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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Planfeststellungsverfahren ÖKOKART<br />

3. Start- und Landebahn München<br />

sind neben der Kenntnis über die von den Tieren grundsätzlich zurückzulegenden<br />

Distanzen auch mögliche Wirkungen von Barrieren zu beachten.<br />

Innerhalb der Reviergrenzen bewegen sich ostdeutsche Elbebiber auf<br />

Gewässerstrecken von 1 bis 5 km frei (HEIDECKE 1984). ZAHNER et al.<br />

(2005: 67) stellen in einer Übersicht in verschiedenen eurasischen und<br />

nordamerikanischen Populationen ermittelte Wanderdistanzen zusammen.<br />

Demnach liegen die durchschnittlich zurückgelegten Distanzen natürlich<br />

auswandernder Jungtiere zwischen 3 und 11 km. Als Maximaldistanzen<br />

wandernder Tiere sind aber auch schon Strecken von mehreren 100 Kilometern<br />

belegt worden.<br />

Die Wanderung verläuft in der Regel entlang der Gewässerstrecken. Es ist<br />

aber auch bekannt, dass die Tiere den kürzeren Weg "über Land" nehmen.<br />

Detaillierte Untersuchungen über die dabei zurückgelegten Distanzen<br />

liegen anscheinend kaum vor, jedoch klassifiziert HEIDECKE (1989) in<br />

seinem Bewertungsschema solche Gewässer als für den Biber beständig<br />

in Verbindung stehend, die maximal bis 2 km voneinander entfernt verlaufen.<br />

Als mögliche Einschränkungen der Vernetzungsbeziehungen zwischen<br />

den Revieren kommen im betrachteten Raum insbesondere Straßen in<br />

Betracht. Diese werden zwar grundsätzlich von den Tieren überquert, häufig<br />

kommt es dabei jedoch zu Unfällen (vgl. DOLCH & HEIDECKE 2004).<br />

Solche Verkehrsverluste treten nicht nur bei einem Wechsel zwischen<br />

zwei getrennten Wasserläufen über Land auf, sondern auch bei Wanderungen<br />

im Längsverlauf eines Fließgewässers. So werden enge Rohrdurchlässe<br />

an Straßen nur ungern oder gar nicht durchschwommen oder<br />

durchtaucht, wenn für die Tiere die Gefahr besteht, stecken zu bleiben. In<br />

solch einem Fall wird der Durchlass dann über die Straße hinweg umwandert.<br />

Innenvernetzung: Derzeit erscheinen alle Biberreviere innerhalb des Untersuchungsgebietes<br />

Fauna grundsätzlich mehr oder weniger stark miteinander<br />

vernetzt. Unbehinderte Längsvernetzungen bestehen entlang der<br />

Fließgewässerläufe von Isar, Brandgraben, Pförreraugraben, Goldach/<br />

Ludwigskanal, Dorfen, Schwarzbach und dem Mittlere Isar-Semptkanal-<br />

System. Alle genannten Wasserläufe weisen im Bereich der Straßenquerungen<br />

Überbrückungen oder genügend weite Durchlässe auf, die Bibern<br />

eine Passage im Gewässer ermöglichen.<br />

Weiterhin erscheinen aufgrund der relativ geringen Distanzen in den meisten<br />

Fällen auch Quervernetzungen zwischen den Revieren entlang von<br />

Stichgräben und Zuflüssen oder sogar direkt über landwirtschaftliche<br />

Nutzflächen hinweg möglich. So beträgt die direkte Distanz zwischen den<br />

Revieren an den Gutbrodweihern und dem bei der Kläranlage NW Eitting<br />

1,2 km und von den Gutbrodweihern zu den Revieren im Viehlaßmoos<br />

und der Abgrabung am Hechtenbach nur jeweils 0,7 km. Die Distanz vom<br />

Fachbeitrag Fauna - A.2 Biber A.2-9

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