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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Planfeststellungsverfahren ÖKOKART<br />

3. Start- und Landebahn München<br />

häufiger Taxa nicht umstandslos zu subsumieren, wenngleich auch sie<br />

zumindest in der Region häufig sind. Die Steinfliege Nemurella pictetii<br />

ist weit verbreitet und besiedelt grundsätzlich ebenfalls ein breites<br />

Spektrum von Fließgewässertypen, sie zeigt dabei aber eine deutliche<br />

Präferenz für quell- bzw. grundwasserbeeinflusste Biotope und ihre hohe<br />

Stetigkeit im UG ist für den Standort durchaus typisch. Die Eintagsfliege<br />

Baetis liebenauae ist die einzige bedrohte Art mit sehr hoher Stetigkeit<br />

im UG; sie ist allerdings in der Region auch über das UG hinaus<br />

sehr gut repräsentiert. Möglicherweise geht die rhithrale Art, die einen<br />

Schwerpunkt in den Alpenflüssen im Jungmoränenland aufzuweisen<br />

scheint, in der Schotterebene in die Breite und dringt von der Isar aus in<br />

die zufließenden Gewässer bzw. Gewässersysteme vor (u.a. auch in<br />

die Systeme von Amper, Würm, Sempt und Dorfen). Im anschließenden<br />

Hügelland ist sie relativ selten.<br />

Die meisten anspruchsvolleren bzw. im Gebiet besonders typischen oder<br />

spezifischen und daher vorrangig relevanten Arten, die vielfach auch übergreifend<br />

bedroht oder rückläufig sind, ließen sich im Unterschied dazu<br />

nur in wenigen Gewässerabschnitten nachweisen. Von den insgesamt 90<br />

solcher Arten (vgl. auch unten, vorrangig naturschutzrelevante Arten) wurden<br />

nur 14 Arten in mehr als 10 % der untersuchten Abschnitte gefunden,<br />

darunter auch drei typische Arten der Quellabflüsse, die aufgrund ihrer<br />

Habitatbindung als empfindlich gelten müssen, die Ruderwanze Sigara<br />

hellensii und der Wassertreter Haliplus obliquus (je 10 UA) sowie der<br />

Zwergwasserkäfer Limnebius nitidus (23 UA, s.a. unten), und zwei Arten,<br />

die zu den typischen Besiedlern grundwasserbeeinflusster Bäche der<br />

Schotterplatten und der Isaraue zählen, der Wassertreter Brychius elevatus<br />

(10 UA) und die Köcherfliege Melampophylax mucoreus (12 UA).<br />

Geschützte Arten: Nur eine der 293 aktuell festgestellten Arten aus den<br />

Gruppen des Makrozoobenthos gilt nach BNatSchG als besonders geschützt,<br />

die Teichmuschel Anodonta anatina, die südlich des Flughafens<br />

im Theresienkanal festgestellt wurde.<br />

Vorrangig naturschutzrelevante Arten: Von den 293 nachgewiesenen<br />

Arten werden 49 in der Roten Liste Bayern [= RL] geführt. Elf Arten sind<br />

aufgrund ihrer überregionalen Gefährdungssituation hervorzuheben. Als<br />

vom Aussterben bedroht gelten fünf Arten:<br />

• Moor-Federkiemenschnecke Valvata studeri. Bei der Art handelt es<br />

sich um einen hochgradig gefährdeten Endemiten des westlichen und<br />

mittleren Nordalpen-Vorlandes, der aufgrund seiner engen Bindung an<br />

kalkreich-oligotrophe, kühle, langsam strömende Bäche und Gräben mit<br />

gut durchlüfteten, locker mit Streu durchsetzten randlichen Feinsedimentlagen<br />

sehr typisch für die Quellaufstoßmoore der nördlichen Münchener<br />

Ebene ist. Die bisher bekannt gewordenen Vorkommen aus diesem<br />

Raum scheinen jedoch mittlerweile erloschen zu sein bzw. waren<br />

Fachbeitrag Fauna - A.20.1 Makrozoobenthos, Fließgewässer A.20.1-13

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