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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Planfeststellungsverfahren ÖKOKART<br />

3. Start- und Landebahn München<br />

an Sickerquellen, Quellsümpfen, kleinen Wassergräben verursacht. Die Art ist charakteristisch<br />

für wasserbeeinflusste, z.T. leicht ruderalisierte Saumstrukturen. Da Feuchtgebiete<br />

der offenen Landschaft stark reduziert wurden, hat die Art Einbrüche erlitten.<br />

Im Untersuchungsgebiet tritt der Braune Bär in seinem Habitatoptimum auf, wodurch<br />

sich auch die z.T. sehr hohen Individuenzahlen erklären. Die Raupen entwickeln sich<br />

oligo- bis polyphag an verschiedenen krautigen Pflanzen bis hin zu Gehölzschößlingen.<br />

Drei Arten des Spektrums unterliegen sowohl im Großnaturraum, als auch<br />

bayernweit einer anzunehmenden Gefährdung (RL G).<br />

• Von Gelechia basipunctella HERRICH-SCHÄFFER, 1854, einem thermophilen Bewohner<br />

von Laubwaldrändern und Auen, der als Substratpflanze Salix purpurea benötigt<br />

(ELSNER et al. 1999) konnte aktuell der zweite Nachweis in Bayern erbracht werden.<br />

Der Erstfund gelang vor wenigen Jahren in den Donauauen bei Günzburg. Der<br />

kleinflächige Reliktbestand der UF N02 bei Attaching, wo die Art gefunden wurde,<br />

weist mit Baumweiden und diverser Strauchschicht einen Auen-ähnlichen Charakter<br />

auf.<br />

• Psoricoptera speciosella TEICH, 1893 weist eine Verbreitung auf, die sich vom südlichen<br />

Skandinavien über das Baltikum und Polen bis nach Deutschland erstreckt. Aktuelle<br />

Meldungen existieren aus Brandenburg, Thüringen und Bayern. Die isolierten<br />

Vorkommen auf der Münchener Schotterebene liegen an der Arealgrenze. Die Art<br />

wird nur in stark vernässten Niedermoorkomplexen gefunden, wo Weidenarten wie<br />

Salix aurita oder Salix cinerea aufgrund der geringen Standfestigkeit des wassergesättigten<br />

Moorbodens in auseinanderfallenden Gebüschgruppen wachsen.<br />

• Bactra lacteana CARADJA, 1916 gehört einer Gruppe an, deren Arten nur durch Genitaluntersuchungen<br />

sicher bestimmt werden können. Da die wesentlich verbreitetere<br />

Bactra lanceolana (HÜBNER, 1799) das Verbreitungsbild der seltenen und stenöken<br />

Bactra lacteana überdeckt, wird letztere in der faunistischen Erfassung häufig übersehen.<br />

In den letzten Jahren hat sich aber das Bild einer Art abgezeichnet, die im Auwald<br />

an Flutrinnen mit Binsen und Seggen vorkommt. Die Nachweise im Untersuchungsgebiet<br />

erweitern das Habitatspektrum auf Standorte im Niedermoorbereich.<br />

Drei weitere Arten werden in der Roten Liste als "selten mit geographischer<br />

Restriktion" (Kategorie R) geführt. Es handelt sich um<br />

• Brachmia inornatella (DOUGLAS, 1850) (RL BY R). In der Untersuchung wurden der<br />

vierte und fünfte Nachweis für Bayern erbracht. Bei der Erstellung der Roten Liste<br />

wurde die Art mit Status R eingestuft, da nur je ein Nachweis aus dem Maintal bei Bad<br />

Staffelstein und ein Fund aus den Isarauen westlich Landshut vorlag. Der dritte<br />

Nachweis gelang 2005 an der Isarmündung westlich Deggendorf. Als Futterpflanze<br />

wird Schilf angegeben; die Art gilt als „in Mitteleuropa lokale und seltene Art“ (ELSNER<br />

et al. 1999).<br />

• Calamotropha paludella (HÜBNER, 1824) (RL BY 3). Diese Art aus der Gruppe der<br />

Schilfzünsler tritt bevorzugt an Stellen mit Rohrkolben-Röhricht auf; die Entwicklung<br />

der Raupen findet minierend in den Blattspreiten statt. In Nordbayern ist sie noch weiter<br />

verbreitet, jedoch werden durch Maßnahmen der Teichwirtschaft immer wieder<br />

Populationen ausgelöscht. In Südbayern kommt die Art spärlich in isolierten Populationen<br />

vor. In der Untersuchung wurde sie an sieben Erfassungspunkten nachgewiesen;<br />

die besondere Häufigkeit in den Hangwiesen (UF N08) und am Vorflutgraben<br />

Nord (UF N06) ist durch Tümpel mit Typha-Röhricht zu erklären.<br />

Fauna zum PFV - <strong>A.1</strong>7 Nachtfalter und Kleinschmetterlinge <strong>A.1</strong>7-33

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