Handreichung PROJEKTarbeit - mebis - Bayern
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… hin zur Eigenverantwortlichkeit<br />
Veränderte Rolle<br />
der Lehrkraft<br />
… hin zum Berater,<br />
Moderator<br />
und Lernbegleiter<br />
Die Arbeit im Team stellt hohe Ansprüche an die Jugendlichen. So<br />
kann sich zwar jeder Einzelne und auch sein Team wesentlich mehr<br />
und auf eine unkomplizierte Art und Weise einbringen als im lehrerzentrierten<br />
Unterricht, sie können freier entscheiden, welchen Weg sie<br />
bei der Bearbeitung der Aufgabe einschlagen wollen, aber genau dies<br />
erfordert auch wesentlich mehr Entscheidungskraft, Kreativität und<br />
Sozialkompetenz von ihnen.<br />
Daneben gibt es während der Teamarbeit mehrere Möglichkeiten für<br />
jeden einzelnen Schüler, den eigenen Lernprozess weitgehend eigenverantwortlich<br />
selbst zu steuern: 11<br />
- Anhand von Beobachtungsbögen (Selbst- und Fremdeinschätzung)<br />
und der anzufertigenden Dokumentation des Arbeitsprozesses<br />
(Projekttagebuch, Portfolio) kann jeder Schüler über seine einzelnen<br />
Arbeitsschritte, den fachlichen Inhalt seiner Projektergebnisse<br />
oder die für die Präsentation ausgewählten Methoden reflektieren<br />
- und anschließend das Gespräch mit der Lehrkraft suchen, wenn er<br />
Schwierigkeiten sieht.<br />
Auf Grund solcher Schülerrückmeldungen während des Arbeitsprozesses<br />
(aber auch der verpflichtenden Vorlage von Zwischenergebnissen)<br />
ist es der verantwortlichen Lehrkraft im Gegenzug möglich,<br />
notwendig werdende Veränderungen schneller vornehmen und den<br />
tatsächlich gegebenen Möglichkeiten der Schüler anpassen zu können<br />
(bei schwer zugänglichen Quellen oder aktuellen Ereignissen z. B. das<br />
Thema entsprechend abzuändern).<br />
Die an der Projektarbeit beteiligten Lehrkräfte finden sich während der<br />
Arbeit im Projekt in wechselnden Rollen wieder: als Beobachter, Berater,<br />
Trainer oder Organisatoren.<br />
Wichtig ist, dass der Lehrer seine ihm im Rahmen der Projektarbeit<br />
zugewiesene neue Rolle als Moderator der Lernprozesse seiner<br />
Schüler, als außen stehender Betrachter und Berater ernst nimmt:<br />
- egal ob fachlich-methodische Fragen zu klären (z. B. Zitierweise,<br />
Quellenangabe, Medienwahl)<br />
- oder organisatorische Fragen zu lösen sind (z. B. Auswahl der Experten<br />
und Interviewpartner, Fragebogenaktion) .<br />
Die Lehrkraft erhält so im Unterricht neue Spielräume durch ihre Rolle<br />
als Berater und Lernbegleiter. Dass das von einer einzelnen Lehrperson<br />
nur in kleineren Klassen zu bewältigen ist, versteht sich von<br />
selbst. In großen Klassen benötigt eine Lehrkraft professionelle Hilfe<br />
und Unterstützung von Kollegen (auch Referendaren), z. B. schon<br />
allein bei der Beobachtung der Arbeits- und Teamprozesse während<br />
der Gruppenarbeitsphasen.<br />
11<br />
Vgl. dazu auch die Möglichkeit des „Minderheiten-Votums“, das an der Staatlichen Realschule Fürth entwickelt<br />
worden ist (siehe Kapitel „Materialien“).<br />
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