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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Planfeststellungsverfahren ÖKOKART<br />

3. Start- und Landebahn München<br />

eingestuft wie der bayernweite (Tab. <strong>A.1</strong>8.1); nur die Rote Wegschnecken<br />

(Arion rufus) gilt in TS als stärker gefährdet.<br />

Neben der bereits oben behandelten RL1-Art V. moulinsiana ist aus der<br />

Sicht des Artenschutzes die in Bayern vom Aussterben bedrohten Zweizähnige<br />

Laubschnecke (Perforatella bidentata) als außerordentlich bedeutsam<br />

hervorzuheben. Die Art konnte in geringer Dichte an zwei Stellen<br />

im NSG Eittinger Weiher aufgefunden werden (W33, W34). P. bidentata<br />

ist ein typischer Streubewohner von Feuchtwäldern, vor allem Erlenbrüchen.<br />

Gelegentlich tritt die Art auch in Röhrichten, Seggenriedern, Pfeifengraswiesen<br />

oder Nasswiesenkomplexen auf. Die Art kam früher im<br />

Schwillachmoos (Lkr. Erding) vor, ist dort aber inzwischen erloschen<br />

(FALKNER & FALKNER 1998). Darüber hinaus liegt aus dem Erdinger Moos<br />

mit Umfeld nur ein Leergehäusenachweis aus dem Jahr 1984 von einem<br />

Bachrand bei Notzing vor (COLLING 1985). Die nächsten aktuellen Vorkommen<br />

liegen im Ampertal bei Ampermoching (Lkr. Dachau, ebenfalls<br />

Naturraum 051) und am Fuß der Amperleite bei Burghausen (Lkr. Freising;<br />

COLLING leg. et det., unpubl.).<br />

Sieben der lebend nachgewiesenen RL-Landschnecken stehen auf der<br />

Vorwarnliste (60 %). Als gefährdet eingestuft sind - neben der bereits oben<br />

besprochenen V. angustior - Pupilla muscorum, Vertigo antivertigo,<br />

Euconulus praticola, Deroceras rodnae und Arion rufus (in TS RL 2). Abgesehen<br />

von der im UG hochstet auftretenden Vertigo antivertigo konnten<br />

diese gefährdete Arten nur in einer UF (Euconulus praticola, Deroceras<br />

rodnae, Arion rufus) oder wenigen UF (Pupilla muscorum) nachgewiesen<br />

werden.<br />

Erwähnt sei im Zusammenhang der Sekundärnachweis der in Bayern stark gefährdeten<br />

Weißen Streifenglanzschnecke (Nesovitrea petronella). Dieser außerhalb des Alpenraums<br />

in Bayern nur reliktisch vorkommende feuchteliebende Bewohner von Sümpfen<br />

und Erlenbrüchen konnte 1999 in unmittelbarer Nachbarschaft der Nordostgrenze des<br />

UG (Entfernung etwa 170 m, noch im NSG) in einer Nasswiese der westlichen Semptaue<br />

festgestellt werden. Die Art könnte durchaus auch heute noch im (östlichen) Viehlaßmoos<br />

aufzufinden sein.<br />

Alle insgesamt 14 artenschutzfachlich vorrangig relevanten Landschneckenarten<br />

sind grundsätzlich als indigene Faunenelemente des nördlichen<br />

Erdinger Moos mit Isarauen und damit, in Abhängigkeit von ihrem Gefährdungsgrad,<br />

als mehr oder weniger diversitätsbedeutsam anzusehen; analoges<br />

gilt für Biozönosen aus diesen Arten, in Abhängigkeit von ihrem Erfüllungsgrad.<br />

Wir unterscheiden bei den vorrangig schutzrelevanten Arten drei ökologische<br />

Gruppen (vgl. Tab. <strong>A.1</strong>6.1 und 2), die Arten der<br />

• P - minerotrophen Moore/Sümpfe, Feucht- und Nasswiesen, differenziert<br />

nach Pw - mit Übergreifen auf Bruch- und/oder Auwald bzw. Pg -<br />

allenfalls selten in gehölzbetonten Standorten;<br />

Fauna zum PFV - <strong>A.1</strong>8 Landschnecken <strong>A.1</strong>8-7

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