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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Planfeststellungsverfahren ÖKOKART<br />

3. Start- und Landebahn München<br />

in ihrem Vorkommen auf ganz oder teilweise austrocknende Gewässer<br />

oder Gewässerteile mit Röhrichtbestand angewiesen.<br />

Aus dem EKG und dessen unmittelbarem Umfeld liegen nur wenige Sekundärnachweise<br />

für die Südliche Binsenjungfer vor 17 . Auch im weiteren Umland - der nördlichen<br />

Münchener Ebene - ist die Art nur durch sehr wenige neuere Daten seit den 1990er-<br />

Jahren repräsentiert: Freisinger Moos bei Lageltshausen und Fürholzen (ASK, 1995<br />

u.1999) sowie Graßlfinger Moos und Berglholz (Oberschleißheim; ASK, jeweils 1995).<br />

Da Lestes barbarus aber als eine sehr vagile, wanderfreudige Art gilt ("flexibler Wanderopportunist"),<br />

die regelmäßig größere Distanzen von mehreren Kilometern zurücklegt<br />

(dazu ausführlich STERNBERG & RÖSKE 1999), erscheint trotz dieser spärlichen<br />

Fundortdichte eine weiträumige Einbindung der Bestände des EKG wahrscheinlich.<br />

• Die Gemeine Keiljungfer (Gomphus vulgatissimus) wurde im Rahmen<br />

der regulären Kartierung an zwei Objekten registriert, von denen nur eines,<br />

LS40 im FR 21 Gutbrodweiher, als Reproduktionsgewässer angenommen<br />

werden kann. Die Gemeine Keiljungfer ist zwar eine Fließgewässerart,<br />

tritt aber regelmäßig auch in grundwasserbeeinflussten Abgrabungsgewässern<br />

auf, deren Bedeutung für die Art lange unterschätzt<br />

wurde (WEIHRAUCH 1998c).<br />

Für das UG liegen einige Sekundärdaten vor, die eine weitere Verbreitung im Raum<br />

vermuten lassen; aktuelle eigene Beobachtungen - außerhalb des systematisch bearbeiteten<br />

EKG - gelangen zusätzlich am Ludwigskanal am Westrand des UG (2006:<br />

Kammermüllerhof und Briefzentrum, nur Imagines) und - nur 500 m westlich davon -<br />

im Pförreraugraben bei der Querung des Flughafenzubringers (2003, eine Larve). In<br />

der nördlichen Münchener Ebene liegen aktuell dokumentierte Verbreitungsschwerpunkte<br />

in der Amperaue (7 ASK-Datensätze 2001-2002) sowie im Bereich Schwarzhölzl/Oberschleißheim<br />

(5 ASK-Datensätze 1996-2002 + eigene Beobachtungen<br />

Würmkanal). Die Art fliegt extrem weit; Populationszusammenhänge können über die<br />

gesamte nördliche Münchener Ebene unterstellt werden.<br />

• Der Südliche Blaupfeil (Orthetrum brunneum) konnte bei der Stillgewässerkartierung<br />

an 17 UGew gefunden werden, in zwölf Fällen mit<br />

Status R. Die Nachweise fallen in die FR 05 Vorbehaltsfläche Ost<br />

(LS01, LS02, LS03), Fr 11 Vorflutgraben Nord inklusive FR 10 Nordende<br />

Abfanggraben Ost (LS18, LS25, LS27, LS30, LS31, LS33), FR 17<br />

Eittinger Weiher (LS38) sowie FR 21 Gutbrodweiher (LS43) und Hangwiesen<br />

(LS13). Besonders hervorzuheben sind Vorkommen im Vorflutgraben<br />

Nord, wo an drei Gewässern zusammen fast 300 Exemplare<br />

beobachtet wurden (LS30 200 Imagines, LS31 40 Imagines, LS33 40<br />

Imagines). Daneben beherbergt ein Ausgleichsgewässer am Eittinger<br />

Weiher ebenfalls einen größeren Bestand (LS38 50 Imagines).<br />

Orthetrum brunneum gilt weithin als Pionierart sonnenexponierter, flacher und rohbodenreicher<br />

Gewässer, die eine deutliche Grundwasseranbindung bzw. einen Quelleinfluss<br />

aufweisen müssen (WEIHRAUCH 1998a). Aus dem nördlichen Erdinger Moos<br />

liegen nach ASK zahlreiche, weit gestreute Sekundärnachweise vor, die auch praktisch<br />

das gesamte UG umfassen. Dies fügt sich gut in das Bild einer vagilen, weit fliegenden<br />

Pionierart, die rasch in der Lage ist, neu entstandene Lebensräume zu besie-<br />

17 Vorflutgraben Nord (ASK, 1995), Hangwiesen (ASK, 1995), Gutbrod-Weiher (ASK, 1995), Schulmoos (BÜRO<br />

FÜR LANDSCHAFTSÖKOLOGIE AßMANN 1996), Vorbehaltsfläche Ost (ASK, 1995), Umfeld Oberdingermoos (BÜ-<br />

RO FÜR LANDSCHAFTSÖKOLOGIE AßMANN 1995)<br />

Fachbeitrag Fauna - <strong>A.1</strong>1 Libellen <strong>A.1</strong>1-21

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