Jahrbuch PDF (63MB) - ETH Zurich - ETH Zürich
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Werner Oechslin, Andreas Tönnesmann<br />
Masterprogramm MAS Departement Architektur<br />
Professoren<br />
Dr. Werner Oechslin<br />
Dr. Andreas Tönnesmann<br />
Studienleitung<br />
Dr. Sylvia Claus<br />
Kathrin Siebert<br />
Website<br />
www.gta.arch.ethz.ch/<br />
d/mas<br />
mas Geschichte und Theorie<br />
der Architektur (gta)<br />
Die historische und gesellschaftliche Verwurzelung von<br />
Architektur ist ein wesentlicher Aspekt der entwerferischen<br />
Arbeit des Architekten. Die Vergangenheit dem eigenen<br />
Denken und Wissen in einem lebendigen und zugleich reflektierenden<br />
Prozess anzuverwandeln, ist eine Herausforderung.<br />
Wer sich ihr in der praktischen Arbeit stellt, wird<br />
seinen Bauten eine Qualität abgewinnen können, wie<br />
sie durch die alleinige Berücksichtigung städtebaulicher,<br />
ästhetischer und funktionaler Faktoren nicht erreicht<br />
werden kann. Anhand ausgewählter Fragestellungen führt<br />
der mas in die Methodik des historisch-theoretischen<br />
Arbeitens ein und vermittelt zugleich die Grundzüge der<br />
Kunst- und Architekturgeschichte.<br />
Der Abfassung von Texten kommt in unserem<br />
Studiengang besondere Bedeutung zu. Das Schreiben ist<br />
eines der Hauptinstrumente nicht nur des disziplinären<br />
Diskurses, sondern auch der Selbstvergewisserung bei der<br />
Erarbeitung der Fundamente dieses Diskurses und<br />
der öffentlichen Vermittlung der eigenen Arbeiten. Gerade<br />
das wissenschaftliche Schreiben, das in der regulären<br />
Ausbildung der Architekten nur eine untergeordnete<br />
Rolle spielt, bedarf jedoch intensiver Übung. Diskussion<br />
und Kritik von Texten gewinnen an Plausibilität, wenn<br />
sie an ein reales Projekt gebunden sind.<br />
Nebst den im Studienprogramm vorgesehenen wissenschaftlichen<br />
Arbeiten hatten und haben die Studierenden<br />
des Jahres 2007/2008 Gelegenheit, sich an der<br />
wissenschaftlichen Monographie über Lux Guyer<br />
(1894–1955) zu beteiligen. Der Werkkatalog ist Teil der im<br />
gta Verlag erscheinenden Publikation.<br />
Guyer hatte seinerzeit mit raffinierten Wohnhäusern<br />
für moderne Familien, alleinlebende berufstätige Frauen,<br />
Studentinnen oder ältere Menschen reüssiert und sich<br />
damit hochaktuellen Bauaufgaben gewidmet.<br />
Die Studierenden untersuchen das gesamte Œuvre der<br />
Architektin und verfassen den Werkkatalog. Dabei<br />
handelt es sich um etwa 80 Projekte, welche die Studierenden<br />
historisch-kritisch kommentieren sollen. Sie<br />
arbeiten damit nicht nur einen exemplarischen Teil der<br />
Schweizer Architekturgeschichte der Klassischen<br />
Moderne auf, sondern auch das Œuvre einer der ersten<br />
Architektinnen europaweit, die diesen Beruf professionell<br />
ergriffen und ausgeübt haben.<br />
276<br />
mas History and Theory<br />
of Architecture (hta)<br />
The historical and societal roots of architecture constitute<br />
an essential aspect of an architect’s work. It is a challenge<br />
to assimilate past architectural styles and structures<br />
in present architectural thinking and knowledge in a way<br />
that is vibrant and at the same time reflective. Those<br />
who take up this challenge in their practical work will invest<br />
their buildings with a quality, which cannot be<br />
achieved by observing urban, aesthetic and functional<br />
factors alone. The mas course teaches the fundamental<br />
methods of historical and theoretical research by guiding<br />
students through the study of selected questions. The<br />
course also teaches basic knowledge in art and architectural<br />
history.<br />
Writing texts is particularly important in this course.<br />
Writing is one of the main instruments of the discourse<br />
related to the history and the theory of architecture, but<br />
Lux Guyer, Turmrestaurant<br />
SAFFA, Schweizerische<br />
Ausstellung für Frauenarbeit,<br />
Bern, 1928<br />
Lux Guyer, Wohnkolonie Lettenhof,<br />
<strong>Zürich</strong>, 1926/27<br />
it also helps students to acquire the fundamentals<br />
of this discourse and to learn how to present their own<br />
work in public with self-confidence. The writing of<br />
scholarly texts (which plays a secondary role in regular<br />
architectural university education) requires intensive<br />
training and practice. Discussions and critiques of academic<br />
papers become more plausible if the latter deal with<br />
concrete projects.<br />
Over and above the academic papers, students of the<br />
2007/2008 mas course have to write as part of the<br />
curriculum: for example, they have been and will be given<br />
the opportunity to contribute to the catalogue raisonné<br />
of the work of the architect Lux Guyer (1894–1955).<br />
In her time, Guyer had success with sophisticated<br />
houses for modern families, single professional<br />
women, female students and elderly people, an illustration<br />
of how she dealt with highly topical building<br />
tasks.<br />
At present, mas students are studying the architect’s<br />
oeuvre and are compiling the catalogue raisonné.<br />
This will include about eighty projects for students to<br />
comment critically in relation to architectural history.<br />
Thus, the students will not only assess an exemplary part<br />
of Switzerland’s classical modernist architectural heritage,<br />
but also the life’s work of one of the first female architects<br />
in Europe who actually practiced her profession.<br />
The catalogue raisonné will be published by<br />
gta Publishers as part of a scholarly monograph on<br />
this architect.