05.02.2013 Aufrufe

Jahrbuch PDF (63MB) - ETH Zurich - ETH Zürich

Jahrbuch PDF (63MB) - ETH Zurich - ETH Zürich

Jahrbuch PDF (63MB) - ETH Zurich - ETH Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Website<br />

www.christiaanse.arch.<br />

ethz.ch<br />

Der Urbane Raum<br />

im Spannungsfeld<br />

von Entwurf und Strategie<br />

Mit dem Schwerpunkt Entwurfsstrategien und -instrumente<br />

im urbanen Raum setzt die Professur auf die Beobachtung<br />

und Erforschung zeitgenössischer urbaner Phänomene,<br />

um sie in ihrem Kontext von Ursache und Wirkung<br />

begreifen und zukünftig aktiver mitgestalten zu können.<br />

Die daraus abgeleiteten Instrumente zielen auf die Bereitung<br />

intelligenter und nachhaltiger städtischer «Nährböden»,<br />

auf denen sich sowohl bestehende als auch neuartige<br />

urbane Strukturen entfalten können, die in ihrem<br />

jeweiligen Kontext flexibel und adaptierbar sind, gleichzeitig<br />

spezifisch wirken und so zur allmählichen Entwicklung<br />

einer ausgewogenen Qualität des lokalen Umfeldes<br />

beitragen können.<br />

Im Sinne einer nachhaltigeren Entwicklung urbaner<br />

Räume und städtebaulicher Projekte bedarf es heute mehr<br />

denn je einer konsensorientierten und produktiven<br />

Grundhaltung zwischen den Akteuren städtischer Umbauprozesse<br />

(Gemeinwesen, Investoren, Interessenverbände,<br />

Nutzer, etc.). Die im Zusammenwirken aller Akteure<br />

liegenden Potenziale sollen im Sinne der Erfolgsoptimierung,<br />

Projektbeschleunigung, Ressourceneffizienz und<br />

des Interessenausgleichs nachhaltig für die Schaffung qualitätsvoller<br />

städtischer Umgebungen ausgenutzt werden.<br />

Dem Städtebauer und Architekten fällt in diesem Prozess<br />

eine zentrale Rolle zu.<br />

Mit proaktiven Entwürfen, neuen Strategien und Prozeduren<br />

gilt es, sich der veränderten Problemlage in<br />

unseren Städten zu stellen und somit neue Instrumente<br />

für den Städtebau zu erschliessen. Wer neue Instrumente<br />

erfinden und erproben will, wird etablierte Wertvorstellungen<br />

und Vorgehensweisen hinterfragen müssen. Anstatt<br />

sich allein auf die Planung dauerhafter architektonischer<br />

und städtebaulicher Strukturen zu verlassen, werden<br />

nun zum Beispiel die Anpassungsfähigkeit oder gar die<br />

Rückbaubarkeit zu entscheidenden Kriterien des nachhaltigen<br />

Entwerfens. Der natürliche dynamische Wandel<br />

einer Stadt wird so als weites Potenzial für eine offene<br />

Stadtentwicklung erschlossen.<br />

Der städtebauliche Plan besteht damit aus einem ausgewogenen<br />

Verhältnis entwerferischer und strategischer<br />

Überlegungen im Sinne von Kontrolle und Laisser-faire,<br />

wobei die Gewährung produktiver Offenheit möglichst<br />

den Vorzug gegenüber restriktiven Planungswerkzeugen<br />

geniesst. Von zentraler Bedeutung ist dabei das komplementäre<br />

Zusammenwirken aller drei beschriebenen Projektebenen:<br />

Sowohl räumliches Konzept in Form adaptierbarer<br />

Stadtstrukturen als auch Stakeholder-Management<br />

und schliesslich Partizipations- und Kommunikationskonzept<br />

müssen die notwendige Flexibilität und Fehlerfreundlichkeit<br />

gegenüber Unvorhergesehenem gewähren.<br />

So wird eine nachhaltige Entwicklung des Gebietes<br />

sichergestellt, die fast ohne reglementierte Interventionen<br />

auskommt und sich selbst vorantreibt.<br />

223<br />

Urban Space Caught<br />

between Design and<br />

Strategy<br />

Focusing on Design and Strategies in Urban Space, the<br />

professorship concentrates on the development of<br />

methods and tools at the interface between architecture<br />

and urban design. The aim is to understand spatial<br />

phenomena in their specific context of cause and effect<br />

more precisely, in order to be able to devise new instruments<br />

for planning disciplines and to know more<br />

about the potentials of design but also about its<br />

limitations. The aim of the tools developed is to provide<br />

intelligent, sustainable ‘breeding grounds’ on which<br />

both existing and new types of urban structures can be<br />

developed – structures that are flexible and adaptable,<br />

yet specific enough to contribute to the gradual development<br />

of balanced quality in the local environment.<br />

To meet the urgent demand for sustainable development<br />

of our urban environments, what we need today<br />

more than ever is an attitude oriented towards consensus<br />

and productivity among the players in urban redevelopment<br />

processes (communities, investors, interest/pressure<br />

groups, users, etc.). The potential available from the<br />

co-operation of all the players can be exploited on a<br />

sustained basis in terms of success optimization, project<br />

acceleration, resource efficiency and reconciliation of<br />

interests to create high-quality urban spaces. The urban<br />

designer or architect holds an important position in<br />

these processes of reconstruction.<br />

Proactive designs, new strategies and procedures are<br />

needed to confront the problems occurring in our<br />

cities and to develop new instruments for spatial intervention,<br />

urban design and planning. If these new instruments<br />

are to be developed and tested, we need to<br />

question established values and procedures. Instead of<br />

relying solely on the planning of permanent architectural<br />

and urban structures, adaptability, even deconstructability,<br />

will become additional key criteria for sustainable<br />

urban development proposals. The city’s natural dynamism<br />

must be explored as an additional driver of open<br />

urban development, rather than leaving creative opportunities<br />

unexploited as a result of narrowly-focused<br />

project management procedures.<br />

Hence, the urban plan consists of a balance of classic<br />

urban design tasks and strategic consideration, in a<br />

fruitful compromise between control and laisser-faire,<br />

giving priority to productive openness rather than<br />

restrictive planning instruments. The complementary interaction<br />

between the three different project levels has<br />

crucial significance: The spatial concept in the form of<br />

adaptable urban structures, stakeholder management<br />

and a participation and communications concept must<br />

all provide the necessary flexibility and resilience to<br />

deal with the unexpected. This ensures sustainable development<br />

of an area, which can take place almost without<br />

any regulatory intervention and virtually drives itself<br />

forward.<br />

NSL/Institut ISB Departement Architektur<br />

Kees Christiaanse

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!