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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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ÖKOKART Planfeststellungsverfahren<br />

München 3. Start- und Landebahn<br />

UA wurden mehr als zehn Exemplare beobachtet, nämlich im Egelseegraben (LG53), im<br />

Mündungsbereich des Ableitungsgrabens Nord (LG80) sowie in einem Abschnitt des<br />

Schwarzgrabens (LG40). In allen genannten UA kann eine Reproduktion der Art als sicher<br />

angenommen bzw. zumindest unterstellt werden. Zu weiteren Nachweisen im Gebiet<br />

sowie zur räumlichen Einbindung vgl. Kap. <strong>A.1</strong>1.2, Stillgewässer, ausführlich.<br />

Gebänderte Heidelibelle: Von der bayernweit und im Großnaturraum stark gefährdeten<br />

Gebänderten Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum), einer primär Stillgewässer bewohnenden<br />

Art, wurden im Zuge der Grabenkartierung ein größeres Vorkommen mit Reproduktionshinweisen<br />

gefunden und zwei Einzelnachweise erbracht. Zusätzlich ergab die<br />

Kartierung der Stillgewässer (vgl. Kap. <strong>A.1</strong>1.2) noch zwei weitere Nachweise vagabundierender<br />

Exemplare. Das aktuell einzige größere Vorkommen im EKG besteht nach Datenlage<br />

im Ableitungsgraben Nord (LG92, LG80) und scheint bis zum angrenzenden Vorflutgraben<br />

Nord auszustrahlen (LS20: Einzelnachweis). Weitere Einzeltiere wurden im<br />

Schwarzgrabensystem (LG22), an den Gutbrodweihern (LS43) sowie im Loosgraben<br />

(LG58) beobachtet. S. pedemontanum ist eine an rohbodenreiche, sich schnell erwärmende<br />

Flachgewässer gebundene Pionierart, die bei fortschreitender Sukzession rasch<br />

wieder verschwindet.<br />

Aus dem UG liegt eine ganze Reihe überwiegend älterer Sekundärdaten vor, die zwar<br />

grundsätzlich (ehemalige) Vorkommen in weiten Teilen des Gebietes und seines Umgriffs<br />

belegen 9 , aber aufgrund der Bindung der Art an frühe Sukzessionsstadien kaum Aufschlüsse<br />

über die aktuelle Verbreitung geben können. Gleiches gilt für zahlreiche ASK-<br />

Datensätze aus der Umgebung des UG, die sich vor allem im Freisinger Moos und im<br />

südlichen Erdinger Moos bei den Ismaninger Speicherseen konzentrieren. Als flugstarke<br />

Art kurzlebiger und instabiler Lebensräume kann für die Gebänderte Heidelibelle grundsätzlich<br />

ein stark raumgreifendes Ausbreitungs- und Vernetzungspotential angenommen<br />

werden; Beziehungen zwischen Teilpopulationen auch über viele Kilometer hinweg sind<br />

anzunehmen.<br />

Zusätzlich zu diesen Arten der Roten Liste werden hier noch zwei weitere,<br />

die Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) und die Südliche Mosaikjungfer*<br />

(Aeshna affinis), als lokal bedeutsam [lb] eingestuft (Tab.<br />

<strong>A.1</strong>1.1.1). Die Gebänderte Prachtlibelle ist zwar aktuell mit einer Präsenz<br />

in 42 UA (davon 35 mit R) und 35 der Stillgewässerkartierung (6 mit R) im<br />

EKG noch weit verbreitet und abschnittsweise auch häufig, gleichzeitig<br />

aber auch in hohem Ausmaß für relativ naturnahe, strukturreiche und insgesamt<br />

eher offene Graben- und Bachabschnitte charakteristisch. Darüber<br />

hinaus wird mit der Einstufung als lb-Art der deutschlandweiten potenziellen<br />

Gefährdung und speziell der von BURBACH (1998) betonten landesweiten<br />

Bedeutung der Bestände der Münchener Ebene Rechnung getragen.<br />

Alle elf vorrangig naturschutzrelevanten Arten sind als indigene Faunenelemente<br />

des nördlichen Erdinger Moos mit Isarauen und damit, in Abhängigkeit<br />

von ihrem Gefährdungsgrad, als mehr oder weniger diversitätsbedeutsam<br />

anzusehen. Analoges gilt für Biozönosen aus diesen Arten, in<br />

Abhängigkeit von ihrem Erfüllungsgrad.<br />

9 Obere Isarauen (letzter Nachweis 2003, ÖKOKART unpubl.), Marzlinger Weiher und Egelsee (1991, ASK),<br />

Stoibermühle und Obere Lüsse (1995, ASK), Nördliche Randzone Flughafen (1995, ASK), Eittingermoos und<br />

Hangwiesen (BÜRO FÜR LANDSCHAFTSÖKOLOGIE AßMANN 1996), Vorflutgraben Nord (bis 1997, diverse ASK-<br />

Datensätze; 2003, BURBACH mündl. Mitt.), Freisinger Buckl (1995, ASK), Dorfen nördlich Stauweiher (1998,<br />

ASK), Viehlaßmoos (1987, ASK), Schulmoos (1993, ASK), Umfeld Oberdingermoos (1995, ASK), KFE Kieswerke<br />

Freising-Erding (1998, ASK), Brandau (2003, ÖKOKART unpubl.)<br />

<strong>A.1</strong>1-8 Fachbeitrag Fauna - <strong>A.1</strong>1 Libellen

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