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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Planfeststellungsverfahren ÖKOKART<br />

3. Start- und Landebahn München<br />

• Megalophanes viciella (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, 1775) (RL BY 3). Es handelt<br />

sich um eine Sackträger-Art, deren deutschlandweiter Verbreitungsschwerpunkt in<br />

den voralpinen Moorgebieten liegt. Die Vorkommen im Bereich der Tertiärgebiete und<br />

Schotterplatten beschränken sich auf Auen und flussnahe Niedermoorstandorte. Es<br />

handelt sich um eine ausbreitungsschwache Art mit starker Bindung an gut wasserversorgte<br />

Streuwiesen- und Moorröhrichtkomplexe. Die Funde im Viehlaßmoos bei<br />

Gaden und Heinrichsruh (UF N11, N12) liegen im Habitatoptimum, während die<br />

Nachweise aus dem Vorflutgraben Nord (UF N06, N07) möglicherweise auf die letzten<br />

großen Hochwasser der Isar zurückzuführen sind. Am Freisinger Buckel (Hirschbuckel)<br />

wurde die Art 1987 festgestellt.<br />

• Argyresthia semifusca (HAWORTH, 1828) (RL BY 3). Diese Art aus der Gruppe der<br />

Knospenmotten weist eine eingeschränkte Verbreitung auf. In Nordbayern ist sie nur<br />

aus dem Frankenwald und den Randlagen des Bayerischen Waldes zum Donautal hin<br />

bekannt. Aus Südbayern existieren aktuelle Meldungen aus den Auwaldbereichen von<br />

Isar und Inn. Innerhalb der Auen werden aufgelichtete Wälder besiedelt, denen teilweise<br />

der Oberstand aus Bäumen gänzlich fehlt (bedingt eine höhere Wärmesumme).<br />

Die Raupe lebt endophag in Knospen und frischen Trieben von Weißdorn, wodurch<br />

eine Adaption hinsichtlich Luftfeuchte kaum zum Tragen kommt.<br />

• Ethmia dodecea (HAWORTH, 1828) (RL BY 3). Diese unverkennbar gezeichnete Art<br />

aus der Familie Ethmiidae weist in Bayern eine eingeschränkte Verbreitung auf, die<br />

durch die Substratpflanze Echter Steinsame (Lithospermum officinale) vorgegeben ist.<br />

In Südbayern folgen beide Arten den dealpinen Flüssen. Trotz insgesamt heterogener<br />

Erfassungsintensität ist festzuhalten, dass die Bestände der Substratpflanze und parallel<br />

die Falterart rückgängig sind, da trockenwarme Saumstandorte durch die forstliche<br />

Überprägung der Auen stetig zurückgehen. Aktuell wurde die Art in sechs UF<br />

nachgewiesen.<br />

• Sorhagenia janiszewskae RIEDL, 1962 (RL BY 3). Die drei Arten der Gattung Sorhagenia<br />

sind nur über Genitaluntersuchung zu trennen, da es keine äußerlichen Unterscheidungsmerkmale<br />

gibt. Während die verwandten Arten Sorhagenia rhamniella und<br />

S. lophyrella etwas weiter verbreitet sind, kommt S. janiszewskae nur sehr lokal auf<br />

wärmebegünstigten Sonderstandorten der Substratpflanze Frangula alnus vor. Die<br />

wenigen Fundorte der Falterart stehen im deutlichen Gegensatz zum nahezu flächigen<br />

Vorkommen des Faulbaums in Bayern. Nachweise liegen von trocken-heißen Jurahängen,<br />

Brennen in Auen und Niedermoorstandorten mit Trockeninseln vor. In der<br />

Nachweisfläche am Vorflutgraben Nord (UF N06) sind die Bedingungen durch die sich<br />

aufheizenden, rohbodenreichen Dämme günstig.<br />

• Cochylis roseana (HAWORTH, 1811) (RL BY 3). Diese Wicklerart wird nur sehr sporadisch<br />

gefunden. In Nordbayern liegen die Nachweise im Jurazug sowie im Muschelkalkgebiet<br />

in Unterfranken. Dagegen konzentrieren sich aktuellen Nachweise in Südbayern<br />

auf die Münchner Schotterebene, etwa den Allacher Wald (eigener Nachweis<br />

1992). Als bevorzugte Lebensräume sind trockenwarme Säume zu nennen. In der aktuellen<br />

Nachweisfläche am Kammermüllerhof (UF N01) ist eine Wärmebegünstigung<br />

durch Wegsäume, die aufgesattelt und in Südexposition am Rande einer Brückenauffahrt<br />

liegen, gegeben. Als Substratpflanzen werden Goldrute, Karde und Löwenmaul<br />

genannt (RAZOWSKI 2002).<br />

• Neosphaleroptera nubilana (HÜBNER, 1799) (RL BY 3). Die wärmeliebende Art ist in<br />

Südbayern relativ selten und an den bekannten Fundorten meist rückläufig. Der aktuelle<br />

Fund am Abfanggraben Ost bei Schwaig (UF N04) kann mit den Kiesflächen in<br />

der näheren Umgebung des Leuchtturms in Verbindung gebracht werden, da über<br />

diesen offenen Flächen die Erwärmung höher liegt als in der Umgebung. Die Raupen<br />

entwickeln sich an Weißdorn, seltener an Schlehe oder Obstgehölzen.<br />

Fauna zum PFV - <strong>A.1</strong>7 Nachtfalter und Kleinschmetterlinge <strong>A.1</strong>7-29

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