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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Planfeststellungsverfahren ÖKOKART<br />

3. Start- und Landebahn München<br />

(geringe Fallenfängigkeit 3 , Beprobung ausgewählt naturnaher, vor allem<br />

feuchter Standorte). Die verbleibenden - gut fängigen - Arten sind weniger<br />

ubiquitär; drei wurden allerdings immerhin noch in einem Viertel (Erdmaus)<br />

bis einem Drittel (Rötel- und Zwergmaus) der UF nachgewiesen.<br />

Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Kleinsäugerfauna des EKG<br />

nahezu vollständig erfasst wurde 4 . Vom lokalen Artenpotenzial fehlen im<br />

Wesentlichen die tendenziell synanthropen Arten Hausmaus (Mus sp. 5 )<br />

und Gartenspitzmaus (Crocidura suaveolens). Weitere Kleinsäuger wie<br />

die Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis) sowie die kletternden Bilcharten<br />

Siebenschläfer (Myoxus glis) und Haselmaus (Muscardinus avellanarius)<br />

sind erst im nördlichen Anschluss, in den Isarauwäldern (und damit im<br />

WKG) bzw. den Wäldern des Hügellandtraufs (im Anschluss an das UG)<br />

zu erwarten.<br />

Geschützte Arten: Alle fünf nachgewiesenen Spitzmausarten und der<br />

Maulwurf sowie die beiden Langschwanzmäuse Waldmaus und Zwergmaus<br />

gelten nach BArtSchVO als besonders geschützt.<br />

Vorrangig naturschutzrelevante Arten: Von den insgesamt zwölf Arten<br />

werden drei in Bayern auf der Vorwarnliste geführt. Unter diesen hervorzuheben<br />

ist die Sumpfspitzmaus, für deren Erhalt Deutschland eine hohe<br />

Verantwortung besitzt; etwa 10 % des Weltbestandes siedeln innerhalb<br />

des Hoheitsgebiets (MEINIG 2004).<br />

Neben den drei in der Roten Liste Bayern geführten Arten werden weitere<br />

zwei, Erdmaus und Feldspitzmaus, hier als lokal bedeutsam eingestuft,<br />

die erste aufgrund ihrer engen Bindung an nicht oder allenfalls extensiv<br />

genutzte Feucht- und Nassbiotope (lokale Defizit-Lebensräume), die zweite<br />

aufgrund der insgesamt geringen Zahl verfügbarer Nachweise 6 für den<br />

Naturraum (mögliche regionale Seltenheit).<br />

Alle fünf vorrangig naturschutzrelevanten Arten sind grundsätzlich als indigene<br />

Faunenelemente des nördlichen Erdinger Moos mit Isaraue und<br />

mithin, in Abhängigkeit von ihrem Gefährdungsgrad, als mehr oder weniger<br />

diversitätsbedeutsam anzusehen; analoges gilt für Biozönosen aus<br />

diesen Arten, in Abhängigkeit von ihrem Erfüllungsgrad.<br />

3<br />

Größere, gut springende, überwiegend unterirdisch lebende und kletternde Arten sind in Bodenfallenfängen in<br />

aller Regel stark unterrepräsentiert; vgl. Auszeichnung "(-)" in Tab. A.4.1<br />

4<br />

Auch die verfügbaren Sekundärdaten beziehen sich ausschließlich auf die aktuell belegten Arten. Die wenigen<br />

Nachweise für das EKG entstammen den Funktionsräumen Viehlaßmoos (23) und Eittingermoos/Hangwiesen<br />

(09) und beziehen sich durchweg auf Arten, die aktuell in diesen Funktionsräumen bestätigt werden konnten.<br />

5<br />

Das UG liegt im Überschneidungsbereich der Areale von Ost- und Westhausmaus (Mus musculus und M. domesticus).<br />

6<br />

Die Art gilt zwar als in weiten Teilen Bayerns häufig und tendenziell expansiv, jedoch trat sie bei den wenigen<br />

systematischen Kleinsäugerkartierungen im Naturraum immer nur als Einzelfang auf.<br />

Fachbeitrag Fauna - A.4 Bodenlebende Kleinsäuger A.4-3

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