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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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ÖKOKART Planfeststellungsverfahren<br />

München 3. Start- und Landebahn<br />

onsflügen befinden, werden als nicht bodenständige "Fehler" erfasst. Diese<br />

Nachweise nicht bodenständiger Arten treten gehäuft bei hohen bis<br />

sehr hohen Temperaturen oder bei besonders exponierter Lage des Beprobungspunktes<br />

auf. In ebener Lage und dort, wo durch eine Gehölzkulisse<br />

der Wirkungsradius des Lichtes herabgesetzt ist oder auch in flächig<br />

ausgeprägten Vegetationseinheiten, ist der Anteil gebietsfremder Arten<br />

sehr gering. Eine flächenschärfere Erfassung der Arten wäre nur über die<br />

Suche nach Präimaginalstadien durchzuführen. Der Aufwand hierfür ist<br />

jedoch als unverhältnismäßig zeit- bzw. personalintensiv.<br />

Die verwendete Nomenklatur folgt KARSHOLT & RAZOWSKI (1996). Die Determination<br />

erfolgt überwiegend durch direkte Ansprache im Gelände; insbesondere<br />

von kritischen Arten wurden aber auch Belege gesammelt, die<br />

nach Präparation zusätzlich genitaliter untersucht wurden, um eine sichere<br />

Determination zu gewährleisten. Belege dieser Arten befinden sich in den<br />

Sammlungen H. KOLBECK und W. WOLF.<br />

Einflüsse der Witterung. Die Einflüsse der Witterungsbedingungen im Erfassungsjahr<br />

sind im Hinblick auf die Untersuchungsergebnisse als eher positiv zu beurteilen. Insbesondere<br />

eine fast zweimonatige Wärmephase hat die Entwicklung zahlreicher Arten gefördert<br />

und auch beschleunigt. Im Gegenzug sind bei bestimmten Artengruppen aber<br />

aufgrund der kühlen Witterung im Mai und Anfang Juni Einbußen in der Larvalentwicklungsphase<br />

anzunehmen, wodurch Häufigkeiten und somit Nachweiswahrscheinlichkeiten<br />

in der Imaginalphase im August und September herabgesetzt waren.<br />

Generell haben starke Gewitter einen deutlichen Einfluss auf die Dichte von kleinen oder<br />

zierlichen Nachtfalterarten. Davon betroffen sind v.a. eine große Zahl von Kleinschmetterlingen<br />

und die bei schlankem Körper sehr großflügeligen Spanner-Arten. Tagsüber ruhen<br />

die Tiere an Baumstämmen, in der Strauchschicht oder in der Bodenvegetation. Bei<br />

starken Windböen werden sie aufgewirbelt und bei gleichzeitigem starken Niederschlag<br />

in die Vegetation oder Humusschicht „gewaschen“, wobei sie dort vielfach in einem Wasserfilm<br />

festkleben. Nach starken Gewittern treten so vereinzelt bei robusteren Arten sehr<br />

stark abgeschuppte Individuen auf, die den Kontakt mit Wasser überlebt haben. Kleine<br />

Arten mit einer Spannweite von 4 bis 10 mm treten praktisch nicht mehr auf.<br />

Hinsichtlich des Beprobungszeitraumes von Juni bis September 2006 sind folgende Besonderheiten<br />

von Bedeutung:<br />

• Nach einem kühlen Frühjahr, das bis in die erste Junidekade reichte, setzte warme bis<br />

sehr warme Witterung ein, die bis Ende Juli anhielt. In dieser Phase wurden zwei Beprobungstermine<br />

an den zwölf Untersuchungsflächen durchgeführt, das Ergebnis im<br />

Anflug war gut bis sehr gut. Einzelne Nächte, auf Gewitter am Vortag folgend, waren<br />

im Ergebnis unterdurchschnittlich, da die Erwärmung und Abtrocknung nicht ausreichte<br />

und zudem die Gewitter einen direkten Einfluss auf die Dichte der Arten ausüben<br />

(s.u.). Suboptimale Nächte sind in einer umfangreichen Untersuchung zu tolerieren,<br />

zumal der Früh- und Hochsommeraspekt bei den Arten sehr gut dokumentiert werden<br />

konnte, da die Witterung fast zwei Monate anhaltend günstig war.<br />

• Im August hat ein stationärer Tiefdrucktrog über Mitteleuropa mit kühl-feuchter Witterung<br />

die Untersuchung beeinflusst. Der dritte Erfassungsdurchgang zog sich deshalb<br />

bis in den September hinein, einzelne Nächte waren hinsichtlich Erfassung von Nachtfaltern<br />

ungünstig.<br />

• Die Witterung im September, im vierten, halbierten Erfassungsdurchgang, war wiederum<br />

günstig. Hier kommt aber zum Tragen, dass Herbstarten, deren Flugzeit im<br />

September beginnt, in ihrer Dichte herabgesetzt waren, da die Larvalentwicklung die-<br />

<strong>A.1</strong>7-4 Fauna zum PFV - <strong>A.1</strong>7 Nachtfalter und Kleinschmetterlinge

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