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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Planfeststellungsverfahren ÖKOKART<br />

3. Start- und Landebahn München<br />

re die Reviere GJR Eitting II, GJR Oberding II, GJR Freising Süd und EJR FMG III<br />

(Nord). In den drei erstgenannten Revieren sind mit Sicherheit die Anbindung an die ausgedehnten<br />

Gehölze (Rückzugsraum) und naturnahen Begleitstrukturen von Dorfen, Isarkanal<br />

(breite Dämme) und Isaraue, in FMG III das ebenfalls hohe (Linear-)Gehölzangebot<br />

im Bereich Mittel-, Süß- und Grüselgraben, in Verbindung mit dem dortigen hohen Grünlandanteil,<br />

eignungsfördernd.<br />

Bisamratte: Die semiaquatisch lebende Wühlmausverwandte mit einer Kopf-Rumpf-<br />

Länge bis 33 cm konnte sich in Europa nach Aussetzung und Pelzfarmflucht etablieren.<br />

Die Gründertiere zählten zur Nominatform aus dem östlichen Kanada, was die rasche<br />

Ausbreitung unter hiesigen Klimabedingungen begünstigt hat. Die Art ist an den Gewässern<br />

Bayerns weit verbreitet und häufig. Im EKG erfolgten elf Beobachtungen entlang der<br />

gesamten Goldach und ihrer Zuflussgräben in den Revieren EJR FMG IV, GJR Marzling<br />

Süd und GJR Attaching.<br />

Nutria: Die Art ist der einzige rezente Vertreter der südamerikanischen Biberratten (Myocastoridae).<br />

Die europäischen Freilandbestände basieren auf Pelzfarmflüchtlingen und<br />

Aussetzungen, die auf Zuchten der nordargentinischen Unterart M. c. bonariensis zurückgehen.<br />

Eine wirklich starke Verbreitung fand in Deutschland jedoch aus klimatischen<br />

Gründen nie statt 6 , dauerhafte Ansiedlungen sind eher die Ausnahme und nennenswerte<br />

aktuelle Vorkommen in Bayern nicht belegt (KINZELBACH 2001). Berücksichtigt man dies<br />

und die Konzentration eigener Nachweise von Bisamratten in allen angrenzenden Revieren<br />

des EKG (s.o.) in Verbindung mit der Tatsache, dass beide Arten häufig verwechselt<br />

werden, ist bei den Nutria-Nachweisen aus dem GJR Freising Süd auch Fehlbestimmung<br />

nicht auszuschließen.<br />

Rotfuchs: Der Fuchs ist trotz intensiver Bejagung (79 Individuen/Jahr) im gesamten EKG<br />

offensichtlich dauerhaft präsent. Deutlich überdurchschnittliche Streckendichten werden<br />

für die Jagdreviere an Dorfen/Eittinger Weiher, dem Isarkanal (GJR Eitting III + IV) sowie<br />

im Vorfeld der Isarauen (GJR Freising Süd) angegeben.<br />

Steinmarder: Die im Naturraum ausgesprochen synanthrope Art nimmt nahezu jede<br />

Form von "Höhlen" in den unterschiedlichsten Gebäude- bzw. Bauwerkstypen an. Die Art<br />

fehlt nur in den Streckenlisten des EJR FMG IV, was allein daran liegen dürfte, dass im<br />

bebauten Bereich des Flughafens "die Jagd ruht" und die Flugbetriebsflächen gehölzbzw.<br />

deckungsfrei und damit als Jagdhabitat für die Art ungeeignet sind. Die höchste<br />

Streckendichte wird für die Streubesiedlung des Schwaigermoos im strukturreichen Revier<br />

FMG III (Nord) angegeben.<br />

Dachs: Die Baue des Dachses liegen bevorzugt in Wäldern, jedoch gerne in Randlage,<br />

von wo aus er seine Streifzüge entlang der Grenzlinien ins strukturreiche Offenland hinein<br />

durchführen kann. Fehlen solche Wälder, können Baue auch in Feldgehölzen und<br />

Hecken angelegt werden. Entsprechend weiträumig ist damit - trotz allgemein sehr geringer<br />

Dichte - auch sein Auftreten in den Streckenlisten des EKG (Stetigkeit 73 %).<br />

Wildschwein: Die Art wird in der Kulturlandschaft nur durch intensive Bejagung beschränkt,<br />

ausgelöst durch die großen Schäden, die sie in landwirtschaftlichen Kulturen<br />

anrichten kann. Im EKG sind die dickungsreichen Niedermoorbereiche des Viehlaßmoos<br />

offensichtlich der einziger Rückzugsraum des Wildschweins (GJR Eitting IV und Berglern<br />

II).<br />

Reh: Das Reh zeichnet sich durch enorme Anpassungsfähigkeit aus. Obwohl die bevorzugten<br />

Lebensräume in Waldrandbereichen und deckungsreicher, kleinräumig gegliederter<br />

Landschaft liegen, vermag es selbst die weithin offene Agrarsteppe zu erobern und<br />

dabei "Feldrehpopulationen" zu bilden, die in ihrer Lebensweise den östlichen Steppentieren<br />

ähneln. Entsprechend ist das Reh im gesamten EKG mit einer durchschnittlichen<br />

Jahresstrecke von 1,8 Individuen pro 100 ha (n=82) in zumindest mäßiger, für landwirt-<br />

6 Die Art toleriert keine längere Gewässervereisung.<br />

Fauna zum PFV - A.3 Groß- und Mittelsäuger A.3-5

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