauna - A.5 Brutvögel A.5-32

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!