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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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ÖKOKART Planfeststellungsverfahren<br />

München 3. Start- und Landebahn<br />

Insgesamt erfolgten im Engeren Kartiergebiet [= EKG] 258 Registrierungen<br />

von <strong>Fledermäuse</strong>n, auf deren Grundlage das Vorkommen von elf Arten<br />

festgestellt wurde (Tab. <strong>A.1</strong>.1).<br />

Für den erweiterten Raum der Sekundärdatenrecherche [= EUR] sind alle<br />

auch aktuell im EKG festgestellten Arten belegt, mit Ausnahme der Mückenfledermaus<br />

(Neufund, vgl. unten). Darüber hinaus werden drei weitere<br />

Arten angegeben - Großes Mausohr (Myotis myotis), Breitflügelfledermaus<br />

(Eptesicus serotinus) und Mopsfledermaus (Barbastella barbastella)<br />

-, die aber für das EKG selbst nicht in Betracht kommen. Insgesamt dürfte<br />

das Artenspektrum des EKG vollständig erfasst sein.<br />

Die Nachweise des Großen Mausohrs im Raum verteilen sich im Wesentlichen auf die<br />

waldreicheren Gebiete des an das UG angrenzenden Tertiärhügellandes, was angesichts<br />

der Buchenwaldbindung der Art nicht überrascht. Von den drei bekannten Wochenstuben<br />

des EUR liegen Kranzberg (60 Tiere) und Münchnerau bei Landshut (53 Tiere) mit zwölf<br />

bzw. 18 km soweit entfernt, dass es angesichts der begrenzten Quartierstärken und des<br />

guten Angebots von Leiten- und Hügellandwäldern im engeren Umfeld der Quartiere keinen<br />

Anlass gibt, über ein etwaiges Vordringen von Tieren bis ins EKG zu spekulieren.<br />

Das Kirchenquartier Langenbach (100 Tiere) liegt dagegen nur vier km nördlich der EKG-<br />

Grenze. Auch hier hält das unmittelbar umgebende Tertiärhügelland mit den Ampertaleinhängen<br />

ein gutes Angebot der von der Art präferierten Buchenwälder (bzw. ähnlich<br />

strukturierter forstlicher Nutzwälder) bereit; dennoch sind Nahrungsflüge einzelner Tiere<br />

in Richtung EKG natürlich vorstellbar. Wald-Jagdhabitate bieten auf dieser Strecke am<br />

ehesten noch die Isarauwälder 5 im nördlichen UG, aus denen die Art aber nie gemeldet<br />

wurde; die anschließenden Teile des EKG bieten dagegen keine geeignete Waldbestände.<br />

Ein Anflug gängiger Offenland-Jagdhabitattypen des Mausohrs (Grünland, Äcker), die<br />

natürlich grundsätzlich im EKG vorhanden sind, ist auszuschließen, weil die (fakultative)<br />

Offenlandjagd der Art nur im engen räumlichen Konnex zu Waldjagdgebieten bzw. im<br />

engeren Quartierumgriff erfolgt.<br />

Von der Breitflügelfledermaus liegt nur der Nachweis eines einzelnen Tiers im Winterquartier<br />

aus einer Wallfahrtskirche im Wald nördlich Freising vor (Wieskirche). Ein aktuelles<br />

Vorkommen im EKG ist auszuschließen: Die auffällige Jagd der Art mit ihren verhältnismäßig<br />

lauten und zudem gut erkennbaren Rufen wäre beim gegebenen Kartierungsumfang<br />

nicht zu übersehen gewesen.<br />

Von der Mopsfledermaus wurde vor zehn Jahren ein Tier im Flughafengelände gefunden.<br />

Es handelte sich um ein Weibchen, das offenbar im Nachweisjahr ein Junges gesäugt<br />

hatte; der Fund datiert auf das Ende der Wochenstubenzeit (25.7.1997). Weibchen<br />

der Art bejagen im Quartierumgriff fast ausschließlich ausgedehnte Wälder. Damit ist ein<br />

Quartier im Flughafenbereich auszuschließen und der Nachweis als zufälliger Zuflug eines<br />

bereits "vagabundierenden" bzw. ziehenden Tieres zu deuten. Insgesamt ist das<br />

EKG für die Art nicht geeignet und eine nennenswerte Funktion für die Art damit insgesamt<br />

auszuschließen. Alle sonstigen Einzeltierfunde der Mopsfledermaus im EUR sind<br />

historisch: Allershausen (1951), Freising (1955) Ismaning (1977).<br />

Geschützte Arten: Die heimischen <strong>Fledermäuse</strong> sind ausnahmslos in<br />

<strong>Anhang</strong> IV der FFH-Richtlinie verzeichnet und entsprechend auch nach<br />

BNatSchG streng geschützt.<br />

5 Eignung am ehesten noch bei unterwuchsarmen Fichtenforsten oder anderen monotonen Altersklassenbeständen<br />

mit schlecht entwickelter Strauch- und Krautschicht.<br />

<strong>A.1</strong>-4 Fachbeitrag Fauna - <strong>A.1</strong> <strong>Fledermäuse</strong>

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