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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Planfeststellungsverfahren ÖKOKART<br />

3. Start- und Landebahn München<br />

schützt. Obwohl Feuchtbiotope keineswegs zu den präferierten Habitaten<br />

dieser tendenziell wärmeliebenden Art lichter Wälder und Waldränder gehören,<br />

konnte sie auch bei der vorliegenden Studie noch an elf UF nachgewiesen<br />

werden. Beibeobachtungen aller Projektbeteiligten ergaben,<br />

dass die Art im UG nahezu allgegenwärtig ist, insbesondere auch sekundäre<br />

und "gestörte" Standort besetzt und in günstigen Flächen individuenreiche<br />

Bestände ausbildet 5 .<br />

FFH-Arten: Die beiden vorrangigen Zielarten der Studie, die Schmale<br />

Windelschnecke (Vertigo angustior) und die Bauchige Windelschnecke<br />

(Vertigo moulinsiana) werden in <strong>Anhang</strong> II der FFH-Richtlinie geführt. In<br />

der Roten Liste Bayern ist Vertigo moulinsiana als vom Aussterben bedroht<br />

und V. angustior als gefährdet eingestuft (FALKNER et al. 2003).<br />

V. moulinsiana lebt - vor allem höher aufgestiegen an den Stielen, Halmen und Blättern<br />

von Sumpfpflanzen - in Feuchtgebieten mit Röhrichten und Großseggenrieden in der Nähe<br />

zu größeren Still- bzw. Fließgewässern. Seltener sind Vorkommen in feuchten bis<br />

nassen, extensiv genutzten Wiesenbiotopen. Dichtere Feuchtwälder, stark verbuschte<br />

Flächen bzw. sehr dichte Schilfröhrichte ohne krautigen Unterwuchs müssen als suboptimal<br />

gelten; saure Verhältnisse werden im Allgemeinen gemieden. Die enge Bindung an<br />

ein feucht(-warmes) Mikroklima auch der bodenferneren Strata bedingt eine gewisse Mindestgröße<br />

geeigneter Lebensräume, um vor allem auch die Konstanz der geforderten<br />

Feuchteverhältnisse zu gewährleisten. V. angustior ist im Unterschied zu V. moulinsiana<br />

ein Streubewohner, der nur wenig in der Vegetation aufsteigt. Auch diese Art ist in Mitteleuropa<br />

eng an Habitate mit hoher und konstanter Feuchtigkeit gebunden, es können jedoch<br />

auch kleinere, exponierte Flächen besiedelt werden. Bevorzugt werden Pfeifengraswiesen,<br />

Seggenrieder, Mädesüßfluren, Feucht- und Nasswiesen, Kalkflachmoore,<br />

wechselfeuchte Magerrasen und grasig-krautige Heckensäume. Obwohl im Allgemeinen<br />

niedrigwüchsige Vegetation bevorzugt wird, ist die Höhe der Vegetation nicht grundsätzlich<br />

bestimmend; ein Vorkommen ist möglich, vorausgesetzt der Bestand ist nicht zu dicht<br />

und die Sonne kann auf die Bodenoberfläche durchdringen (licht- und wärmebedürftig).<br />

Es besteht eine Präferenz für kalkreichere Standorte. Weiteres zur Ökologie der beiden<br />

Arten siehe COLLING (2001) und COLLING & SCHRÖDER (2003 a,b).<br />

Vertigo angustior konnte in insgesamt elf Untersuchungsflächen festgestellt<br />

werden. Ein Vorkommen liegt im engeren Eingriffsbereich, an einem<br />

Graben östlich der Attachinger Mühle nur knapp 500 m vom aktuellen<br />

Flughafenzaun entfernt. Alle übrigen Fundorte fallen in die äußeren Teile<br />

des EKG, acht in einen schmalen Streifen südlich der Autobahn - in der<br />

nördlichen Lüsse, dem Funktionsraum [= FR] Eittingermoos/Hangwiesen<br />

und dem Viehlaßmoos - und zwei südlich des Eittinger Weihers. Vier Vorkommen<br />

liegen innerhalb der Grenzen von FFH-Schutzgebietsteilen, drei<br />

im östlich Viehlaßmoos (W51-53) und eines am Eittinger Weiher (W34).<br />

Speziell bei W34 erscheint ein Zusammenhang mit dem nur gut 200 m<br />

weiter südlich außerhalb der Gebietsgrenzen liegenden Bestand in W35<br />

möglich.<br />

5<br />

Der Schutz ist gegen eine unkontrollierte Besammlung zum Verzehr gerichtet; die Tradition des Schneckenessens<br />

ist im Raum aber nicht vorhanden.<br />

Fauna zum PFV - <strong>A.1</strong>8 Landschnecken <strong>A.1</strong>8-5

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