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A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

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ÖKOKART Planfeststellungsverfahren<br />

München 3. Start- und Landebahn<br />

ein Wiederfang nicht auszuschließen, da sie nicht weit vom Reusenstandort<br />

unmittelbar wieder ausgesetzt wurden bzw. eines bei der Entnahme<br />

entkam und die jeweiligen Folgefänge etwa die gleichen Längen hatten<br />

(um 19 bzw. 22 cm).<br />

Nach Abschluss der Untersuchung wurden die beiden Nachweisgewässer<br />

abgegangen, um Habitateignung und Vernetzung abschätzen zu können.<br />

Danach ist festzuhalten (vgl. Abb. A.9.1):<br />

• Bei beiden Gräben beginnt die nennenswerte Wasserführung etwa bei<br />

der 430 m-Höhenlinie, im Bereich des Südrands der Ausgleichsflächen.<br />

• Beide queren die Autobahn in für die Art überwindbaren Konstruktionen,<br />

der "Erste Graben" (SP03) in einem bei normalem Abfluss zur Hälfte<br />

gefüllten Rohr mit einem Durchmesser von einem Meter, der "Zufluss<br />

Dorfen 2" (SP04) in zwei aufeinanderfolgenden breiten Kastendurchlässen,<br />

die durch die Ausstattung mit Landbermen gleichzeitig als<br />

Wilddurchlässe fungieren. Die Durchlasskombination an SP04 weist<br />

mächtige Schlammablagerungen auf, so dass das Gerinne u.U. für andere<br />

Fischen als den Schlammpeitzger schlecht passierbar ist. Dies<br />

würde das Fehlen von Beifängen erklären (vgl. Tab. A.9.1) und die Art<br />

im oberhalb liegenden Abschnitt begünstigen.<br />

• Die Gräben fließen dann unmittelbar unterhalb der BAB A 92 zusammen<br />

und das vereinigte Gewässer mündet unweit südlich des Westrands<br />

von Gaden nach etwa 800 m Lauf absturzfrei in die Dorfen. Auf<br />

Höhe des in der TK als "Kompostieranlage" ausgewiesenen KfZ-<br />

Auslieferungslagers wird noch einmal der Autobahnzubringer in einem<br />

breiten und lichten, für die Limnofauna gut passierbaren Durchlass gequert.<br />

• Die Dorfen schließlich tritt nach etwa 300 m unterhalb des Grabenzulaufs<br />

in das Isarschutzgebiet ein.<br />

Beide Gräben weisen auf gesamter Länge eine vergleichbar günstige Ausstattung<br />

für die Art auf, ähnlich wie in den beprobten Abschnitten, und<br />

dürften auch auf ganzer Länge besiedelt sein. Folgt man dem von KORTE<br />

et al. (2003) erarbeiteten "Vorläufigen Bewertungsrahmen für die <strong>Anhang</strong><br />

II-Art Schlammpeitzger", so ist die Habitatqualität in den beiden Gräben<br />

als mindestens "gut" (B), abschnittsweise auch als "hervorragend" (A) einzustufen.<br />

Setzt man die von MEYER & HINRICHS (2000) ermittelten und die<br />

für Gräben der Elbaue verfügbaren Siedlungsdichtewerte (PENCZAK et al.<br />

1981 zit n. l.c.) an, so errechnen sich bei einer Gesamtlauflänge beider<br />

Gewässer von 2,7 km Werte von etwa 200 bis 800 adulten Individuen,<br />

was eine zumindest grobe Vorstellung von der Größenordnung der lokalen<br />

Population gibt.<br />

A.9-4 Fachbeitrag Fauna - A.9 Schlammpeitzger

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