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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Planfeststellungsverfahren ÖKOKART<br />

3. Start- und Landebahn München<br />

eventuell auch der Pflegedruck auf vielen Flächen eine wesentlichere Rolle. Da sich<br />

die Raupen an den Blüten und reifenden Samen entwickeln, können durch Mahd oder<br />

Mulchen zum falschen Zeitpunkt Populationen ausgelöscht werden.<br />

• Crambus uliginosellus ZELLER, 1850 (RL BY 3). Dieser Graszünsler ist stenök in<br />

nassen Grasflächen, etwa Quellmooren, anzutreffen. Im Bereich der voralpinen Moore<br />

ist die etwas verbreiteter, aber dennoch rückläufig. Der aktuelle Nachweis am Vorflutgraben<br />

Nord (UF N07) ist nicht besonders typisch, da nasse Sumpfwiesen dort in unmittelbarer<br />

Umgebung nicht vorkommen. Möglicherweise ist aber der kleine wasserführende<br />

Graben am Dammfuß als Entwicklungshabitat ausreichend. Die Raupen leben<br />

nahe der Bodenoberfläche und befressen von einem Gespinstschlauch aus Gräser.<br />

• Cryptoblabes bistriga (HAWORTH, 1811) (RL BY 3). Eine Art aus der Gruppe der<br />

Schmalzünsler, die in lichten, wärmegetönten Wäldern oder gut strukturierten Waldmänteln<br />

vorkommt, wenn gleichzeitig über frischer bis feuchter Bodenausprägung hohe<br />

Luftfeuchte entsteht. Die Bedingungen sind an der Nachweisfläche am nördlichen<br />

Eittinger Weiher (UF N10; Einzelexemplar) optimal, da zwischen den Dämmen samt<br />

Waldkulisse über der offenen Wasserfläche bei überwiegender Windruhe hohe Verdunstung<br />

und Luftfeuchte herrscht. Die Raupen leben an Birke, Erle oder seltener an<br />

Eiche.<br />

• Selagia argyrella (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, 1775) (RL BY 3). Hinsichtlich der Biologie<br />

dieser Schmalzünsler-Art gibt es widersprüchliche Angaben. Als Hauptsubstratpflanze<br />

wird Heidekraut genannt, daneben Sonnröschen und Fingerkraut (SLAMKA<br />

1995). An den südbayerischen Fundorten, v.a. Dämme und Brennen im Isartal, fehlt<br />

Heidekraut aber vollständig. Hohe Abundanzen erreicht die Art im Raum Dingolfing<br />

auf scharf beweideten Dämmen mit sehr lückiger Vegetation. In Nordbayern kommt<br />

die Art auch in Sandgebieten vor. Offensichtlich ist die schnelle Abtrocknung des Bodens<br />

ein entscheidender Lebensraumfaktor, dies ist auch auf den Dämmen der aktuellen<br />

Nachweisfläche am Vorflutgraben Nord (UF N07) zutreffend.<br />

• Ennomos autumnaria (WERNEBURG, 1859) (RL BY 3). Die auffällige Art aus der<br />

Gruppe der Herbstspanner hat in den letzten 25 Jahren erhebliche Bestandsverluste<br />

erlitten, obwohl das Lebensraumspektrum - lichte Laubmischwälder, Waldmäntel,<br />

Feldgehölze, Parkanlagen und Gärten - kaum erkennbaren Veränderungen unterworfen<br />

war. Die Nachweise im Lohwald bei Loh (UF N05) und am Eittinger Weiher (UF<br />

N09) passen gut in das Bild der strukturreichen Lebensraumtypen, welche die Art besiedelt.<br />

Die Raupen leben oligophag an verschiedenen Laubgehölzen.<br />

• Scopula rubiginata (HUFNAGEL, 1767) (RL BY 3). Die Art kommt auf trockenwarmen<br />

Standorten mit geringer Wasserhaltefähigkeit vor. Die hohe Perkolation bewirkt<br />

insgesamt ein trockenes und bei lückiger Bodenvegetation auch wärmeres Mikroklima.<br />

Die Raupen leben an verschiedenen Fabaceen, die eine Düngung mit Stickstoff<br />

nicht tolerieren. In der Untersuchung wurde die Art in Einzelexemplaren am Vorflutgraben<br />

Nord (UF N06, N07), in der Lüsse (UF N03) und am Abfanggraben Ost (UF<br />

N04) festgestellt. In der eher feuchten Lüsse ist das Vorkommen über die teilweise offenen<br />

Strukturen der angrenzenden Viehweide zu erklären.<br />

• Gagitodes sagittata (FABRICIUS, 1787) (RL BY 2). Der Pfeil-Spanner ist eine Charakterart<br />

von Stromtälern, mit den Substratpflanzen aus der Gattung Thalictrum besiedelt<br />

die Art Auen und Niedermoorflächen. Bevorzugt werden gut ausgebildete<br />

Säume oder lichtere Waldstellen; die hauptsächlich im schattigen, geschlossenen Bereich<br />

vorkommende Thalictrum aquilegifolium wird als Substrat kaum genutzt.<br />

Fauna zum PFV - <strong>A.1</strong>7 Nachtfalter und Kleinschmetterlinge <strong>A.1</strong>7-31

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