05.02.2013 Aufrufe

A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

A Anhang A.1 Fledermäuse - Deutscher Fluglärmdienst eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ÖKOKART Planfeststellungsverfahren<br />

München 3. Start- und Landebahn<br />

• ein aktuelles Vorkommen im Vorfeld des Viehlaßmoos (FR 22; UF R08,<br />

Schwarzgraben-Ostseite: mehrere Individuen, Reproduktionsnachweis);<br />

• ältere Meldungen aus dem Viehlaßmoos (FR 23; aus Halbtrockenrasen<br />

auf Alm; ASK-Nachweis 1986; BÜRO FÜR LANDSCHAFTSÖKOLOGIE BAN-<br />

SE & AßMANN 1988).<br />

Vernetzung: Grundsätzlich gilt die Zauneidechse als ortstreue Art, die<br />

lange an einem einmal besiedelten und gut geeigneten Standort verharrt<br />

(vgl. Zusammenstellung verschiedener Untersuchungen bei BLANKE<br />

2004). Insbesondere unter suboptimalen Habitatbedingungen scheint sie<br />

aber weniger standorttreu zu sein und Ortswechsel auch über größere<br />

Entfernungen vorzunehmen. Als maximal belegte Distanzen gelten dabei<br />

rund 2.000 bis 4.000 m, die durch Markierungsversuche ermittelt wurden<br />

(KLEWEN 1988). Unter anderem dieses Ausbreitungspotenzial erklärt den<br />

Umstand, dass Zauneidechsen in weiten Teilen Mitteleuropas ausgesprochene<br />

Kulturfolger sind, die selbst in Ballungsräume etwa entlang von<br />

Bahndämmen eindringen (vgl. u.a. KLEWEN 1988, BLANKE 2004).<br />

Inwieweit und in welchem Umfang bei solchen Wanderbewegungen als<br />

Dauerlebensräume ungeeignete Geländeabschnitte gequert werden, ist im<br />

Fall der Zauneidechse weitgehend ungeklärt. Es ist aber bekannt, dass<br />

Tiere gelegentlich - wahrscheinlich während besonders trocken-heißer<br />

Witterung - auch in stärker beschattete, geschlossene Waldbestände eindringen<br />

(vgl. STUMPEL 1988). Damit kann unterstellt werden, dass bei<br />

Ausbreitungsbewegungen gehölzbestandene Geländeabschnitte sowie<br />

lichte und weite Brückendurchlässe zumindest in günstigen Witterungsphasen<br />

überwunden werden können.<br />

Stark befahrene Straßen dürften dagegen als Ausbreitungsbarrieren wirken.<br />

Ebenso werden breitere Gewässer im Normalfall wohl nicht überquert.<br />

Eine Ausnahmesituation kann sich aber bei Hochwasser ergeben.<br />

An der Elbe wurden bei steigenden Wasserständen Zauneidechsen beobachtet,<br />

die aktiv Treibgut aufsuchten (PROKOPH 2003).<br />

Innerhalb des EKG erscheinen die meisten aktuell bekannten Bestände<br />

der Zauneidechse gut miteinander vernetzt. Einschränkungen ergeben<br />

sich vor allem durch die Dorfen und die FTO, die allenfalls gelegentlich<br />

von Einzeltieren - eventuell über Brückenbauwerke - gequert werden dürften.<br />

Mehrere der oben formulierten Verbreitungsschwerpunkte stellen gleichzeitig<br />

zentrale Ausbreitungskorridore innerhalb des EKG dar, entlang derer<br />

weitgehend unbehindert raumgreifende Ortswechsel erfolgen können:<br />

• Ableitungsgraben Nord - Abfanggraben Ost - Vorflutgraben Nord: Aufgrund<br />

der meist durchgehend guten bis optimalen Habitatverhältnisse<br />

dürfte entlang der großen Grabenbauwerke ein weitgehend ungestörter<br />

Raumwechsel bzw. Individuenaustausch zwischen den Beständen der<br />

A.7-8 Fachbericht Fauna - A.7 Kriechtiere

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!