Jahrbuch PDF (63MB) - ETH Zurich - ETH Zürich
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Forschung Research<br />
In unserer Forschung untersuchen wir die sich verändernden<br />
Herstellungsbedingungen von Architektur durch<br />
den Einsatz digitaler Fabrikationstechniken. Unser besonderes<br />
Interesse gilt dabei der Verzahnung von Daten und<br />
Material, der «Digitalen Materialität», und den sich daraus<br />
ergebenden Implikationen für den architektonischen Entwurf.<br />
Die Möglichkeit, am Computer beschriebene Bauteile<br />
direkt maschinell zu fertigen, erweitert nicht nur das<br />
Spektrum konstruktiver Möglichkeiten, sondern begründet<br />
durch den unmittelbaren Einbezug der Material- und<br />
Fabrikationslogik in den Entwurfsprozess einen eigenen<br />
architektonischen Ausdruck und eine neue Ästhetik.<br />
Im Speziellen interessieren uns additive Fabrikationsverfahren<br />
zum Erstellen von nicht standardisierten<br />
Bauelementen. Additive Fabrikation kann vereinfacht als<br />
ein dreidimensionales Druckverfahren beschrieben<br />
werden. Durch das gezielte Ablegen von Material an der<br />
Additive Fabrikation modularer<br />
Wandelemente<br />
Stelle, an der es benötigt wird, sind wir in der Lage,<br />
funktionale und ästhetische Eigenschaften in das Innere<br />
eines Bauteils einzuweben. Wir können somit Architektur<br />
bis auf die Ebene des Materials «informieren». Unser<br />
Ziel ist es, Kriterien für den architektonischen Umgang<br />
mit den neuen, der digitalen Fabrikation inhärenten Konstruktionslogiken<br />
zu entwickeln.<br />
Raumakustische Informierung<br />
In diesem Forschungsprojekt untersuchen wir den gezielten<br />
Einsatz von digital fabrizierten Bauelementen für<br />
die akustische Raumgestaltung in der Architektur.<br />
Dabei berücksichtigen wir speziell die raumakustischen<br />
Kriterien alltäglich genutzter Räume (z.B. Wohnen,<br />
Arbeiten). Jede architektonische Gestaltungsmassnahme,<br />
sei es materialtechnisch oder geometrisch, hat eine<br />
akustische Rückprägung und umgekehrt. Unser Ziel ist<br />
es, aus dieser Korrelation digital fabrizierte Oberflächenstrukturen<br />
mit klangästhetischen Eigenschaften abzuleiten<br />
und als aktives Gestaltungsmittel einzusetzen.<br />
Ein grosses Potential in der Gestaltung der akustischen<br />
Raumwahrnehmung, vor allem bezüglich der Sprachverständlichkeit,<br />
hat die Modulation der Schalldiffusität.<br />
Deswegen betrachten wir speziell diffus streuende<br />
Oberflächen und deren Einsatz in einer konkreten Raumsituation.<br />
Mit der Unterstützung eines Elektroakustikers<br />
und der Abteilung Akustik der empa haben wir die<br />
psychoakustischen Auswirkungen auf die Raumwahrnehmung<br />
untersucht und über zusätzliche Messungen<br />
quantifizierbar gemacht.<br />
77<br />
In our research we examine the changes in architectural<br />
production requirements that result from introducing<br />
digital manufacturing techniques. Our special interest lies<br />
in combining data and material, and the resulting implications<br />
this has for architectural design. The possibility<br />
of directly fabricating building components described<br />
on the computer expands not only the spectrum of possibilities<br />
for construction, but, by the direct implementation<br />
of material and production logic into the<br />
design process, it establishes a unique architectural<br />
expression and a new aesthetic.<br />
We are particularly interested in additive production<br />
techniques used to build non-standardized architectural<br />
components. Simply put, additive production can be<br />
described as a three-dimensional printing process. By<br />
positioning material precisely where it is required, we are<br />
able to interweave functional and aesthetic qualities<br />
into the structure. We can thus ‘inform’ architecture down<br />
to the level of material. Our aim is to develop architectural<br />
criteria to deal with new systems of structural<br />
logic that is intrinsic to digital production processes.<br />
Room-Acoustical Information<br />
In this research project we examine specific applications<br />
of digital fabricated building elements for controlled<br />
room acoustics in architecture. In particular, we consider<br />
the criteria for the acoustic properties of rooms for<br />
everyday use (i.e. living and work spaces). Every metric<br />
of architectural design, be it the definition of the geo-<br />
oben:<br />
Messresultate für harte und diffuse<br />
Reflektion<br />
rechts:<br />
Versuchsanordnung auf der<br />
Roboteranlage<br />
metry or the material, results in an acoustic conditioning<br />
of the room and vice versa. Our aim is to derive<br />
structures out of this correlation that incorporate acoustic<br />
properties and apply these as means of design.<br />
A great potential in controlling the acoustic cognition<br />
of space, especially regarding speech comprehensibility,<br />
lies within the modulation of the diffusion of sound waves.<br />
Therefore, we examine diffuse reflecting surfaces and<br />
their application in special architectural settings in particular.<br />
In cooperation with an acoustician and the empa,<br />
we analyzed the psycho-acoustical effects on the cognition<br />
of space of the resulting measures. Additionally, acoustic<br />
measurements were performed to quantify the results.