05.02.2013 Aufrufe

A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ÖKOKART Planfeststellungsverfahren<br />

München 3. Start- und Landebahn<br />

Fransenfledermaus: Die Art war nur ein einziges Mal mit zwei jagenden<br />

Individuen sicher nachzuweisen 10 , nämlich am Mittelgraben in einem Bereich<br />

mit der höchsten Lineargehölzdichte (EKG: 06 Nördliche Randzone<br />

Flughafen; vgl. Karte <strong>A.1</strong>.7 in Kap. D). Diese sehr geringe Präsenz in der<br />

Kartierung lässt, in Verbindung mit der strukturellen Ausstattung, weder<br />

das Vorkommen eines Quartiers noch eine anders geartete signifikante<br />

Funktion des EKG für die Art annehmen. Die Fransenfledermaus ist eine<br />

typische Waldfledermaus, die - selbst wenn Gebäudequartiere im Offenland<br />

genutzt werden - zu mindestens 70 % in Wäldern jagt (TRAPPMANN<br />

2005). Auch Gebäudequartiere liegen dann in engem Konnex zu Wald.<br />

Eine solche Situation ist im EKG aufgrund des Fehlens substanzieller<br />

Waldbestände weder im Nachweisbereich noch an anderer Stelle gegeben.<br />

Angesichts des mittleren Aktionsradius 11 der Art und ihres leitliniengebundenen<br />

Fluges dürfte der Nachweis als vereinzelter Zuflug aus dem<br />

nördlich liegenden Isarauwald, maximal auch aus den anschließenden<br />

Wäldern des Hügellandtraufs zu deuten sein.<br />

Faunistisch ist der Nachweis der Art im EKG insofern von Bedeutung, weil<br />

für den Naturraum Münchner Ebene (051) bislang nur aus dem äußersten<br />

Osten Nachweise bekannt waren (MESCHEDE & HAGER 2004).<br />

Zweifarbfledermaus: Mit nur zwei Einzelnachweisen zählt die Art zu den<br />

seltensten <strong>Fledermäuse</strong>n im EKG (vgl. Karte <strong>A.1</strong>.4 in Kap. D):<br />

06 Nördliche Randzone Flughafen (n = 1, 3. September = Zugzeit)<br />

19 Umfeld Schulmoos und Gutbrodweiher (n = 1, 13. Juni; vermutlich eher auf den benachbarten<br />

Isarkanal zu beziehen).<br />

Auch für den EUR fanden sich in den Sekundärdaten - neben einer Männchenkolonie<br />

bei Kirchberg 10 km östlich des EKG - nur Meldungen von<br />

Einzeltierfunden bzw. -quartieren 12 (vgl. Kap. C, Datendokumentation).<br />

Die aktuelle Nachsuche im Flughafenbereich erbrachte keine Hinweise auf<br />

Vorkommen der Art; bei den Funden hat es sich vermutlich um spontane<br />

Zuflüge von Einzeltieren gehandelt (allenfalls Einzeltierquartiere), die offenbar<br />

ein neues bzw. günstigeres Winterquartier gesucht haben.<br />

Die damit gezeichnete Situation für das EKG mit Umfeld ist bezüglich<br />

Nachweisverteilung, -dichte und -phänologie charakteristisch für die Art in<br />

der Münchner Ebene: Sie ist im Raum ganzjährig verstreut gering vertre-<br />

10<br />

Allenfalls ein bis zwei der nicht genauer determinierbaren Nachweise von Myotis-Rufen in diesem Bereich<br />

könnten prinzipiell auch von dieser Art stammen.<br />

11 Entfernung Quartier - Jagdgebiete bis 6 km (MESCHEDE & HAGER 2004), Wochenstubenbeziehungen bis zu<br />

einer Distanz von 17 km (CERVENÝ & HORÁCEK 1981).<br />

12 Größere Kolonien in Südbayern sind fast ausnahmslos Männchengesellschaften. Für den Großraum Isar-Inn-<br />

Schotterplatten und das nördlich angrenzende Unterbayerische Hügelland existiert nur ein Reproduktionsverdacht<br />

durch den Fund eines laktierenden Weibchens zur Wochenstubenzeit in Freising.<br />

<strong>A.1</strong>-8 Fachbeitrag Fauna - <strong>A.1</strong> <strong>Fledermäuse</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!