Lohmann Tierzucht Seminar in Alanya, Türkei - Burgmer ...

Inhalt
Nr. 15 - September 2008
LOHMANN TIERZUCHT GmbH
Am Seedeich 9 – 11 · 27472 Cuxhaven
Internet http://www.ltz.de
Email info@ltz.de
Die Lohmann Tierzucht investiert 4 Mio. EUR
in eine neue Produktionsstätte 1 – 2
LSL baut seine Spitzenposition in Japan
weiter aus 2 –3
In Marokko erwartet die Geflügelwirtschaft
eine große Zukunft 4
40 Jahre LOHMANN VALO SPF 4 –5
50 Jahre der Innovation für das
Geflügelgeschäft im Nahen Osten 6
Lohmann Tierzucht hat
Zuchtbasis erweitert 6 –7
Führende Geflügelzuchtunternehmen vereinigen
ihre Kräfte in der Genomforschung 7
Einsatz von Rapsprodukten in der
Legehennenfütterung 8
Optimierung der Futtereffizienz 9
Selektion auf Schalenstabilität 10
Lohmann Hatchery Course 2008
in Cuxhaven 11
HasTavuk – Lohmann Tierzucht Seminar
in Alanya, Türkei 11 – 12
LOHMANN SCHOOL in Cuxhaven 12
Einweihung des neuen Impfstoffwerkes
Die Lohmann Tierzucht
investiert 4 Mio. EUR
in eine neue
Produktionsstätte
Die äußere Hülle ist eher unscheinbar, doch der
Inhalt hat es in sich: Im
Cuxhavener Gewerbegebiet
Groden ist ein
Hightech-Impfstoffwerk
errichtet worden.
Der Weltmarktführer in
der Legehennenzucht in -
vestiert rund 4 Mio. Euro
in das neue Impfstoffwerk.
„Mit dem Neubau
setzen wir ein weiteres
großes Segel für den
Produktions- und EntwicklungsstandortCuxhaven“,
be tont Prof. Dr.
Rudolf Prei singer, Ge -
schäfts führer für den Be -
reich Forschung und Pro -
duktion der Lohmann
Tier zucht GmbH.
Prof. Preisinger, Oberbürgermeister Stabbert
und Dr. Finck anlässlich der Rohbauabnahme
Auf einer Nutzfläche von 745 m2 werden bestandsspezifische
Impfstoffe produziert, um Geflügel und
ggf. auch andere Tierarten gesund zu erhalten.
Darüber hinaus sollen dort auch MUMS-Impfstoffe
hergestellt werden. Diese sind zugelassene Impfstoffe
für Minor-Use / Minor-Species, d. h. Impfstoffe
für seltene Erkrankungen sowie für kleine Anzahlen
zu impfender Individuen.
Das neue Werk genügt internationalen Standards
und übertrifft die derzeitigen Anforderungen des
Gesetzgebers. Die wöchentliche Kapazität wird bei
ca. 1.000 l Antigenen und 3.200 l Vakzinen liegen. Die
sichere Produktion der Impfstoffe wird u. a. durch die
Klimatechnik des Gebäudes, womit Rein-Raum-
Bedingungen geschaffen werden, gewährleistet. Der
Baukörper selber ruht wegen des anmoorigen Untergrundes
auf 38 Ortbeton-Pfählen, die in 16 m Tiefe
verankert wurden.

Dr. Rainer Theil,
Herstellungleiter des
neuen Impfstoffwerkes
Schon nach Erteilung der
Rohbauabnahme durch
das Bauamt hat die Lohmann
Tierzucht GmbH den
Anlass wahrgenommen,
alle an der Planung und
Genehmigung beteiligten
Institutionen über den
Baufortschritt und die
zukünftige Nutzung des
Gebäudes zu informieren.
Das neue Werk wurde den
Gästen in Gegenwart von
Cuxhavens Oberbürgermeister
Arno Stabbert vorgestellt.
Dieser begrüßte
das Engagement der Lohmann Tierzucht als Beitrag
zur Diversifizierung und weltweiten Profilierung des
Standortes Cuxhaven. Außerdem steigere es die
Zahl der hochqualifizierten Arbeitsplätze im medizinischen
und pharmazeutischen Sektor.
Mit Herrn Dr. Rainer Theil hat die Lohmann Tierzucht
seit Februar 2008 einen hochqualifizierten Mitarbei-
LSL baut seine Spitzenposition
in Japan weiter aus
Seit nun mehr als 30
Jahren vermar ktet
die Lohmann Tierzucht
LSL-El terntiere
in Japan.
Zu der Jubiläumsfeier
am 9. April 2008 sind
50 japa nische Kunden
und mit den Herren
Prof. Dr. Rudolf
Preisinger, Dr. Matthias
Voss und Ron
Eek auch drei Vertreter
der Lohmann Tierzucht
GmbH eingeladen
worden. Als Geschenk
zu diesem
Anlass überreichte
Prof. Preisinger eine
Tafel mit den in Messing
ge prägten Glück -
wünschen an Herrn
Shuji Watanabe, Geschäftsführer
der
GHEN Corporation.
Trotz rückläufiger Zahl an Farmen und Brütereien seit
den 60er Jahren blieb die Hennenzahl in Japan weitgehend
konstant.
In diesem sehr qualitätsbewussten und auf Spitzenleistung
ausgerichteten Land konnte der Marktanteil
laufend gesteigert werden.
Mit Einführung des zweiten Produktes, LSL-Lite,
neben der LSL-Classic, die in Japan als „Julia“
bezeichnet wird, liegt der Marktanteil heute bei über
75 Prozent.
2
ter für die Leitung des neuen Werkes. Dr. Theil hat
seine Erfahrungen, die er bei der Planung und dem
Betrieb von pharmazeutischen Anlagen im In- und
Ausland gewinnen konnte, auch bei der technischen
Ausstattung des Impfstoffwerkes
einbringen können.
Das neue Impfstoffwerk
wird zu Beginn der 46.
Vermehrertagung der Lohmann
Tierzucht am 23.
Sep tember mit einem feierlichen
Akt seiner Bestimmung
übergeben. Für die
Festansprache konnte der
Niedersächsische Minister
für Wissenschaft und Kultur,
Lutz Stratmann ge won -
nen werden. Zu diesem
An lass haben die Teilnehmer
der Vermehrertagung
die Gelegenheit, das neue
Werk in Augenschein zu
nehmen. ■
Teilnehmer der Jubiläumsfeier 30 Jahre Julia, der Produktname für LSL in Japan
Lutz Stratmann,
niedersächsischer Minister für
Wissenschaft und Kultur
Sowohl für Betriebe mit einjähriger Haltungsdauer
als auch in Betrieben mit regelmäßiger Mauser bietet
die LSL ein ausgezeichnetes Leistungsprofil.
Die innere Eiqualität, insbesondere die Eiklarhöhe
und die sehr gute Schalenstabilität, sind neben der
hohen Legerate die wesentlichen Vorzüge gegen -
über anderen Produkten.
Da der Markt sich stärker in Richtung cremefarbige
und braunschalige Eier entwickelt, sind alle anderen
weißen Zuchtprodukte sehr stark rückläufig.
Für den japanischen Markt ist ein schneller Ei ge -
wichtsanstieg zu Produktionsbeginn sehr wichtig –

3
eine Stärke von LSL, die sich in der hohen und
sehr nachhaltigen Eimassenproduktion niederschlägt.
Bedingt durch die gute Schalenstabilität und die
sehr gute Persistenz in der Legerate hat sich die
Haltungsperiode laufend verlängert und die Zahl
der Betriebe mit Mauserherden ist stark rück -
läufig.
Um die Transportkosten von Deutschland nach
Japan zu reduzieren, liefert die Lohmann Tierzucht
zweimal jährlich Großelterntiere sowohl für
LSL-Lite als auch für LSL-Classic zu seinem
Partner Ghen Corporation in Gifu bei Nagoya in
Zentral-Japan. Nach einer sechswöchigen staatlichen
Quarantäne werden die Großeltern in
eigene Farmen umgestallt. In einer speziellen
Elterntierbrüterei erfolgt die Reproduktion der
Elterntiere für den lokalen Markt. Neben der eigenen
Elterntierhaltung und dem Betrieb von zwei
Endproduktbrütereien verkauft Ghen Co. LSL-
Elterntiere an mehr als zehn Brütereien in Japan.
Die Legehennenhalter bzw. Kükenaufzüchter
haben damit die Möglichkeit, LSL über verschiedene
Bezugsquellen zu beziehen. Neben den
sehr guten Elterntierleistungen sind vor allem die sehr guten Endproduktleistungen
von LSL beeindruckend und die Garantie für den
hohen Marktanteil.
Anlässlich von drei Seminaren im April 2008 wurden die historische
und zukünftige Entwicklung von Julia (LSL) in Japan vorgestellt und
diskutiert. Es wurde einmal mehr deutlich, dass die Qualitäts -
aspekte neben der Futterverwertung in diesem sehr qualitätsorientierten
Markt auch zukünftig wichtiger sind denn je.
Die mit der genetischen Anpassung einhergehenden Management -
anpassungen (Fütterung, veterinärmedizinische Versorgung) sorgen
für laufende Leistungssteigerungen, die in vielen Kunden -
gesprächen ihre Bestätigung finden.
Da die Alternativhaltung in Japan noch keine Rolle spielt, werden
sich die Selektionsschwerpunkte für Julia weiterhin auf Leistungseigenschaften
für die Käfighaltung konzentrieren. Zur besonderen
Un ter stützung des Zucht programms in Deutschland wer den jährlich
Test tiere nach Ja pan geschickt und diese unter praxisüblichen
und typischen klimatischen Bedingungen (Offenställe) gehalten.
Da die Tiere alle individuell gekennzeichnet sind, bevor sie ihre
Reise nach Japan antreten und in den Testbetrieben nach Familien
getrennt eingestallt werden, können die Daten zur Selektionsunterstützung
so wohl in Deutschland als auch auf der neuen Zuchtfarm
in Dänemark zum Einsatz kommen.
Durch diese Form der ergänzenden Prüfung wird ein wesentlicher
Beitrag durch unseren Geschäftspartner Ghen Corporation zur
weiteren Optimierung des Zuchtprogramms geleistet. Aus der
Kom bination der Leistungsprüfung in Europa und in Japan kann der
Selektionsprozess noch besser auf die lokalen Marktbedürfnisse
ausgerichtet werden.
Der Erfolg von Julia im japanischen Markt kann sicher auch auf
diese gute Zusammenarbeit in Form der kombinierten Leistungsprüfung,
die bereits seit mehr als 20 Jahren erfolgt, zurückgeführt
werden.
Auch andere Kunden und Länder profitieren von dieser ergänzenden
Form der Leistungsprüfung, die zu einer höheren Selektions -
sicherheit im Zuchtprogramm führt.
Wie die jüngsten Verkaufszahlen zeigen, wird nach 30 Jahren erfolgreicher
Vermarktung der Marktanteil von Julia in Japan noch weiter
steigen. Der hohe Zuspruch und die hervorragenden Leistungsdaten
sind ein Garant für den Erfolg und bieten eine gute Basis für die
Ausnahmestellung von LSL im Land der aufgehenden Sonne. ■
Prof. Dr. Rudolf Preisinger und Shuji Watanabe,
GHEN Corporation

In Marokko erwartet die Geflügel -
wirtschaft eine große Zukunft
In Afrika gehört Marokko nach Nigeria, Ägypten und
Südafrika zu den führenden Geflügelmärkten. In
2007 wurden 280 Mio. Broiler und 14 Mio. Legehennen
produziert. Dazu werden jährlich 110.000 Legehennen-Elterntiere
importiert. Mit der Nähe zu
Europa und den Nachbarn Algerien und Senegal
besitzt Marokko das Potential zu den führenden
Exportländern in Afrika zu gehören – obwohl zur Zeit
die EU kein Import aus Marokko zulässt und aufgrund
der politischen Auseinandersetzungen kein
Export nach Algerien möglich ist.
Um sein Land in das 21. Jahrhundert zu führen, hat
der junge König Mohammed VI. einige Reformen für
öffentliche und private Bereiche durchgesetzt. Davon
wird auch die Geflügelproduktion berührt. Der Geflü-
40 Jahre LOHMANN VALO SPF
Die Lohmann Tierzucht GmbH ist weltweit führend
in der Erzeugung von SPF-Bruteiern. Der begehrte
Ausgangsstoff für die Impfstoffindustrie und die
pharmazeutische Forschung wird entsprechend
der Kundenanforderungen mit höchstem Aufwand
produziert. Mit einem Festakt in Bremerhaven
wurde zusammen mit Kunden aus aller Welt das
40-jährige Jubiläum der Gründung von LOHMANN
VALO SPF gefeiert.
Insgesamt 80 Gäste aus 15 verschiedenen Ländern,
vornehmlich aus der Pharmaindustrie und aus For-
DEUTSCHLAND
VALO Standorte
1 Cuxhaven 5 Hy-Vac, Iowa
2 Ringstedt/Großenhain 6 Alba De Tormes
3 Lamstedt
4 Damsdorf Kloster Lehnin
4
gelbereich steht unter strenger Kontrolle in Anlehnung
an das französische Kontrollsystem. So werden
z. B. Brütereien streng überprüft und Importlizenzen
für Elterntiere erst nach Begutachtung der ausländischen
Bestände erteilt. Mit Integrationssystemen
nach europäischen Standards steht Marokkos Geflügelproduktion
eine große Zukunft bevor.
In 2003 hat die Lohmann Tierzucht GmbH einen
Exklusivvertrag mit der neuen Brüterei Grapoulima in
Meknes, im Landesinneren unterzeichnet. Die Brüterei
hat eine Kapazität von ca. 1,5 Mio. Eintagsküken
pro Jahr. Der Eigentümer der Brüterei, Herr Alauoi
Mamoud, hat in die Brüterei zusammen mit dem
Neubau bzw. der Renovierung von drei Zuchtfarmen
über 2,5 Mio. Euro investiert. ■
schungseinrichtungen, sind der Einladung nach Bremerhaven
gefolgt.
Die 2-tägige Jubiläumsfeier begann mit einer Vortragsreihe.
Nach der Begrüßung und Vorstellung der Abteilung
LOHMANN VALO SPF durch Herrn Dr. Hans-Friedrich
Finck, Geschäftsführer der Lohmann Tierzucht
GmbH, folgte Herr Dr. Egon Vielitz. Herr Dr. Vielitz,
langjähriger Leiter des Veterinär-Labors der Lohmann
Tierzucht GmbH und maßgeblich beteiligt am
Aufbau des Sektors „Impfstoff-Eier“, skizzierte die
USA
SPANIEN

Anfänge der SPF-Produktion.
Er hat bereits
1965 mit einem hochqualifiziertenMitarbeiterkreis
ein eigenes
Kon zept zur Herstellung
von SPF-Bruteiern um -
gesetzt und ab 1968 ist
die Lohmann Tierzucht
in die Vermarktung der
LOHMANN VALO SPF-
Eier eingestiegen.
Frau Dr. Carmen Jung-
Dr. Egon Vielitz
bäck vom Paul-Ehrlich-
Institut hat mit ihrem
Referat die Bedeutung von SPF-Eiern gerade für die
Tätigkeiten ihres Hauses hervorgehoben. Die Qualität
der SPF-Eier ist entscheidend für die Freigaben
der zu prüfenden Impfstoffe und jede Verzögerung
kann zu wirtschaftlichen Verlusten bei den Produzenten
führen.
In dem Vortrag von Herrn Prof. Dr. Rudolf Preisinger,
Geschäftsführer der Lohmann Tierzucht GmbH, ist
den Zuhörern dargestellt geworden, dass die Selektionsschwerpunkte
von Bruteiern für den Aufbau
einer SPF-Herde im Vergleich zur Konsumeiererzeugung
noch stärker auf die Anzahl verkaufsfähiger Eier
zielen. Gerade für die kostenintensive Erzeugung der
SPF-Eier ist es wichtig, dass die Hennen die Eier mit
einer besonders fes ten Schale aus statten, damit die -
se den oftmals weiten Weg zum Kunden unbeschadet
überstehen.
Besonders großen Anklang bei den Zuhörern fand
Herr Dr. Gerhard Seemann, Abteilungsleiter VALO
SPF, mit seinen interessanten Ausführungen zur Produktionstechnik
von LOHMANN VALO SPF-Brut -
eiern. Viele Rück fragen zeigten das Interesse der
Gäste, noch detailliertere Informationen über die
anspruchsvolle SPF-Haltung zu erhalten. Herr Dr.
Seemann erklärte, dass eine Henne bei Lohmann
Tierzucht erst dann den SPF-Status erhält, wenn
auch bereits die drei vorherigen Generationen den
SPF-Gesundheitsstatus eingehalten haben und weitere
strenge Vorgaben der Europäischen Pharmakopöa
erfüllen konnten. Um diesen Hygienestand zu
halten, werden die Tiere mit aufwendig erzeugtem
Futter aus der eigenen Futtermühle versorgt. In allen
Gebäuden, die für die SPF-Produktion benötigt werden,
wie Ställe, Futtermühle sowie Eiersortierung
und -versand, wird die Zuluft über spezielle Filteran-
Dr. Seemann (M.) erklärt den Gästen die VALO SPF-Farm in Niendorf
5
(v. l.) Dr. Gerhard Seemann, Dr. Carmen Jungbäck,
Dr. Hans-Friedrich Finck, Prof. Dr. Rudolf Preisinger; Markus Kock
lagen gereinigt. Da in diesen Anlagen ein leichter
Überdruck herrscht, ha ben ggf. pathogene Keime
keine Chance in das Innere der Gebäude zu gelangen
und eine Kontamination der Hennen oder der
Eier auszulösen.
Die Stellung der LOHMANN VALO SPF Eier in der
Welt hat Herr Markus Kock, Vertriebsleiter VALO,
deutlich gemacht. Bereits vor der Etablierung der
Produktion unter SPF-Bedingungen hat die Lohmann
Tierzucht den Schwerpunkt auf die Qualität der
Eier gesetzt und dies mit hohem Aufwand um -
gesetzt. Heute ist die Qualität der VALO SPF-Eier
international führend und
durch den Ausbau der
Kapazitäten ist die Lohmann
Tierzucht auch der
weltgrößte Anbieter von
SPF-Eiern. Trotz hoher
Pro duktionskosten konnte
der Absatz ausgebaut
wer den, da die Abnehmer
den hohen Stellenwert des
zuverlässigen Rohstoffes
für die Forschung und die
Produktion von Impfstoffen
zu schätzen wissen.
Durch den biologischen
Ursprung unterliegen die
Eier vielen Handelsbeschrän
kungen und können
nur mit einer gewissenhaften
Einhaltung der offiziellen
An forderungen weltweit
verschickt werden.
Um den Gästen das be -
sondere Flair einer See -
hafenstadt näher zu brin-
Die Futtermühle der Lohmann Tierzucht
gen, wurde im An schluss an die Vortrags veranstaltung
eine Ha fenrundfahrt un ter nommen.
Am zweiten Tag der Jubiläumsfeier hatten die Gäste
die Gelegenheit die Produktionsstätte in Großenhain
mit Eiersortierung und -versand sowie die VALO
SPF-Farm Tiedemann in Niendorf zu besuchen. Hier
haben die Gäste einen Eindruck von der Praxis erhalten
und konnten sich mit eigenen Augen davon überzeugen,
wie aufwendig die Produktion von LOH-
MANN VALO SPF-Bruteiern ist. ■

50 Jahre der Innovation für das
Geflügelgeschäft im Nahen Osten
Seit dem Einstieg in das Geflügelgeschäft 1958
haben die Gründer der heutigen Wadi Holding, die
Familien Freiji und Nasrallah aus Zahle, Libanon, eine
beeindruckende Gruppe von Unternehmen in verschiedenen
Standorten etabliert. Schon 1988 hat
Herr Musa Freiji, einer der Mitbegründer der Wadi
Holding die ersten Lohmann Tierzucht Elterntiere in
Ägypten importiert.
Lohmann Tierzucht hat Zuchtbasis
erweitert
Gemeinsam mit dem langjährigen Geschäftspartner
Triova in Dänemark hat die Lohmann Tierzucht
ihre Prüf- und Zuchtkapazitäten erheblich
ausgeweitet. Hervorgerufen durch die Notwendigkeit
zur weiteren Differenzierung der Vermehrungsstandorte
für Elterntiere wurde auch ein
eigenständiger Zuchtstandort in Dänemark aufgebaut.
Da sich die Haltung von Großelterntieren in
Dänemark sehr bewährt hat und alle skandinavischen
Länder hin -
sichtlich Hygiene
und Tierdichte ei -
ne hervorragende
Ausnahmestellung
haben, lag der
Schritt nahe, auch
in diesem Umfeld
ei nen weiteren
Zuchtstand ort
aufzubauen.
Damit erfolgte nicht
nur eine Ab siche -
rung der Rein zucht -
Zuchtfarm für Großelterntiere in Dänemark
bestän de in Cuxhaven,
sondern auch
ein wich tiger Beitrag
zur Stei gerung der Selektionsbasis und da mit
des jährlichen Zucht fortschritts.
Etwa eine Autostunde südlich von Kopen ha gen an
einem isolierten Standort werden nach dem bewährten
all-in- / all-out-System Reinzuchthennen und
-hähne geprüft, selektiert und vermehrt. Die Ver sor -
gung der Tierbestände erfolgt ausschließlich durch
6
Kurz nach dem Import der ersten Lohmann Tierzucht
LSL und Lohmann Brown wurde ein hoher Markt -
anteil erreicht. Heute besitzt die Lohmann Tierzucht
die Marktführerschaft in Ägypten. Die ausgewogene
Kombination einer exzellenten Genetik, hohes Ni -
veau der technischen Anlagen und die professio nelle
Betreung nach dem Verkauf erweist sich als sehr
erfolgreich.
Während der AGRENA 2008, die Leitmesse für die
Tierhaltung im Nahen und Mittleren Osten in Kairo,
hat Ron Eek, regionaler Verkäufer der Lohmann
Tierzucht, der Wadi Gruppe ein wertiges Zertifikat
überreichen können, dass die 20-jährige hervor -
ragende Leistung des Unternehmens mit den Lohmann
Produkten würdigt. ■
(v. l.) Ramzi Nasrallah (CEO Wadi), Ron Eek (Sales Manager Lohmann
Tierzucht), Tony Freiji (CEO Wadi), Diaa Ghaly (Purchase-Import /
Export Manager), Dr. Maher El Azab (Poultry Division Manager),
Magdy El Azab (Business Develpment Manager)
die eigene Futtermühle der Lohmann Tierzucht in
Dorum, die auch die VALO-SPF-Bestände versorgt.
Nach dem in Cuxhaven entwickelten und bewährten
Standard werden die Hennen in Einzel- und Gruppen
käfigen geprüft. Neben der Vitalität beinhaltet die
tägliche Leistungsprüfung mit Barcodelesern die
Eizahlerfassung. Ferner werden verschiedene Parameter
der Eiqualität, wie Eigröße, Schalenstabilität,
Schalenfarbe und Gefiederbeschaffenheit, in verschiedenen
Abschnitten der Legeperiode erfasst.
Alle Daten fließen in eine zentrale Datenbank, die
neben den Reinzucht- und Kreuzungsdaten der
deutschen und dänischen Zuchtfarmen auch die
Felddaten der Kreuzungsnachkommen in verschiedenen
Praxisbetrieben umfasst. Seit kurzem werden
die Käfigdaten auch um Einzeltierdaten aus der
Volierenhaltung in Kombination mit dem Weihen -
stephaner Muldennest ergänzt.
Durch die Kombination der Leistungsdaten aller
verwandten Hennen über mehrere Generationen,
Stand orte und Haltungssysteme kann sichergestellt
werden, dass die Hähne und Hennen mit dem tatsächlich
besten genetischen Potential selektiert werden.
Für die Selektion der Hähne werden zusätzlich
Mehrinformationen, die auf Basis der DNA-Analyse
von Gewebeproben gewonnen werden, in die Zuchtwertschätzung
mit einbezogen. Damit wird die Auswahlsicherheit
für die Hähne deutlich gesteigert.
Durch die laufende Ausweitung der Liste an Markern
wird die Auswahl der Hähne von Generation zu
Generation genauer und die gesamte Bandbreite
aller Merkmale wird eingebunden. Durch die zusätzliche
Zuchtfarm in Dänemark wurde der Umfang der

Ron Jöerissen, Leiter des
Produktionsbereiches der
Lohmann Tierzucht
Leistungsprüfung und da -
mit die Selektionsbasis um
etwa 25 Prozent erweitert.
Da aus der Zuchtpopulation
in Deutschland und
Dänemark zeitgleich re -
pro duziert wird, kann der
Zuchtfortschritt in jeder
Generation für alle wich -
tigen Merkmale um etwa
10 Pro zent gesteigert
werden.
Durch den Ausbau der
Testkapazität wird auch
die Selektionsbasis vergrößert.
Damit wird die
Gefahr von Inzucht in den reinen Linien weiter reduziert
und der jährliche Zuchtfortschritt lang fristig
abgesichert. Mit einem aufwändigen An paarungs -
programm werden die Hähne und Hennen unter
Minimierung der Inzucht und Maximierung des
Zuchtfortschritts selektiert und reproduziert. Die bei-
Für eine bisher beispiellose Zusammenarbeit
haben die weltweit führenden Geflügelzuchtunternehmen
Aviagen, Hy-Line International
und Lohmann Tierzucht vereinbart,
eine gemeinsame Initiative zu starten,
um eine neue züchterische Technologie
– die genomweite Selektion –
zu prüfen und in die jeweiligen
Zuchtprogramme einzuführen.
Die Unternehmen werden die Erfahrungen,
die sie im letzten Jahrzehnt mit ihrer
eigenen Genomforschung gewonnen haben,
einbringen und damit ein neues großes Forschungsprojekt
starten. Für ihre eigenen Zuchtlinien haben
die Unternehmen eine Reihe von genetischen
Markern entwickelt. Genetische Marker, auch
Markergen oder molekularer Marker genannt,
sind in der Molekularbiologie eindeutig identifizierbare,
kurze Erbgutabschnitte, welche be -
stimmte Merkmalsausprägungen beeinflussen.
Ziel dieses Projektes ist es, die Effizienz der Zuchtprogramme
durch die genomweite Selektion zu
steigern. Die Kooperation wird mit einem Beraterstab
weltbekannter Genomanalytiker von der
Iowa State University, University of Wisconsin,
University of Nebraska in Lincoln und Prof. William
Hill aus Schottland zusammenarbeiten.
Der „traditionelle“ Ansatz DNA-Marker zu nutzen,
bestand darin, genetische Marker zu finden, die für
große Effekte in der Leistung der Tiere verantwortlich
sind. Normalerweise erfolgt dies durch die Typisierung
der Zuchttiere für eine relativ kleine Anzahl von
Markern. Die daraus gewonnenen Informationen
7
den letzten aktuellen Generationen an Reinzuchtund
Großelterntieren haben bereits gezeigt, dass der
Zuchtfortschritt trotz des bereits sehr hohen Niveaus
durch diese Investition kontinuierlich weiter gesteigert
werden konnte.
Da die gleichen Hygieneanforderungen sowohl für
die Haltung und Fütterung gelten, stellt dieser Standort
auch gleichzeitig eine weitere Absicherung der
Zuchtbestände dar und sorgt mit den angegliederten
Großelterntieren für eine bessere Liefersicherheit bei
Exportbeschränkungen aus Deutschland.
Mit dieser Investition hat die Lohmann Tierzucht ihre
Zuchtprogramme auf eine noch breitere Basis
gestellt und damit die besten Voraussetzungen für
eine noch bedarfsgerechtere Selektionsstrategie
geschaffen. Durch die Kombination von Leistungsprüfung
und Genomanalyse wird sichergestellt, dass
Produkte mit einem besonders ausgeglichenen
Leistungs- und Qualitätsprofil gezüchtet werden
können. ■
Führende Geflügelzuchtunternehmen
vereinigen ihre Kräfte
in der Genomforschung
fließen in die traditionellen Zuchtmethoden ein.
Dieses Vorgehen wird als marker-unterstützte
Selektion bereits bei der Lohmann Tierzucht angewandt.
Die genomweite Selektion dagegen nutzt
Tausende von Markern, die über das gesamte
Genom verteilt sind. Jeder Marker besitzt
potenziell einen mehr oder weniger großen
Einfluss auf die Leistung und alle diese
Marker können gleichzeitig genutzt werden.
Dies wird zu einem höheren Zuchtfortschritt
führen als die alleinige Nutzung
der gegenwärtigen Selektionsmethoden
un ter Verwendung von Zuchtwerten, die an -
hand phänotypischer Daten und verwandt -
schaft lichen Beziehungen ge schätzt
werden.
Ein zusätzlicher potentieller Vorteil der
genomweiten Selektion liegt in der Möglichkeit,
Informationen zu Merkmalen,
die erst bei höherem Alter der Tiere ausgeprägt
werden, zu sammeln. Bei Legehennen
zum Beispiel wird dies im
Vergleich zu den konventionellen Se -
lek tions verfahren zu einer Halbierung
des Generationsintervalles führen und
damit zu einer Verdopplung des genetischen
Fortschrittes pro Jahr.
Dadurch dass Aviagen, Hy-Line
International und Lohmann Tierzucht ihre finanzielle
Stärke und die wissenschaftlichen Kenntnisse für
dieses Projekt vereinigen, wird die internationale
Führungsposition der Unternehmen in den Bereichen
Forschung und Entwicklung in der Geflügelzucht
weiter ausgebaut. ■

Einsatz von Rapsprodukten in der
Legehennenfütterung
Die handelsüblichen Legehennenfutter enthielten
aktuell in Nordwesteuropa vor allem Mais und
Sojaschrot, daher sind sie „sehr schön anzuschauen“,
jedoch haben wir auch schmerzlich
erfahren müssen, dass die Rohstoff- und Futterkosten
drastisch gestiegen sind. Wenn sich in
dieser Situation neue Möglichkeiten ergeben,
den Kostenanstieg zu begrenzen, so sollte jeder
Legehennenhalter bereit sein, über neue Wege
in der Fütterung der Legehennen nachzudenken.
Einer dieser möglichen Wege ist der Einsatz von
Rapsprodukten im Legehennenfutter.
Mit steigendem Anbau von Raps für die Rapsölproduktion
fallen Rapsextraktionsschrot und Rapskuchen
in zunehmendem Umfang als Rohstoff für
die Tiernährung an. In der Legehennenfütterung
wurden diese bislang kaum genutzt, seitdem ein
Zusammenhang zwischen Raps im Futter und dem
Auftreten „fischigen“ Geruchs bei Eiern bekannt ist.
Die Ursache des „fischigen“ Geruchs ist ein Enzymdefekt
einzelner Hennen, die Trimethylamin (TMA)
nicht ab bauen können. Dies war in der Vergangenheit
das Problem aller braun legenden Zuchtherkünfte.
In Zusammenarbeit mit anderen Forschungs
einrichtungen ist es der Lohmann Tier -
zucht, Cuxhaven, gelungen, das Gen für diesen
Enzymdefekt zu identifizieren und das Problem
durch konsequente züchterische Maßnahmen zu
lösen. Seit Beginn des Jahres 2007 können nicht
nur weiße Leghorn Hennen, sondern auch die braunen
Legehennen der Lohmann Tierzucht mit rapshaltigen
Rationen gefüttert werden.
Dies wird nicht zuletzt durch die Erteilung des
Patentes für diesen grundlegenden Zuchtfortschritt
belegt. Die Patenterteilung erfolgte mit Datum vom
22. August 2007 unter der Nummer EP 1 518 936
B1. Dieser wegweisende Züchtungserfolg wurde
unter voller Beibehaltung aller übrigen Zucht- und
Leistungsmerkmale der braunschalig legenden
Hennen erzielt, welche die „Lohmann Brown“
Henne zur führenden Zuchtherkunft in der Erzeugung
von braunschaligen Eiern in Europa werden
ließen.
In der Fütterung von weißschalig legenden Hennen
wird Rapsprotein weltweit und in Europa schon
lange erfolgreich eingesetzt. Weißschalig legende
Hennen haben mit Rapsprotein im Futter kein Problem,
braunlegende Lohmann Hennen nun auch
nicht mehr. Bei der Lohmann Tierzucht wird Rapsschrot
in der eigenen Futterproduktion seit geraumer
Zeit erfolgreich in der Zuchtstufe eingesetzt.
8
Die Einsatzbeschränkungen von Raps in der Legehennenfütterung,
insbesondere bei braunschalig
legenden Hennen sind / waren u. a. durch das Vorhandensein
von Sinapin und das hierdurch
bedingte Auftreten der Riecheier bedingt. Diese
Probleme wurden von der Lohmann Tierzucht
durch das Erkennen und Beseitigen der genetischen
Ursachen gelöst. Der Restgehalt an Glucosinolaten
(Senföle) im 00-Raps wird über die Pflanzenzüchtung
zukünftig weiter reduziert, ist bei
Bedarf jedoch mit dem HPLC- Verfahren sicher zu
analysieren. Im deutschen Futtermittelgesetz
bestehen Obergrenzen für den Gehalt an Glucosinolaten
in Rapsprodukten für die Futterherstellung.
Rapsschrot und Rapskuchen weisen für die Geflügelernährung
eine gute Proteinqualität auf, zu
erkennen an dem in Relation zum Proteingehalt
hohen Gehalt an Methionin bzw. Methionin + Cystein,
den wichtigsten Aminosäuren in der Geflügelfütterung.
Der Rohfasergehalt ist im Vergleich zu
anderen Proteinrohstoffen höher, was zu einem
niedrigeren Energiegehalt führt, jedoch nicht nachteilig
ist, da dies durch etwas höhere Fett- bzw.
Ölzulagen in der Mischung gut ausgeglichen werden
kann sowie ein etwas höherer Rohfasergehalt
auch in der Legehennenfütterung von Vorteil ist.
Die Preiswürdigkeit von Rapsschrot, dem Wert bei
der in der Futteroptimierung eine Futterkomponente
berücksichtigt wird, beginnt bei einer Preisrelation
von Soja 48 zu Rapsschrot von ca. 100:80.
Das bedeutet, dass Rapsschrot die Kosten des
Futters zu reduzieren beginnt, wenn der absolute
Preis in €/100 kg höchstens 80 Prozent des Preises
von Soja 48 beträgt. Je niedriger diese Relation ist,
um so deutlicher reduziert die Verwendung von
Rapsschrot die Kosten des Legehennenfutters.
Mit Bezug auf die Erstellung von Biofutter ergibt
sich ein weiterer Vorteil von Rapskuchen. Da hier
Extraktionsschrote und synthetische Aminosäuren
nicht zulässig sind, ergibt sich mit Rapskuchen eine
neue hochwertige Proteinquelle, die zu einer ausgewogenen
Mischung beiträgt und ggf. eine gute
Preiswürdigkeit aufweist.
Als praxiserprobte Empfehlung können folgende
Maximalgehalte an Rapsprodukten genannt werden:
Kükenstarter 0 %, Kükenfutter 5 %, Junghennenfutter
7 %, Legehennenfutter 15 %.
Dies ist jedoch immer auch abhängig von den übrigen
Rahmenbedingungen des Gesamtfutters und
dem Restglucosinolatgehalt der Rapsprodukte. ■

Optimierung der Futtereffizienz
Die Produktionskosten für Eier
werden im Wesentlichen durch
die Legeleistung, den Futteraufwand
und den Preis für
Futtermittel bestimmt. Für die
Lohmann Tierzucht zählt die
Selektion von Linien- und Familienkombinationen
mit optimaler
Futterverwertung seit
mehr als zwei Jahrzehnten zu
den wesentlichen Selektionsschwerpunkten.
In den 60er und 70er Jahren
waren viele Züchter und Tierernährer
der Meinung, dass Legehennen
ihre individuelle Futteraufnahme
eigenständig auf das
Leistungsniveau ausrichten. Seit
Einführung der tierindividuellen
Prüfung auf Futteraufnahme hat
sich gezeigt, dass trotz gleichem
Leistungsniveau erhebliche tier -
individuelle Unterschiede in der
Futteraufnahme bestehen können.
Da für alle Zuchthennen vor der Selektion der individuelle
tägliche Futterverzehr gemessen wird, kann
als Selektionsgrundlage der Erlös abzüglich der Futterkosten
herangezogen werden. Während andere
Züchter ihr Zuchtziel nur auf einen möglichst geringen
täglichen Futterverzehr ausrichten, entscheidet
bei der Lohmann Tierzucht neben der Eiqualität vor
allem die Rentabilität über die Selektionswürdigkeit
einer Henne und eines Hahns.
Unter Berücksichtigung der Legeleistung und der
Eigröße wird der Erlös aus der Eierproduktion für
jede Zuchthenne berechnet. Dieser wird um die
jeweiligen Futterkosten, die sich aus dem gemessenen
Futterverzehr ableiten lassen, korrigiert. Hennen
mit der höchsten Wirtschaftlichkeit werden selektiert.
Dies können sowohl Hennen mit sehr hoher
Leistung und gleichzeitig überdurchschnittlichem
Verzehr als auch Hennen mit durchschnittlicher Leistung
und geringem Verzehr sein. Da alle wirtschaftlich
wichtigen Merkmale in einem ökonomisch
gewichteten Index zusammengefasst werden, wird
sichergestellt, dass die Nachkommen ein möglichst
ausgeglichenes Leistungsprofil haben.
Als Ergebnis dieser Strategie weisen alle Produkte
der Lohmann Tierzucht ein sehr hohes Leistungs -
niveau für verkaufsfähige Eier, bei einem schnellen
Eigewichtsanstieg zu Produktionsbeginn und einem
IMPRESSUM
Lohmann Poultry News wird herausgegeben von Lohmann Tierzucht GmbH,
Am Seedeich 9 –11, 27472 Cuxhaven P.O.Box 4 60, 27454 Cuxhaven Germany
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Redaktion: Dr. Klaus Schernewsky · Lohmann Tierzucht GmbH
Druck: Druckerei Wöbber · Cuxhaven
Wenn Sie Fragen zur Ausgabe haben, wenden Sie sich bitte an:
Dr. Klaus Schernewsky · Lohmann Tierzucht GmbH · schernewsky@ltz.de
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sehr guten Durchhaltevermögen sowohl in der Legerate
als auch besonders in der Eiqualität, auf.
Da für die Selektion der Hennen und Hähne die Verwandtschaftsinformationen
über fünf Generationen
herangezogen werden, wird eine sehr hohe Auswahlsicherheit
erreicht. Diese Daten werden durch
genetische Marker für Leistungs- und Qualitätsparameter
ergänzt. Damit ist es möglich, auch die Hähne
bereits vor der Leistungsprüfung ihrer Schwestern zu
selektieren. Die seit mehreren Jahren in enger
Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungseinrichtungen
etablierten DNA-Analysen haben zu praxisreifen
Selektionshilfsmitteln geführt, die die routinemäßig
genutzten Prüf- und Selektionsmethoden
ergänzen.
Im Gegensatz zu anderen Zuchtunternehmen hat bei
der Lohmann Tierzucht das Zeitalter der genom -
weiten Selektion in der täglichen Zuchtarbeit bereits
begonnen. Die schnelle Umsetzung neuester wissen
schaftlicher Erkenntnisse zur Verbesserung etablierter
Selektionsverfahren gehört zu unseren
wesentlichen Stärken. Der hohe Aufwand für Forschung
und Entwicklung in den letzten Jahren
zusammen mit den richtigen Partnern macht sich
bezahlt.
Wenn andere noch diskutieren und analysieren, hat
die Lohmann Tierzucht bereits zum Vorteil ihrer
Kunden agiert und die richtigen Familien selektiert. ■

Selektion auf Schalenstabilität
Seit Jahren stellt die Steigerung der verkaufsfähigen
Eier je Anfangshenne den Selektionsschwerpunkt
in der Zucht von Hennen der
Lohmann Tierzucht dar.
Aus der Kombination der seit Jahren etablierten und
ständig weiterentwickelten Methode zur Messung
der Bruchfestigkeit (Abbildung 1) und der neuen
Innovation in Form des Crack Detectors (Abbildung
2) kann das Ziel – mehr verkaufsfähige Eier – noch
besser erreicht werden.
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1: Messung der Bruchfestigkeit 2: Messung der dynamischen Stabilität
Seit mehr als drei Generationen werden alle Reinzucht-
und Kreuzungstiere einer kombinierten Leistungsprüfung
unterzogen. Von allen Zucht- und Prüftieren
werden sowohl die Bruchfestigkeit als auch die
dynamische Stabilität der Eier mittels des speziell
entwickelten Crack Detectors ermittelt und als Selektionsgrundlage
herangezogen. Damit ist die Leistungsprüfung
der Zuchttiere noch mehr praxisorientiert,
da der Einsatz von Crack De tec toren in
kommerziellen Eiersortieranlagen zum Aussortieren
von Eiern mit Haarrissen und anderen Schalendefekten
üblich ist.
Wie umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen
sowohl bei Weiß- als auch Braunlegern gezeigt
haben, liefert die Kombination aus beiden Prüfungsformen
eine bessere Selektionsgrundlage. Damit
kann das Ziel zur Maximierung des Anteils an verkaufsfähigen
Eiern noch effizienter erreicht werden.
Da diese Gerätekombination nun seit mehreren Jahren
im Einsatz ist, wird deutlich, dass andere Züchter,
die diese neue Innovation nicht nutzen, schnell
ins Hintertreffen geraten werden.
Da der eingesetzte Crack Detector nicht nur die Aussage
trifft, ob die Schale intakt oder defekt ist, sondern
auch einen Parameter für die Stabilität der
Schale im Falle einer mechanischen Belastung liefert,
produzieren Legehennen, die auf Basis dieser
Prüfungsform selektiert sind, auch stabilere Eier.
Damit kommen wir dem entscheidenden Ziel, dass
die Eier auch beim Verbraucher intakt ankommen,
einen großen Schritt näher.
Die Verlaufskurve des Klangmusters nach einer
mechanischen Belastung stellt einen guten Parameter
für die Stabilität und die Wahrscheinlichkeit für
einen möglichen auftretenden Schalendefekt im
gesamten Verarbeitungsprozess der Eier dar.
Umfangreiche wissenschaftliche Studien haben
gezeigt, dass die Erfassung der sogenannten dynamischen
Stabilität das optimale Kriterium für die
züchterische Verbesserung der Schalenstabilität ist.
Damit wird nicht nur die Bruchfestigkeit beschrieben,
sondern auch die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein
Ei eine mögliche mechanische Belastung ohne Schäden
übersteht.
Da die Lohmann Tierzucht das erste Zuchtunternehmen
war, das diese gemeinsam mit anderen Forschungspartnern
entwickelte Technologie zum
Einsatz gebracht hat, wird einmal mehr deutlich,
dass es gilt, neue Erkenntnisse möglichst
schnell in die züchterische Praxis umzusetzen,
damit die Eierproduzenten daraus entstehende
Vorteile möglichst umgehend nutzen können.
Die gemeinsame Entwicklung des Crack De -
tectors für den Zuchtbetrieb belegt, wie wichtig
es ist, dass Grundlagenforscher aus staatlichen
bzw. universitären Einrichtungen mit anwendungsbezogenen
Wissenschaftlern in Industrieunternehmen
zusammenarbeiten. Die Kombination
aus beiden Gruppen sorgt für eine
zielgerichtete Forschung und eine schnelle
Umsetzung der Forschungsergebnisse in die
tägliche Praxis.
Aus der Tabelle 1 wird deutlich, dass die Bewertung
der Schalenstabilität über die Messung der Bruchfestigkeit
und der dynamischen Stabilität (Crack
Detector) nicht nur weitere Daten, sondern aussagefähigere
Parameter liefert.
Tab. 1: Erblichkeit für Merkmale der
Schalenstabilität
Reinzuchtlinie Bruchfestigkeit Dynamische
Stabilität*
LSL A 0,33 0,42
B 0,31 0,24
C 0,31 0,52
D 0,29 0,31
LB A 0,36 0,51
B 0,54 0,55
C 0,39 0,48
D 0,38 0,56
* gemessen mit dem Crack Detector (Kdyn-Wert)
So zeigen die Linien aus dem Zuchtprogramm
sowohl für LSL als auch LB für den Crack Detector
überwiegend bessere genetische Parameter als für
die Bruchfestigkeit. Aus der Kombination beider
Messungen kann sowohl die statische als auch die
dynamische Stabilität der Eier verbessert werden.
Erste wissenschaftliche Untersuchungen haben
auch gezeigt, dass damit der gesamte Schalenaufbau
positiv beeinflusst und somit die Gefahr von
Schalendefekten nachhaltig reduziert wird. ■

Lohmann Hatchery Course 2008
in Cuxhaven
Die Lohmann Tierzucht GmbH hat nach einjähriger
Pause zum vierten Mal einen Hatchery
Course in Cuxhaven veranstaltet. Der Einladung
nach Deutschland sind fast 50 Teilnehmer aus 25
Ländern gefolgt.
Der Lohmann Hatchery Course ist ein einwöchiger
Lehrgang zum Thema „Brutverfahren im Legehennen
bereich“. Der Organisator, Herr Dr. Hans-Heinrich
Thiele, hat den Lehrgang für Teilnehmer zugeschnitten,
die hauptsächlich im praktischen Brutgeschäft
tätig sind. Dementsprechend wurden auch die
Themenbereiche der Veranstaltung gewählt. Nach
Vorträgen zu den grundlegenden Fragestellungen im
Brüterei wesen wie Hygiene und Desinfektion, von
Eiern übertragbare Krankheiten sowie Impfstrategien,
wurden auch technische Neuentwicklungen
von Vertretern der Industrie vorgestellt.
Erfahrungsberichte von Praktikern der Lohmann
Tierzucht GmbH sowie die Beobachtung der verschiedenen
Entwicklungsstadien von Embryonen in
Die Teilnehmer des Lohmann Hatchery Course 2008, ganz rechts Organisator Dr. Hans-Heinrich Thiele
HasTavuk – Lohmann Tierzucht
Seminar in Alanya, Türkei
Im April 2008 haben Lohmann Tierzucht und
HasTavuk, Lohmanns Partner für den Vertrieb von
Lohmann Brown und LSL Legehennen in der
Türkei, ein Seminar für den Konsumeierbereich
organisiert. Annähernd 300 Vertreter aller Branchen
rund um das Konsumeiergeschäft haben an
diesem Seminar teilgenommen.
Herr Ismael Hakki Yilmaz, Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender
von HasTavuk, hieß die Teilnehmer
willkommen und informierte das Publikum über
aktuelle Entwicklungen auf dem türkischen Konsumeiermarkt.
Robert Pottgüter, Ernährungsexperte der Lohmann
Tierzucht, gab eine profunde Einführung in die Legehennenfütterung.
Über 95 Prozent der türkischen
Eiererzeuger mischen ihr Futter selbst. Er betonte
den hohen Stellenwert eines hohen Futterverzehrs
bei den Junghennen, um eine möglichst große
Menge an Eiern zu erreichen. Besonders in der heu-
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unterschiedlich lang gebrüteten Eiern, rundeten das
Programm ab.
Für den Spaßfaktor bei der Veranstaltung hat die ge -
meinsame Verfolgung der ersten Spiele der Fußball-
EM auf einer Großbildleinwand gesorgt. Auch ist im
Rahmen des Cuxhavener Nachtlebens ein Karaoke-
Wettbewerb veranstaltet worden. Erster Sieger war
Rich Wall aus den USA mit Frank Sinatras „My Way“.
Mit einem gemeinsamen Abendessen der Teilnehmer
und Lohmann-Mitarbeitern am letzten Abend, hat
man den Hatchery Course in gemütlicher Atmosphäre
ausklingen lassen. Die Herren Prof. Preisinger
und Seidel überreichten die Teilnahme-Zertifikate –
ausgeschmückt mit launigen Beiträgen – an die
Gäste.
Kurz vor der Abreise in ihre Heimatländer hatten die
Teilnehmer noch die Gelegenheit die Brüterei in Gu -
den dorf-Ankum zu besichtigen, wo Herr Brämswig
zusammen mit Herrn Schwarze einen interessanten
Einblick in ihre Arbeit gewährten. ■
tigen Zeit sei es bei den emporschnellenden Preisen
von Futterkomponenten wichtig, den Tieren eine be -
darfsgerechte Futterversorgung zu bieten, um höchs -
te Legeleistungen zu realisieren; hier am falschen
Ende zu sparen führt zu schlechteren Leistungen.
Dr. Matthias Schmutz, Genetiker der Lohmann Tierzucht,
erklärte das Forschungs- und Entwicklungsprogramm
der Lohmann Tierzucht und stellte die
Leistungsdaten der Lohmann Produkte vor. Die
Beachtung einer ausgewogenen Leistung in allen
ökonomisch wichtigen Merkmalen, ohne individuelle
Ansprüche der Kunden aus den Augen zu verlieren,
führt seit vielen Jahren zu der Erzeugung einer
herausragenden Anzahl verkaufsfähiger Eiern bei
geringsten Futterkosten.
Seit einigen Jahren bietet HasTavuk neben Lohmann
Brown Classic Hennen auch beide LSL-Linien, LSL
Classic und für leicht reduzierte Eigewichte die LSL
Lite, an.

Herr Müjdat Sezer, HasTavuk, sprach über die
gegenwärtigen Produktionskosten in der Türkei. Er
er klärte, dass in Zeiten hoher Futterkosten aus
Kosten gründen darauf verzichtet werden sollte, die
Tiere durch eine Mauser zu füttern. Dank der sehr
guten Legepersistenz und der lang anhaltenden
Schalenstabilität der Lohmann Hennen sei es deshalb
besser, nur eine Legeperiode durchzuführen.
Am folgenden Tag wurde ein Diskussionsforum mit
führenden Persönlichkeiten der türkischen Eier -
industrie durchgeführt. Hauptaugenmerk lag in der
Organisation von Marketingaktivitäten zur Ankurbelung
des inländischen Eierkonsums sowie von
Export aktivitäten vornehmlich in den Irak.
Die Türkei ist einer der zehn weltweit führenden Eier -
erzeuger, wobei die Produktion höher als der einheimische
Verbrauch ist. Die Regierung unterstützt
durch den Geflügelausschuss die Erhöhung des einheimischen
Konsums mit vermehrter Verbraucheraufklärung,
Werbekampagnen und das Angebot an
Markeneiern.
Aufgrund der gelegentlichen Fälle der hoch pathogenen
Vogelgrippe in letzter Zeit sind Maßnahmen
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zur Klassifikation und Herkunft der Konsumeier entwickelt
worden. Daneben wurden auch Salmonellen-
Kontrollprogramme nach den Direktiven der Europäischen
Gemeinschaft auf den Weg gebracht.
Ron Eek, regionaler Vertreter für Verkauf und Technischen
Service der Lohmann Tierzucht, hielt einen
Vortrag über die globale Eierindustrie und die damit
verbundenen Aufgaben für die europäischen Eier -
erzeuger. Das Verbot der konventionellen Käfighaltung
von Legehennen in der Europäischen Gemeinschaft
sei eine der Hauptaufgaben, die es in naher
Zukunft für die europäischen Legehennenhalter zu
meistern gelte.
Nach einer lebhaften Diskussion wurde das Seminar
mit einem exzellenten Gala-Dinner mit Lifemusik und
türkischer Folklore beendet.
Die Lohmann Tierzucht schätzt es sehr, einen hoch
professionellen Partner wie HasTavuk zu haben, der
seine Kunden nicht nur mit hochqualitativen Legehennenküken
versorgt, sondern auch ein großes
Engagement zeigt, die Probleme der Erzeuger mit
wechselnden Märkten zu lösen. ■
LOHMANN SCHOOL in Cuxhaven
Die Lohmann Tierzucht GmbH hat auch in diesem management unter klimatisch heißen Bedingungen.
Jahr wieder eine Lohmann School in Cuxhaven
durchgeführt. Unter Leitung von Dr. Hans- Heinrich
Thiele haben fast 40 Teilnehmer aus 16 Ländern
an der Veranstaltung teilgenommen.
Ausgeklungen ist die Lohmann School mit der Ausgabe
der Teilnehmer-Zertifikate. Hierzu hatte Herr Dr.
Hans-Friedrich Finck, Geschäftsführer der Lohmann
Tierzucht, bei der Übergabe für jeden Teilnehmer
Die Lohmann School wurde vom 4. bis zum 10. Mai einen launigen Beitrag parat. Anschließend genos-
2008 in Cuxhaven durchgeführt. Wie immer sollten sen die Gäste zusammen mit den Mitarbeitern der
die Gäste der Lohmann Tierzucht neben den fach- Lohmann Tierzucht ein gemeinsames Abendessen.
lichen Themen auch etwas über Land und Leute in
Deutschland mitnehmen. So haben die Teilnehmer
der Lohmann School schon am ersten Tag bei
„Kaiser wetter“ Helgoland, Deutschlands einzige
Hochseeinsel, besucht.
Bevor die Teilnehmer schließlich in ihre Heimatländer
zurückreisten, nahmen sie die Einladung von Herrn
Paul Brämswig an, den Vermehrungsbetrieb Gudendorf-Ankum
unter seiner Führung zu besichtigen.
Das fachliche Programm der Lohmann School beinhaltete
das Management von Lohmann LSL und
Lohmann Brown Elterntieren und Legehennen. Im
Rahmen von interessanten Vorträgen zur Fütterung,
des Lichtmanagements, der Behandlung von Schnäbeln,
über Hygiene und Impfprogramme, des Brüterei
managements sowie der Erläuterung der Zuchtprogramme
wurden alle wichtigen Themen zur
erfolgreichen Hennenhaltung angesprochen.
Da es sich um ein internationales Pub likum han delte,
Durch die allabendlichen Essen und das Unterhaltungsprogramm
– wie z. B. ein Karaoke-Abend –
hatten die Gästen zusätzliche Gelegenheiten, Erfahrungen
auszutauschen und sich näher kennen zu
lernen. Dass diese Veranstaltungen nebenbei auch
zur Völkerverständigung beitragen, lässt sich damit
belegen, dass z. B. die thailändische Delegation eine
Einladung nach Kanada erhalten hat, damit die Thais
neben der Besichtigung von Farmen auch mal „richtigen
Schnee“ sehen können. ■
wurden zu sätz lich
an hand von Feld -
daten die Effekte auf
die Leistung von
Hennen unter dem
Ma nagement in verschieden
Ländern
vorgestellt. Besondere
Beach tung un -
ter den Teilnehmern
aus tropischen und
subtropischen Ländern
fanden die
Ausführungen von
Mohammed Chairi
über das Hennen- Die Teilnehmer der LOHMANN SCHOOL, ganz rechts Organisator Dr. Hans-Heinrich Thiele