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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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ÖKOKART Planfeststellungsverfahren<br />

München 3. Start- und Landebahn<br />

Bezug der Art zu den Biotoptypen des Leitbilds (Kap. E)<br />

Der Biber dürfte aufgrund seiner Forderung nach genügend großen bzw. tiefen, mehr oder<br />

weniger stabilen und nicht zu reißenden Wasserkörpern in Verbindung mit direkt angrenzendem<br />

(Galerie-)Wald in der Primärlandschaft des nördlichen Erdinger Mooses mit<br />

Isarauen auf die Moosrandflüsse (Leitbild-Biotop 7.2.1), die großen Auenrandbäche<br />

(7.3.1) sowie die Unterläufe der großen Moosbäche (4.2 "Moos-Auebäche") verwiesen<br />

gewesen sein. Diese Gewässer bilden durchaus auch heute noch das Rückgrat der Biberverbreitung<br />

im Bezugsraum. Die Art konnte aber kulturbedingt speziell auch im UG<br />

ganz erheblich an Siedlungsraum hinzugewinnen. Als dort in diesem Sinne sekundär zu<br />

nennen sind sieben der elf ermittelten Vorkommensbereiche: (1) Abgrabungen in der Isaraue<br />

zwischen Achering und Mintraching, (2) die Abgrabungen entlang des Moosbachs<br />

Goldach, (3) der Pumpenteich nördlich der S-/L-Bahn Nord, (4) die Gutbrodweiher, (5)<br />

der Mittlere Isar-Kanal, (6) die Ausgleichsflächen Hangwiesen/Eittingermoos sowie (7)<br />

das Viehlaßmoos.<br />

Siedlungsdichte: Die Siedlungsdichte des Bibers im Untersuchungsgebiet<br />

ist bereichsweise sehr hoch 2 . So konnten an den gut acht Kilometern<br />

Gewässerstrecke der Dorfen acht Reviere, d.h. eine Ansiedlung pro km,<br />

festgestellt werden. HEIDECKE (1986) gibt für Optimalhabitate an der Mulde<br />

ein Mittel von 0,5 und ein Maximum von 0,95 Ansiedlungen pro Fließgewässer-Kilometer<br />

an. In der Übersicht von ZAHNER et al. (2005: 62) über<br />

die Größen verschiedener europäischer Biberreviere bezogen auf<br />

Fließgewässerstrecken reichen die Werte von 0,5 bis 6 km je Revier.<br />

Die hohen Siedlungsdichten - die vergleichbar z.B. auch in den Amper-<br />

und Glonn-Auen des Landkreises Freising erreicht werden - erklären sich<br />

vor allem dadurch, dass die Art heute vielfach aus den in der Literatur<br />

noch verschiedentlich als Optimalhabitaten bezeichneten Weichholz-Auewäldern<br />

(HEIDECKE 1989, DOLCH & HEIDECKE 2004) aufgrund des günstigen<br />

Nahrungsangebotes weit in die offene Kulturlandschaft eindringt, in<br />

der Feldfrüchte - v.a. Mais, Raps - im Nahrungsspektrum in den Vordergrund<br />

treten. Ganz generell dürfte die Bestandssituation der Art gerade<br />

auch im EKG sehr wesentlich im Zusammenhang mit diesem durch die<br />

moderne Landwirtschaft bedingten günstigen Nahrungsangebot zu sehen<br />

sein.<br />

Vernetzung der Bestände: Ein permanenter Austausch von Individuen<br />

zwischen den Familien verschiedener Reviere findet aufgrund der starken<br />

(lebenslangen) Paarbindung und Territorialität des Bibers in aller Regel<br />

nicht statt. Einmal besetzte Reviere werden aggressiv gegenüber fremden<br />

Eindringlingen verteidigt. Der Begriff der Vernetzung der Bestände bezieht<br />

sich daher hier weniger auf einen permanenten genetischen Austausch<br />

zwischen einzelnen Familien, sondern beschreibt vielmehr die Möglichkeit,<br />

unbesetzte Reviere - etwa im Fall von Individuenverlusten - relativ rasch<br />

wieder besiedeln zu können. Zur Beurteilung der Vernetzungssituation<br />

2 Auch auf die Fläche bezogen erweist sich die Siedlungsdichte als relativ hoch. Obwohl das rund 4.500 ha umfassende<br />

EKG in weiten Teilen gewässerfrei ist, bestehen hier ebenso viele Biberreviere, wie sie in neuerer Zeit<br />

für das rund 5.300 ha große FFH-Gebiet "Isarauen von Unterföhring bis Landshut" ermittelt wurden (aktuell rund<br />

20 Reviere).<br />

A.2-8 Fachbeitrag Fauna - A.2 Biber

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