A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

ÖKOKART Planfeststellungsverfahren
München 3. Start- und Landebahn
Lüsse gehört (V030). Trotz mehrfacher gezielter (nächtlicher) Nachsuche im Folgezeitraum
konnte der Nachweis nicht bestätigt werden.
Uferschnepfe (RL BY 1): Die letzten Uferschnepfen des UG (und des gesamten Erdinger
Moos) brüteten in den Jahre 1989-94 in den Wiesen um die S/L-Bahnen des Flughafens
(2 bis 4 BP; WEBER 1999). Außerhalb des Flughafens konnten letztmalig 1995 balzende
Uferschnepfen im Vorfeld des Viehlassmoos beobachtet werden (eig. Beob.
[SCHRAML]); zu einer Brut kam es damals jedoch nicht mehr. Seit dieser Zeit tritt die Art
im Gebiet nur gelegentlich auf dem Durchzug auf.
Rohrschwirl (RL BY 3): Einzelne Bruten der Art sind vom Eittinger Weiher und aus den
Hangwiesen bekannt (WITTING, Nachweis 2001 und MAGERL, Nachweis 1997, nach
ASK; PFORR in litt.; eig. Beob. [SCHRAML]))
Braunkehlchen (RL BY 2): Obwohl regelmäßige Beobachtungen in der Zugzeit 2006
und auch noch in den ersten Wochen der Brutzeit, unter anderem auch aus dem Untersuchungsjahr
2006, vorliegen, brütet das Braunkehlchen offensichtlich bereits seit längerer
Zeit nicht mehr im UG. Letztmals MAGERL wertete eine Beobachtung an den Hangwiesen
in 1997 mit Status B (nach Daten ASK).
Schwarzkehlchen (RL BY 3): Am 3.4.1997 konnte auf einer Brachfläche im Süden des
Abbaugebietes "Gutbrod" ein Paar der Art beobachtet werden, bei dem das Männchen
Reviergesang verlauten lies und Nistmaterial trug. Ein Brutversuch in diesem Jahr ist
nicht auszuschließen (eig. Beob. [SCHRAML]).
Steinschmätzer (RL BY 1): Aus 1998 liegt ein mit Status B bewerteter Nachweis der Art
vom Kiesdepot der Stadt Freising im äußersten Nordwesteck des UG vor (WITTING, nach
Daten ASK).
Neben den oben besprochenen und den übrigen aktuell nachgewiesenen
Brutvogelarten, die in der bayerischen Roten Liste erfasst sind, werden
hier vier weitere Arten - Zwergtaucher, Neuntöter, Kleinspecht und Nachtigall
- als "lokal bedeutsam" eingestuft (vgl. Tab. A.5.1, oben). Insgesamt
sind damit aus 2006 für das EKG 43 vorrangig naturschutzrelevante Brutvogelarten
anzugeben.
Wir unterscheiden bei diesen vorrangig schutzrelevanten Arten vier ökologische
Gruppen 29 (vgl. Tab. A.5.1 und 2)
• G - Gewässer: Arten der Flüsse (= GFf) und der Stillgewässer (= GS),
ggf. differenziert nach flach bzw. klein und temporär (= GSf) und groß
(= GSg);
• AN - Talauen/Niedermoore: Arten der Röhrichte und Verlandungszonen
(= ANRÖ), Arten mit (zusätzlicher) Bindung an Gebüsche und Baumgruppen
(= ANg) und "Wiesenbrüter" (= ANW)
29 In Zusammenhang mit den Auswertungen zur parallel erarbeiteten "speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung"
[= saP], die praktisch alle Vogelarten des UG behandelt, wurden auch in Tab. A.5.1 sämtliche Arten in ökologische
Gruppen eingestuft (darunter auch solche, die sicher nicht zur ursprünglichen Fauna des Bezugraums
zählen, z.B. Graugans). Folgende weitere Untergruppen wurden dazu gebildet: AN - Talauen/Niedermoore
allgemein; GAST - Gastarten, für die das Gebiet kein standörtliches Potenzial für weitergehende
Funktionen aufweist (z.B. Arten der Gebirge oder der Tundra); GF - Fließgewässer allgemein; M - Magerrasen
und Heiden; N! - Zooflüchtling, besetzte nichtheimische Art; W - Wald allgemein, Wn - Nadelwald, Wz -
Wald, tendenziell submontan.
A.5-16 Fachbeitrag Fauna - A.5 Brutvögel