Handreichung PROJEKTarbeit - mebis - Bayern
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Wahl des „richtigen“<br />
Themas<br />
Thema mit/ohne<br />
zusätzliche<br />
Arbeitsaufträge<br />
TIPP<br />
Grundsätzlich gibt es drei Beteiligte bei der Themenwahl für die<br />
PROJEKTpräsentation:<br />
- Lehrkraft (Klassenkoordinator) zusammen dem Gesamtkoordinator<br />
(und Schulleitung),<br />
- weitere am Projekt mit ihren Fächern beteiligte Lehrkräfte<br />
- und die am Projekt beteiligten Schülerinnen und Schüler.<br />
Dem eigentlichen Projektgedanken entspräche es, die Themen-<br />
/Aufgabenstellung ganz aus dem Interesse der Schüler heraus zu<br />
entwickeln. Wer sich für diese Variante entscheidet, muss bereits in<br />
der ersten Phase sehr viel Zeit einplanen. Die Lehrperson muss in<br />
besonderem Maße darauf achten, dass die von den Schülerinnen und<br />
Schülern favorisierten Themen – gemessen am Leistungsvermögen<br />
einer Jahrgangsstufe 9 – in einem angemessenen zeitlichen Rahmen<br />
auch inhaltlich wirklich eigenständig zu be-/erarbeiten sind und nicht<br />
zu stereotyp ausfallen.<br />
Der mit dem Projektgedanken verbundenen Selbsttätigkeit der Schülerinnen<br />
und Schüler trägt aber auch diejenige Lehrperson noch Rechnung,<br />
wenn sie den Jugendlichen (nur) innerhalb eines vorgegebenen<br />
größeren Themenrahmens einen gewissen Spielraum für eigene<br />
Entscheidungen bei der Themenfindung belässt. Indem man auf<br />
Ideensammlungen der Schüler zu Unterthemen verzichtet, spart man<br />
Zeit und demotiviert die Schüler auch nicht, wenn nicht all ihre Vorschläge<br />
in brauchbare Themen umgesetzt werden (können).<br />
Sollen konkrete Arbeitsaufträge in die Themenstellung mit übernommen<br />
werden, was bei „Neulingen“ in Schüler- wie in Lehrerkreisen<br />
ebenfalls zu empfehlen ist, müssen von Anfang an konkrete Hinweise<br />
dazu vorhanden sein, wo und ggf. in welcher Form eigene Ideen eingebracht<br />
werden können (z. B. durch die Auswahl einzelner Themenaspekte,<br />
beim Setzen thematischer Schwerpunkte, beim Bearbeiten<br />
von Teilaufgaben mithilfe kreativer oder handlungsorientierter Lösungsmöglichkeiten<br />
oder bei der Auswahl der Präsentationsformen).<br />
Aus den Erfahrungen des Modellversuchs heraus ist festzuhalten, dass die Schülerinnen<br />
und Schüler immer dann besonders leicht zu motivieren waren,<br />
- wenn die Themen auf ihren eigenen Interessen beruhten,<br />
- wenn sie durch selbstständiges und selbsttätiges Handeln und Forschen zu Informationen<br />
und zu Ergebnissen kommen konnten (z. B. im Archiv, im Internet). So führten<br />
viele Schüler im Rahmen ihrer Projektarbeit mit großer Begeisterung Interviews und<br />
Umfragen durch.<br />
Themen, bei denen die Lehrkraft den Lernenden stark zuarbeiten und sie massiv unterstützen<br />
musste, weil sich die Schülerinnen und Schüler aus eigener Kraft zu wenig Informationen<br />
selbst erschließen konnten (z. B. aufgrund fehlender oder schwer zu lesender Fachbücher<br />
oder Internetseiten), sind durchwegs weniger leistungsorientiert und vor allem weit weniger<br />
kreativ bearbeitet worden. Das Bearbeiten des Themas wurde dann mehr zu einem<br />
„Abarbeiten“ der Arbeitsaufträge und der an die Schüler gestellten Erwartungen der Lehrkraft.<br />
Es gab einfach zu wenig Material, um noch Überraschendes zu Tage fördern zu können<br />
(für den Arbeitsprozess wie für die Präsentation).<br />
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