A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

Planfeststellungsverfahren ÖKOKART
3. Start- und Landebahn München
A.20.1 Wasserlebende Wirbellose der Fließgewässer
(Makrozoobenthos)
Bearbeiter: M. HESS & U. HECKES; Fachbericht: M. HESS
Ausgangspunkt der Studie
Zur Beschreibung und Bewertung der Fließgewässer wurden die unter
dem Begriff Makrozoobenthos gefassten Gruppen wasserlebender Wirbelloser
ausgewählt. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Wasserschnecken
und Muscheln, Egel, Krebstiere, Eintagsfliegen, Steinfliegen,
Libellen 1 , Wasserwanzen, Wasserkäfer und Köcherfliegen sowie mehrere
kleine Gruppen, wie beispielsweise Schlammfliegen, Netzflügler. Von den
Wenigborstern und der grundsätzlich sehr artenreichen Gruppe der Zweiflügler
werden aufgrund taxonomischer Schwierigkeiten und vielfach auch
noch unzureichend geklärter Ökologie üblicherweise nur ausgewählte Arten
bzw. Artengruppen berücksichtigt.
Die genannten Gruppen umfassen einen hohen Anteil von Arten mit enger
Bindung bzw. Anpassung an die unterschiedlichsten Gewässerlebensräume
und stellen so ein hoch indikatives und fein skalierendes Kollektiv
zu deren Charakterisierung und Bewertung dar, zum anderen hatte sich
bereits im Zuge der Recherchen und ersten gezielten Erhebungen zum
ROV herausgestellt, dass im Untersuchungsgebiet mit einer Vielzahl naturschutzfachlich
bedeutsamer Artvorkommen zu rechnen ist, denen im
Rahmen der Planungen Rechnung zu tragen ist.
Fließgewässer sind aufgrund ihrer linearen Struktur und Längenausdehnung,
der Vernetzung untereinander sowie der einseitig gerichteten
Transportströme grundsätzlich anfällig für Fernwirkungen, etwa bei stofflichen
Belastungen. Die Bestandsaufnahmen wurden deshalb vorsorglich
über den durch das EKG abgegrenzten Bereich hinaus auf Gewässerabschnitte
jenseits der BAB A92 ausgedehnt.
Vorgehensweise
Die Untersuchung deckt sämtliche Fließgräben mit nennenswerter Ausdehnung
ab, die mit Gräben und Bächen im Abstrom des Flughafengeländes
bzw. des geplanten Eingriffsbereichs in Zusammenhang stehen. Im
engeren Eingriffsbereich wurden die Gewässer in jeweils mehreren, nur
gering beabstandeten Abschnitten untersucht, jenseits davon wurden zwischen
den Untersuchungsabschnitten größere Distanzen angesetzt und
ein neuer Abschnitt i.d.R. erst bei deutlicher Änderung des Gewässercharakters
bzw. der physiografischen Verhältnisse oder nach Zufluss nen-
1 Libellen sind nicht Gegenstand der nachfolgenden Auswertungen. Sie werden separat im Fachbeitrag Libellen,
Kap. A.11 behandelt; die Larven-Nachweise und Beibeobachtungen Imagines aus der Makrozoobenthos-
Untersuchung werden dort mit berücksichtigt.
Fachbeitrag Fauna - A.20.1 Makrozoobenthos, Fließgewässer A.20.1-1