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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Planfeststellungsverfahren ÖKOKART<br />

3. Start- und Landebahn München<br />

• Sempt-Flutkanal (FR 24): UF T68 - Kanalböschung (Schulter) mit Magerrasenbeständen, lokal<br />

auch Gehölze, 5 Imagines; T70 - Böschungsschulter lokal mit magerrasenartigen Beständen,<br />

Flanken mit dichten Rubusfluren, 2,5 km OSO Gaden, 8 Imagines.<br />

Jüngere Sekundärdaten liegen nur für die auch aktuell belegten Vorkommensgebiete vor. Auch der<br />

Nachweis von SCHWIBINGER an einem Graben im Schulmoos (1995, nach Daten ASK) fällt nur 500<br />

m südlich des nächstgelegenen Nachweispunkts T33, allerdings damit in einen anderen Funktionsraum<br />

(14).<br />

Allgemein ist M. nausithous im Naturraum noch relativ weit verbreitet und dort in den ehemaligen<br />

Niedermooren, so auch in weiten Teilen des Erdinger Mooses, vielfach die letzte verbliebene typische<br />

Feuchtbiotop-Tagfalterart (SCHWIBINGER & BRÄU 2001). Vorkommen im (weiteren) Umfeld des<br />

UG finden sich im Westen im Freisinger Moos und im Süden an der Gfällach westlich Oberding, am<br />

Saubach westlich Eichenkofen sowie im NSG Gfällach, im Zenger- und im Ismaninger Moos (nach<br />

Daten ASK). Im Norden sind Vorkommen erst für die Amperauen zwischen Allershausen und Inkofen<br />

belegt und für den östlichen Anschluss des UG liegen überhaupt keine Daten vor.<br />

M. nausithous ist eine typische Art feuchter Hochstaudenfluren und -säume, Feuchtwiesen und<br />

wechselfeuchter Glatthaferwiesen. Neben dem Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) ist<br />

die Art zur Larvalentwicklung auch auf Ameisen, vor allem Myrmica rubra, angewiesen, bei denen<br />

die Raupe ab dem vierten Stadium als Parasit lebt. Im vorgestellten natürlichen Zustand war die Art<br />

im Erdinger Moos i.w.S. in weiten Teilen sicher nicht vorhanden (vgl. SCHWIBINGER & BRÄU 2001<br />

zum Dachauer Moos) und u.U. weitestgehend auf die Kontaktzone zur Isaraue beschränkt.<br />

Während M. nausithous auch wüchsigere Staudenfluren akzeptiert, von Verbrachung bis zu einem<br />

gewissen Grad profitiert und sich auch in schmaleren Randstrukturen behaupten kann, ist M. teleius<br />

anspruchsvoller. Er nutzt tendenziell schwachwüchsige Hochstaudenfluren und Pfeifengraswiesen.<br />

Auch seine Raupen fressen zunächst am Großen Wiesenknopf bevor sie zur parasitischen<br />

Lebensweise übergehen, im Unterschied zu M. nausithous allerdings wohl in erster Linie bei der<br />

stärker feuchtebedürftigen Myrmica scabrinodis.<br />

M. teleius besaß noch in den 1980er und 1990er Jahren eine Population im Viehlaßmoos, die aber<br />

trotz spezieller Nachsuche in 2001 nicht bestätigt werden konnte (BECKMANN & SCHWAIGER 2002).<br />

Letzter Nachweis dort ist damit eine Beobachtung von SCHWIBINGER & BRÄU aus dem Jahr 1995<br />

(ASK). Für das EKG wird die Art jedoch noch aus dem Jahr 2000 von WEBER angegeben, nämlich<br />

aus dem Funktionsraum Eittingermoos/Hangwiesen (GRÜNPLAN 2002-2004). Dieser liegt unweit einer<br />

weiteren jüngeren Fundstelle, an dem bereits oben erwähnten Graben in den Langwiesen<br />

(SCHWIBINGER, 1995, ASK). Darüber hinaus liegt aus dem unmittelbaren nördlichen Anschluss ein<br />

aktueller Fund vom Freisinger Buckl vor (durch BURBACH in 2003, nach FISCHER et al. 2006 [MP Isarauen]).<br />

Im weiteren Umfeld finden sich aus jüngerer Zeit belegte Vorkommen der Art im Freisinger<br />

Moos, im NSG Gfällach und im Ismaninger Moos sowie in den Amperauen.<br />

Vorrangig naturschutzrelevante Arten: Von den 45 nachgewiesenen<br />

Tagfalterarten werden 19 in der Roten Liste Bayern [= RL] geführt. Bei<br />

zwölf der 19 Arten ist der Gefährdungsgrad für den hier relevanten Großnaturraum<br />

"Schotterplatten/Tertiärhügelland" höher eingestuft als der bayernweite.<br />

Sechs Arten sind aufgrund ihrer überregionalen bzw. regionalen<br />

Bedrohungssituation hervorzuheben. Als im Großnaturraum vom Aussterben<br />

bedroht gelten:<br />

• Der Lungenenzian-Ameisenbläuling (Maculinea alcon) als typische Art<br />

der Niedermoor-Streuwiesen und Pfeifengraswiesen. Die "eng begrenzte<br />

und individuenschwache Population im Viehlaßmoos" ist die letzte im<br />

gesamten Naturraum (SCHWIBINGER & BRÄU 2001). Dieser Bestand<br />

konnte auch aktuell bestätigt werden; an den Enzianpflanzen in Fläche<br />

T79 wurden maximal 30 Eier gezählt. Neu und sehr bemerkenswert ist<br />

ein zweiter Nachweis - ebenfalls über Eifunde - in UF T44, Vorflutgraben<br />

Nord nördlich der St 2084, d.h. in der Luftlinie fast 6 km west-süd-<br />

Fachbeitrag Fauna - <strong>A.1</strong>6 Tagfalter <strong>A.1</strong>6-5

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