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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Planfeststellungsverfahren ÖKOKART<br />

3. Start- und Landebahn München<br />

EKG konnte am Mittlere Isar-Kanal nord-nordwestlich von Eitting festgestellt<br />

werden (T53).<br />

• Blaukernauge (Minois dryas): Im Naturraum besiedelt die Art sowohl die<br />

Magerrasen der Flussheiden (Brennen) als auch die Pfeifengraswiesen<br />

der Niedermoore. Aus dem EKG ist eine Population mit Schwerpunkt<br />

Viehlaßmoos bekannt, die mit Nachweisen an UF T78 im Westteil und<br />

T74 und T79 im Ostteil auch aktuell bestätigt werden konnte. Eine weitere<br />

Feststellung gelang in den östlichen Hangwiesen nahe der Dorfen<br />

(T32). Ob die Art diesen Bereich vom Viehlaßmoos (mit Querung der<br />

ED 19) oder vom Freisinger Buckl aus via Vorflutgraben (mit Querung<br />

der FTO) erreicht hat, kann nicht entschieden werden. Eine Ausbreitung<br />

entlang des Vorflutgrabens wurde bereits beobachtet (SCHWIBINGER &<br />

BRÄU 2001).<br />

Nicht aufgefundene Arten, jüngst erloschene Arten: Mit einiger Sicherheit im EKG noch vorhanden<br />

sind der Sumpfwiesen-Perlmutterfalter (Clossiana selene, RL T/S 1, letzte Nachweise [= LN] Viehlaßmoos,<br />

Eittinger Moos/Hangwiesen 2002-2004, WEBER 2004), der Pflaumen-Zipfelfalter (Fixsenia<br />

pruni, R; LN 2001, Viehlaßmoos, BECKMANN & SCHWAIGER 2002), vielleicht noch rezent ist auch der<br />

früh fliegende Brombeerzipfelfalter (Callophrys rubi, 3; LN 1980er Jahre, Viehlaßmoos, AßMANN et<br />

al. (1988). Vermutlich erloschen ist dagegen das kleine Vorkommensrelikt des Großen Wiesenvögelchens<br />

Coenonympha tullia im Viehlaßmoos (RL T/S 1; letztmals Einzelfund BECKMANN & SCHWAI-<br />

GER 2002), u.U. nicht allein durch die fortschreitende Verbuschung, sondern auch befördert durch<br />

klimatische Effekte (breites Wegbrechen nördlicher Vorposten des Alpenvorlandareals in jüngerer<br />

Zeit, n. BRÄU, mdl. Mitt. 2007). Zu den erheblichen Artverlusten, die der Naturraum und auch das<br />

Erdinger Moos bei Tagfaltern über die letzten 100 Jahre hinnehmen musste, vergleiche SCHWIBIN-<br />

GER & BRÄU (2001).<br />

Neben diesen und den übrigen Arten, die in der bayerischen Roten Liste<br />

erfasst sind, werden hier weitere sieben Arten als "lokal bedeutsam" hervorgehoben<br />

(vgl. Tab. <strong>A.1</strong>6.1, oben). Es handelt sich vor allem um Tagfalter,<br />

die im Bezugsraum rückläufig oder selten sind.<br />

Insgesamt sind damit 26 artenschutzfachlich vorrangig relevante Arten<br />

auch aktuell aus dem 2006 erfassten Raum bekannt: Alle sind grundsätzlich<br />

als indigene Faunenelemente des nördlichen Erdinger Moos mit Isarauen<br />

und damit, in Abhängigkeit von ihrem Gefährdungsgrad, als mehr<br />

oder weniger diversitätsbedeutsam anzusehen; analoges gilt für Biozönosen<br />

aus diesen Arten, in Abhängigkeit von ihrem Erfüllungsgrad.<br />

Wir unterscheiden bei den vorrangig schutzrelevanten Arten vier ökologische<br />

Gruppen (vgl. Tab. <strong>A.1</strong>6.1 und 2), die Arten der<br />

• M - Magerrasen, trocken (bis wechselfeucht), ggf. differenziert nach<br />

kalkreich (Aue und Quellmoor; = Mk), sauer (trockengefallene Torfe ehemaliger<br />

Ausstichkomplexe; = Ma) und gebüschreich (= Mg);<br />

• NH - Nasswiesen und feuchte Hochstaudenfluren, ggf. herausgehoben<br />

die Arten der Streuwiesen (= N!);<br />

Fachbeitrag Fauna - <strong>A.1</strong>6 Tagfalter <strong>A.1</strong>6-7

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