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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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ÖKOKART Planfeststellungsverfahren<br />

München 3. Start- und Landebahn<br />

Geländemethoden<br />

Bei der Nachsuche wurden die Gewässerstrecken abgegangen und die<br />

Sohle unter Zuhilfenahme eines Sichtrohrs, einer opaken Kunststoffröhre<br />

mit durchsichtigem Boden zur Ausschaltung von sichtbehindernden Reflexen<br />

und Verwirbelungen der Wasseroberfläche, intensiv visuell abgesucht.<br />

Ergänzend erfolgten Siebkäscherfänge. Die Arbeiten wurden im Februar<br />

und März 2006 durchgeführt. Begleitfunde sonstiger Wassermolluskenarten<br />

wurden registriert, eine gezielte Erfassung des jeweiligen Gesamtartenspektrums<br />

an Mollusken war aber nicht Gegenstand der Studie. Die<br />

Nachweise wurden den Untersuchungsabschnitten der Makrozoobenthos-<br />

Studie zugeordnet und sind bei den entsprechenden Auswertungen berücksichtigt<br />

(Fachbeitrag A.20.1, vgl. dort und Datendokumentation Makrozoobenthos<br />

Fließgewässer, Kap. C).<br />

Ergebnisse der Aufnahmen im Spätwinter 2006<br />

Entgegen der Erwartungen wurde bei den Erhebungen weder im Grüselgraben<br />

noch in den einmündenden Gräben ein Hinweis auf ein aktuelles<br />

oder früheres Vorkommen der Bachmuschel gefunden. Selbst Reste<br />

der festen Kalkschalen, die bei der Bachmuschel lange erhalten bleiben,<br />

wurden nicht festgestellt. Damit blieb die Herkunft der im Oktober 2005 bei<br />

Hirschau aufgefundenen juvenilen Leerschale zunächst offen.<br />

Eine mögliche Erklärung war es, dass sich die aufgefundene Einzelklappe<br />

durch außergewöhnliche Einlagerungsbedingungen im Gewässersediment<br />

oder dem Ufersaum über einen längeren Zeitraum frisch gehalten hat und<br />

sie ein Überbleibsel eines ehemaligen Vorkommens der Bachmuschel im<br />

Grüselgrabensystem darstellt. Die Tatsache, dass aber aktuell weder im<br />

Grüselgraben an anderen Stellen noch in seinen Zuflüssen die kleinsten<br />

Schalenreste gefunden wurden, macht diese Deutung wenig wahrscheinlich.<br />

Eine zweite mögliche Erklärung wäre eine neuere Ansiedlung der Art über<br />

glochidieninfizierte 1 Bachmuschel-Wirtsfische, z.B. autochthone Fische<br />

aus dem Unterlauf des Grüselgrabens oder unterliegenden Fließgewässern<br />

(Dorfen, Acherl) oder auch gezielt anthropogen infizierte Fische aus<br />

anderen Quellen (Besatz). Das völlige Fehlen jeglicher Nachweise impliziert<br />

allerdings, dass es sich um nur wenige Muscheln gehandelt haben<br />

müsste, die hier aufgewachsen sind, und dass der Ansiedlungsversuch<br />

gescheitert ist.<br />

Letztendlich lässt sich auch eine anthropogene Verschleppung von lebenden<br />

Bachmuscheln oder Bachmuschelschalen nicht völlig ausschließen.<br />

1 Als Glochidien werden die Larven der Muscheln bezeichnet, die sich bei der Bachmuschel an den Kiemen von<br />

Aitel, Elritze, Koppe und anderen Arten festsetzen und hier eine parasitäre Phase durchlaufen, bevor sie loslassen<br />

und als Jungmuscheln ihr Leben im Sediment beginnen.<br />

<strong>A.1</strong>9-2 Fachbeitrag Fauna - <strong>A.1</strong>9 Bachmuschel

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