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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Planfeststellungsverfahren ÖKOKART<br />

3. Start- und Landebahn München<br />

Zumindest wurden vom Autor bereits in einzelnen Fällen definitiv nicht autochthone<br />

Muschelschalen (z.B. von Meeresmuscheln) in süddeutschen<br />

Fließgewässern aufgefunden, auch fernab von Siedlungen.<br />

Hinsichtlich der Substratverhältnisse wären - unabhängig von der nicht<br />

überprüften Frage einer stofflichen Belastung im Sediment - von den untersuchten<br />

Gewässerabschnitten nur wenige prinzipiell für die Bachmuschel<br />

geeignet (vgl. COLLING 2001, COLLING & SCHRÖDER 2003), so beispielsweise<br />

die Untersuchungsabschnitte 03, 05 oder 07. In der überwiegenden<br />

Mehrzahl der Abschnitte ist der Feinsedimentanteil dagegen<br />

erheblich zu hoch; oft finden sich mehrere Dezimeter Lockersubstrat am<br />

Gewässergrund. Bachmuscheln würden hier zu stark im weichen Grund<br />

einsinken und damit von Sauerstoff- und Nahrungszufuhr abgeschnitten<br />

bzw. ständig von Feinsediment überdeckt werden. Auch der Abschnitt, in<br />

dem die Bachmuschel-Leerschale gefunden wurde (UA 10), weist nur sehr<br />

kleinräumig eine bedingte Eignung für diese Art auf; es dominieren tiefgründige<br />

Feinsedimente.<br />

Nachtrag (März 2007)<br />

Im Zuge der Landschnecken-Kartierung 2006, vgl. Kap. <strong>A.1</strong>8, wurde vom<br />

Bearbeiter auch der Unterlauf des Keckeisgrenzgrabens auf Großseggenbestände<br />

mit Eignung für v.a. Vertigo moulinsiana abgesucht. Dabei konnten<br />

am 20.9.2006 per Zufall im Kies des trockengefallenen Mündungsbereich<br />

des Gewässers in die Dorfen fünf frische Doppelklappen von Unio<br />

crassus gefunden werden, davon vier in natürlicher Steckhaltung, sowie<br />

zusätzlich etwa 20 mehr oder weniger frische Einzelklappen. Nach dem<br />

Erhaltungszustand zu urteilen hatte die Mehrzahl der Tiere wenige Wochen,<br />

maximal aber einige Monate vorher noch gelebt.<br />

In den Folgetagen wurde der Keckeisgrenzgraben unterhalb der BAB A92<br />

auf ganzer Länge untersucht, um den Grund für das Ausbleiben des Wassers<br />

zu ermitteln 2 . Er konnte dabei mehrere in kurzer Distanz hintereinandergeschaltete<br />

aktive, teils mit Auelehm gedichtete Biberdämme feststellen,<br />

von denen der letzte das Wasser schließlich komplett zurückhielt.<br />

Diese Dämme waren bei Kartierarbeiten zum Makrozoobenthos Anfang<br />

Mai noch nicht vorhanden; sie wurden offensichtlich im Laufe des Sommers<br />

angelegt, wohl um den in den angrenzende Ackerflächen aufwachsenden<br />

Mais als Nahrungsquelle zu erschließen. Nachdem durch die<br />

Dämme auch die Existenz eines individuenreichen Vorkommens der ebenfalls<br />

vom Aussterben bedrohten, in Bayern subendemischen Federkiemenschnecke<br />

Valvata studeri aktuell gefährdet war, wurde der Abfluss<br />

am 2.10.2006 wiederhergestellt. Bei zwei Kontrollen im Spätherbst konnten<br />

zwar wieder einzelne lebende V. studeri, bei einer gezielten Nachkon-<br />

2 Der Keckeisgrenzgraben führt ganz überwiegend Grundwasser ab und weist daher einen ausgesprochen ausgeglichenen<br />

Abfluss auf. In keinem Fall liegt aber ein Trockenfallen im Bereich der natürlicherweise zu erwartenden<br />

Gewässerzustände.<br />

Fachbeitrag Fauna - <strong>A.1</strong>9 Bachmuschel <strong>A.1</strong>9-3

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