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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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ÖKOKART Planfeststellungsverfahren<br />

München 3. Start- und Landebahn<br />

<strong>A.1</strong>8-6<br />

Von den elf Vorkommen liegen fünf in Großseggenriedern (W09, W10,<br />

W23, W35 und W52), drei in Pfeifengrasstreuwiesen (W19, W34, W51),<br />

zwei in Feucht-/Nasswiesen (W15, W53) und eines in einer feuchten<br />

Hochstaudenflur (W02). Die Individuendichten sind in aller Regel gering<br />

bis sehr gering; in drei Untersuchungsflächen erreicht die Art zumindest<br />

mittlere Abundanzen (W10, W15, W51).<br />

Der bislang einzige bekannte Nachweisort der Art im UG, eine Feuchtwiese<br />

im Zentrum des FFH-Gebietsteils Viehlaßmoos (W43), konnte 2006<br />

trotz zweimaliger Kontrolle nicht bestätigt werden. Die Wiese macht aktuell<br />

einen stärker genutzten Eindruck; zumindest die angrenzende Wiesenfläche<br />

wird auch intensiv gedüngt.<br />

Die Sekundärdaten zeigen, dass Vertigo angustior im westlich bzw. südwestlich an das<br />

UG angrenzenden Isartal noch an mehreren Offenlandstellen - Pfeifengraswiesen, wechselfeuchten<br />

Deichböschungen - aktuell vertreten ist, ebenso im Ampertal bei Palzing/Zolling.<br />

In der ASK liegen zudem Nachweise aus dem Freisinger Moos und den Parzengründen<br />

bei Giggenhausen vor.<br />

Vertigo moulinsiana wurde in vier UF registriert, alle im Ostteil des EKG<br />

am bzw. unweit des Schwarzgrabens: Drei Fundstellen liegen wenige dutzend<br />

Meter voneinander entfernt etwa 300 m oberhalb der Querung der<br />

BAB (W47, W49, W50), die vierte Fundstelle etwa 2,3 km Lauflänge oberhalb<br />

davon - und außerhalb der Schutzgebietsgrenzen - etwa auf Höhe<br />

des Abbaugebiets Gutbrod 6 (W39). Bei den Biotopen handelt es sich in<br />

zwei Fällen um hohe Schilfröhrichte mit Großseggen und zwei stark feuchte<br />

Großseggenriede. Die Abundanzklassen der Vorkommen reichen von<br />

sehr gering (W47; wohl nur randlich aus angenzenden Röhrichten in die<br />

Fläche eindringend) über gering (W50) bis zu mäßig dicht (W39, W49).<br />

Aus dem weiteren Umgebungsbereich südlich des Flughafens liegt von Vertigo moulinsiana<br />

ein Sekundärnachweis aus dem Jahr 1992 vor ("Brennermühle bei Finsing", nach<br />

Daten ASK). In der Isar- bzw. untersten Dorfenaue im Bereich Ober-/Niederhummel und<br />

Heinrichsruh, befindet sich ein in den letzten Jahren mit mehreren Fundstellen dokumentierter<br />

bayerischer Verbreitungsschwerpunkt der Art, bereits weit jenseits vorstellbarer<br />

Beziehungen zu den zentraleren Teilen des UG ein weiterer im Ampertal bei Palzing/Zolling.<br />

Vorrangig naturschutzrelevante Arten: Von den 44 aktuell lebend nachgewiesenen<br />

Landschneckenarten werden - neben den beiden bereits oben<br />

behandelten FFH-<strong>Anhang</strong>sarten - zwölf in der Roten Liste Bayern [=<br />

RL] geführt. Bei fast allen Arten ist ihr Gefährdungsgrad für den hier relevanten<br />

Großnaturraum "Schotterplatten/Tertiärhügelland" [= TS] ebenso<br />

6 Nachdem der Schwarzgraben auf Höhe des Gutbrodweihers einen zumindest teilweise gestalteten Eindruck<br />

macht, könnte es sich bei dem Vorkommen von Vertigo moulinsiana dort um ein sekundäres handeln. Beispielsweise<br />

könnte die Art über Wasservögel wie Stockenten, die gern frisch gestaltete Bacherweiterungen mit<br />

vergrößerter Wasserfläche anfliegen, aus dem nördlich gelegenen Verbreitungspunkt am Schwarzgraben verschleppt<br />

worden sein. Über die Verbreitungsmechanismen von Windelschnecken gegen die Abflussrichtung von<br />

Fließgewässern ist allerdings nicht bekannt.

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