A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

ÖKOKART Planfeststellungsverfahren
München 3. Start- und Landebahn
Von den 45 Taxa wurden insgesamt 984 Artvorkommen ermittelt. Auch in
den "besseren" Flächen des EKG, wie sie durch die UF abgedeckt bzw.
repräsentiert werden, dominieren danach Ubiquisten wie der Kleine Kohlweißling
und der Distelfalter sowie Tagfalter, die auch in schmalen und
wüchsigen Altgras- und Hochstaudenfluren bzw. in intensiver genutzten
Grünländern Möglichkeiten finden (Schwarzkolbiger Braundickkopffalter,
Grünader-Weißling, Hauhechel-Bläuling, Großes Ochsenauge, Kleines
Wiesenvögelchen, Brauner Waldvogel, vgl. Tab. A.16.1). Die genannten
Arten konnte in fast drei Viertel bis über der Hälfte der UF nachgewiesen
werden, wobei in vielen Fällen auch signifikante Bestandsgrößen ermittelt
wurden. Ökologisch anspruchvollere Arten erreichen nach Datenlagen im
erfassten UF-Pool Stetigkeiten von maximal um 15 % (Mohrenfalter Erebia
medusa, Bläuling Polyommatus bellargus), ganz überwiegend aber
deutlich geringere Werte.
Geschützte Arten: 19 der 45 aktuell festgestellten Tagfalterarten gelten
nach BNatSchG als besonders geschützt. Eine Art, der Moorbläuling Maculinea
nausithous ist zusätzlich streng geschützt; er wird in Anhang II und
IV der FFH-Richtlinie geführt. Bei den "nur" besonders geschützten Arten
handelt es sich um P. malvae als einzigem Gebietsvertreter der Würfeldickkopffalter
(Pyrgus sp.), den Schwalbenschwanz, das hier nicht näher
differenzierbare Artenpaar C. hyale/alfacariensis als Vertreter der Gelblinge
(Colias sp.), die Feuerfalter und Bläulinge (Lycaenidae) Lycaena
phlaeas, Maculinea alcon, Polyommatus icarus, P. bellargus, P. coridon
die Schecken- und Perlmutterfalter Argynnis adippe, Boloria euphrosyne
und B. dia, den Kleinen Eisvogel und die beiden Schillerfalter, die Wiesenvögelchen
Coenonympha arcania, C. glycerion und C. pamphilus sowie
die einzige im Gebiet vorfindliche Mohrenfalterart Erebia medusa.
Von den beiden aus dem EKG bekannten streng geschützten Tagfalterarten, den Ameisenbläulingen
Maculinea nausithous und M. teleius konnte nur die zuerst genannte Art auch bei der aktuellen
Untersuchung festgestellt werden 3 (Bestandsangabe: maximal festgestellte Aktivitätsdichte):
• Eittinger Moos/Hangwiesen (Funktionsraum [= FR] 09): UF T31 - Feuchteliebende Hochstauden
und Seggenried sowie Pfeifengras- und Schmielenbestand 1,3 km NO Eittingermoos, 1 Imago;
T33 - Wüchsige, eher nitrophytische feuchteliebende Hochstauden, eingewachsene
Gräben 2,2 km SW Gaden, 2 Imagines.
• Abfanggraben Ost (FR 10): UF T41 - Grabenböschungen mit trockenen, eher blütenarmen
Grasfluren 3,5 km N Schwaig, 3 Imagines; T42 - Grabenböschungen mit lückiger und teils blütenreicher
Vegetation 3,7 km N Schwaig, 1 Imago.
• Viehlaßmoos (FR 23): UF T73 - Teilweise verschilfte Feuchtwiese mit gutem Blütenangebot, 5
Imagines; T74 - Niedermoorfläche mit Wiesenknopf, Wollgras, Seggen, Binsen und Rohrkolben,
1 Imago; T79 - Randlich verschilfte Niedermoorfläche mit Wollgras, Binsen, Wiesenknopf, Lungenenzian
u.a., 1 Imago.
3 Im Nachgang konnte Mitte Juli 2007 noch ein weitere Vorkommen von M. nausithous südlich des Flughafens
am Westrand von FR 50 Wildschwaige am Theresienkanal südlich der ED 30 festgestellt werden (zwei Imagines,
SCHÖN).
A.16-4 Fachbeitrag Fauna - A.16 Tagfalter