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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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ÖKOKART Planfeststellungsverfahren<br />

München 3. Start- und Landebahn<br />

deln (vgl. auch BRÄU et al. 2001). Ein raumgreifender Zusammenhang auch mit Beständen<br />

weit entfernter Lebensräume in der Münchener Ebene kann deshalb unterstellt<br />

werden.<br />

Vier weitere Arten, die in der Roten Liste des Großraums nicht verzeichnet<br />

sind, wurden als lokal bedeutsam [= lb] eingestuft. Es handelt sich um die<br />

Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens, vgl. oben, Kap. <strong>A.1</strong>1.1),<br />

die Südliche Mosaikjungfer (Aeshna affinis), die Glänzende Smaragdlibelle<br />

(Somatochlora metallica) sowie die Schwarze Heidelibelle (Sympetrum<br />

danae).<br />

Die weit wandernde Südliche Mosaikjungfer (Aeshna affinis) gilt in Bayern mittlerweile<br />

als mobiler Opportunist, der in der Mehrzahl der Jahre bodenständig ist (vgl. SCHIEL &<br />

KUNZ 2005). In klimatisch ungünstigen Jahren scheint keine Reproduktion zu erfolgen<br />

und die Bestände dürften auf eine stete Zuwanderung von Tieren angewiesen zu sein. In<br />

keinem Fall konnte bisher eine Bodenständigkeit an einem Fundort über mehrere Jahre<br />

beobachtet werden (KÖNIGSDORFER & MAYER 1998). Gleichzeitig ist die Art aus der<br />

Münchener Ebene schon seit dem vorletzten Jahrhundert - seit mindestens 130 Jahren -<br />

bekannt (vgl. BURBACH 1998, BRÄU et al. 2001). Die Art kann somit als natürlicherweise<br />

seltener aber auch charakteristischer Bestandteil der Naturraum-Fauna angesehen werden.<br />

Im EKG konnten - neben einigen Beobachtungen einzelner Exemplare, vornehmlich<br />

aus dem Vorflutgraben Nord - kleine Vorkommen mit Hinweisen auf Reproduktion in den<br />

UGew LS25 (Vorflutgraben Nord), LS36 (Rofelwiesen) und LG40 (Schwarzgraben) festgestellt<br />

werden. Ebenfalls relativ selten ist die Glänzende Smaragdlibelle, von der aktuell<br />

aus dem Großnaturraum nur neun nach 1999 datierte ASK-Nachweise vorliegen, davon<br />

lediglich zwei aus dem Bereich des nördlichen Erdinger Mooses (vgl. auch BURBACH<br />

1998 und BRÄU et al. 2001). Aktuell wurde die Art einmal mit Reproduktionshinweis beobachtet<br />

(UGew LS14, FR 09 Hangwiesen) und zweimal als Gast registriert (Nördliche<br />

Randzone Flughafen, LS09; Eittinger Weiher, LS38). Die Schwarze Heidelibelle (Sympetrum<br />

danae) kann schließlich in hohem Maß als Charakterart von im Gebiet defizitären<br />

Lebensräumen - anmooriger Gewässer - angesehen werden (vgl. STERNBERG & HUN-<br />

GER 2000). Zudem liegen aus dem Großnaturraum nur wenige Bodenständigkeitsnachweise<br />

vor (BURBACH 1998). Bei den aktuellen Untersuchungen wurden Vorkommen der<br />

Schwarzen Heidelibelle mit Reproduktionshinweisen nur im FR 23 Viehlaßmoos entdeckt<br />

(UGew LS45, LS46, LS47, LS50). Darüber hinaus wurde die Art noch im FR 05 Vorbehaltsfläche<br />

Ost, zweimal als Gast registriert (LS01, LS02).<br />

Alle 16 vorrangig naturschutzrelevanten Arten mit Reproduktionshinweisen<br />

sind als indigene Faunenelemente des nördlichen Erdinger Moos mit<br />

Isarauen und damit, in Abhängigkeit von ihrem Gefährdungsgrad, als<br />

mehr oder weniger diversitätsbedeutsam anzusehen. Analoges gilt für Biozönosen<br />

aus diesen Arten, in Abhängigkeit von ihrem Erfüllungsgrad.<br />

Auf der Grundlage des aktuell ermittelten Inventars der vorrangig naturschutzrelevanten<br />

Arten unterscheiden wir auf dieser Basis fünf (lokale)<br />

ökologische Gruppen (Stillgewässerarten):<br />

• Arten der Quellmoorschlenken und Quellmoorabflüsse: Gruppe MQ;<br />

• Arten der Reichmoorschlenken und -sümpfe sowie der Bruchwälder:<br />

Gruppe MR;<br />

• Arten der Seigen und Flutwiesen: Gruppe PS;<br />

<strong>A.1</strong>1-22 Fachbeitrag Fauna - <strong>A.1</strong>1 Libellen

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