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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Planfeststellungsverfahren ÖKOKART<br />

3. Start- und Landebahn München<br />

systems gefangen. Der Nachweis bei der Kleingewässerkartierung erfolgte<br />

unweit davon in einem Tümpel im Nordosteck des Viehlaßmoos 2 .<br />

Weitere sechs Arten werden in der Roten Liste für den Bezugsraum als<br />

stark gefährdet geführt. Es handelt sich um<br />

• den Schwimmkäfer Nebrioporus assimilis, eine Art der Kleingewässer<br />

im Grundwasserbegleitstrom der Alpenflüsse, Auenbäche und Flussarme,<br />

die in der Schotterebene auch aus der Isaraue hinaustritt und stärker<br />

in die Fläche geht 3 , und<br />

• typische Niedermoor-/Reichmoorarten mit Präferenz für bzw. Anpassung<br />

an starke Wasserstandsschwankungen bis hin zur sommerlichen<br />

Austrocknung ihrer Siedlungsgewässer: Tellerschnecke Segmentina nitida,<br />

Runzelwasserkäfer Helophorus asperatus, Köcherfliegen Hagenella<br />

clathrata und Limnephilus incisus 4 .<br />

Die wenigen neueren Nachweise der äußerst seltenen Köcherfliege Hagenella<br />

clathrata in Bayern beziehen sich fast ausschließlich auf das Jungmoränenland und<br />

dort i.W. auf einzelne Moorgebiete ausgesuchter Qualität, das Murnauer Moos im<br />

Ammer-Loisach-Hügelland (BURMEISTER & BURMEISTER 1982), das Burger Moos im<br />

Inn-Chiemsee-Hügelland (ÖKOKART 2005) und das Leutenhofener Moor im Allgäu<br />

(nach BURMEISTER 1983), im benachbarten Baden-Württemberg kommt die Art im<br />

Wurzacher Ried vor (THAM et al. 1996). Daneben sind noch einzelne weitere historische<br />

Nachweise, ebenfalls i.W. aus dem bayerischen Alpen-/Voralpenraum publiziert<br />

(THIENEMANN 1936, FISCHER 1968) 5 . Ein ebenfalls lange Zeit nur historisch belegtes<br />

Vorkommen bei Starnberg (Heimathshausen, STÖCKLEIN leg. 1946 nach FISCHER<br />

1968) konnte erst kürzlich wieder bestätigt werden (Söcking, eigene Funde 2006) und<br />

auch aus den Mooren im Münchener Norden war Hagenella clathrata nur vom Anfang<br />

des letzten Jahrhunderts bekannt (Dachauer Moos, ENGEL leg. 1915 nach ULMER<br />

1920, sub. Nom. Neuronia clathrata). Der aktuelle Fund im Viehlaßmoos stellt damit<br />

den Wiederfund der Art im Naturraum nach fast 100 Jahren dar. Die Art gilt auch<br />

deutschlandweit als stark gefährdet.<br />

L. incisus scheint unter den oben allgemein beschriebenen Siedlungsgewässern vor<br />

allem solche mit deutlichem Grundwasserzustrom bzw. -durchzug zu bevorzugen. Die<br />

sommerliche Austrocknung überdauert er, wie viele andere Arten der Gattung bzw.<br />

Familie auch, im Adultstadium. Die Art scheint in Südbayern grundsätzlich weiter, jedoch<br />

sehr zerstreut verbreitet zu sein und ist ausgesprochen selten. Historische Meldungen<br />

sind für das Mittelfränkische Becken (ULMER 1920), einzelne ältere Nachweise<br />

aus den 50er und 60er Jahren außerdem noch für Schwaben publiziert, darunter<br />

2<br />

Hier anzuschließen ist der ebenfalls vom Aussterben bedrohte Taumelkäfer Gyrinus paykulli, von dem eigene<br />

Funde aus dem Jahr 2001 für die Hangwiesen vorliegen. Ganz allgemein ist festzuhalten, dass unter den Wasserkäfern<br />

die Taumelkäfer die Familie sind, die wohl in den letzten Jahrzehnten die stärksten Einbußen erlitten<br />

haben. Vorkommensbereiche bzw. Lebensräume von gleich zwei solcher Arten müssen daher als besonders<br />

schutzwürdig gelten.<br />

3<br />

u.a. auch nach eigenen Daten zu den Hangwiesen sowie Hinweisen auf Vorkommen in Kiesgruben im weiteren<br />

Umgriff des KG; vgl. dazu auch die Ergebnisse der Fließgewässerkartierung, Kap. A 20.1<br />

4<br />

Hier anzuschließen sind der Schwimmkäfer Hydroporus rufifrons und der Wasserkäfer Berosus luridus, die aktuell<br />

nicht gefunden wurden, jedoch aus einer Bearbeitung aller Kleingewässer in den Hangwiesen im Jahr 1996<br />

für das KG belegt sind (ÖKOKART 1997).<br />

5<br />

Neben den Funden im Alpenvorland wird von ULMER (1920) noch ein historischer Nachweis für „Regensburg“<br />

angegeben.<br />

Fachbeitrag Fauna - A.20.2 Makrozoobenthos, Kleingewässer A.20.2-9

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