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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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ÖKOKART Planfeststellungsverfahren<br />

München 3. Start- und Landebahn<br />

• Schoenobius gigantella (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, 1775) (RL BY 3). Der Große<br />

Schilfzünsler ist in Nordbayern flächiger vertreten, jedoch auch dort gefährdet, da er<br />

bevorzugt in Verlandungsröhrichten vorkommt. In Südbayern tritt die Art nur in wenigen<br />

isolierten Populationen auf. Die Funde am Eittinger Weiher (UF N09, N10) sowie<br />

in den Hangwiesen (UF N08) erweitern das Nachweisgebiet der Art. An zwei von drei<br />

Erfassungspunkten ist Schilf vorhanden, das im Ufersaum im Wasser steht. Die Entwicklung<br />

findet im Stängel und Rhizom von Schilf statt.<br />

Insgesamt fünf Arten des aktuell festgestellten Artenspektrums werden im<br />

Großnaturraum auf der Vorwarnliste geführt, wobei alle Arten allerdings<br />

bayernweit als gefährdet gelten (RL BY 3).<br />

• Die Langfühlermotte Nematopogon metaxella (HÜBNER, 1813) hat ihren Verbreitungsschwerpunkt<br />

in südbayerischen Auwäldern an größeren und mittleren Flüssen.<br />

Vor allem an der unteren Isar häufen sich die Fundorte. Die Larvalentwicklung findet<br />

anfangs minierend in Laubgehölzen statt, später lebt die Raupe in einem Blattsack an<br />

der Bodenoberfläche von verrottendem Laub.<br />

• Die Echte Motte Nemapogon clematella (FABRICIUS, 1781) bevorzugt luftfeuchte<br />

Standorte mit einem höheren Anteil von Erlenarten. Die Entwicklung der Raupen findet<br />

an oder in Totholz statt, das von Pilzen der Gattung Nectria besiedelt ist. Die Art<br />

lebt somit fungivor an Totholz, das als Lebensraumaspekt vorhanden sein muss.<br />

• Die Sackträger-Art Bijugis bombycella (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, 1775) kommt in<br />

Südbayern überwiegend in Moorgebieten und Flusstälern vor, wobei wechselfeuchte<br />

bis wechseltrockene Standort mit sehr geringer Nährstoffversorgung bevorzugt werden.<br />

Aufgrund ihrer flügellosen Weibchen, bei denen die Reduktion der Extremitäten<br />

soweit fortgeschritten ist, dass die Tiere im Aussehen einer Fliegenmade ähneln ist<br />

das Ausbreitungspotential extrem gering. Zudem ist die Flugzeit, also das Zeitfenster,<br />

in dem die Männchen mittels Lichtfang nachweisbar sind, pro Standort und Jahr auf<br />

wenige Tage beschränkt, weshalb die Art in der Erfassung unterrepräsentiert sein<br />

kann.<br />

• Die Blatttütenmotte Caloptilia cuculipennella (HÜBNER, 1796) ist an die Substratpflanze<br />

Liguster gebunden. Obwohl die Pflanze weit verbreitet ist, kommt die Falterart<br />

nur an trockenwarmen Stellen vor, wo Liguster in jungen Schößlingen auftritt, ältere<br />

Ligusterbüsche werden nicht genutzt. Die Raupenentwicklung findet in den typischen<br />

Blatttüten an den großen Blättern an den Spitzen der Schößlinge statt.<br />

• Der Schmalzünsler Sciota adelphella (FISCHER V. RÖSLERSTAMM, 1836) weist einen<br />

südbayerischen Verbreitungsschwerpunkt an den dealpinen Flüssen auf. Im Auenbereich<br />

besiedelt die Art die initialen Weidengebüsche auf rohbodenreichen Flächen,<br />

aber auch spätere Sukzessionsstadien, solange durch eine lückige Struktur<br />

Windruhe und somit eine etwas höhere Wärmesumme zustande kommt. Als bevorzugte<br />

Substratpflanze wird Salix purpurea genutzt.<br />

• Eine weitere Art, der Zwergspanner Idaea fuscovenosa (GOEZE, 1781) wird in der<br />

aktuellen Roten Liste des Großnaturraums als mit defizitärer Datenlage (Kategorie D)<br />

eingestuft. Bayernweit gilt die Art als gefährdet. Dieser Vertreter ist in seinen Lebensraumansprüchen<br />

schwer charakterisierbar, da sie auch vermehrt im Siedlungsgebiet<br />

auftritt. Die Art wird meist an Hecken oder Feldgehölzen in wärmebegünstigten Lagen<br />

gefunden, wo die Raupen an Falllaub im frühen Zersetzungsstadium leben. Im Siedlungsbereich<br />

können diese Lebensraummerkmale durch höhere Windruhe und extensive<br />

Gartenpflege erfüllt sein.<br />

<strong>A.1</strong>7-34 Fauna zum PFV - <strong>A.1</strong>7 Nachtfalter und Kleinschmetterlinge

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