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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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ÖKOKART Planfeststellungsverfahren<br />

München 3. Start- und Landebahn<br />

• Apotomis semifasciana (HAWORTH, 1811) (RL BY 3). Diese Wicklerart tritt nur sehr<br />

lokal auf, wobei etwa aus Nordbayern nur in ältere Daten aus dem Oberpfälzer Hügelland<br />

bekannt sind. In Südbayern liegen die Nachweise in den Niedermoorgebieten der<br />

großen Flusssysteme sowie vereinzelt - bei dürftiger Datenlage - im voralpinen Moorgürtel.<br />

Mit der Hauptsubstratpflanze Salix cinerea ist die Art als Charakterart der Niedermoore<br />

anzusprechen. Die Nachweise am Vorflutgraben Nord (UF N07) und im<br />

Viehlaßmoos bei Heinrichsruh (UF N12) fallen in Bereiche, in denen die noch am besten<br />

ausgeprägten Moorwälder existieren.<br />

• Apotomis infida (HEINRICH, 1926) (RL BY 3). Diese Wicklerart nutzt als Substrat<br />

weiter verbreitete Weidenarten wie Salix purpurea, S. triandra oder S. alba, also Charakterarten<br />

der Fluss- und Bachauen. Dennoch sind die Nachweise lokal und spärlich<br />

und lediglich aus dem Isarraum liegen (infolge erhöhter Erfassungstätigkeit?) etwas<br />

mehr Nachweise vor. Die fünf aktuellen Nachweise liegen im Nordosten des Untersuchungsgebiets,<br />

einem Bereich dem ein hoher Grundwasserspiegel und damit eine höhere<br />

Luftfeuchte zueigen sind.<br />

• Pristerognatha fuligana (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, 1775) (RL BY 3). Mit der Substratpflanze<br />

Impatiens noli-tangere nutzt die Art eine weitverbreitete Pflanzenart. Die<br />

Nachweise der Falterart sind aber wesentlich seltener. Dies ist möglicherweise auf eine<br />

besondere Standorttreue zurückzuführen, da die Falter die Bestände ihrer Substratpflanze<br />

nicht oder nur sehr selten verlassen. In UF N10 am nördlichen Eittinger<br />

Weiher (UF N10) wurde die Art in mehreren Exemplaren nachgewiesen. Dort konnte<br />

allerdings lediglich ein Massenbestand von Impatiens glandulifera festgestellt werden.<br />

Die Entwicklung der Falterart in diesem Neophyten erscheint aber eher unwahrscheinlich.<br />

• Epinotia abbreviana (FABRICIUS, 1794) (RL BY 3). Die wärmeliebende Wicklerart ist<br />

bayernweit rückläufig, da die Ulmenarten, v.a. Feldulme (bei höherer Wärmesumme<br />

auch Flatterulme in feuchteren Auwäldern), an denen die Raupen gattungsmonophag<br />

leben, durch das Ulmensterben stark dezimiert sind. In Südbayern konzentrieren sich<br />

die aktuelleren Funde auf den Unterlauf der Isar. Im Gebiet wurde die Art nur im Lohwaldrest<br />

bei Loh (UF N05) festgestellt, wo Feldulme im Waldmantel eingestreut ist.<br />

• Epinotia signatana (DOUGLAS, 1845) (RL BY 3). Diese Wicklerart ist eine Charakterart<br />

der südbayerischen Auwälder. Sie kommt in den Auen an aufgelichteten Standorten<br />

mit höherer Temperatursumme und gleichzeitig höherer Luftfeuchte vor. Die<br />

Raupe entwickelt sich auf Traubenkirsche, seltener auf anderen Rosaceen wie Schlehe<br />

oder Weißdorn. An drei der vier Nachweisflächen - Kammermüllerhof (UF N01),<br />

Eittinger Weiher (UF N10), Vorflutgraben Nord (UF N07) - ist Wald dominierend oder<br />

beteiligt. Dagegen entspricht die weitgehend offene UF N04 bei Schwaig nicht den<br />

sonstigen Lebensräumen. Allerdings existieren dort in der näheren Umgebung Feldgehölze<br />

an alten Grabensystemen.<br />

• Ancylis obtusana (HAWORTH, 1811) (RL BY 3). Auch diese Wicklerart ist als Charakterart<br />

der südbayerischen Flussauen zu bezeichnen. Nachweise liegen v.a. aus<br />

dem Bereich der Isar, wohl infolge höherer Erfassungstätigkeit vor, am Lech und an<br />

der Donau ist die Zahl der Fundpunkte wesentlich geringer. In den Auen kommt die<br />

Art an warmen und luftfeuchten Standorten vor, wo Faulbaum und Kreuzdorn, an deren<br />

Früchten sich die Raupen entwickeln, vorhanden sind.<br />

• Stenoptilia zophodactylus (DUPONCHEL, 1840) (RL BY 3). Von dieser nur sehr lokal<br />

und selten gefundenen Federmotten-Art sind nur sehr wenige Nachweise bekannt. Mit<br />

den Arten aus der Gattung Centaurium, Tausendgüldenkraut, nutzt die Raupe aber<br />

ein Substrat, das zumindest in Centaurium erythraea eine weite Verbreitung aufweist.<br />

Sehr wahrscheinlich spielen andere Faktoren wie Wärmesumme oder Trockenheit,<br />

<strong>A.1</strong>7-30 Fauna zum PFV - <strong>A.1</strong>7 Nachtfalter und Kleinschmetterlinge

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