Lernpaket Mythos Ferrari - Völklinger Hütte
Lernpaket Mythos Ferrari - Völklinger Hütte
Lernpaket Mythos Ferrari - Völklinger Hütte
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L <strong>Lernpaket</strong> für Lehrer<br />
und Schüler<br />
Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong><br />
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
66302 Völklingen / Saar<br />
Redaktion: Peter Backes, Frank Krämer, Jeanette Wagner<br />
Tel. 06898/9100-159, Fax 06898/9100-111<br />
mail@voelklinger-huette.org<br />
<strong>Lernpaket</strong> für Lehrer und Schüler
Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong><br />
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
<strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> – Fotografien Günther Raupp<br />
22. September 2012 bis 20. Januar 2013, täglich ab<br />
10Uhr<br />
<strong>Lernpaket</strong> für Lehrer und Schüler<br />
Inhalt<br />
1. Ausstellungsdaten und Service für Schulen S.3<br />
2. Vorwort S.5<br />
3. <strong>Ferrari</strong> Chronik S.7<br />
4. Biografie Günther Raupp S.11<br />
5. Die Autos S.13<br />
6. Unterrichtsvorschläge S.67<br />
7. Quellentexte S.81<br />
8. <strong>Ferrari</strong> ABC S.91<br />
9. Katalog zur Ausstellung S.95<br />
10. Ausstellungen und Museen S.95<br />
11. Literatur S.96<br />
12. Filme und Serien S.100<br />
13. Links S.101<br />
Impressum<br />
Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong><br />
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
66302 Völklingen / Saar<br />
Redaktion: Peter Backes, Dorothée Fellinger, Frank Krämer, Jeanette Wagner<br />
Tel. 06898/9100-159, Fax 06898/9100-111<br />
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Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong><br />
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
1. Ausstellungsdaten und Service für Schulen<br />
Öffnungszeiten<br />
Erzhalle, täglich von 10 bis 19 Uhr<br />
Ermäßigt 10,00 €<br />
Normal 12,00 €<br />
Familien (2 Erwachsene mit Kindern<br />
und Jugendlichen bis 16 Jahre) 25,00 €<br />
Kinder und Jugendliche 3,00 €<br />
Kinder und Jugendliche im Klassenverband 3,00 €<br />
Gebuchte Führung 80,00 € (plus ermäßigten Eintritt)<br />
(max. 30 Personen, Dauer der Führung ca. 1,5 Stunden).<br />
Jahreskarten<br />
Jahreskarten Kinder/ Schüler 6,00 €<br />
Erwachsene 25,00 €<br />
Familien 55,00 €<br />
Sonderkonditionen für Schulen<br />
Schulklassenführung im Bonuspaket zum Preis von 100 Euro inkl. Führung<br />
(max. 30 Personen einschließlich Lehrkraft) in der Zeit von Montag bis Freitag<br />
zwischen 10 und 14 Uhr.<br />
Bucht eine Schule zum gleichen Termin drei Führungen zahlt sie nur 2!<br />
Kontakt / Besucherservice<br />
Telefon +49 (0)6898 - 9 100 100<br />
+49 (0)6898 - 9 100 106<br />
Fax +49 (0)6898 – 9 100 111<br />
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Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
66302 Völklingen / Saar<br />
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Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
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Service zur Ausstellung<br />
Sonderpublikation zur Ausstellung<br />
<strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> – Fotografien Günther Raupp, Völklingen 2012, 96 Seiten,<br />
vierfarbig, Sonderpreis 9,95 €<br />
250 Testa Rossa, Baujahr 1958<br />
2003<br />
Günther Raupp<br />
Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong><br />
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
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2. Vorwort und Dank<br />
Sehr geehrte Frau Fachleiterin, sehr geehrter Herr Fachleiter, liebe Freunde des<br />
Weltkulturerbes <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong>,<br />
Fotografieausstellungen haben im Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong> Tradition. Stellt<br />
die Fotografie doch das Bildmedium dar, das als erstes mit der Industrialisierung<br />
verbunden und seitdem zentraler Bestandteil des Konzepts der Industriekultur ist.<br />
Fotografie ermöglicht es, ein technisches Abbild der Welt herzustellen, seine<br />
Geschichte und Geschichten, seine Menschen und Dinge zu zeigen und die Träume<br />
und Visionen zum Bild werden zu lassen. Seit Beginn<br />
der Tätigkeit unserer Trägergesellschaft Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong> Ende<br />
1999, steht Fotografie im Fokus unserer Ausstellungen. „<strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> –<br />
Fotografien Günther Raupp― steht in einer Reihe bedeutender<br />
Fotografieausstellungen in der <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong> und fügt ihr einen besonderen<br />
Klang hinzu.<br />
Als Rolf Sachsse in einem längeren Gespräch über Fotografie mir vor etwa zwei<br />
Jahren den Hinweis auf die Fotografien von Günther Raupp gab, packte mich von<br />
Anfang an diese kompromisslose Leidenschaft des Fotokünstlers Raupp, die in der<br />
Darstellung des <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> ihr kongeniales Thema gefunden hat. Seit 30<br />
Jahren fotografiert Günther Raupp den offiziellen <strong>Ferrari</strong> Kalender und setzt Jahr<br />
für Jahr nicht nur hinreißende Autoskulpturen und außergewöhnliche Maschinen<br />
ins Bild, er berichtet von aufsehenerregenden <strong>Ferrari</strong>s, die „Normalsterbliche― nie<br />
zu Gesicht bekommen, er lässt einen automobilen Menschheitstraum zum Bild<br />
werden. Auch wenn diese Bilder möglicherweise die männliche Sicht der<br />
Menschheit auf das Phänomen <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> sind, werden sie damit zu Zeugen<br />
unserer Zeit und sind - aufregender Teil - der Industriekultur.<br />
Für die Ausstellung gilt es Vielen besonderen Dank zu sagen. An erster Stelle<br />
danke ich Günther Raupp, dem wir die Bilder zu <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> verdanken. In<br />
diesen Dank einbeziehen will ich auch Prof. Dr. Rolf Sachsse, der den Hinweis auf<br />
diese Bilder gegeben hat und sehr erhellende Text zu den Exponaten der<br />
Ausstellung und „<strong>Ferrari</strong> – ein <strong>Mythos</strong> …― geschrieben hat. Besonders danke ich<br />
Frank Krämer, er hat das Projekt betreut und die Ausstellung im Weltkulturerbe<br />
<strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong> kuratiert. Peter Backes, Hendrik Kersten, Karl-Heinrich Veith,<br />
Jocelyne Pallu und Judith Jung danke ich stellvertretend für mein gesamtes Team,<br />
das wieder einmal ein besonderes Ausstellungsprojekt verwirklicht hat.<br />
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Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
66302 Völklingen / Saar<br />
Redaktion: Peter Backes, Dorothée Fellinger, Frank Krämer, Jeanette Wagner<br />
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Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Herzlicher Dank gilt den zahlreichen Leihgebern, die ihre wertvollen <strong>Ferrari</strong> für die<br />
Ausstellung ausgeliehen haben. Für CI und CD sage ich der Glas AG mit Thomas<br />
Glas und Jutta Siekmann danke. Meinem Kollegen in der Geschäftsführung der<br />
Weltkulturerbegesellschaft, Manfred Baldauf, danke ich für die wirtschaftliche<br />
Steuerung des Projektes. Ausdrücklicher Dank gilt dem Aufsichtsrat unserer<br />
Gesellschaft mit Herrn Minister Heiko Maas an der Spitze, der durch sein Vertrauen<br />
die finanzielle Basis für das Projekt gelegt hat.<br />
Die Ausstellung „<strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> – Fotografien Günther Raupp― zeigt ein wichtiges<br />
und hochemotionales Segment der Industriekultur. Gerade im Dialog mit den<br />
gigantischen Maschinen des UNESCO Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong> wird dieser<br />
<strong>Mythos</strong> besonders sichtbar.<br />
Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
CEO | Generaldirektor des Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong><br />
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3. <strong>Ferrari</strong> Chronik<br />
1881 Carl Röchling kauft das stillgelegte Stahlwerk in Völklingen. Er<br />
setzt auf die Produktion von Roheisen: 1883 wird der erste<br />
Hochofen angeblasen.<br />
1898 Enzo <strong>Ferrari</strong> wird in Modena geboren. Bereits im Alter von 10<br />
Jahren nimmt ihn sein Vater mit zu Autorennen.<br />
Nach seiner Ausbildung in der Schlosserei des Vaters, baut er mit<br />
Hilfe von Förderern sein erstes Auto und nimmt damit an Rennen<br />
teil.<br />
1903 In sechs Hochöfen wird Roheisen für das Stahlwerk erzeugt. Die<br />
Produktion boomt, die Stadt Völklingen wächst zu einer reichen<br />
Industriestadt heran.<br />
1919<br />
Das erste Autorennen in Italien nach dem Ersten Weltkrieg findet<br />
von Parma nach Poggio di Bercetto statt. Enzo <strong>Ferrari</strong> belegt den<br />
11. Platz.<br />
1920 Enzo <strong>Ferrari</strong> wird Ersatzfahrer für Alfa Romeo und wird später in<br />
das Team aufgenommen.<br />
1929<br />
1933<br />
1938<br />
1939<br />
Die Scuderia <strong>Ferrari</strong>, die Rennsportabteilung von <strong>Ferrari</strong>, wird in<br />
Modena geründet. Das Firmenlogo ist das „Cavallino rampante―,<br />
das sich aufbäumende Pferd.<br />
Alfa Romeo zieht sich aus dem Rennsport zurück, die Scuderia<br />
<strong>Ferrari</strong> wird als externe Rennwagenabteilung angeschlossen. Die<br />
ersten Wagen werden in Modena entwickelt und gebaut.<br />
Die Scuderia <strong>Ferrari</strong> wird aufgelöst. In Mailand entsteht das Team<br />
„Alfa Corse―, Enzo <strong>Ferrari</strong> wird Rennleiter.<br />
Die Partnerschaft zwischen <strong>Ferrari</strong> und Alfa Romeo wird beendet:<br />
Laut Vertrag darf <strong>Ferrari</strong> unter eigenem Namen mehrere Jahre<br />
nicht im Motorsport aktiv sein. Dieses Verbot kann er mit der<br />
Gründung der Firma Auto Avio Costruzioni mit Sitz in Modena<br />
umgehen.<br />
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1945<br />
Nach Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg ist <strong>Ferrari</strong><br />
wieder im Rennsport tätig. Enzo <strong>Ferrari</strong> entwirft mit dem Alfa<br />
Romeo-Ingenieur Gioacchino Colombo Motoren und Rahmen für<br />
Rennwagen.<br />
1947 Gründung der Marke <strong>Ferrari</strong>. Erster Rennsieg mit dem <strong>Ferrari</strong> 125<br />
F1 in der Formel 1. Der Wagen hat 230 PS und fährt 260 km/h<br />
Höchstgeschwindigkeit.<br />
1948<br />
1949<br />
1950<br />
1952<br />
1952 / 1953<br />
<strong>Ferrari</strong> nimmt erstmals an einer Automobilschau teil und<br />
präsentiert den <strong>Ferrari</strong> 166.<br />
Die Automobile von <strong>Ferrari</strong> erobern nun die Straße und somit auch<br />
vermögende Kunden, z.B. mit dem <strong>Ferrari</strong> 166 Inter: je mehr<br />
Rennsiege, desto besser die Verkaufszahlen.<br />
Die Formel-1-Weltmeisterschaften werden eingeführt.<br />
Pinin Farina wird Designer von <strong>Ferrari</strong>. Der erste von Farina<br />
gestaltete Serienwagen ist der <strong>Ferrari</strong> 250 GT.<br />
<strong>Ferrari</strong> wird Weltmeister in der Formel 1. Die Autos werden immer<br />
beliebter, Prominente stehen Schlange.<br />
1956 Enzo <strong>Ferrari</strong>s Sohn Alfredo, genannt „Dino―, stirbt an einer<br />
schweren Krankheit. Die folgenden Baureihen von V6-Motoren<br />
tragen den Namen „Dino―.<br />
1961<br />
1964<br />
<strong>Ferrari</strong> gewinnt zum 1. Mal die Konstrukteursweltmeisterschaft in<br />
der Formel 1.<br />
<strong>Ferrari</strong> produziert in diesem Jahr 670 Straßenwagen.<br />
1965 Mehr als 17.000 Menschen arbeiten in der <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong>. Es ist<br />
die höchste Beschäftigtenzahl in der Geschichte der <strong>Völklinger</strong><br />
<strong>Hütte</strong>.<br />
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1969<br />
1972<br />
1979<br />
1985<br />
<strong>Ferrari</strong> nimmt nicht mehr an Sportwagenrennen teil. Grund sind<br />
die strengeren Homologationsbedingungen des Verbandes. 50%<br />
von <strong>Ferrari</strong> gehen in den Besitz des Fiat-Konzerns über.<br />
Enzo <strong>Ferrari</strong> lässt eine eigene Teststrecke am Rand von Maranello<br />
bauen. Die Ölkrise 1973 trifft die gesamte Automobil-Industrie.<br />
Ende der 70er dominiert <strong>Ferrari</strong> wieder den Rennsport.<br />
<strong>Ferrari</strong> produziert 2221 Automobile.<br />
Ein neuer Produktionsrekord: 3119 Autos verlassen das <strong>Ferrari</strong><br />
Werk.<br />
1986 Die Roheisenphase der <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong> wird stillgesetzt. Teile der<br />
stillgelegten <strong>Hütte</strong> werden unter Denkmalschutz gestellt, das<br />
Eisenwerk wird Industriedenkmal.<br />
1988<br />
1991<br />
Enzo <strong>Ferrari</strong> stirbt in Modena.<br />
Die Jahresproduktion erreicht 4001 Autos. Fiat übernimmt <strong>Ferrari</strong><br />
zu 90%, die restlichen 10% gehören Enzos Sohn Piero.<br />
Neuer Produktionsrekord mit 4595 Automobilen. Luca di<br />
Montezemolo verpflichtet Jean Todt als Rennsportleiter für das<br />
F1-Team.<br />
1994 Die UNESCO erklärt die ehemalige Roheisenproduktion der<br />
<strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong> zum "Weltkulturerbe". Ein wichtiger Schritt:<br />
Industriekultur wird zum Erbe der Menschheit.<br />
1996<br />
Michael Schumacher wechselt zu <strong>Ferrari</strong>.<br />
1999 Das Saarland gründet die neue Trägergesellschaft Weltkulturerbe<br />
<strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong> - Europäisches Zentrum für Kunst und<br />
Industriekultur.<br />
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2000 - 2004 Michael Schumacher gewinnt für <strong>Ferrari</strong> die Formel-1-<br />
Weltmeisterschaft.<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2012<br />
Anteile an <strong>Ferrari</strong>: Fiat 85%, Piero Lardi <strong>Ferrari</strong> 5%, Mubadala<br />
Company (staatseigenes Unternehmen aus Abu Dhabi) 10%<br />
Mit 6.250 ausgelieferten Fahrzeugen ist ein vorläufiger<br />
Höchststand der Produktion erreicht.<br />
<strong>Ferrari</strong> stellt die Hybrid-Studie 599 GTB Fiorano HY-KERS auf<br />
dem Genfer Autosalon vor.<br />
Der <strong>Ferrari</strong> F12 ist mit 740 PS der bisher stärkste für die Straße<br />
zugelassene <strong>Ferrari</strong>.<br />
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4. Biografie Günther Raupp<br />
1952 Geboren in Ellwangen<br />
1972 – 1978 Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste<br />
Stuttgart bei Prof. Dieter Groß, Prof. Horst Bachmayer und hauptsächlich<br />
bei Prof. Rudolf Haegele. Fotografie bei Prof. Kurt Weidemann.<br />
Kunstgeschichte an der TH Stuttgart.<br />
Ab 1973 Materialbilder-Zyklus „Spuren―, der terrestrische Gewalteinwirkungen und<br />
Industrie-Relikte als zukünftige Ruinen unserer Gegenwart thematisiert.<br />
Die künstlerische Antizipation von Ground Zero, ca. 28 Jahre vor dem<br />
Ereignis. 18 Einzel- und Gruppenausstellungen des Materialbilder-Zyklus<br />
„Spuren―.<br />
1976 Die erste Fotokamera! Künstlerisch bedingte Themen sind havarierte<br />
Hubschrauber und Panzer, Gebäude-Ruinen, ausgebrannte Schulbusse und<br />
Venedig im Licht des Übergangs. Erste Fotoausstellungen.<br />
1977 – 1978 Achtmonatige Einzelausstellung des audiovisuellen Gesamtkunstwerks<br />
„Venedig― in der Staatsgalerie Stuttgart begleitend zur Venedig-Malerei<br />
Ausstellung „Das Jahrhundert Tiepolos― in der Staatsgalerie Stuttgart.<br />
1978 Gründung des Studios für Neue Medien, Audiovisuelle Kommunikation und<br />
Fotografie für Angewandte Kommunikation.<br />
1984 Fotografie und Herausgabe des ersten <strong>Ferrari</strong> Kalenders. Commendatore<br />
Enzo <strong>Ferrari</strong> gratuliert zum Start der Publikation und dankt für die<br />
Zusendung seines Kalenders.<br />
Seit 1986 Fotoproduktionen in USA, England, Frankreich, Italien und Spanien<br />
2008 Publikation des Buches „<strong>Ferrari</strong> – 25 Years of Calendar Images― bei<br />
teNeues mit Vorwort von Piero <strong>Ferrari</strong><br />
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Foto Einzelausstellungen:<br />
2012/2013 Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong> – Europäisches Zentrum für Kunst und<br />
Industriekultur<br />
2011/2012 Pantheon, Basel<br />
2009 Haus der Wirtschaft, Stuttgart<br />
2008/2009 Galleria <strong>Ferrari</strong>, <strong>Ferrari</strong> eigenes Museum in Maranello<br />
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5. Die Autos<br />
Klassische GT und Einzelexemplare<br />
Typ: 212 Inter<br />
Chassis Nummer: 0211 EL<br />
Baujahr: 1951<br />
Hubraum: 2.562 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 150 PS bei 6.500 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h<br />
Besitzer: Turning Wheels Collection (Sankt Gallen, Schweiz)<br />
Ein extravagantes Coupé aus einer Serie von sechs Exemplaren, alle vom Turiner Designer<br />
Alfredo Vignale und seinem Designer Giorgio Alisi gestaltet: Große Scheinwerfer im ovalen<br />
Kühlergrill, die hohen Kotflügel mit dünnen Chromleisten auf der Oberseite abgesetzt, innen<br />
mit Griffen und Knöpfen aus Bernstein ausgestattet. Dieses Exemplar wurde für den FIAT-<br />
Besitzer Giovanni Agnelli angefertigt. Blau und Weiß, die Farben des Wagens, bestimmen<br />
auch die Inszenierung des Fotografen Günther Raupp.<br />
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Typ: 340 America Ghia Coupé<br />
Chassis Nummer: 0148 A<br />
Baujahr: 1951<br />
Hubraum: 4.101 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 220 PS bei 6.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h<br />
Besitzer: Jack E. Thomas (St. Louis/MO, USA)<br />
Nur vier Jahre nach der Präsentation ihres ersten Sportwagens wies die junge Firma <strong>Ferrari</strong><br />
1951 bereits all jene Elemente auf, aus denen der <strong>Mythos</strong> sich generieren sollte: Passion und<br />
Erfolg im Rennsport, hochgezüchtete Technik und italienische Eleganz im Design. Die Pokale<br />
von 41 Grand-Prix-Siegen - überwiegend noch nicht Formel 1 -, vier Siegen beim italienischen<br />
Straßen-Klassiker Mille Miglia, zwei bei der Targa Florio und je einem bei den 24 Stunden von<br />
Le Mans und der berüchtigten Carrera Panamericana standen Ende 1951 bereits in den<br />
Regalen von Maranello. Und der zahlungskräftige amerikanische Markt lockte zum Absatz<br />
der teuren Straßen-Sportwagen. Das Profil dieser dunkelblauen Schönheit: mehr als 4 l<br />
Hubraum, Italianita im Design von Ghia und der Fahrzeugname America. Damit die Kunden<br />
auch verstanden, wer gemeint war.<br />
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Typ: 342 America Cabriolet Pinin Farina<br />
Chassis Nummer: 0248 AL<br />
Baujahr: 1953<br />
Hubraum: 4.101 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 200 PS bei 5.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 186 km/h<br />
Besitzer: Jack E. Thomas (St. Louis/MO, USA)<br />
Der amerikanische Traum mit italienischer Grandezza unter perfektem Licht, von Günther<br />
Raupp als Skulptur mit kräftigem Seitenlicht szenisch profiliert. Die Karosserie dieses 342<br />
America Cabriolet stammte von Pinin Farina, der mächtige 4,1 l Motor mit 12 Zylindern war<br />
von Aurelio Lampredi konstruiert worden. Form und Technik dieses Wagens machten ihn<br />
zum Star-Stück der World Motor Sports Show 1953 im New Yorker Madison Square Garden.<br />
Nur sechs Exemplare dieses Wagens wurden gebaut, ihnen folgte die Rennversion unter dem<br />
Namen 340 Mexico für die Carrera PanAmericana.<br />
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Redaktion: Peter Backes, Dorothée Fellinger, Frank Krämer, Jeanette Wagner<br />
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Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 375 America<br />
Chassis Nummer: 0355 AL<br />
Baujahr: 1954<br />
Pinin Farina Einzelanfertigung für Erstbesitzer Giovanni Agnelli<br />
Hubraum: 4.522 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 300 PS bei 6.300 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h<br />
Besitzer: Jack E. Thomas (St. Louis/MO, USA)<br />
Stilistisch ist dieses Coupé mit echtem Rennmotor einer der ungewöhnlichsten Fahrzeuge<br />
von <strong>Ferrari</strong>, die es je gab; als Einzelanfertigung ist es der letzte Wagen einer Baureihe von<br />
sechs Exemplaren. Der senkrechte Kühlergrill wirkt britisch, die herumgezogene<br />
Windschutzscheibe findet sich später in amerikanischen Fahrzeugen, und die Strebebögen<br />
am Heckfenster werden später in der Dino-Baureihe wiederauferstehen. Der dunkelgrün<br />
lackierte Wagen ist an allen Kanten rund um Dach und Scheiben rubinrot abgesetzt, und das<br />
Leder des Interieurs strahlt im Rot eines Lippenstifts.<br />
Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong><br />
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
66302 Völklingen / Saar<br />
Redaktion: Peter Backes, Dorothée Fellinger, Frank Krämer, Jeanette Wagner<br />
Tel. 06898/9100-159, Fax 06898/9100-111<br />
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Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong><br />
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Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 375 MM<br />
Chassis Nummer: 0490 AM<br />
Baujahr: 1955<br />
Hubraum: 4.522 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 340 PS bei 7.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 289 km/h<br />
Besitzer: Manny del Arroz (Diablo/CA, USA)<br />
Vorgestellt wurde dieses Einzelstück der 375 MM Berlinetta - MM für Mille Miglia - beim<br />
Autosalon in Turin 1955. „Berlinetta― wird von <strong>Ferrari</strong> für Coupés als italienische<br />
Verkleinerungsform von „Berlina―, zu deutsch etwa „kleine Limousine―, gebraucht. Formal<br />
besitzt der Showcar auf einem Rennwagenchassis einige amerikanische Details wie<br />
Heckflossen, seitliche Luftauslässe und dynamisch nach vorn gezogene Kotflügel. Die<br />
ursprüngliche Farbigkeit aus Elfenbein und metallischem Blau ist erst bei der Restaurierung<br />
nach 2002 wiederhergestellt worden. Günther Raupps Blick von vorn setzt das Oval des<br />
Kühlergrills in perfekte Proportion mit der Schwellung der vorderen Kotflügel.<br />
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Redaktion: Peter Backes, Dorothée Fellinger, Frank Krämer, Jeanette Wagner<br />
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Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 410 Superamerica<br />
Chassis Nummer: 0479 SA<br />
Baujahr: 1956<br />
Hubraum: 4.962 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 340 PS bei 6.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 262 km/h<br />
Besitzer: Jack Thomas (St. Louis/MO, USA)<br />
Der <strong>Ferrari</strong> 410 Superamerica war vom Motor her eine Weiterentwicklung des 375, bei dem<br />
Aurelio Lampredi den Hubraum auf fast fünf Liter erhöhte. Obendrein wurde die Spurweite<br />
des Chassis vorn wie hinten um 130 mm verbreitert, was das Sportcoupé gerade für den<br />
amerikanischen Markt besser geeignet machte. Von Pinin Farina entworfen und gebaut, war<br />
der Wagen weiß mit schwarzem Dach, innen mit schwarzem Leder ausgestattet, auf dem<br />
einige weiße Akzente platziert wurden. 1955 fertig gestellt, wurde der Wagen auf dem<br />
Turiner Salon von 1956 präsentiert und von der saudischen Königsfamilie gekauft; von 1965<br />
bis 1989 blieb das Coupé in Großbritannien und wurde nach umfassender Restaurierung 1993<br />
in die USA verkauft.<br />
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Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 250 GT Cabriolet Serie 1<br />
Chassis Nummer: 0737 GT<br />
Baujahr: 1957<br />
Hubraum: 2.953 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 240 PS bei 7.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 252 km/h<br />
Besitzer: Karl-Gustav Diederichs (Remscheid, Deutschland)<br />
Die Drei-Liter-Maschine des <strong>Ferrari</strong> 250 GT wurde von Gioachino Colombo entwickelt. Dieses<br />
Cabriolet stammt aus der ersten Serie mit langem Radstand von 2,60 m. Zum dynamischen<br />
Erscheinungsbild dieses Sportwagens gehören die hochformatigen Stoßstangen neben dem<br />
Kühlergrill, das bereits hinter der Türe hochgezogene Heck mit langen Kotflügeln und die<br />
Borrani-Speichenräder. Die Nebelscheinwerfer vor dem Kühlergrill deuten auf die<br />
Alltagstauglichkeit des Fahrzeugs hin, das genauso gut auf der Rennpiste wie auf einer<br />
unbelebten Landstraße bewegt werden konnte.<br />
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Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 250 GT Cabriolet Serie 1<br />
Chassis Nummer: 0813 GT<br />
Baujahr: 1959<br />
Hubraum: 2.953 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 240 PS bei 7.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 252 km/h<br />
Besitzer: Peter Kalikow (New York/NY, USA)<br />
Nur 36 Cabriolets der Serie 1 des <strong>Ferrari</strong> 250 GT wurden gebaut. Einige Details werfen<br />
bereits ein Licht auf das Automobil-Design der 1960er Jahre: die seitlich herumgezogene<br />
Windschutzscheibe mit schlanker A-Säule, die aerodynamisch abgedeckten Scheinwerfer, die<br />
hinten seitlich herumgezogene Stoßstange. Nur die beiden Stoßpuffer vorn konnten sich<br />
langfristig nicht durchsetzen. Dieses ursprünglich nach Nizza verkaufte Exemplar<br />
präsentiert sich in einem dunklen Burgunderrot, das vor dem weltberühmten Mosaik der Villa<br />
d‘Este mächtig beeindruckt und daran erinnert, dass die Rennfahrer der 1950er Jahre gern<br />
elegant auftraten.<br />
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Typ: 250 California LWB<br />
Chassis Nummer: 0935 GT<br />
Baujahr: 1958<br />
Hubraum: 2.953 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 240 PS bei 7.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 252 km/h<br />
Besitzer: Leslie und Ed M. Davies (Hobe Sound/FL, USA)<br />
25 Exemplare wurden von dieser Kleinserie des <strong>Ferrari</strong> 250 GT gefertigt, die mit dem<br />
Beinamen „California― auf den amerikanischen Markt und mit dem Kürzel „LWB― für „Long<br />
Wheel Base― im Namen auf den langen Radstand von 2,60 m hinwies. Auch an der Front<br />
wurden einige Details verändert: Die Stoßstange wird über die ganze Breite herumgezogen,<br />
und durch das Fehlen der Nebelscheinwerfer wird die Haube über den Scheinwerfern stärker<br />
präsent. Die Colombo-Maschine im Fahrzeug blieb unverändert, so dass dies keineswegs<br />
allein ein Fahrzeug für das Cruising an der California Beach blieb.<br />
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Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 250 California<br />
Chassis Nummer: 1525 GT<br />
Baujahr: 1959<br />
Hubraum: 2.953 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 240 PS bei 7.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 252 km/h<br />
Besitzer: Peter Kalikow (New York/NY, USA)<br />
Dieses Cabriolet, ein <strong>Ferrari</strong> 250 California mit kurzem Radstand von 2,40 m, wurde im<br />
November 1959 angefertigt und über den belgischen Händler Jacques Swaters, Garage<br />
Francorchamps in Brüssel, an die Baronesse Jacqueline Descamps verkauft. Stilistisch zeigt<br />
der Wagen eine Mischung des Renn- und des Straßendesigns der Baureihe: die Scheinwerfer<br />
ohne Hauben, eine durchgezogene Stoßstange mit zwei Hochkant-Dämpfern, im Kühler<br />
integrierte Zusatzscheinwerfer, zwei Luftauslässe an den Seiten.<br />
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Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 410 Superamerica<br />
Chassis Nummer: 1449 SA<br />
Baujahr: 1959<br />
Hubraum: 4.962 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 340 PS bei 6.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 262 km/h<br />
Besitzer: Peter Kalikow (New York/NY, USA)<br />
Der drittletzte Wagen der Serie III des <strong>Ferrari</strong> 410 Superamerica mit dem Lampredi-Motor<br />
von fast fünf Litern Hubraum wurde 1959 an den ehemaligen Rennfahrer und <strong>Ferrari</strong> US<br />
Importeur Luigi Chinetti ausgeliefert, der das Fahrzeug bei der New York Motorshow 1959<br />
ausstellte. Ein großes Coupé mit 2,80 m Radstand, dünner A- und breiter C-Säule, von<br />
Pininfarina wie geschaffen für amerikanische Fahrer, mit durchgehender Stoßstange und<br />
aerodynamischen Plexiglasabdeckungen über den Scheinwerfern. Nach seiner letzten<br />
Restaurierung präsentiert sich das Fahrzeug in ungewöhnlicher Lackierung: die Karosserie in<br />
schwarz und das Dach wie auch die seitlichen Lufteinlässe silbern.<br />
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Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 400 Superamerica<br />
Chassis Nummer: 4251 SA<br />
Baujahr: 1963<br />
Hubraum: 3.967 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 340 PS bei 7.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 265 km/h<br />
Besitzer: Peter McCoy (Beverly Hills/CA, USA)<br />
Das <strong>Ferrari</strong> 400 Superamerica Coupé Aerodinamico war der Star der 7. New York Motor<br />
Show 1963 und blieb danach in den USA. 18 Exemplare wurden von diesem Fahrzeug nach<br />
einem für das Auto-Design der 1960er Jahre wegweisenden Entwurf von Pininfarina gebaut.<br />
Die aufgekanteten vorderen Kotflügel laufen in einer Sicke, einer rinnenförmige Vertiefungen<br />
in Blech, aus. Die Wagenseite wird durch eine weitere Sicke unterhalb der Lufteinlässe<br />
gegliedert, die jenseits der Hinterräder in eine breite Stoßstange übergeht, in der sich alle<br />
rückwärtigen Leuchten und das Nummernschild befinden. Das Coupé wird von einer<br />
gebogenen A-Säule getragen und endet in einer breiten, eckig gefassten C-Säule; das Heck<br />
fällt ohne Unterbrechung als flache Linie ab. Die Wirkung eines Raumschiffs wird durch die<br />
silberne Lackierung betont.<br />
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Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 250 GT Berlinetta Lusso<br />
Chassis Nummer: 4891<br />
Baujahr: 1963<br />
Hubraum: 2.953 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 240 PS bei 7.500 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h<br />
Besitzer: Michael Regalia (Sun Valley/CA, USA)<br />
Von Günther Raupp mit der Aggressivität eines Haifischs in Szene gesetzt, zeigt sich das<br />
Lusso Sportcoupé des <strong>Ferrari</strong> 250 GT als hoch elegantes Fahrzeug, das dennoch absolute<br />
Rennqualitäten besaß – und vom Erstbesitzer Steve McQueen auch gern für lange<br />
Ausfahrten genutzt wurde. In Marone-Rotbraun lackiert, mit einer Lederausstattung in Beige<br />
und den dünnen Säulen des Coupé-Aufsatzes, die ein Markenzeichen des Pininfarina-Designs<br />
jener Jahre sind, war dieses von Scaglietti gebaute Fahrzeug zwar in keinem der Filme<br />
McQueens zu sehen, aber auf zahlreichen Modeaufnahmen, bei denen der Filmstar gern mit<br />
den Models posierte.<br />
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Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 330 GTC<br />
Chassis Nummer: 9399<br />
Baujahr: 1967<br />
Hubraum: 3.967 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 300 PS bei 7.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 242 km/h<br />
Besitzer: Randall Green (Wayzata/MN, USA)<br />
Ein Klassiker der Klassiker: Von Pininfarina in makelloser Schönheit gezeichnet und mit<br />
perfekter Abstimmung von Motor, Getriebe und Chassis ausgestattet, ist das ebenfalls nur in<br />
kleiner Serie gebaute Coupé des <strong>Ferrari</strong> 330 GT offensichtlich auch das Angenehmste in<br />
Sachen Fahrkultur. Lackiert im klassischen rosso corsa, besteht sein Interieur aus<br />
schwarzem Leder. Die Scheinwerfer tragen keine Hauben, die kurzen und runden<br />
Stoßstangen schließen den Kühler ein und passen sehr gut zu den Borrani Speichenrädern.<br />
Das Fahrzeug wurde an das Team Briggs Cunningham in die USA verkauft. Das C an der<br />
Typenbezeichnung weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich – im Gegensatz zu den in den<br />
1960er Jahren üblichen Spider-Modellen – um ein echtes Coupé handelt.<br />
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Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 365 GT4 BB<br />
Chassis Nummer: 17889<br />
Baujahr: 1973<br />
Hubraum: 4.390 ccm<br />
Motorbauart: V12 180° dohc<br />
Max. Leistung: 360 PS bei 7.500 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h<br />
Besitzer: Mike Barbaglia (Johannesburg, Südafrika)<br />
Das doppelte B im Typennamen des <strong>Ferrari</strong> 365 GT4 BB bedeutet „Berlinetta Boxer― – was<br />
nur in der ersten Hälfte des Namens richtig ist: Das flache Sportcoupé besitzt einen<br />
Mittelmotor in V-Konstruktion mit einem Zylinderbank-Winkel von 180°. Dies erlaubt eine<br />
sehr kurze Bauweise des Motors, was für Fahrzeuge dieser Art sinnvoll ist. Zudem konnte<br />
das Getriebe unter den Motor gesetzt werden. Die Karosserie des 365 GT4 BB war von<br />
Pininfarina mit der Lackierung abgestimmt worden: Alle Fahrzeuge sind unterhalb der<br />
seitlichen Sicke mattschwarz gehalten, um sie optisch noch näher an den Boden zu rücken.<br />
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Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Formel 1<br />
Typ: 312 F1-67<br />
Chassis Nummer: 0003<br />
Baujahr: 1967<br />
Hubraum: 2.989 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° dohc<br />
Max. Leistung: 390 PS bei 10.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h<br />
Besitzer: Terry Hoyle (Maldon, England)<br />
Durch die Änderung des Reglements der Formel 1 waren ab 1966 Motoren mit bis zu drei<br />
Litern Hubraum möglich geworden, und <strong>Ferrari</strong> hatte auf Anhieb die stärkste Maschine im<br />
Feld. Vier Fahrzeuge des Typs 312 F1 wurden für die Saison 1967 gebaut. Dieses aufwändig<br />
restaurierte Modell mit der Chassis-Nummer 0003, das Günther Raupp auf der Rennstrecke<br />
von Silverstone fotografierte, fuhr zunächst Chris Amon bei jedem Grand Prix des Jahres<br />
1967. 1968 wurde das Fahrzeug an Jackie Ickx übergeben, der 1970 hinter Jochen Rindt<br />
Vize-Weltmeister wurde. Der deutsche Fahrer Jochen Rindt verunglückte 1970 beim Training<br />
zum Großen Preis von Italien in Monza tödlich.<br />
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Tel. 06898/9100-159, Fax 06898/9100-111<br />
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Formel 1<br />
Typ: 312 F1-67<br />
Chassis Nummer: 0003<br />
Baujahr: 1967<br />
Hubraum: 2.989 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° dohc<br />
Max. Leistung: 390 PS bei 10.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h<br />
Besitzer: Terry Hoyle (Maldon, England)<br />
Durch die Änderung des Reglements der Formel 1 waren ab 1966 Motoren mit bis zu drei<br />
Litern Hubraum möglich geworden, und <strong>Ferrari</strong> hatte auf Anhieb die stärkste Maschine im<br />
Feld. Vier Fahrzeuge des Typs 312 F1 wurden für die Saison 1967 gebaut. Dieses aufwändig<br />
restaurierte Modell mit der Chassis-Nummer 0003, das Günther Raupp auf der Rennstrecke<br />
von Silverstone fotografierte, fuhr zunächst Chris Amon bei jedem Grand Prix des Jahres<br />
1967. 1968 wurde das Fahrzeug an Jackie Ickx übergeben, der 1970 hinter Jochen Rindt<br />
Vize-Weltmeister wurde. Der deutsche Fahrer Jochen Rindt verunglückte 1970 beim Training<br />
zum Großen Preis von Italien in Monza tödlich.<br />
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Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 312 F1-69<br />
Chassis Nummer: 0017<br />
Baujahr: 1969<br />
Hubraum: 2.989 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° dohc<br />
Max. Leistung: 436 PS bei 11.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 310 km/h<br />
Besitzer: Jon Shirley (Medina/WA, USA)<br />
Das Chassis mit einem Radstand von 241,3 cm Länge – bei einer Gesamtlänge von 373,4 cm<br />
– und die großen Girling-Scheibenbremsen sollten den <strong>Ferrari</strong> 312 F1 für die Saison 1969 in<br />
die Weltmeisterschaft bringen, was auch gelang, allerdings nicht mit diesem Fahrzeug.<br />
Erstmalig eingesetzt wurde es im März 1969 in Südafrika mit Chris Amon am Steuer; im Mai<br />
1969 triumphierte er mit diesem Wagen in Silverstone, aber beim Großen Preis von Spanien<br />
machten sich Probleme mit dem Triebwerk bemerkbar, die für ein vorzeitiges Ende der<br />
Rennsaison dieses Fahrzeugs sorgten.<br />
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Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 312 F1-69<br />
Chassis Nummer: 0017<br />
Baujahr: 1969<br />
Hubraum: 2.989 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° dohc<br />
Max. Leistung: 436 PS bei 11.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 310 km/h<br />
Besitzer: Jon Shirley (Medina/WA, USA)<br />
Der Motor im <strong>Ferrari</strong> 312 F hatte je sechs Zylinder im Winkel von 60°, was bei den extrem<br />
hohen Drehzahlen von 11.000 U/min für mehr Laufruhe sorgte. Günther Raupp demonstriert<br />
mit diesem Blick, dass das komplexe Auspuff-System nicht den Spottnamen der „Spaghetti-<br />
Rohre― verdient, sondern eher wie eine Maske wirkt, die für kriegerische und sportliche<br />
Rituale verwendet wird. Dieser Eindruck wird durch die gerade Heckflosse noch verstärkt.<br />
Einmal mehr war der 312 F1 mit seinen 436 PS das stärkste Fahrzeug im Feld des Jahres<br />
1969.<br />
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Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 412 T1<br />
Chassis Nummer: 152<br />
Baujahr: 1994<br />
Hubraum: 3.499 ccm<br />
Motorbauart: V12 65° dohc<br />
Max. Leistung: 750 PS bei 15.300 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 320 km/h<br />
Besitzer: <strong>Ferrari</strong> S.p.A. (Maranello, Italien)<br />
Mit dem flachen Nasenkonus und den breiten Seitenflügeln vor den Vorderrädern wirkt der<br />
<strong>Ferrari</strong> 412 T1 wie ein lauerndes Raubtier. Das T im Namen steht für „transversale―, ein<br />
hinter den Motor quer gestelltes Getriebe, das den Wagen leichter steuerbar machte. Es ist<br />
der letzte Wagen mit dem großen 3,5 l-12-Zylindermotor, bevor auch <strong>Ferrari</strong> mit dem F310<br />
auf den 10-Zylinder-Motor wechselte. Nach zwei Grand Prix-Siegen durch Gerhard Berger<br />
und Jean Alesi testete Michael Schumacher den 412 T für die Saison 1996 und befand ihn<br />
„gut genug für eine Weltmeisterschaft―.<br />
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Redaktion: Peter Backes, Dorothée Fellinger, Frank Krämer, Jeanette Wagner<br />
Tel. 06898/9100-159, Fax 06898/9100-111<br />
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Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: F 2008<br />
Chassis Nummer: 262<br />
Baujahr: 2008<br />
Hubraum: 2.398 ccm<br />
Motorbauart: V8 90° dohc<br />
Max. Leistung: 770 PS bei 19.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 350 km/h<br />
Besitzer: <strong>Ferrari</strong> S.p.A. (Maranello, Italien)<br />
Mit seinen geschwungenen Leitblechen und der dünnen langen Nase wirkt der <strong>Ferrari</strong> F2008<br />
wie ein Insekt, und so waren auch die Eigenschaften des 42. Rennwagens, den <strong>Ferrari</strong> für die<br />
Formel 1 konstruierte. Mit den Fahrern Kimi Räikkönen und Felipe Massa nahm das von<br />
Nikolas Tombazis konstruierte Fahrzeug mit dem V8-Motor von Gilles Simon an allen 18<br />
Grand Prix-Rennen der Saison 2008 ein und fuhr acht Siege ein. Zwar reichte es nicht für<br />
Räikkönen zur Titelverteidigung als Weltmeister, aber für <strong>Ferrari</strong> zum 16. Mal für die<br />
Konstrukteurs-Weltmeisterschaft.<br />
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Frontmotor Rennsportwagen<br />
Typ: 375 MM<br />
Chassis Nummer: 0382 AM<br />
Baujahr: 1953<br />
Hubraum: 4.522 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 340 PS bei 7.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 289 km/h<br />
Besitzer: Andreas Mohringer (Saaldorf-Surheim, Deutschland)<br />
Dieser <strong>Ferrari</strong> 375 MM war der neunte und letzte seiner Baureihe mit dem 4,5 l-Motor, wurde<br />
im Dezember 1953 ausgeliefert und in der Saison 1954 von seinem Besitzer Bill Spears in<br />
den USA auf vielen Rennen gefahren, auch zu einigen Siegen. Von 1955 bis 1959 gehörte er<br />
Duncan Black, von 1960 bis 1966 wurde er von Prof. George Burke von der John Hopkins<br />
University in Baltimore gefahren, ab 1971 war er im Besitz des Physikers J.B.Gunn – er<br />
machte die alltägliche Nutzung von Mikrowellen möglich –, der 1972/73 einige Rennen damit<br />
erfolgreich bestritt und das Fahrzeug für den Rest seines Lebens behielt. Nach Gunns Tod<br />
2008 kam das Fahrzeug, äußerlich völlig unverändert, nach Deutschland.<br />
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2.<br />
Typ: 335 S<br />
Chassis Nummer: 0674<br />
Baujahr: 1957<br />
Zweiter im Gesamtklassement bei der letzten Mille Miglia 1957 unter Graf Berghe von Trips<br />
Hubraum: 4.023 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° dohc<br />
Max. Leistung: 390 PS bei 7.400 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h<br />
Besitzer: Pierre Bardinon (Mas du Clos, Frankreich)<br />
Vier <strong>Ferrari</strong> 335 S wurden beim letzten Mille Miglia-Rennen 1957 eingesetzt. Den ersten<br />
Platz fuhr Piero Taruffi ein, den zweiten Wolfgang Graf Berghe von Trips mit dem Wagen, den<br />
Günther Raupp fotografiert hat. Ein weiteres Fahrzeug dieses wellenförmig gezeichneten, als<br />
Design-Ikone anzusehenden Bautyps wurde von Alfonso de Portago gesteuert, der kurz vor<br />
Ende des Rennens einen Unfall verursachte, bei dem er, sein Beifahrer und zehn Zuschauer<br />
an der Straße starben. Drei Tage später beschloss die italienische Regierung, keine<br />
Straßenrennen mehr zuzulassen. Günther Raupp zeigt die Essenz des Karosserie-Entwurfs:<br />
die aufschwingenden Kotflügel mit der Kurvatur der Fahrertür.<br />
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Typ: 250 Testa Rossa<br />
Chassis Nummer: 0720<br />
Baujahr: 1958<br />
Hubraum: 2.953 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 300 PS bei 7.200 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h<br />
Besitzer: Harald Mergard (Rödermark, Deutschland)<br />
Von Sergio Scaglietti in aller handwerklichen Freiheit realisiert, stammt die wohl schönste<br />
Karosserie eines <strong>Ferrari</strong>-Rennwagens mit den Ponton-Kotflügeln, die hinter den Radkästen<br />
offen bleiben und einen Blick auf den Stahlrahmen ermöglichen. Das Fahrzeug war das erste<br />
seiner Art, der Bautyp 250 TR gewann vier Mal (1958, 1960 - 62) das 24 Stunden Rennen in<br />
Le Mans und war mehrfach Weltmeister. Der Aerodynamik wegen tragen die Scheinwerfer<br />
langgezogene Schutzhauben, und die Kühlerfront ist so weit vorgezogen, als ob der Wagen<br />
die Straße in sich aufsaugen will.<br />
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Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 250 Testa Rossa<br />
Chassis Nummer: 0720<br />
Baujahr: 1958<br />
Hubraum: 2.953 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 300 PS bei 7.200 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h<br />
Besitzer: Harald Mergard (Rödermark, Deutschland)<br />
Das Bild des von Gioachino Colombo konstruierten Motors im 250 Testa Rossa macht<br />
deutlich, warum die Typenbezeichnung „Rotkopf― heißt: Die Zylinderkopfhaube ist mit einem<br />
roten Schrumpflack überzogen, der die Oberfläche enorm vergrößert. Der Wagen wurde mit<br />
unterschiedlichen Hinterachsen ausgeliefert, die für kurvige Bergrennen (dann betrug die<br />
Höchstgeschwindigkeit 198 km/h) oder für Rennstrecken ausgelegt waren, bei denen der<br />
Wagen bis zu 270 km/h schnell werden konnte. Günther Raupps Blick über die offene<br />
Motorhaube ins Gegenlicht verdeutlicht die Analogie des Motors zum Kraftwerk und zieht<br />
den Blick förmlich zum Horizont.<br />
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Typ: 250TR 60<br />
Chassis Nummer: 774 TR<br />
Baujahr: 1960<br />
1960 Gesamtsieger bei den 24 Std. Le Mans unter Paul Frère/Olivier Gendebien<br />
Hubraum: 2.953 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 320 PS bei 7.500U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h<br />
Besitzer: Paul Pappalardo (Greenwich/CT, USA)<br />
Bei Fantuzzi gebaut, mit einem gegenüber früheren Modellen verkürzten Radstand von 2,28<br />
m, hat dieser <strong>Ferrari</strong> 250 TR 60 mit Paul Frère und Olivier Gendebien am Steuer das 24-<br />
Stunden-Rennen von Le Mans im Jahr 1960 gewonnen. Für das Rennreglement musste die<br />
Windschutzscheibe des Spiders erhöht werden, was mit den geschwungenen Karosserielinien<br />
eigenartig kontrastiert. Das Getriebe wurde bei diesem Bautyp an der Hinterachse platziert,<br />
was bei dem kurzen Rennwagen die Gewichtsverteilung verbesserte. Das Gegenlicht lenkt<br />
den Blick ganz auf die Kurvatur des Wagens und lässt die Scheinwerfer hell aufleuchten.<br />
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Typ: 250 GTO<br />
Chassis Nummer: 3223 GT<br />
Baujahr: 1962<br />
Erster GTO, präsentiert bei der Pressekonferenz 1962 auf dem Werkshof in Maranello<br />
Hubraum: 2.953 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 300 PS bei 7.400 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 280 km/h<br />
Besitzer: Scuderia di Bari<br />
Dieses Fahrzeug ist der erste <strong>Ferrari</strong> 250 GTO, der im Februar 1962 in Maranello präsentiert<br />
wurde. Das O in GTO steht für „omologato―, der notwendigen Homologation für eine<br />
Mindestanzahl an Fahrzeugen, um an Rennen der GT-Klasse teilnehmen zu können. Der von<br />
Giotto Bizzanini konstruierte Wagen erhielt vorn drei Lufteinlässe: einen für den Kühler und<br />
zwei für die Bremsen. Günther Raupps Fotografie ruft die winterliche Stimmung der ersten<br />
Vorstellung wieder hervor, allerdings an anderem Ort: Dieses Fahrzeug hat eine lange<br />
Rennkarriere in den USA hinter sich.<br />
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Typ: 250 GTO<br />
Chassis Nummer: 4293 GT<br />
Baujahr: 1963<br />
Als GT sensationeller 2. Platz im Gesamtklassement bei den 24 Std. Le Mans 1963<br />
unter―Beurlys―/Gerard Langlois van Ophem<br />
Hubraum: 2.953 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 300 PS bei 7.400 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 280 km/h<br />
Besitzer: Chip Connor (Hong Kong)<br />
Dieser <strong>Ferrari</strong> 250 GTO vom April 1963 hat eine der erfolgreichsten Renngeschichten<br />
überhaupt: Gleich im Mai 1963 gewann Willy Mairesse damit die 500 km in Spa, im Juni die<br />
Gran Turismo Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans mit Beurlys (Jean Blaton) und Gerard<br />
Langlois van Ophem am Steuer, obendrein sensationell als zweites Fahrzeug im<br />
Gesamtklassement. Im selben Monat noch wurde das Auto Erster in Zolder und bei den 12<br />
Stunden von Reims. Im Juli 1963 ging der Wagen nach Kalifornien, wo er weitere Rennen<br />
gewann und mehrfach verkauft wurde. Seit 2002 gewinnt das Fahrzeug diverse historische<br />
Rennen und ist weiterhin eines der wenigen, die im originalen Zustand erhalten sind.<br />
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Frontmotor Rennsportwagen<br />
Typ: 250 GTO<br />
Chassis Nummer: 3589 GT<br />
Baujahr: 1962<br />
Hubraum: 2.953 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 300 PS bei 7.400 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 280 km/h<br />
Besitzer: Turning Wheels Collection (Sankt Gallen, Schweiz)<br />
Dieser rechtsgesteuerte 250 GTO wurde 1962 direkt nach Großbritannien verkauft, wo ihn<br />
Michael Parkes mit großem Erfolg in Rennen fuhr. Auf den Bahamas gewann Innes Ireland<br />
damit im Jahr 1963 einige Rennen, dann ging das Fahrzeug in die USA und gewann zuletzt<br />
den Klassensieg der 12 Stunden von Sebring, ebenfalls 1963. Einige Jahre wurde das<br />
Fahrzeug für Paraden in Texas genutzt, dann blieb es fünfzehn Jahre lang auf einem Feld in<br />
Ohio stehen. Die perfekt restaurierte Maschine mit dem nunmehr schwarzen Schrumpflack<br />
auf den Zylinderköpfen symbolisiert den <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong>: eine Paarung aus Erfolg und<br />
Schönheit.<br />
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Typ: 250 GTO<br />
Chassis Nummer: 4757 GT<br />
Baujahr: 1962<br />
Hubraum: 2.953 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 300 PS bei 7.400 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 280 km/h<br />
Besitzer: Tom Price (Larkspur/CA, USA)<br />
Einer der letzten der insgesamt 36 <strong>Ferrari</strong> 250 GTO wurde am 5. Juni 1963 fertig gestellt<br />
und ging an die Scuderia SSS Republica di Venezia. In den Jahren 1963 und 1964 fuhr er mit<br />
Carlo Abate und anderen am Steuer diverse Rennen, wobei er fast immer die<br />
Klassenwertung gewann. Danach ging das Fahrzeug in die USA, wo seine „kriminelle―<br />
Karriere begann: 1982 wurde der Wagen vom Drogenhändler Robert C. „Chris― Murray bei<br />
einem Händler in Beverly Hills für $ 250.000 gekauft und aus einem Rucksack voller kleiner<br />
Scheine bezahlt. Nach dessen Tod versteigerte das FBI den Wagen 1987 für 1,6 Millionen $.<br />
Der rekonstruierte Wagen zeigt vorn die kleine Zusatzscheibe zur Verwirbelung von Regen<br />
und zum Schutz vor Fliegen, wie sie für Langstrecken-Rennen gebraucht wurde.<br />
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Mittelmotor Rennsportwagen<br />
Typ: 250 P<br />
Chassis Nummer: 0812<br />
Baujahr: 1963<br />
Hubraum: 2.953 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 310 PS bei 7.500 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 290 km/h<br />
Besitzer: Joe Lacob (Redwood City/CA, USA)<br />
Der erste Mittelmotorwagen von <strong>Ferrari</strong>, fast 100 Kilo leichter als der 250 Testa Rossa, mit<br />
sechs Weber-Doppelvergasern ausgerüstet und auch aerodynamisch auf Rennen getrimmt.<br />
Das Fahrzeug auf dem Bild von Günther Raupp war das zweite einer Serie von dreien und<br />
gewann mit einem Schwestermodell als Doppel die 12 Stunden von Sebring 1963,<br />
anschließend die 1000 km auf dem Nürburgring. Im Le Mans-Rennen abgebrannt, wurde der<br />
Wagen von Fantuzzi mit einer neuen Karosserie versehen und startete in Sebring – und<br />
gewann erneut. Nach langer Geschichte mit diversen Karosserien ist das Fahrzeug wieder in<br />
die ursprüngliche Form mit der breiten Kühleröffnung, den Lufteinlässen hinter den Türen<br />
und dem Überrollbügel gebracht worden.<br />
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Typ: 275 P<br />
Chassis Nummer: 0816<br />
Baujahr: 1964<br />
1964 Gesamtsieger bei den 24 Std. Le Mans unter Nino Vaccarella/Jean Guichet<br />
Hubraum: 3.285 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 320 PS bei 7.700 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h<br />
Besitzer: Pierre Bardinon (Mas du Clos, Frankreich)<br />
Der <strong>Ferrari</strong> 275 P wurde 1964 vier Mal gebaut und war eine Fortentwicklung des<br />
erfolgreichen 250 P: größerer Hubraum, größere Lüftungs-Einlässe für die Bremsen und<br />
dadurch eine stärkere Betonung der geschwungenen Linie am Heck, die von Günther Raupp<br />
zum Bildmotiv gemacht wurde. Dieses Fahrzeug gewann die 24 Stunden von Le Mans 1964<br />
mit Jean Guichet und Nino Vaccarella am Steuer mit insgesamt 4695 km Fahrstrecke. Die<br />
Geschwister-Fahrzeuge mit den Fahrgestellnummern 0812 und 0814 gewannen die 12<br />
Stunden von Sebring, das 1000 km-Rennen am Nürburgring und viele andere Wettbewerbe<br />
des Jahres 1964.<br />
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Typ: 330 P4<br />
Chassis Nummer: 0848<br />
Baujahr: 1967<br />
Gewinner der Sportwagen Weltmeisterschaft 1967<br />
Hubraum: 3.967 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° dohc<br />
Max. Leistung: 450 PS bei 8.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 320 km/h<br />
Besitzer: Pierre Bardinon (Mas du Clos, Frankreich)<br />
Wie eine Raubkatze kurz vor dem Absprung ist der <strong>Ferrari</strong> 330 P4 aufgenommen, mit einer<br />
ganz flach auf den Boden gedrückten Schnauze und hoch aufragenden Vorderbeinen. Der<br />
Lufteinlass hinter der Tür erscheint im Gegenlicht wie das Gelenk des Sprungbeins und<br />
betont im Bild des Fotografen einmal mehr die futuristische Karosserie. Dieser 330 P4 fuhr<br />
eine Saison lang für die Scuderia Filipinetti, wurde dann in einen <strong>Ferrari</strong> 412 P umgewandelt<br />
und ist von seinem letzten Besitzer vor einigen Jahren wieder als originaler 330 P4<br />
restauriert worden.<br />
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Typ: 312 P<br />
Chassis Nummer: 0870<br />
Baujahr: 1969<br />
Hubraum: 2.989 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° dohc<br />
Max. Leistung: 420 PS bei 9.800 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 320 km/h<br />
Besitzer: Pierre Bardinon (Mas du Clos, Frankreich)<br />
Nur drei Fahrzeuge dieser Baureihe 312 P – die Typenbezeichnung bedeutet 3 l-Motor mit 12<br />
Zylindern als Prototyp – setzte <strong>Ferrari</strong> als offene Spider gegen eine Übermacht von<br />
insgesamt 26 gebauten Porsche 908 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1969 ein. Das<br />
Fahrzeug ist der speziell für das 24 Std. Rennen von Le Mans zu einer Berlinetta umgebaute<br />
Spider. Die 312 P bestritten nahezu alle Rennen des Jahres, errangen allerdings selten mehr<br />
als einen vierten Platz, obwohl Mario Andretti in Monza sogar das Qualifying gewinnen<br />
konnte. Die Wagen mit nur 2,37 m Radstand und einer Fiberglass-Karosserie waren schnell,<br />
hatten aber Probleme mit der Zuverlässigkeit.<br />
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Typ: 312 P<br />
Chassis Nummer: 0888<br />
Baujahr: 1972<br />
Hubraum: 2.991 ccm<br />
Motorbauart: V12 180° dohc<br />
Max. Leistung: 450 PS bei 10.800 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 320 km/h<br />
Besitzer: Turning Wheels Collection (Sankt Gallen, Schweiz)<br />
Der <strong>Ferrari</strong> 312 P des Jahres 1972 hat mit dem namensgleichen Rennsportwagen von 1969<br />
keinerlei Gemeinsamkeiten – außer dem Hubraum von 3 Litern und der Anzahl von 12<br />
Zylindern. Die Neukonstruktion des jungen Ingenieurs Mauro Forghieri nutzte den 180° V12-<br />
Zylinder aus der Formel 1 als Antriebsquelle. Und dies – ebenfalls anders als 1969 – äußerst<br />
erfolgreich: Die 312 P gewinnen 1972 zehn von zehn Rennen der Sportwagen-<br />
Weltmeisterschaft und holen damit überlegen den Titel nach Maranello. Dabei war das von<br />
Günther Raupp fotografierte Exemplar einer der Stars dieser Triumph-Fahrt: Unter Fahrern<br />
wie Jackie Ickx, Mario Andretti, Brian Redman und Clay Regazzoni holte er Gesamtsiege<br />
jeweils bei den 6 Stunden von Daytona, bei den 1000 km-Rennen von Franchorchamps,<br />
Zeltweg und Monza.<br />
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Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
66302 Völklingen / Saar<br />
Redaktion: Peter Backes, Dorothée Fellinger, Frank Krämer, Jeanette Wagner<br />
Tel. 06898/9100-159, Fax 06898/9100-111<br />
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Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong><br />
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: 512 S<br />
Chassis Nummer: 1004<br />
Baujahr: 1969<br />
Hubraum: 4.993 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° dohc<br />
Max. Leistung: 550 PS bei 8.500U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 340 km/h<br />
Besitzer: John Giordano (Cold Spring Harbor/NY, USA)<br />
Dieses Fahrzeug aus der ersten Baureihe des <strong>Ferrari</strong> 512 S – die Typenbezeichnung steht für<br />
einen 5 l-Motor mit 12 Zylindern homologiert als Sportwagen – wurde im Oktober 1969 fertig<br />
gestellt und sofort als Testwagen für das 24 Stunden-Rennen in Daytona eingesetzt. Dort<br />
wurden Jackie Ickx und Peter Schetty in einen Unfall verwickelt. Mit John Surtees und Peter<br />
Schetty fuhr der Wagen 1970 die 1000 km von Monza auf Rang drei. Danach trat der Wagen<br />
in Steve McQueen‘s Film „Le Mans― als eigentlicher Protagonist auf. Seit 1986 hat das<br />
Fahrzeug viele Oldtimer-Rennen bestritten. Es ist einer der letzten Wagen dieser Baureihe,<br />
viele wurden zerstört, in 512 M oder CanAm-Modelle umgewandelt.<br />
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Typ: 512 M<br />
Chassis Nummer: 1040<br />
Baujahr: 1971<br />
Hubraum: 4.993 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° dohc<br />
Max. Leistung: 610 PS bei 9.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 340 km/h<br />
Besitzer: Lawrence S. Stroll (Quebec, Kanada)<br />
Nachdem die internationale Sportbehörde CSI ab 1970 Motoren mit bis zu 5 l Hubraum<br />
erlaubte, wenn 25 baugleiche Fahrzeuge homologiert wurden, entschied sich <strong>Ferrari</strong> mit<br />
dem 512 S für diese aufwändige Serie. Diese kamen als Werkswagen zum Einsatz, wurden<br />
aber auch an professionelle Rennteams verkauft. Dem Wettbewerb folgend wurde der 512 S<br />
weiterentwickelt, der 512 M (M für Modificato) wurde schon 1970 mit technischen und vor<br />
allem auch Karosserie-Modifikationen nachgelegt. Legenden-Status errang dieser 512 M des<br />
amerikanischen Penske-Teams im markanten blau-gelben Outfit seines Hauptsponsors<br />
Sunoco: Penske brachte weitere Verbesserungen an seinem „Sunoco― an – und war damit<br />
den Werkswagen teilweise überlegen.<br />
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.<br />
Typ: F40 GTE Le Mans<br />
Chassis Nummer: 88779<br />
Baujahr: 1991<br />
Hubraum: 2.936 ccm<br />
Motorbauart: V8 90° dohc<br />
Max. Leistung: 780 PS bei 8.100 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 367 km/h<br />
Besitzer: Pablo Clark Racing (Johannesburg, Südafrika)<br />
Seit Ende der 1980er Jahre hat der Padoveser Tuning-Spezialist Michelotto für <strong>Ferrari</strong> GT-<br />
Rennwagen entwickelt, und ab etwa 1991 wurden sieben F40 zu F40 GTE umgebaut, wobei<br />
die markante Pininfarina-Karosserie mit unzähligen Lufteinlässen, der großen Scheibe über<br />
dem Mittelmotor und dem kantigen Heck erhalten blieb. Nur die Klappscheinwerfer des<br />
Serien-Modells wanderten unter die bei Rennwagen übliche Abdeckung aus Plexiglas. Dieser<br />
Wagen wurde zunächst der italienischen Scuderia Ennea verkauft und bestritt bis 1996<br />
einige Rennen, allerdings nur mit durchschnittlichem Erfolg. Allein das in der World<br />
Championship nicht gewertete 6 Stunden-Rennen von Vallelunga gewann er 1996.<br />
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Außerhalb des Bildrahmens<br />
Typ: 250 California<br />
Chassis Nummer: 3867 GT<br />
Baujahr: 1958<br />
Hubraum: 2.953 ccm<br />
Motorbauart: V12 60° ohc<br />
Max. Leistung: 240 PS bei 7.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 252 km/h<br />
Besitzer: Arnold Meier (Meilen, Schweiz)<br />
Das Bild dieses <strong>Ferrari</strong> 250 GT SWB California, der im September 1962 das Werk verließ,<br />
zeigt alle Elemente der fotografischen Kunst von Günther Raupp im Dienst des <strong>Mythos</strong><br />
<strong>Ferrari</strong>: Die perfekt glatte Haut der Motorhaube reflektiert das späte Abendlicht einer weiten<br />
Landschaft, wobei das Gegenlicht die weichen Konturen der Kotflügel präzise nachzeichnet.<br />
Die Schrägstellung der gesamten Komposition entspricht exakt dem Blick in dem Moment,<br />
wo man als Fahrer/in den flachen Wagen besteigen und mit dem klassischen <strong>Ferrari</strong>-Sound<br />
einer wunderbaren Zukunft entgegenfahren möchte.<br />
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Typ: Mondial Cabriolet<br />
Chassis Nummer: 50941<br />
Baujahr: 1983<br />
Hubraum: 2.926 ccm<br />
Motorbauart: V8 90° dohc<br />
Max. Leistung: 240 PS bei 7.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h<br />
Besitzer: Auto Becker (Düsseldorf, Deutschland)<br />
Der Traum vom <strong>Ferrari</strong> als Schatten an der Wand, das <strong>Ferrari</strong> Mondial Cabriolet als Objekt<br />
der Begierde: So hat Günther Raupp die Form aus der runden Haube, der geschwungenen<br />
Windschutzscheibe und den kantigen Begrenzungen von Tür und Verdeck wiedergegeben.<br />
Das Auto selbst ist durch das Gitter der Lufteinlässe neben dem Mittelmotor charakterisiert,<br />
und der Wunschtraum manifestiert sich im Schnittpunkt aller Diagonalen genau auf dem<br />
Türgriff des Wagens: Jetzt einsteigen und abfahren! Unterstützt wird die Bildwirkung durch<br />
die Reduktion auf die drei Farben weiß, blau und rot.<br />
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Typ: 308 GTS Quattrovalvole<br />
Chassis Nummer: 51269<br />
Baujahr: 1983<br />
Hubraum: 2.926 ccm<br />
Motorbauart: V8 90° dohc<br />
Max. Leistung: 240 PS bei 7.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 255 km/h<br />
Besitzer: Auto Becker (Düsseldorf, Deutschland)<br />
In diesem Bild des <strong>Ferrari</strong> 308 GTS verkürzt Günther Raupp den langen, über die halbe Tür<br />
reichenden Konus des Lufteinlasses für die Ölkühler zu einer ovalen Mulde und reizt damit<br />
das Design von Pininfarina visuell aus: Der weichen Kurve und ihrer Lichtkante werden die<br />
harten Linien des Schattens und der gemauerten Ecke im Hintergrund entgegen gesetzt.<br />
Hier wird das Objekt einer persönlichen Beziehung präsentiert, nicht einfach die<br />
gestalterische Lösung eines technischen Problems. Mythen und Legenden werden durch<br />
Bilder konstituiert, von der Anschauung zur Anbetung ist es da nur ein kurzer Weg.<br />
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4.<br />
Typ: F50<br />
Chassis Nummer: 106425<br />
Baujahr: 1996<br />
Hubraum: 4.698 ccm<br />
Motorbauart: V12 65° dohc<br />
Max. Leistung: 520 PS bei 8.500 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 325 km/h<br />
Die kleine Serie von 349 Fahrzeugen, die <strong>Ferrari</strong> mit dem F50 zum fünfzigsten<br />
Firmenjubiläum auflegte, ist technisch wie gestalterisch ganz dem <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> gewidmet:<br />
eine Karosserie aus Kohlefaser-Verbundstoffen, hinten riesige 335/30 ZR 18 Reifen und ein<br />
5 l-Motor zeigen die Grenzen dessen an, was an Fortbewegung zu Lande möglich ist. Dass<br />
dann nur noch Fliegen schöner sein könnte, deutet das Bild von Günther Raupp an: Der große<br />
Spoiler lenkt den Blick über das offene Hardtop zu den – nur durch die kleinen Bügel<br />
sichtbaren – Sitzen und dann vor das Automobil, in eine lichte Weite, die neben der<br />
dynamischen Schrägstellung des Fahrzeugs eines der Markenzeichen der Fotografie von<br />
Günther Raupp ist.<br />
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Typ: <strong>Ferrari</strong> Enzo<br />
Chassis Nummer: 132649<br />
Baujahr: 2003<br />
Hubraum: 5.998 ccm<br />
Motorbauart: V12 65° dohc<br />
Max. Leistung: 660 PS bei 7.800 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 350 km/h<br />
Besitzer: Dr. Darius Ahrabian (Grünwald, Deutschland)<br />
Ein Blick, der eigentlich nicht möglich ist, außer aus einem weiteren <strong>Ferrari</strong> Enzo <strong>Ferrari</strong>,<br />
dem schnellsten <strong>Ferrari</strong> mit Straßenzulassung. Wieder dynamisch aus der Achse gekippt und<br />
perspektivisch stark verkürzt, führt Günther Raupp den gelben Supersportwagen vor wie in<br />
einem Rennen auf der hauseigenen Strecke Fiorano. Dabei zeigt er vor allem das markante<br />
Heck mit dem mehrfach abgekanteten Abschluss. Das 400ste und bei weitem letzte<br />
Fahrzeug dieses Typs wurde 2005 Papst Johannes Paul II. geschenkt und in seinem Namen<br />
zugunsten der Caritas bei Sotheby‘s versteigert.<br />
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Feuer, Wasser, Luft<br />
Typ: F40<br />
Chassis Nummer: 85906<br />
Baujahr: 1990<br />
Hubraum: 2.936 ccm<br />
Motorbauart: V8 90° dohc<br />
Max. Leistung: 478 PS bei 7.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 324 km/h<br />
Besitzer: Privat<br />
[nur gemeinsamer Wandtext]<br />
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Typ: F40<br />
Chassis Nummer: 85906<br />
Baujahr: 1990<br />
Hubraum: 2.936 ccm<br />
Motorbauart: V8 90° dohc<br />
Max. Leistung: 478 PS bei 7.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 324 km/h<br />
Besitzer: Privat<br />
[nur gemeinsamer Wandtext]<br />
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Typ: F40<br />
Chassis Nummer: 85906<br />
Baujahr: 1990<br />
Hubraum: 2.936 ccm<br />
Motorbauart: V8 90° dohc<br />
Max. Leistung: 478 PS bei 7.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 324 km/h<br />
Besitzer: Privat<br />
[nur gemeinsamer Wandtext]<br />
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Neue Gran Turismo<br />
Typ: F430 Spider<br />
Chassis Nummer: 140635<br />
Baujahr: 2006<br />
Hubraum: 4.307 ccm<br />
Motorbauart: V8 90° dohc<br />
Max. Leistung: 490 PS bei 8.500 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 310 km/h<br />
Besitzer: <strong>Ferrari</strong> S.p.A. (Maranello, Italien)<br />
Vor dem von Renzo Piano entworfenen Werks-Windkanal in Maranello ist der <strong>Ferrari</strong> F430<br />
Spider fotografiert, wobei das gleißende Sonnenlicht die vorgezogene Kühlerhaube mit den<br />
beiden breiten Lufteinlass-Öffnungen ebenso hervorhebt wie das Blitzlicht die Fahrerseite<br />
mit seiner tiefen Mulde vor dem Ölkühler. Der F430 folgte dem erfolgreichen F360, ist ein<br />
Mittelmotorwagen mit acht Zylindern und gleichermaßen straßen- wie renntauglich. Der hier<br />
abgebildete Spider ist etwas schwerer als das Coupé.<br />
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Typ: 612 Scaglietti<br />
Chassis Nummer: 146166<br />
Baujahr: 2006<br />
Hubraum: 5.748 ccm<br />
Motorbauart: V12 65° dohc<br />
Max. Leistung: 540 PS bei 7.250 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 315 km/h<br />
Besitzer: <strong>Ferrari</strong> S.p.A. (Maranello, Italien)<br />
Der <strong>Ferrari</strong> 612 Scaglietti – auf das F in der Typenbezeichnung wurde verzichtet, dafür gibt<br />
es eine Hommage an den langjährigen Karosserie-Bauer Sergio Scaglietti – steht vor der<br />
neuen Architektur der „Mechanischen Fertigung― im <strong>Ferrari</strong> Werk. Hier werden von Robotern<br />
die Gussblöcke der <strong>Ferrari</strong> Motoren bearbeitet. Das Design des viersitzigen Coupés zeigt<br />
formale Bezüge zur Tradition der <strong>Ferrari</strong> Berlinettas aus den 1950er und 1960er Jahren, auf<br />
diesem Bild durch den Fotografen am klassischen, an Haifische gemahnenden Kühlergrill<br />
exemplifiziert. Auffallend auch die konkave Form, die in die elegante Wagenflanke seitlich<br />
eingeschrieben ist: Sie zitiert ein Stilelement jenes 375 MM, den Scaglietti 1954 als<br />
Einzelstück für Filmregisseur Roberto Rossellini schuf.<br />
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Typ: 430 Scuderia<br />
Chassis Nummer: 156327<br />
Baujahr: 2008<br />
Hubraum: 4.308 ccm<br />
Motorbauart: V8 90° dohc<br />
Max. Leistung: 510 PS bei 8.500 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 320 km/h<br />
Besitzer: <strong>Ferrari</strong> S.p.A. (Maranello, Italien)<br />
Der <strong>Ferrari</strong> 430 Scuderia wurde 2007 als Sportversion des F430 vorgestellt und ist<br />
gegenüber der Standardversion gut 100 kg leichter. Außerdem fährt er auf sehr breiten,<br />
speziell für dieses Fahrzeug entwickelten Reifen im Format 235/35 ZR19 vorn und 285/35<br />
ZR19 hinten. Obendrein erhielt der Wagen ein neues, extrem schnell zu schaltendes Getriebe,<br />
ist also für engagiert sportliches Fahren bestens ausgerüstet. Auch in diesem Fahrzeug-<br />
Design finden sich allerlei Zitate aus früheren Serien, aber die beiden trapezförmigen<br />
Lufteinlässe vorn stehen für neue Entwürfe aus dem Haus Pininfarina. Aufgenommen wurde<br />
der Wagen auf dem Parkplatz des Restaurants „Gatto Verde― - Grüne Katze -, einem auch<br />
für <strong>Ferrari</strong> traditionsreichen Ort oberhalb von Maranello.<br />
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Typ: 599 GTB Fiorano<br />
Chassis Nummer: 146165<br />
Baujahr: 2006<br />
Hubraum: 5.998 ccm<br />
Motorbauart: V12 65° dohc<br />
Max. Leistung: 620 PS bei 7.600 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 320 km/h<br />
Besitzer: <strong>Ferrari</strong> S.p.A. (Maranello, Italien)<br />
Der <strong>Ferrari</strong> 599 GTB Fiorano trägt den Namen der hauseigenen Rennstrecke. Fotografiert<br />
wurde er jedoch vor dem neuen, von Massimiliano Fuksas und Marco Visconti entworfenen<br />
Centro Sviluppo Prodotte, dem Entwicklungszentrum für Straßenfahrzeuge im <strong>Ferrari</strong> Werk<br />
in Maranello. Die Gran Turismo Berlinetta ist ein klassischer Frontmotor 12-Zylinder-<br />
Sportwagen ganz im Sinn der Tradition von <strong>Ferrari</strong>. In Zusammenarbeit mit dem damaligen<br />
Fahrer Michael Schumacher wurde die Traktionskontrolle des Wagens abgestimmt, sie trägt<br />
den Namen F1 Trac. Neu sind auch die freistehenden hinteren Dachsäulen, die als Leitbleche<br />
das Fahrzeug genauso stabilisieren wie der Heckdiffusor.<br />
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5.<br />
Typ: <strong>Ferrari</strong> California<br />
Chassis Nummer: 178782<br />
Baujahr: 2011<br />
Hubraum: 4.307 ccm<br />
Motorbauart: V8 90° dohc<br />
Max. Leistung: 460 PS bei 7.750 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 310 km/h<br />
Besitzer: <strong>Ferrari</strong> S.p.A. (Maranello, Italien)<br />
Den <strong>Ferrari</strong> California vom Jahrgang 2011 hat Günther Raupp vor dem Tor einer alten Villa an<br />
der Via Abetone in Maranello fotografiert. Nicht nur im Namen, sondern auch in den Formen<br />
von Kühlergrill, Lufthutze auf der Motorhaube, Scheinwerfer-Abdeckung und der<br />
geschwungenen Seitenlinie verweist das Design von Pininfarina auf den früheren 250<br />
California aus den späten 1950er Jahren. Der kompakte Frontmotor V8-Sportwagen wartete<br />
bei seiner Präsentation 2008 mit einer Reihe von Innovationen auf: Es war der erste <strong>Ferrari</strong><br />
mit einem Doppelkupplungsgetriebe, mit Benzin Direkteinspritzung und einem elektrisch<br />
betätigten Aluminium-Klappdach. Der Fahrzeugtyp wurde von Michael Schumacher zuerst<br />
auf dem Pariser Autosalon, dann bei den <strong>Ferrari</strong> Racing Days auf dem Nürburgring<br />
vorgestellt.<br />
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Typ: 458 Italia<br />
Chassis Nummer: 178829<br />
Baujahr: 2011<br />
Hubraum: 4.499 ccm<br />
Motorbauart: V8 90° dohc<br />
Max. Leistung: 570 PS bei 9.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 325 km/h<br />
Besitzer: <strong>Ferrari</strong> S.p.A. (Maranello, Italien)<br />
Der <strong>Ferrari</strong> 458 Italia markiert nicht nur in seinem Namen den Stolz des Vaterlands, sondern<br />
signalisiert im Bild von Günther Raupp auch, dass es für seine Leistungen keine Schranken<br />
gibt. Das erste Modell dieses Bautyps wurde 2009 auf der IAA in Frankfurt/Main vorgestellt;<br />
in seiner Form greift die Design-Firma Pininfarina viele Elemente früherer Fahrzeuge auf,<br />
ergänzt sie aber auch durch neueste LED-Technologien auf den hochgezogenen Kotflügeln,<br />
sodass allein das Leuchtprofil des Wagens neu und markant wirkt. Die Technik ist ebenfalls<br />
mit neuesten Elementen verfeinert worden, vom Doppelkupplungsgetriebe mit sieben<br />
Gängen bis zum Fahrwerk mit Doppelquerlenkern vorn und Mehrfachlenkern hinten.<br />
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Redaktion: Peter Backes, Dorothée Fellinger, Frank Krämer, Jeanette Wagner<br />
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Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong><br />
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />
Typ: <strong>Ferrari</strong> FF<br />
Chassis Nummer: 179530<br />
Baujahr: 2011<br />
Hubraum: 6.262 ccm6565<br />
Motorbauart: V12 65° dohc<br />
Max. Leistung: 660 PS bei 8.000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 335 km/h<br />
Besitzer: <strong>Ferrari</strong> S.p.A. (Maranello, Italien)<br />
2011 hat <strong>Ferrari</strong> den FF als Nachfolger des 612 Scaglietti vorgestellt: Tiefstehendes<br />
Gegenlicht einer späten Sommersonne wird vorn mit Blitzen eben soweit aufgehellt, dass die<br />
Vision des sprunghaften Starts auch im Coupé erhalten bleibt. Das Kürzel FF hat bei diesem<br />
Modell zwei Bedeutungen: Zum einen ist das Coupé ein Viersitzer („for four―), zum anderen<br />
ist es der erste <strong>Ferrari</strong> mit permanentem Allradantrieb („fast forward―). Weil sich der<br />
Fotograf im Bild auf den aggressiv überbreiten Kühlergrill mit den darüber hochgezogenen<br />
Leuchten konzentriert hat, kann man die letzte gestalterische Neuerung des Fahrzeugs nicht<br />
sehen: ein Shooting-Break-Heck als Reminiszenz an die Kombi-Coupés der 1970er Jahre.<br />
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Typ: F12<br />
Chassis Nummer: 186616<br />
Baujahr: 2012<br />
Hubraum: 6.262 ccm<br />
Motorbauart: V12 65° dohc<br />
Max. Leistung: 740 PS bei 8.250 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 340 km/h<br />
Besitzer: <strong>Ferrari</strong> S.p.A. (Maranello, Italien)<br />
Auf regennassem Grund spiegeln sich Front, Seite und Räder des neuesten Fahrzeugs dieser<br />
Ausstellung, des <strong>Ferrari</strong> F12. Das tiefe Sonnenlicht eines gewittrigen Spätnachmittags läuft<br />
als Band nicht nur über den Horizont nach rechts aus dem Bild hinaus, sondern kommt als<br />
gespiegeltes Lichtband auf Fahrertür und Kotflügeln wieder zurück; nur der gewaltige<br />
Kühlergrill mit dem springenden Pferd muss noch etwas aufgehellt werden – und fertig ist<br />
das Bild eines ebenso schönen wie kraftvollen Fahrzeugs. Der Wagen wie sein Bild sind<br />
weitere Belege dafür, dass der <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> noch lange weiterwirkt.<br />
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6. Unterrichtsvorschläge<br />
Fächerübergreifende Unterrichtsvorschläge für Bildende Kunst,<br />
Physik, Wirtschafts- und Sozialkunde<br />
Unterrichtsvorschläge für das Fach Bildende Kunst<br />
(Sekundarstufe I und II)<br />
Thema 1: Workshop Kalender-Fotografie<br />
Seit knapp 30 Jahren ist Günther Raupp der offizielle <strong>Ferrari</strong> Fotograf und kreiert<br />
jedes Jahr einen Kalender mit <strong>Ferrari</strong> Motiven. Dabei setzt er die Autos in den<br />
unterschiedlichsten Kulissen in Szene, mal in Aktion, mal als eine Art Stillleben. Im<br />
Vorfeld des Workshops sollte der Besuch der Ausstellung stehen.<br />
In der Ausstellung<br />
Während des Rundganges können einzelne Bilder beschrieben und auf<br />
fotografisch-technische Aspekte hin analysiert werden.<br />
Kriterien sind z.B.:<br />
Format<br />
Motivwahl<br />
Komposition<br />
Perspektive<br />
Licht- und Schattenführung<br />
Dynamik/Starrheit<br />
Schärfe/Unschärfe<br />
Details<br />
Dokumentation oder Inszenierung?<br />
Wirkung<br />
Die Schüler haben sich mit den Bildern von Günther Raupp auseinandergesetzt und<br />
sollen nun im praktischen Teil des Workshops ihr Wissen umsetzen, indem sie<br />
selbst einen Kalender fotografieren. Bei der Themenwahl sind keine Grenzen<br />
gesetzt. Die fertigen Kalender werden am Ende der Unterrichtseinheit präsentiert.<br />
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Thema 2: Workshop Automobildesign<br />
Die Fotografien von Günther Raupp zeigen <strong>Ferrari</strong> Modelle von den 1950er Jahren bis<br />
heute, beginnend mit dem <strong>Ferrari</strong> 212 Inter bis hin zum neuesten <strong>Ferrari</strong>, dem F12.<br />
Designed wurden die Fahrzeuge oft von namhaften Firmen wie Pininfarina, Scaglietti<br />
oder Vignale.<br />
Als Vorbereitung für den Besuch der <strong>Ferrari</strong> Ausstellung sollten die oben genannten<br />
Design- und Karosseriebaufirmen besprochen werden.<br />
Zu Beginn der Automobilgeschichte Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Erfinder und<br />
Entwerfer der Automobile aus dem Handwerk. Im Laufe der Zeit kristallisierten sich<br />
einzelne Berufsgruppen wie Ingenieure, Mechaniker oder Techniker heraus. Auch als<br />
Unternehmer oder Gründer ganzer Industrien waren sie gefragt. Bei den größeren<br />
Automobilherstellern gab es dann technisch-künstlerische Zeichner. Einige machten sich<br />
selbständig und gründeten eigene Karosseriebaufirmen, wie z.B. Battista „Pinin― Farina.<br />
Pininfarina S.p.A.<br />
Die Pininfarina S.p.A. ist eine italienische Design- und Karosseriebaufirma, welche im<br />
Jahre 1930 von Battista „Pinin― Farina (1893-1966) als „Carrozzeria Pinin Farina― in<br />
Turin gegründet wurde. Ein schwarzes „F― auf weißem Grund bildet das Haussignet.<br />
Das erste Automobil, das von Pininfarina designed wurde, war der auf dem Lancia<br />
Aurelia basierende Florida. Die Präsentation erfolgte 1956 auf dem Turiner Autosalon.<br />
Diese Einzelanfertigungen, wie sie auch für <strong>Ferrari</strong> entworfen wurden, waren die<br />
Highlights auf den internationalen Automobilmessen. Pininfarina arbeitete darüber<br />
hinaus für Peugeot, Fiat, Alfa Romeo, Jaguar, Cadillac und Maserati. Ab November 1957<br />
wurde der Firmenname aneinander geschrieben: Pininfarina.<br />
Nach dem Tod des Firmengründers 1966 führten zunächst sein Sohn Sergio (1926-2012)<br />
und der Enkelsohn Andrea (1957-2008) das Unternehmen weiter. Letzterer kam bei<br />
einem Verkehrsunfall in der Nähe des Firmenhauptsitzes in Cambiano ums Leben.<br />
Während seiner Zeit als CEO des Familienunternehmens (2001-2008) wurde u.a. das<br />
Design für den Maserati Gran Turismo oder den <strong>Ferrari</strong> Enzo entwickelt. Heute wird die<br />
Pininfarina S.p.A. von Andreas Bruder Paolo geführt. Neben dem Automobildesign und<br />
der Fertigung von kleinen bis mittleren Serien im eigenen Werk (z.B. Mitsubishi Pajero<br />
Pinin), gestaltet man bei Pininfarina auch Schienenfahrzeuge, Elektrofahrräder und<br />
Computergehäuse. 1991 wurde die Pininfarina Deutschland GmbH gegründet.<br />
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Scaglietti<br />
Die Carrozzeria Scaglietti wurde 1951 von Sergio Scaglietti (1920-2011) gegründet und<br />
war auf den Karosseriebau von Supersportwagen spezialisiert. Schon Mitte der 30er<br />
Jahre trat der Firmengründer, damals selbst noch in der Lehre in einer Autowerkstatt, in<br />
Kontakt mit Enzo <strong>Ferrari</strong> und sammelte Erfahrungen bei der Reparatur der <strong>Ferrari</strong><br />
Rennwagen. Mit der Selbständigkeit wurden die Aufträge immer umfangreicher, so dass<br />
Mitte der 50er Jahre erstmalig eine komplette Karosserie für einen <strong>Ferrari</strong> gefertigt<br />
wurde. Der Automobilhersteller aus Modena wurde zum Hauptkunden; nebenher<br />
arbeitete man für Alfa Romeo oder Maserati. In den 60er Jahren entstanden die meisten<br />
Karosserien für <strong>Ferrari</strong>, wobei Scagliettis Entwürfe oft auf denen von Pininfarina<br />
basierten. 1975 kaufte <strong>Ferrari</strong> die Carrozzeria Scaglietti. Als Hommage an Sergio<br />
Scaglietti gab man dem <strong>Ferrari</strong> 612 den Beinamen Scaglietti.<br />
Vignale<br />
Gegründet wurde das italienische Automobildesign- und Karosseriebauunternehmen<br />
1946 von Alfredo Vignale in Turin. Obwohl die Firma den Namen des Gründers trägt, war<br />
es doch ein anderer, nämlich der Designer Giovanni Michelotti, von dem die Mehrzahl der<br />
Entwürfe stammte. Die Carrozzeria Alfredo Vignale wurde insbesondere durch ihre<br />
Aluminium-Karosserien bekannt. Zum Kundenstamm gehörten Hersteller wie Lancia,<br />
<strong>Ferrari</strong> oder Maserati. Ende der 60er Jahre geriet Vignale in eine wirtschaftliche Krise,<br />
welche zur Folge hatte, dass Alfredo Vignale die Firma verkaufte, wenig später wurde sie<br />
unter der Carrozzeria Ghia und dem Automobilhersteller De Tomaso aufgelöst. Dass der<br />
Name Vignale Anfang der 90er Jahre bei einer Designstudie von Aston Martin wieder<br />
auftauchte, hängt damit zusammen, dass Aston Martin und die Carrozzeria Ghia von<br />
Ford aufgekauft wurden und somit auch die Namensrechte an den US-amerikanischen<br />
Hersteller übergingen.<br />
In der Ausstellung<br />
Betrachtet man sich die Autos in der Ausstellung, so wird deutlich, dass es mehrere<br />
Modelle gibt, die miteinander „verwandt― sind, z.B. die „America―-Reihe.<br />
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342 America<br />
(Cabriolet<br />
Pinin Farina)<br />
1953<br />
375 America<br />
1954<br />
410 Superamerica<br />
1953<br />
Anhand solcher Modell-Familien können Unterschiede und Gemeinsamkeiten<br />
herausgearbeitet werden. Auch die Supersportwagen der neueren Generation sind eine<br />
Betrachtung wert, wie z.B. der <strong>Ferrari</strong> Enzo.<br />
Im Rahmen der Vor- oder Nachbereitung des Ausstellungsbesuches ist es sinnvoll, die<br />
einzelnen Schritte des Automobildesigns zu besprechen.<br />
Idee<br />
Grundkonzeption: Lastenheft mit allen Angaben zum Auto (Projekthandbuch)<br />
Zeitplan<br />
bei großen, internationalen Unternehmen bereits jetzt Zielgruppenforschung,<br />
Analysen und Vergleiche zur Konkurrenz<br />
Zeichnungen (CAD: computer-aided design)<br />
Prüfung<br />
Anfertigung von kleinen Modellen<br />
1:1-Modell<br />
Farben und Ausstattung<br />
Cubingmodell (Kunststoffmodell)<br />
Herstellung der Presswerkzeuge für Blechteile der Karosserie<br />
Vorserie<br />
Serie<br />
Die Schüler können nun eigene Designstudien für Automobile anfertigen,<br />
vorzugsweise mit Holz- oder Aquarellstiften.<br />
400 Superamerica<br />
1963<br />
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Unterrichtsvorschlag für das Fach Physik<br />
(Sekundarstufe I und II)<br />
Thema: Motor<br />
Es gibt heute verschiedene Arten von Motoren, angefangen vom Ottomotor, über den<br />
Wankelmotor bis hin zum Boxermotor. Der am meisten verbreitete ist der Ottomotor,<br />
dessen Funktionsweise im Unterricht besprochen werden kann.<br />
Als Erfinder des Viertaktmotors gilt Nicolaus August Otto (1832-1891), der seine<br />
Verbrennungsmaschine 1876 zum Patent anmeldete. Vor ihm gab es jedoch schon<br />
andere Tüftler wie den französischen Eisenbahningenieur Alphonse Beau de Rochas oder<br />
den Belgier Etienne Lenoir, die mit Viertaktmotoren experimentierten.<br />
Funktionsweise:<br />
Ein Zylinder benötigt für ein komplettes Arbeitsspiel 4 Takte.<br />
(Quelle:http://projekte.geschichte.unifreiburg.de/neutatz/automobile/Erfindung%20und%20Ver<br />
breitung%20des%20Automobils/viertakt.html)<br />
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1. Takt: Ansaugen<br />
Das Einlassventil ist offen. Der Kolben saugt beim Abwärtsgehen das Kraftstoff-<br />
Luftgemisch in den Zylinder.<br />
2. Takt: Verdichten<br />
Beide Ventile sind geschlossen, der Kolben verdichtet das Kraftstoff-Luftgemisch beim<br />
Aufwärtsgehen.<br />
3. Takt: Arbeiten<br />
Beide Ventile sind geschlossen, das Kraftstoff-Luftgemisch wird mittels einer Zündkerze<br />
entzündet; die schlagartig entstehenden Verbrennungsgase drücken den Kolben<br />
abwärts. Hier wird die Leistung erzeugt.<br />
4. Takt: Ausstoßen<br />
Das Auslassventil öffnet sich und der Kolben drückt die verbrannten Gase bei der<br />
Aufwärtsbewegung hinaus.<br />
Danach beginnen die einzelnen Schritte wieder von vorne.<br />
Diese künstlich erzeugten Explosionen im Zylinder setzen den Kolben in Bewegung.<br />
Die Energie wird umgewandelt und auf die Räder übertragen, das Auto fährt.<br />
In der Ausstellung<br />
Günther Raupps Interesse bei der Fotografie liegt nicht nur darin, das Exterieur der<br />
Automobile abzulichten, sondern auch deren Interieur. So kann z.B. mit Hilfe der<br />
Fotografien des 250 Testa Rossa oder des 250 GTO der Aufbau eines Motors und<br />
dessen Funktionsweise nachvollzogen werden.<br />
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Fächerübergreifende Unterrichtsvorschläge für Physik und<br />
Politik<br />
(Sekundarstufe I und II)<br />
Thema: Umweltverschmutzung und Umweltschutz<br />
Die Themen Umweltverschmutzung und Klimawandel sind nach wie vor aktuell. Es<br />
stellt sich die Frage, wie jeder einzelne zum Umweltschutz beitragen kann.<br />
Für die meisten Menschen ist das Auto unverzichtbar, dennoch trägt es zur<br />
Umweltverschmutzung bei. Nicht zuletzt wegen steigender Benzinpreise und<br />
Ölknappheit gilt das Elektroauto als das „Auto der Zukunft―. Jedoch gibt es auch<br />
hier Kritikpunkte, denn diese Form des Antriebs ist zum einen noch nicht<br />
ausgereift, was sich vor allem in der geringen Reichweite der Autos, dem Mangel<br />
an E-Tankstellen und dem Verschleiß der Batterie bemerkbar macht. Zum anderen<br />
wird hierbei das Problem der Umweltbelastung nur vom Verbraucher auf das<br />
Kraftwerk verlagert.<br />
Dennoch wächst die Zahl der E-Autos beständig, da sich durch die neue<br />
Antriebsart auch Vorteile ergeben. Sie fahren nahezu geräuschlos und stoßen<br />
keine schädliche Emissionen aus, was vor allem bei der Feinstaubbelastung in<br />
Großstädten eine Rolle spielt.<br />
Eine andere Alternative, die man als eine Art Zwischenlösung sehen könnte, stellt das<br />
Hybrid-Auto dar. Aber auch durch das Hybrid-Auto wird nicht die Frage geklärt, wie man<br />
trotz erhöhtem Verkehrsaufkommen die Umwelt schonen kann. Denn Hybrid-Autos sind<br />
sowohl mit einem Benzin-, als auch mit einem Elektromotor ausgestattet und<br />
produzieren daher auch Abgase. Der Vorteil dieser Autos liegt jedoch darin, dass der<br />
Co2 - Ausstoß im Vergleich zu einem Auto mit Benzinmotor geringer ist. Als nachteilig<br />
gesehen werden muss, dass diese Hybrid-Autos eher für den Stadtverkehr und nicht für<br />
lange Strecken geeignet und somit für viele auch aufgrund der anfallenden Kosten nicht<br />
rentabel sind.<br />
Auch von <strong>Ferrari</strong> wurde bereits ein Hybrid-Auto entwickelt: der <strong>Ferrari</strong>599 GTB-KERS<br />
auf Basis des 620 PS starken 599 GTB Fiorano. Zusätzlich zu dem leistungsstarken<br />
Benzinmotor hat der Sportwagen einen 100 PS Elektromotor, der zunächst in den<br />
Beschleunigungsphasen beim Sparen von Kraftstoff helfen soll.<br />
Allgemeine Fragen:<br />
Was sind die Vor- und Nachteile eines Elektroautos und eines Hybrid-Autos?<br />
Welche Form der Fortbewegung mit dem Auto ist nach dem aktuellen Stand die<br />
Beste? Welche sollte man fördern?<br />
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Welche Gefahren birgt das E-Auto und wie sicher ist geräuschloses Fahren?<br />
Worin liegt das Problem der Elektroautos?<br />
Ein <strong>Ferrari</strong> ohne seinen typischen Motorsound – kann sich ein Elektroantrieb bei<br />
Sportwagen durchsetzen?<br />
Fragen zum Thema Politik:<br />
Was wird bereits heute seitens der Politik getan, um alternative Energien zu<br />
fördern?<br />
Welche Maßnahmen wären darüber hinaus möglich?<br />
Fragen zum Thema Physik:<br />
Wie funktioniert ein Hybridauto und wie ein E-Auto?<br />
Hybrid-Autos besitzen sowohl einen Benzinmotor als auch einen Elektromotor.<br />
Fährt das Auto schneller und benötigt dadurch mehr Energie, so schaltet sich der<br />
Benzinmotor an. Bei langsamen Fahrten reicht der elektrische Motor aus. Ein Vorteil des<br />
Hybrid-Autos ist, dass es beim Start genau wie ein E-Auto keine Abgase, und während<br />
der Fahrt eine im Vergleich zu Benzinern geringe Menge an Abgasen erzeugt. Da der<br />
Akku nur durch häufiges Bremsen und erneutes Anfahren aufgeladen wird, eignen sich<br />
Hybrid-Autos vor allem für Stadtfahrten, für größere Distanzen sind sie eher ungeeignet.<br />
Der bedeutendste Unterschied zwischen dem E-Auto und einem Auto, das mit Benzin<br />
fährt, ist, wie der Name schon sagt, dass es elektrisch fährt und somit kein Benzin tankt,<br />
sondern Strom aufladen muss. Ein E-Auto besitzt genau wie das Hybrid- Auto einen<br />
elektrischen Motor, jedoch im Unterschied zu den Hybrid-Autos nur diesen.<br />
- Was ist der Unterschied zwischen einem Otto- und einem Dieselmotor?<br />
Verbrennungsmotoren funktionieren im Viertaktsystem und werden daher auch<br />
Viertaktmotoren genannt. Während bei einem Ottomotor das Benzin-Luftgemisch,<br />
im oberen Totpunkt des Kolbens mit Hilfe einer Zündkerze gezündet wird,<br />
entzündet sich das Gas-Luftgemisch eines Dieselmotors selbstständig, das heißt<br />
ohne Zündkerze.<br />
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Warum ist der Wirkungsgrad von Elektroautos, Ottomotoren, Kraftwerken, etc.<br />
nicht gleich 100 %?<br />
Bei jeder Energieübertragung geht Energie verloren. Je mehr Übertragungswege desto<br />
mehr Energieverluste können vermerkt werden. Um zum Beispiel ein Elektroauto mit<br />
Strom versorgen zu können, muss zuerst Kohle in einem Kraftwerk zu Strom<br />
umgewandelt werden. Erst dann kann man das Auto mit Strom aufladen, so dass es<br />
schließlich fahren kann. Dasselbe Prinzip der Energieübertragung gilt bei Benzinautos<br />
und Kohlekraftwerken. Damit eine neue Form der Energie entsteht geht stets Energie<br />
verloren.<br />
(Quelle: http://www.energieinfo.de/eglossar/wirkungsgrad.html)<br />
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Sozialgeschichte / Wirtschaftsgeographie<br />
(Sekundarstufe I und II)<br />
Thema 1: Geschichte des Automobils<br />
Bereits Ende des 15. Jahrhunderts beschäftigt sich Leonardo da Vinci mit Studien für ein<br />
Automobil. Es geht um die Frage: Wie ist eine Kraftübertragung mittels Zahnrad<br />
umsetzbar? Es blieb beim Entwurf auf Papier.<br />
Es vergingen knapp 400 Jahre bis der deutsche Maschinenbauingenieur Carl Friedrich<br />
Benz (1844-1929) seinen „Benz-Patent-Motorwagen Nummer 1― 1886 zum Patent<br />
anmeldet. Er verfügt über lediglich 1 PS, war ca. 12 km/h schnell und hat drei Räder.<br />
(Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Benz_Patent_Motorwagen_1886_(Replica).jpg)<br />
Benz-Patent -Motorwagen, Nachbau, Toyota Automobil Museum, Aichi<br />
Ein Jahr später stellt ein ebenfalls deutscher Ingenieur namens Gottlieb Daimler (1834-<br />
1900) seine Motorkutsche vor. Wie der Name schon andeutet, gleicht dieses Gefährt<br />
einer Pferdekutsche und verfügt über 4 Räder.<br />
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(Quelle: http://www.leifiphysik.de/web_ph09/geschichte/08automobil/automobil.htm)<br />
Schon 1905 erfindet der Schweizer Alfred Büchi den Turboantrieb. Bis dahin waren<br />
motorbetrieben Fahrzeuge nur selten auf den Straßen zu sehen. Erst Henry Ford läutet<br />
das Zeitalter der Massenmotorisierung ein; dies geschah im Jahre 1908 mit Fords T-<br />
Modell, umgangssprachlich auch „Tin Lizzy― genannt; aufgrund der neuen<br />
Produktionsweise mit Akkordarbeit am Fließband wurden die Wagen immer billiger.<br />
Fragen:<br />
Welche Gemeinsamkeiten / Unterschiede weisen die Fahrzeuge auf?<br />
Was versteht man unter Fließbandarbeit / Akkordarbeit?<br />
Welche Vor- und Nachteile ergeben sich aus der neuen Fertigungsweise?<br />
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Thema 2: Die Region Emilia-Romagna<br />
(Quelle: http://maps-of-italy.blogspot.de/2011/07/emilia-romagna-map-political-regions.html)<br />
Das <strong>Ferrari</strong> Werk befindet sich in Maranello, Provinz Modena. Modena liegt wiederum in<br />
der Region Emilia-Romagna, im Norden Italiens. Sie ist nach der Lombardei und dem<br />
Aostatal die drittwohlhabendste Region des Landes. Sie ist in 9 Provinzen aufgeteilt zu<br />
denen Bologna, Ferrara, Forlì-Cesena, Modena, Parma, Piacenza, Ravenna, Reggio Emilia<br />
und Rimini gehören. Die Hauptstadt heißt Bologna. <strong>Ferrari</strong>, Lamborghini, Maserati, De<br />
Tomaso und Ducati sind dort ansässig, weshalb dieser Teil Italiens auch „Terra di<br />
Motori― (Land der Motoren) genannt wird. Aus dem Raum Modena kommt der echte<br />
Balsamicoessig, auch Parmaschinken und Parmesan stammen aus der Region.<br />
In Italien ist ein starkes wirtschaftliches Nord-Süd-Gefälle zu finden. Während der<br />
Norden mit der Automobilindustrie prosperiert, ist der Süden eher strukturschwach. Er<br />
gehört sogar zu den strukturschwächsten Gegenden Mitteleuropas und ist immer noch<br />
überwiegend landwirtschaftlich geprägt.<br />
Im Norden befinden sich mit Mailand (Lombardei), Genua (Ligurien) und Turin (Piemont)<br />
die bedeutenden Wirtschaftsmetropolen des Landes. Die stark industrialisierte Region<br />
zwischen den drei Städten bezeichnet man auch als das „industrielle Dreieck― (triangulo<br />
industriale) Italiens. Dieses gehört wiederum zur sogenannten „Blauen Banane―, dem<br />
europäischen Großraum zwischen Irischer See und Mittelmeer mit einer Kette von<br />
Agglomerationen; durch die Verdichtung von Bevölkerung, Wirtschaft, Wissen, Kultur,<br />
Kapital, Medien, Verkehr, Siedlung, Infrastruktur und der globalen Verflechtung ist ein<br />
hoher Grad an Zentralität und Dynamik entstanden. Die Arbeitslosenquote ist<br />
dementsprechend hoch im Süden des Landes, wobei sie zum Norden hin abnimmt.<br />
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Zudem ist Italien ein rohstoffarmes Land. Bis auf einige Erdgasvorkommen gibt es kaum<br />
natürliche Ressourcen wie Eisen, Kohle oder Öl. Daher müssen nahezu alle Rohstoffe<br />
importiert werden. Zudem werden mehr als drei Viertel des Energiebedarfes durch<br />
importierte Energie gedeckt.<br />
Fragen:<br />
Was sind die Ursachen für diese Wirtschaftsstruktur?<br />
Wo liegen die Stärken und wo die Schwächen der italienischen Wirtschaft?<br />
Welche Rolle nimmt die Automobilindustrie ein?<br />
Thema 3: Industrialisierung<br />
Die Erfindung des Rades gilt als eine der ältesten Erfindungen der Menschheit und hat<br />
erheblich zur Erleichterung des Lebensalltages der Menschen beigetragen, so z.B. beim<br />
Ackerbau und beim Transport. Auch für die Industrialisierung war das Rad ein<br />
unerlässliches Element, um die Maschinen anzutreiben.<br />
Im Rahmen der Vor- bzw. Nachbereitung des Ausstellungsbesuches kann die Geschichte<br />
der Industrialisierung, die wichtigsten Erfindungen und die damit einhergehenden Vor-<br />
und Nachteile, sowie die sozialen Veränderungen innerhalb der Gesellschaft besprochen<br />
werden.<br />
Einige wichtige Daten:<br />
1764: Erfindung der „Spinning Jenny―<br />
1769: James Watt verbessert die Dampfmaschine<br />
um 1770: Beginn der Industrialisierung in England<br />
1835: Die erste Eisenbahn fährt von Nürnberg nach Fürth -> Beginn der<br />
Industrialisierung in Deutschland<br />
1844: Schlesischer Weberaufstand<br />
1848: Kommunistisches Manifest<br />
1848 Gründung der ersten deutschen Gewerkschaft<br />
1876:Nicolaus August Otto meldet seine Verbrennungsmaschine zum Patent an<br />
1886: Carl Friedrich Benz meldet den „Benz-Patent-Motorwagen Nummer 1― zum<br />
Patent an<br />
weitere wichtige Stichwörter:<br />
Arbeitsbedingungen, Bevölkerungswachstum und Wohnungsnot in den Städten,<br />
Landflucht, Ständegesellschaft, Proletariat, Karl Marx, Friedrich Engels<br />
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Anregungen zur Vor- und Nachbereitung des Ausstellungsbesuches<br />
Die Schüler sollen angeregt werden, über das Auto, welches heute für uns ein<br />
alltägliches Fortbewegungsmittel darstellt, nachzudenken.<br />
„Bevor das Auto zum Mobil für die Massen wurde, der Turbokapitalismus zum Taktgeber<br />
der westlichen Welt, und bevor Fortschritt und Wachstum strength in numbers zu<br />
Selbstläufern wurden, musste der ‚Kraftwagen‗ zunächst in erster Linie funktionieren.<br />
Erst in einem weiteren Schritt wurde er gestaltet, er erhielt eine Hülle, Style, Lifestyle:<br />
Design beziehungsweise Industriedesign. Durch das Aufladen des Mediums mit<br />
Emotionen und die Transformation der Ästhetik zur neuen Ethik wurde die Hülle des<br />
Automobils zum Medium, dessen Botschaft Hinweise auf Status, Klasse und<br />
Lebensentwürfe gab.―<br />
Matthias Penzel: Funktion folgt Form, die wiederum Funktionen folgt, deren Form<br />
tatsächlich funktioniert hat: früher jedenfalls, in Peter Weibel (Hg.):<br />
Car Culture. Medien der Mobilität, Karlsruhe 2011, S. 195-224<br />
Welchen Stellenwert hat das Auto für euch?<br />
Statussymbol<br />
Traummaschine<br />
Konsumgut<br />
Fetisch<br />
Wegwerfprodukt<br />
Waffe<br />
Designikone<br />
Gebrauchsgegenstand<br />
Wie wichtig ist es euch mobil zu sein / einen Führerschein zu besitzen?<br />
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7. Quellentexte<br />
Enzo <strong>Ferrari</strong> – <strong>Mythos</strong> Automobil, <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong><br />
von Peter Backes<br />
Das ausgehende 19. Jahrhundert und das beginnende 20. Jahrhundert ließen die<br />
Industrialisierung in Europa explodieren: Bahnbrechende Erfindungen, neue technische<br />
Prozesse und die Entdeckung neuer Rohstoffe führten zu technologischen und sozialen<br />
Umwälzungen in bisher nicht gekanntem Ausmaß. Der rasend schnelle Ausbau der<br />
Verkehrswege und die Einführung innovativer Verkehrsmittel schrumpften die Entfernungen<br />
zwischen den Menschen und verkürzten die Materialwege.<br />
Das Auto ist die Schlüsselinnovation dieser bewegten und bewegenden Zeit. Was 1886 mit<br />
dem Motorwagen von Carl Benz seinen Anfang nahm – in verblüffender<br />
industriegeschichtlicher Gleichzeitigkeit zum wirtschaftlichen und technischen Aufstieg der<br />
<strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong> zu einem der führenden Eisen- und Stahlwerke in Europa -, fand in den<br />
1920er Jahren mit dem Siegeszug des Benzinautomobils seinen vorläufigen Höhepunkt. Der<br />
Otto-Viertaktmotor, nach dessen Prinzip auch die gigantischen Gasmaschinen der<br />
Gebläsehalle Wind für die Hochöfen der <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong> erzeugten, bestimmt die<br />
Entwicklung benzingetriebener Automobile bis in die Gegenwart. Ansaugen – verdichten –<br />
arbeiten – ausstoßen: der Rhythmus der Industrialisierung, der Rhythmus der<br />
Automobilisierung.<br />
Mitten in diese aufregende Phase des industriellen Aufbruchs in eine neue, Ära der Mobilität,<br />
wird am 18. Februar 1898 Enzo <strong>Ferrari</strong> als Sohn eines Schlossers in der norditalienischen<br />
Region Emilia-Romagna geboren. Nach seiner Schulausbildung fängt Enzo im Betrieb seines<br />
Vaters an – Motoren und alles was dazu gehört, hatten schon früh sein Interesse geweckt.<br />
Seine Leidenschaft für Automobile trägt 1919 erste Früchte: Enzo <strong>Ferrari</strong> baut mit Hilfe<br />
von Förderern sein erstes Auto und nimmt damit an regionalen Rennen teil. Sein technisches<br />
und fahrerisches Talent bleibt nicht unbeachtet: Er wird als Testfahrer bei CMN Construzioni<br />
Meccaniche Nazionale angestellt. Wenig später wechselt er zu Alfa Romeo und steigt schnell<br />
zum Chefwerksfahrer auf. Erste Rennerfolge machen ihn zum erfolgreichsten<br />
Nachwuchsfahrer Italiens.<br />
1929 gründet <strong>Ferrari</strong> seinen eigenen Rennstall, die Scuderia <strong>Ferrari</strong>. 1932 baut Enzo <strong>Ferrari</strong><br />
den ersten Rennwagen. 1947 wird die Marke <strong>Ferrari</strong> gegründet. <strong>Ferrari</strong> steigt in die<br />
Produktion von Straßenfahrzeugen ein.<br />
Der 13. Mai 1950 ist ein bedeutender Tag für alle Freunde des Rennsports: In Silverstone<br />
startet die Formel-1-Weltmeisterschaft. Seit dem zweiten Rennen acht Tage später in<br />
Monaco geht <strong>Ferrari</strong> bei der Formel 1 an den Start. Der Beginn einer beispiellosen<br />
Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert: Die Scuderia <strong>Ferrari</strong> ist mit 15 Fahrer- und 16<br />
Konstrukteursweltmeisterschaften das erfolgreichste Formel-1-Team der Geschichte.<br />
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<strong>Ferrari</strong> prägte den Stil des Automobilbaus nachhaltig: Zusammen mit genialen Designern wie<br />
Sergio Pininfarina - der vor Kurzem mit 85 Jahren verstarb -, oder dem einflussreichen<br />
Atelier Bertone entstanden zeitlos schöne Sportwagen wie der <strong>Ferrari</strong> 246 mit dem<br />
Beinamen "Dino" nach dem Sohn von Enzo <strong>Ferrari</strong>.<br />
Bis zu seinem Tod, am 14. August 1988, ist Enzo <strong>Ferrari</strong> der uneingeschränkte Herrscher der<br />
Autofirma. Wegen seines dominierenden Führungsstils wird er Il Drago, der Drache, genannt.<br />
Enzo <strong>Ferrari</strong> ist der Vater des <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> – aber auch der <strong>Mythos</strong> Automobil wird mit<br />
diesem genialen Autobauer untrennbar verbunden bleiben.<br />
Auszüge aus dem Katalogtext: Peter Backes: <strong>Mythos</strong> Automobil, <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong>, in:<br />
Meinrad Maria Grewenig (Hg.): <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> - Fotografien Günther Raupp, Edition<br />
<strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong>, Völklingen 2012<br />
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Bild der Maschine<br />
von Frank Krämer<br />
Das Auto ist die Plastik des 20. Jahrhunderts<br />
Wolf Vostell, 1969<br />
Als vor gut 125 Jahren das erste sich fortbewegende Automobil der staunenden<br />
Öffentlichkeit vorgestellt wurde, ging ein Jahrhunderttraum in Erfüllung. Grenzenlose<br />
Mobilität und die fixe Idee der „Beschleunigung― lassen in eine technik-und fortschrittlich<br />
gedachte Zukunft blicken. Das Phänomen „Automobil― verändert die Welt. Und in dem Maße,<br />
wie sich der Erfindungsreichtum der Autokonstrukteure vergrößerte und das Phänomen<br />
„Vier Räder, ein Motor, ein Fahrer― sich durchsetzte, wurde in der Gesellschaft und in der<br />
Kunst das Thema vielfältig aufgegriffen. Bereits lange vor dem Automobil mit dem<br />
Aufkommen der Eisenbahn, den Dampfschiffen und den ersten Flugzeugen waren die<br />
industriellen Begleiterfindungen Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung. Die<br />
Umformung der Landschaft durch die Eisenbahn, der Übergang von der Agrar- zur sich<br />
urbanisierenden Gesellschaft, die Selbstdarstellung der Industriebarone und die Heroisierung<br />
der Arbeit sind die Schwerpunkte der Rezeption des industriellen 19. Jahrhunderts. Städte<br />
wachsen als Folge industrieller Errungenschaften und mit ihnen wird der Zeitgeist in einer<br />
neuen künstlerischen Sprache, die neue Gesten, Formen aus der Geschwindigkeits- und<br />
Zeitmetaphorik umfasst in das 20. Jahrhundert überführt.<br />
Mit dem Manifest der Futuristen von 1909 wird die benzindurchtränkte Euphorie rund um das<br />
Automobil in der Kunst geradezu heraufbeschwört: „Wir erklären, dass sich die Herrlichkeit<br />
der Welt um eine neue Schönheit bereichert hat: die Schönheit der Geschwindigkeit. Ein<br />
Rennwagen, dessen Karosserie große Rohre schmücken, die Schlangen mit explosivem Atem<br />
gleichen ... ein aufheulendes Auto, das auf Kartätschen zu laufen scheint, ist schöner als die<br />
Nike von Samothrake.―( Filippo Tommaso Marinetti: Manifest des Futurismus, erschienen in:<br />
Le Figaro, Paris, 20. Februar 1909)<br />
Der Rausch der Geschwindigkeit wird in Autorennen mit religiösem Eifer gepriesen. Ohne die<br />
Autorennen, die den Rausch der Geschwindigkeit huldigen, ist der Siegeszug des Automobils<br />
schwer vorstellbar: Der Rennfahrer als Held des Fortschritts und erst recht die technischen<br />
Meisterleistungen um das Auto sind Meilensteine des neu bestimmten Lebensgefühl der<br />
Epoche. So wundert es kaum, dass in dem als „impressions de route en automobile―<br />
angekündigtem Artikel vom 19. November 1907 im Le Figaro der Schriftseller und Autonarr<br />
Marcel Proust die „abstrakte Musik― des Motorengeräusches betont und die Hand des<br />
Fahrers am Steuer den „Weihekreuzen in den Händen der Apostel, die sich an den<br />
Chorsäulen der Sainte-Chapelle in Saint Denis lehnen― gleichsetzt.<br />
Das heroische Zeitalter des Automobils entwickelt sich demnach in einer Zeit großer<br />
Umbrüche, zu der auch die Weiterentwicklungen der fotografischen Erfindungen beitragen.<br />
Mit der Fotografie, dem Bild der Maschine, wird die Welt kleiner-und mit dem Auto ungeahnte<br />
Privilegien der Mobilität geschaffen. Das Blickfeld erweitert sich.<br />
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Längst hat die Fotografie den Platz in der Dokumentation und Interpretation der<br />
industriellen Welt übernommen. Genau hier schließt sich der Kreis zu den ausgestellten,<br />
großformatigen Fotografien von Günther Raupp, die uns dem <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong>, der Apotheose<br />
der kraftstrotzenden und mit bezaubernder Eleganz ausgestatteten Sehnsuchtsträume,<br />
näher bringen. Kein anderer Ort der Welt ist für dieses Aufeinandertreffen von Kunst, Design<br />
und Maschine so prädestiniert wie das UNESCO Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong>.<br />
Auszüge aus dem Katalogtext: Frank Krämer: Bild der Maschine, in: Meinrad Maria<br />
Grewenig (Hg.): <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> - Fotografien Günther Raupp, Edition <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong>,<br />
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Das Bild des <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong><br />
von Meinrad Maria Grewenig<br />
Seit 30 Jahren fotografiert Günther Raupp den offiziellen <strong>Ferrari</strong> Wandkalender. In diesem<br />
Drittel eines Jahrhunderts sind die Bilder an vielen tausend Orten im monatlichen Wechsel<br />
sichtbar und wirken auf die Menschen. Günther Raupp hat — weit über die Gemeinde der<br />
<strong>Ferrari</strong>besitzer und <strong>Ferrari</strong>liebhaber hinaus — dem Phänomen <strong>Ferrari</strong> ein Gesicht und ein Bild<br />
gegeben. Er hat dazu beigetragen, den <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> zu stabilisieren und zu festigen,<br />
möglicherweise sogar bei einigen erst zu wecken. Wer an <strong>Ferrari</strong> denkt, denkt zuerst einmal<br />
an rote Autos, die sich an der Grenze menschlicher<br />
Vorstellungskraft bewegen — sowohl im Hinblick auf die Technik als auch auf die Konstanz<br />
und das Image. <strong>Ferrari</strong> ist im weitesten Sinne immer für Höchstleistungen gut. Seien es die<br />
schönsten Autos, die schnellsten Motoren oder auch die teuersten Fahrzeuge. Die unzähligen<br />
Erfolge in der Königsklasse des Automobilsports — der Formel 1 — zeugen ebenso davon<br />
wie die Ausnahmekombination Michael Schuhmacher und <strong>Ferrari</strong>, die in dieser Verbindung<br />
die Triumphe der Formel-1-Siege mit fünf für <strong>Ferrari</strong> und sieben gesamt uneinholbar für<br />
einen Formel-1-Piloten anführen.<br />
Günther Raupp hat für seine <strong>Ferrari</strong> eine spezifische Bildsprache entwickelt. Er definiert<br />
diese nicht über die Farbe Rot, auch wenn immer wieder auch rote Automobile ins Bild<br />
gesetzt sind. Hat man sich auf die Fotobilder Günther Raupps eingelassen und eingesehen,<br />
ist es sehr leicht, seine <strong>Mythos</strong>-<strong>Ferrari</strong>-Bilder zu identifizieren. Man erkennt sie sofort und<br />
sie lassen sich sehr leicht aus dem Meer der Tausenden von <strong>Ferrari</strong>fotografien herausfinden.<br />
Wie stellt Günther Raupp diesen <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> dar? Wie ist der Charakter seiner Bilder und<br />
wie ist dieser zu beschreiben? Immer stehen die Automobile bildzentriert und dominieren<br />
das Geschehen. Raupp zeigt sie in "Aktion", er stellt sie nicht in die synthetische Szenerie<br />
eine Studiohohlkehle eines Designshootings, das die gesamte Umwelt ausblendet. Die<br />
Umgebung ist jeweils auf das Fahrzeug komponiert, seien es magische Orte in Maranello<br />
selbst oder ausgesuchte Denkmäler der Kulturgeschichte. Die Raupp‘schen <strong>Ferrari</strong> stehen<br />
im wirklichen Leben. Das Gesamtkontinuum des Bildes verbindet sich auf vielfältige Weise<br />
mit dem Hauptmotiv <strong>Ferrari</strong>. Die Atmosphäre geht eine innige Beziehung mit dem Automobil<br />
ein und fokussiert sich auf das Automotiv. Die Wolken und der Himmel spiegeln sich in der<br />
Oberfläche der <strong>Ferrari</strong>, setzen, wie nebenbei, aber bildwichtig, Akzente und formen eine<br />
Spannung zwischen dem Automobil und dem gezeigten Umfeld. Die frühen Bilder begreifen<br />
die Fahrzuge wie große, delikat inszenierte Stillleben in einer Kulturwelt. Im Laufe der Zeit<br />
bringt Günther Raupp die <strong>Ferrari</strong> in Aktion, sie fliegen, stoßen Feuer aus und rasen.<br />
Manchmal konzentriert er auch seinen Fotoblick auf substanzielle Details, den Motor, die<br />
Räder oder das Heck. Diese stehen im Fotobild für das Gesamtereignis und repräsentieren<br />
es. Immer sind es auch Porträts der Fahrzeuge im Moment ihrer größten Stärke. Der <strong>Ferrari</strong><br />
im Bild wird von Günther Raupp immer etwas vollständiger gezeigt, als das zweidimensionale<br />
Bild des Fotos dies zuerst vermag.<br />
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Günther Raupp setzt den Wagen dazu leicht aus der Draufsicht oder der<br />
Untersicht in Szene, ohne das Fahrzeug etwa zu dämonisieren oder zu stretchen. Auch dort,<br />
wo er Details des Fahrzeugs zeigt, ist Konzentration die Metabotschaft des Bildes, starke<br />
Linienführung, Kraft oder Bewegung werden direkt anschaulich.<br />
Günther Raupp zeigt nicht nur seine <strong>Ferrari</strong>, er verleiht ihnen höchste Bildpräsenz und<br />
vermittelt Emotion und Betroffenheit. In dieser Überschreitung üblicher Bildkonstellationen<br />
beginnt der <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong>. Günther Raupp hat dieser Phantasie eine kontinuierlich wirkende<br />
Bildsprache verliehen.<br />
Auszüge aus dem Katalogtext: Meinrad Maria Grewenig: Das Bild des <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong>,<br />
in: Ders. (Hg.): <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> - Fotografien Günther Raupp, Edition <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong>,<br />
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<strong>Ferrari</strong> – Ein <strong>Mythos</strong> fotografiert von Günther Raupp<br />
von Rolf Sachsse<br />
Die Wertschätzung von Kunst und Design bemisst sich jenseits aller Emotionen und<br />
Expertisen an Auktionsergebnissen und Versicherungsprämien, und da wird beim ersten<br />
Blick deutlich, welchen Stellenwert die Marke <strong>Ferrari</strong> besitzt: Die gleichen Summen werden<br />
nur noch für Maler wie Vincent van Gogh und Tizian oder für Bildhauer vom Schlage eines<br />
Jeff Koons oder Damien Hirst bezahlt. Nur auf den ersten Blick ist es dann erstaunlich, wenn<br />
dieselben Sammler, die eiskalt um die großen Werke dieser Welt bieten, angesichts eines<br />
alten <strong>Ferrari</strong> Automobils zu Kindern mutieren, denen die Augen leuchten, wenn sie einen<br />
Kotflügel streicheln dürfen. Da wird alle Rationalität von Seltenheit und Erhaltungs- wie<br />
Restaurierungszustand für ein Entzücken hingegeben, das nur die exaltierten Karosserien<br />
von Alfredo Vignale, Sergio Scaglietti und der jungen Firmen Pinin Farina oder Ghia erzeugen<br />
können. Das Wissen von schwierigen Rennsiegen und tödlichen Unfällen erhöht diese<br />
Faszination noch um einige Potenzen und schlägt sich in erregten Zeitschriften- wie Netz-<br />
Fachsimpeleien oder massenhaft Auszeichnungen bei Oldtimer-Veranstaltungen nieder.<br />
Auch die neuen Fahrzeuge von <strong>Ferrari</strong> werden in diesen <strong>Mythos</strong> einbezogen, wie man<br />
beispielsweise an einem einfachen Bußgeldbescheid für das Falschparken des Fußballers<br />
Mesut Özil erkennen konnte.<br />
Doch ein solcher <strong>Mythos</strong> entsteht nicht von ungefähr, und er erhält sich auch nicht ohne jede<br />
Pflege – und hier kommt der Künstler Günther Raupp ins Spiel. Wer ihn zuhause besucht,<br />
sieht als erstes seine großen Werke aus der Zeit seines Malerei-Studiums an der<br />
Kunstakademie Stuttgart: Assemblagen aus Holz, Metall und Leinwand, malerisch intensiv<br />
bearbeitet und den heftigen Gestus des Informel ebenso fortführend wie den Surrealismus<br />
der Objektkunst. Und wer sich in diese Arbeiten ein wenig hineingesehen hat, sie auch als<br />
anfängliche Versuche eines eigenen Wegs in die Kunst erkennt, für den ist der Weg zur<br />
fotografischen Kunst von Günther Raupp nicht mehr weit: Die Farbigkeit wird zunächst<br />
monochrom angelegt, um einzelne Körperfarben hervorheben zu können – ganz nebenbei<br />
kann der Fotograf dann auch mit dem <strong>Mythos</strong> aufräumen, dass <strong>Ferrari</strong> Automobile allein im<br />
Rot der ehemals zugeteilten Rennfarbe daherkommen. Und er tut dies ja auch nur, um einem<br />
neuen <strong>Mythos</strong> Form zu geben, darin großen Vorbildern in Kunst- und Fotogeschichte gleich.<br />
Jeder Künstler kennt seine Vorbilder, sucht sie aus und beschäftigt sich mit ihnen soweit,<br />
dass er daraus neue Formen seiner Kunst beziehen kann: Das ist bei den Carosserieres von<br />
<strong>Ferrari</strong> nicht anders als beim Fotografen Günther Raupp.<br />
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Wo sich die meisten Bildermacher an Rennstrecken und Parkplätzen dem Farbrausch der<br />
<strong>Ferrari</strong> Lackierung hingeben, findet der Künstler Günther Raupp seine eigene Inszenierung,<br />
in der er die Farbwerte von Fahrzeug und Umgebung präzise auf wenige Töne reduziert, sie<br />
mit Weiß und Blau kontrastiert und an geeigneter Stelle durch eine Komplementärfarbe<br />
auflockert. Was diese Farbigkeit angeht, muss man schon ins Barock eines Giovanni Battista<br />
Tiepolo zurückgehen – und bleibt damit in der Faszination aller Deutschen für Italien.<br />
Souverän spielt Günther Raupp zudem mit den Oberflächen der farbigen Partien: matte<br />
Farben wie im Schwarz des <strong>Ferrari</strong> 365 GT BB werden mit dem spiegelnden Blattgold der<br />
Hirsch-Skulpturen im Hintergrund kontrastiert, das hoch glänzende Metallic-Rot des <strong>Ferrari</strong><br />
599 GTB Fiorano steht perfekt vor den blauschwarzen Fenstern des neuen <strong>Ferrari</strong><br />
Entwicklungszentrums. In der Kälte vieler Farbklänge mag man unwillkürlich an den Maler El<br />
Greco denken, während die rot-weiß-blauen Flächen mit den scharfkantig schwarzen<br />
Schatten im Bild vom <strong>Ferrari</strong> Mondial an die Hard-Edge-Malerei eines Ellsworth Kelly<br />
gemahnen und gelegentlich an die konstruktivistische Kunst von Piet Mondrian erinnern.<br />
Hinzu kommen die genuin fotografischen Bildmittel eines Könners wie Günther Raupp: Das in<br />
den letzten Jahren häufige Gegenlicht ist direkt einer kunstfotografischen Praxis der<br />
Vormoderne entnommen, als man in den passenden Salons erregt über „in focus― oder „out<br />
of focus― debattierte und hoffte, dem Sonnenlicht als Quelle aller Kunst direkt auf die Spur<br />
zu kommen. Für Günther Raupp stehen die Fahrzeuge von <strong>Ferrari</strong> immer im Fokus, auch<br />
wenn das eine oder andere Detail mit weicher Schärfe ins Bild hineinführt. Gern wird auch<br />
das Licht der Dämmerung kurz vor oder nach Sonnenauf- und -untergang mit seiner spektral<br />
aufgefächerten Definition des Horizonts eingeführt, oft der bedrohlichen Situation kurz vor<br />
einem starken Gewitter gleich: das starke Fahrzeug im Auge des Taifuns. Das Gegenlicht hat<br />
zudem wahrnehmungstheoretisch die Qualität eines Zeitfensters, genau wie die oft kräftigen<br />
Schlagschatten in seinen Bildern. Schon in den Bildern von Giorgio de Chirico sind beide<br />
Stilmittel Darstellung von Moment und Ewigkeit zugleich, die Ingredienzien eines jeden<br />
<strong>Mythos</strong>. Endgültig überwunden wird damit ein früheres Stilmittel von Günther Raupp, das<br />
man von ihm wie von jedem Autofotografen erwarten konnte: die Darstellung von<br />
Geschwindigkeit durch einen horizontal verwischten Hintergrund, heute leicht digital<br />
generierbar, was dieses Stilmittel für Günther Raupp entbehrlich machte.<br />
Dieses Moment ist allerdings fast das einzige Zeichen einer historischen Entwicklung im<br />
Werk von Günther Raupp für <strong>Ferrari</strong>. Schnittstelle für die neueren Stilmittel und eine deutlich<br />
erkennbare Bildbearbeitung in Farbe und Brillanz ist eine kleine Serie, die geradezu<br />
metaphorisch den <strong>Mythos</strong> der Marke <strong>Ferrari</strong> erkundet. Mit Hilfe eines <strong>Ferrari</strong> F40 und des<br />
befreundeten Besitzers konnte Günther Raupp vor zwei Jahrzehnten — auch technisch<br />
passend: in der spannenden End-Zeit analoger Fotografie vor dem Aufkommen digitaler<br />
Techniken — eine kleine Bildserie realisieren, die den Elementen gewidmet ist. Da alle <strong>Ferrari</strong><br />
auf der Erde fahren, war diese Selbstverständlichkeit auch nicht mehr darzustellen, doch die<br />
drei anderen Elemente sind Rennfahrern wie alltäglichen Automobilisten nur zu gut bekannt.<br />
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Das Feuer als treibende Kraft jeden Motors, das Wasser als wichtiges — und oft genug<br />
störendes — Element der Erdoberfläche findet sich in jeder Pfütze, und das Abheben nach<br />
einer Bodenwelle bringt genügend Luft unter das Fahrzeug, um die Erdanziehung wenigstens<br />
für kleine Momente außer Kraft zu setzen. All das hat Günther Raupp in raffiniert einfache,<br />
geradezu minimalistische Bilder gegossen, die wirklich große Momente wie Monumente der<br />
Fotografie sind.<br />
<strong>Ferrari</strong> ist — mindestens in früheren Zeiten — eine automobile Manufaktur, in der Kleinserien<br />
und oft genug Einzelstücke entstanden. Kult wie Kultur sind diese Fahrzeuge aber nicht nur<br />
auf Auktionen mit millionenschweren Aufrufen, sondern sie verlangen nach ebenso<br />
einzigartigen Inszenierungen durch den Fotografen, nach Bildern, die jedes für sich allein<br />
stehen können. Das gelingt Günther Raupp insbesondere dann sehr gut, wenn das Fahrzeug<br />
in der Umgebung seines Sammlers oder in der Obhut eines Concorso d‘Eleganza<br />
aufgenommen wird — hier entspricht die Einzigartigkeit des Automobils direkt der<br />
Originalität des architektonischen Rahmens, etwa im Umfeld der Villa d‘Este bei Cernobbio<br />
am Lago di Como oder in der Nähe alter Herrschaftshäuser mit leicht surrealem Charakter.<br />
Rennwagen mit der Homologierung einer Kleinserie ebenso wie alte und neue Fahrzeuge der<br />
Formel 1 können ausschließlich auf Rennstrecken in Szene gesetzt werden, wobei<br />
Absperrgitter, Tribünen und Betonbarrieren den Fahrzeugen die Qualität von Raubtieren<br />
beigeben, ganz im Sinne des von Rainer Maria Rilke im Zoo beobachteten Tigers. Auch die<br />
immer möglichen Katastrophen eines solchen Rennens sind im Bild eingeschlossen. Und<br />
schließlich führt die Betrachtung der Auspuffanlagen gerade dieser Formel-1-Fahrzeuge in<br />
Günther Raupps oft schräggestellten Bildern wieder auf die Ursprünge des Künstlers in<br />
seiner malerischen Praxis zurück: Was manchen Motorjournalisten despektierlich als<br />
„Spaghetti-Auspuff― erscheint, wird für Günther Raupp zur künstlerischen Essenz der<br />
Kraftströme jenseits des Motors und ins Bild gesetzt wie in der Materialmalerei eines<br />
Fernand Léger oder im Surrealismus eines Yves Tanguy. Nur: Wo diese Maler ihre<br />
Farbpalette bis in eine braun-beige Abstufung zurücknahmen, geht Günther Raupp mit der<br />
Frische der Pop Art zu Werk: Klar und knallig sind alle Farben, und obendrein ordentlich<br />
schwarz konturiert.<br />
Für Paul Cézanne ist ein Bild nichts als eine bemalte Fläche, für die Fotografie gibt es seit<br />
László Moholy-Nagy eine Lichtfaktur als Einschreibung ins Papier — und alles, was<br />
dargestellt wird, hat hinter den Bildwillen des Künstlers zurückzutreten. Wird dieser Ansatz<br />
konsequent auf die Arbeit von Günther Raupp angewandt, dann ist der <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong><br />
zuallererst ein visuelles Konstrukt. Sicher sind es wunderbare Automobile, die da auf seinen<br />
Bildern zu sehen sind, doch in erster Linie hat der Künstler Bilder geschaffen, die anhand<br />
eines automobilen Designs von der Faszination wie der Gefahr des schnellen Fahrens<br />
erzählen, und das in starken Metaphern. Der Künstler greift hier einmal mehr auf seine alten<br />
Erfahrungen zurück: Die Materialbilder seiner Studienzeit lassen sich als historische<br />
Einschreibungen einer Wirklichkeit lesen, die gleichzeitig nah und fern ist. Ähnliches gilt auch<br />
für die Betrachtung der Bilder dieser Ausstellung: die Legende als Geschichte, das Bild als<br />
<strong>Mythos</strong>, Günther Raupp als Fotograf von und für <strong>Ferrari</strong>.<br />
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Auszüge aus dem Katalogtext: Rolf Sachsse: <strong>Ferrari</strong> – Ein <strong>Mythos</strong> fotografiert von<br />
Günther Raupp, in: Meinrad Maria Grewenig (Hg.): <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> - Fotografien Günther<br />
Raupp, Edition <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong>, Völklingen 2012<br />
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8. <strong>Ferrari</strong> ABC<br />
A-Säule Säulen, die das Dach des Autos tragen. Benannt werden sie<br />
von vorne nach hinten. Die A-Säulen sind rechts und links der<br />
Windschutzscheibe zu finden, danach folgen B-, C- und<br />
eventuell noch D-Säulen.<br />
Berlinetta Zweisitzer mit geschlossenem Cockpit.<br />
Cavallino rampante Das sich aufbäumende Pferd auf dem <strong>Ferrari</strong> Emblem. Der<br />
Legende nach schenkte die rennbegeisterte Gräfin Paolina<br />
Barraca Enzo <strong>Ferrari</strong> das Wappen ihres im Ersten Weltkrieg<br />
verstorbenen Sohnes Francesco, der Kampfpilot war. Das<br />
Wappen sollte ihm Glück und Erfolg bringen. Aus diesem<br />
Motiv kreierte er sein Firmen-Logo, indem er einen gelben<br />
Hintergrund wählte, als Symbol für Modena, die italienischen<br />
Nationalfarben einfügte und den <strong>Ferrari</strong> Schriftzug unter dem<br />
Pferd platzierte.<br />
Dino <strong>Ferrari</strong> Modell, benannt nach Enzo <strong>Ferrari</strong>s Sohn Alfredo.<br />
Erlkönig Erlkönig ist eine gängige Bezeichnung in den Massenmedien<br />
für den Prototyp eines Autos. Während die Hersteller<br />
versuchen das genaue Aussehen dieser Fahrzeuge geheim zu<br />
halten, wird ihnen von Fotojournalisten nachgestellt, die<br />
danach die Fotos an die Presse verkaufen.<br />
<strong>Ferrari</strong>, Enzo Geboren am 18. Februar 1898 in Modena, gestorben am 14.<br />
August 1988 in Modena. Enzo <strong>Ferrari</strong> war ein italienischer<br />
Automobilrennfahrer, Rennsportmanager und Gründer des<br />
Sport- und Rennwagenherstellers <strong>Ferrari</strong> (1947).<br />
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GT Abkürzung steht für Gran Turismo. Ursprünglich waren damit<br />
relativ komfortable und hoch motorisierte Sportwagen<br />
gemeint, die auch bei Langstreckenrennen eingesetzt wurden.<br />
Heute werden auch Modelle mit dem Kürzel GT versehen, die<br />
nicht für den Rennsport gedacht sind.<br />
Hubraum Definiert das Volumen, das bei einem Motor durch den Hub<br />
aller Kolben insgesamt verdrängt wird.<br />
„Il Commendatore― Beinamen Enzo <strong>Ferrari</strong>s, den er nach der Verleihung des<br />
gleichnamigen Ordens erhielt.<br />
Jaguar Britische Automobilmarke.<br />
Karosserie Als Karosserie bezeichnet man den Aufbau und die<br />
Verkleidung des Kraftfahrzeugs.<br />
Le Mans Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ist ein<br />
Langstreckenrennen für Sportwagen, das in der Nähe der<br />
französischen Stadt Le Mans veranstaltet wird. Das Rennen<br />
fand erstmalig 1923 statt. Auch <strong>Ferrari</strong> war hier mehrmals<br />
siegreich vertreten.<br />
Monoposto Einsitziger, offener Rennwagen mit freistehenden Rädern.<br />
Dazu gehören die Rennwagen der Klassen Formel 1, Formel 3<br />
und Formel 3000.<br />
Nockenwelle Die Nockenwelle soll die Ventile zur richtigen Zeit, mit dem<br />
exakten Hub und in einer genau festgelegten Reihenfolge<br />
öffnen und deren Schließen durch die Ventilfeder<br />
ermöglichen. Die im diesem Zusammenhang gebrauchte<br />
Abkürzung „ohc― (over head camshaft) heißt, dass die<br />
Nockenwelle oben im Zylinderkopf liegt.<br />
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Ottomotor Der Ottomotor ist eine nach Nicolaus August Otto benannte<br />
Verbrennungskraftmaschine. Im Gegensatz zum Dieselmotor<br />
mit „innerer Gemischbildung― (Kraftstoff und Luft werden<br />
erst im Brennraum gemischt) und Selbstzündung, haben<br />
Ottomotoren eine „äußere Gemischbildung― (außer<br />
Direkteinspritzer) und Fremdzündung durch Zündkerzen.<br />
Nicolaus August Otto meldete den Ottomotor 1876 zum<br />
Patent an.<br />
Pininfarina Ital. Design-und Karosseriebaufirma; seit 1951 an der Kreation<br />
des <strong>Ferrari</strong> Markenimages beteiligt.<br />
Qualifikationstraining Im Motorsport dient das Qualifikationstraining (engl.<br />
Qualifying) dazu, die Startreihenfolge der Fahrer im Rennen<br />
festzulegen.<br />
Rot War früher die Farbe italienischer Rennwagen.<br />
Scuderia <strong>Ferrari</strong> (dt.: Rennstall <strong>Ferrari</strong>) ist die Motorsportabteilung des<br />
Sportwagenherstellers <strong>Ferrari</strong>.<br />
Testa Rossa Automobil von <strong>Ferrari</strong> von 1984. Der Name erinnert an die<br />
erfolgreichen Frontmotor-Rennsportwagen Testa Rossa der<br />
1950er und frühen 1960er Jahre.<br />
Unikat Ein Unikat ist der goldfarbene <strong>Ferrari</strong> P540 Superfast Aperta,<br />
der auf Wunsch eines Sammlers angefertigt wurde. Vorbild<br />
war der <strong>Ferrari</strong> 330 LMB.<br />
V12-Motor Die Anordnung der 12 Zylinder ist v-förmig. Die Zylinder sind<br />
beim V-Motor in zwei Reihen (Zylinderbänken) angeordnet.<br />
Diese sind um die Kurbelwellenachse zueinander geneigt<br />
(Bankwinkel), in einem Winkel von theoretisch >0° bis 180°.<br />
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Weltrekord Der erste jemals gefertigte <strong>Ferrari</strong> 250 Testa Rossa, Baujahr<br />
1957, kam 2011 während einer Auktion in Monterey für 16,4<br />
Millionen US-Dollar unter den Hammer und ist somit das<br />
teuerste Fahrzeug, was je bei einer öffentlichen Auktion<br />
versteigert wurde.<br />
Xenonlicht Bezeichnet bei Kraftfahrzeugen den Einsatz einer<br />
Gasentladungslampe im Abblendlicht beziehungsweise<br />
Fernlicht.<br />
Zylinder Röhrenförmige Kammer, in der sich ein Kolben bewegt. Bei<br />
einem Verbrennungsmotor wird ein Kraftstoff-Luft-Gemisch<br />
in einem Zylinder entzündet und verbrannt. Der durch die<br />
Entwicklung und die temperaturbedingte Expansion der<br />
Verbrennungsgase entstandene Druck, wirkt auf einen<br />
Kolben, der dadurch verschoben wird. Bei Hubkolbenmotoren<br />
wird die Auf-und Abbewegung des Kolbens (Hub), meistens<br />
durch einen Kurbeltrieb in eine Drehbewegung umgewandelt.<br />
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9. Katalog zur Ausstellung<br />
Meinrad Maria Grewenig (Hg.)<br />
<strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> – Fotografien Günther Raupp<br />
Völklingen 2012<br />
96 Seiten, vierfarbig<br />
Sonderpreis 9,95 €<br />
10. Ausstellungen und Museen<br />
„<strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> – Fotografien Günther Raupp―<br />
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Völklingen 2012 / 2013<br />
„Mito <strong>Ferrari</strong>―<br />
Shanghai Expo<br />
Shanghai 2012 / 2013 / 2014<br />
„<strong>Ferrari</strong> im Fokus – Bilder eines <strong>Mythos</strong>―<br />
Ofenwerk<br />
Nürnberg 2012<br />
„<strong>Ferrari</strong>‖<br />
Pantheon Basel Museum<br />
Basel 2011 / 2012<br />
„Leidenschaft als Antrieb <strong>Ferrari</strong> Die 26 <strong>Ferrari</strong> Kalender des Günther Raupp"<br />
Marbacher Zeitung, Verlagsgebäude<br />
Marbach am Neckar 2010<br />
„Abgefahren – Die <strong>Ferrari</strong>-Ausstellung im NWZ―<br />
NWZ<br />
Frankfurt 2009<br />
„Günther Raupp. 25 Jahre <strong>Ferrari</strong> Kalender―<br />
Haus der Wirtschaft<br />
Stuttgart 2009<br />
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„<strong>Ferrari</strong> und Frauen―<br />
Galleria <strong>Ferrari</strong><br />
Maranello 2007 / 2008<br />
„La <strong>Ferrari</strong> and the Movies―<br />
Galleria <strong>Ferrari</strong><br />
Maranello 2007<br />
„<strong>Ferrari</strong>: New Concepts of the Myth... ―<br />
red dot design museum<br />
Essen 2006<br />
Museen<br />
Museo <strong>Ferrari</strong><br />
Maranello<br />
Museo Casa Enzo <strong>Ferrari</strong><br />
Modena<br />
11. Literatur<br />
Meinrad Maria Grewenig (Hg.)<br />
<strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong> – Fotografien von Günther Raupp<br />
Völklingen 2012<br />
Leonardo Acerbi<br />
<strong>Ferrari</strong>. All the Cars<br />
Sparkford 2012<br />
Rüdiger Kaufmann / Jens Fichter<br />
<strong>Ferrari</strong>. Seriensportwagen seit 1970<br />
Stuttgart 2012<br />
Lorenzo Ardizio<br />
<strong>Ferrari</strong><br />
Stuttgart 2011<br />
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Roberto Bonetto<br />
<strong>Ferrari</strong>. Leidenschaft in Rot<br />
Vercelli 2011<br />
Peter Nygaard<br />
<strong>Ferrari</strong>. 60 Jahre Formel 1<br />
Bielefeld 2011<br />
Peter Weibel (Hg.)<br />
Car Culture. Medien der Mobilität<br />
Karlsruhe 2011<br />
Dennis Adler / Bernd Wiersch<br />
<strong>Ferrari</strong>. <strong>Mythos</strong> Maranello<br />
Bielefeld 2010<br />
Wolfgang Hörner<br />
<strong>Ferrari</strong>. Die Modelle des neuen Jahrtausends<br />
München 2010<br />
Günther Raupp<br />
<strong>Ferrari</strong>. 25 Years of calendar images<br />
2. Auflage, Kempen 2010<br />
Michel Zumbrunn / Richard Heseltine<br />
<strong>Ferrari</strong>-Klassiker. Legenden in Stil und Design<br />
München 2009<br />
Alan Henry<br />
Ära der <strong>Ferrari</strong> Prototypen. 1962 bis 1973<br />
Königswinter 2008<br />
Gregor Schulz / Thomas Lang<br />
<strong>Ferrari</strong> Legenden<br />
Königswinter 2008<br />
Leonardo Acerbi u.a.<br />
60 Jahre <strong>Ferrari</strong>. Bewegende Momente<br />
Königswinter 2007<br />
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John Lamm / Chuck Queener<br />
<strong>Ferrari</strong> – Stories from those, who lived the Legend<br />
Minneapolis 2007<br />
Leonardo Acerbi<br />
<strong>Ferrari</strong>. A Complete Guide to all Models<br />
Minneapolis 2006<br />
Matthias Braun u.a.<br />
<strong>Ferrari</strong>. Straßen- und Rennsportwagen seit 1946<br />
Stuttgart 2006<br />
Peter Braun / Gregor Schulz<br />
Das große <strong>Ferrari</strong> Handbuch. Alle Serien- und Rennfahrzeuge von 1947 bis heute<br />
Königswinter 2006<br />
Peter Braun / Rainer W. Schlegelmilch<br />
<strong>Ferrari</strong> in der Formel 1. 1950 bis heute<br />
Königswinter 2006<br />
Peter Braun<br />
<strong>Ferrari</strong> 250 Gran Turismo<br />
2. Auflage, Königswinter 2005<br />
Brian Laban<br />
<strong>Ferrari</strong>. Die Geschichte einer Legende. Vom 166 MM Barchetta bis zum F 430<br />
Stuttgart 2005<br />
Hartmut Lehbrink / Jochen v. Osterroth<br />
<strong>Ferrari</strong><br />
Potsdam 2005<br />
Christiane Oppermann<br />
<strong>Ferrari</strong>. Das schnellste Unternehmen der Welt<br />
Frankfurt a.M. 2005<br />
Roberto Bonetto u.a.<br />
<strong>Ferrari</strong>. Renn- und Sportwagen. Chronologie eines Erfolges<br />
Stuttgart 2004<br />
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Sylvain Reisser / Dominique Fontenant<br />
<strong>Ferrari</strong><br />
Königswinter 2003<br />
Etienne Cornil<br />
<strong>Ferrari</strong> by Pininfarina. Die komplette Geschichte<br />
Königswinter 2002<br />
Dennis Adler<br />
<strong>Ferrari</strong><br />
Königswinter 1998<br />
Andreas Dziedzic / Wolfgang Hörner / Henry T. Kistler<br />
<strong>Ferrari</strong>. Rennsportwagen und Prototypen<br />
Königswinter 1998<br />
Antoine Prunet / Peter Vann<br />
<strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong><br />
Stuttgart 1991<br />
Ingo Seiff<br />
<strong>Ferrari</strong><br />
Hamburg 1991<br />
Zeitschrift<br />
<strong>Ferrari</strong> World<br />
Nr. 1 bis 85<br />
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12. Filme und Serien<br />
Mission Impossible III<br />
Regisseur J.J. Abrams, produziert von Tom Cruise und Paula Wagner<br />
2006<br />
F430 Spider<br />
Batman Begins<br />
Regie Christopher Nolan, produziert von Emma Thomas, Charles Roven<br />
und Larry J. Franco<br />
2005<br />
456 GT<br />
2 Fast 2 Furious<br />
Regie John Singleton, produziert von Neal H. Moritz<br />
2003<br />
360 Spider und F355 Spider<br />
James Bond: Die Another Day<br />
Regie Lee Tamahori, produziert von Barbara Broccoli, Michael G. Wilson<br />
2002<br />
F355 Berlinetta<br />
Serien<br />
Magnum<br />
1980-1988<br />
308 GTS<br />
Miami Vice<br />
1984-1989<br />
Testa Rossa<br />
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13. Links<br />
Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong><br />
www.voelklinger-huette.de<br />
Automobil<br />
www.ferrari.com<br />
www.formel1.de<br />
www.leifiphysik.de/seiten/inhalt_gebiete.htm<br />
www.kfz-tech.de<br />
www.pininfarina.it<br />
Erfinder<br />
www.weltdererfinder.de<br />
Energie und Umweltschutz<br />
www.energieinfo.de/eglossar/<br />
www.planetwissen.de/alltag_gesundheit/verkehr/mobilitaet_von_morgen/auto_morgen.jspwww.wdr.de/Fotostrecken/planetwissen/alltag_gesundheit/mobilitaet.jsp?hi=Alltag/Gesundheit<br />
Industrialisierung<br />
www.geschichtsverein-koengen.de/IndRevolution.htm<br />
www.planet-wissen.de/politik_geschichte/wirtschaft_und_finanzen/<br />
industrialisierung/index.jsp<br />
www.gutenberg.spiegel.de/autor/400<br />
Günter Raupp<br />
www.raupp.com<br />
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Impressum<br />
Herausgegeben von<br />
Meinrad Maria Grewenig<br />
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Konzept und Redaktion<br />
Peter Backes, Frank Krämer, Jeanette Wagner<br />
Recherche<br />
Dorothée Fellinger, Jeanette Wagner<br />
Aufsätze<br />
Peter Backes: Enzo <strong>Ferrari</strong> – <strong>Mythos</strong> Automobil, <strong>Mythos</strong> <strong>Ferrari</strong><br />
Frank Krämer: Bild der Maschine<br />
Rolf Sachsse: <strong>Ferrari</strong> – Ein <strong>Mythos</strong> fotografiert von Günther Raupp<br />
Stand<br />
September 2012<br />
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