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Jahrbuch PDF (63MB) - ETH Zurich - ETH Zürich

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Roger Diener, Jacques Herzog, Marcel Meili, Pierre de Meuron<br />

NSL/Studio Basel Departement Architektur<br />

Thurgau<br />

Projekte für die Stillen<br />

Zonen<br />

Seit Juni 2006 erarbeitet ein Projektteam des eth Studio<br />

Basel im Auftrag des «Think Tank Thurgau», einer Stiftung<br />

mit privater und öffentlicher Beteiligung, konkrete Projekte<br />

für die «Stillen Zonen» im Kanton Thurgau. Diese<br />

Forschungsarbeit ist eine Fortführung der Studie<br />

zur Schweiz, die im Jahr 2005 mit der Publikation «Die<br />

Schweiz – ein städtebauliches Porträt» abgeschlossen<br />

wurde.<br />

Ausgehend von der Erkenntnis, dass auch innerhalb<br />

der Stillen Zonen unterschiedliche Beschaffenheiten<br />

existieren, wurden für zwei konkrete Orte in den Stillen<br />

Zonen Projekte entwickelt, die alternative Entwicklungsszenarien<br />

aufzeigen sollen. Es handelt sich dabei um<br />

einen Kulturlandschaftspark auf dem Seerücken zwischen<br />

Thurtal und Bodensee sowie einen Parkway – eine<br />

Alternative zur geplanten Schnellstrasse t14 – zwischen<br />

Weinfelden und Romanshorn. Beide Entwürfe gehen<br />

von der Landschaft als dem grössten Potential der Stillen<br />

Zonen aus, wählen aber unterschiedliche Strategien im<br />

Umgang mit ihr. Ansatzpunkt sind die Bedingungen und<br />

Qualitäten des jeweiligen Ortes. Beim Kulturlandschaftspark<br />

geht es um eine noch «intakte» Kulturlandschaft,<br />

die von äusseren Einflüssen fast unberührt scheint. Der<br />

Entwurf versucht diese Landschaft zu bewahren, indem<br />

er sie mit einer neuen, zusätzlichen Nutzung überlagert,<br />

ihr eine Form und einen Namen gibt.<br />

Der Parkway ist unter anderen Voraussetzungen entstanden.<br />

Er verbindet zwei divergierende Kantonsteile<br />

und aktiviert im Zentrum jenen Teil der Stillen Zone,<br />

der bereits einmal urbanisiert war und eine zukünftige<br />

(Siedlungs-)Entwicklung geradezu herausfordert. Der<br />

Parkway will im Weiteren dazu anregen, bei der in Planung<br />

befindlichen Schnellstrasse landschaftliche sowie dramaturgische<br />

Aspekte in die Strassenplanung miteinzubeziehen.<br />

Denn eine Strasse ist nicht ausschliesslich eine<br />

technische, sondern auch eine entwerferische Herausforderung<br />

und kann als «Wahrnehmungsmaschine» einen<br />

zusätzlichen Mehrwert schaffen.<br />

Kulturlandschaft und Parkway sind schliesslich Elemente<br />

desselben grösseren Bildes: Bewahren und Entwickeln<br />

beschreiben eine Zwillingsfigur. Während das eine<br />

Gebiet in der Stillen Zone Entwicklung zulässt oder<br />

sogar herausfordert, wird dadurch der anderen Region gewissermassen<br />

«Energie entzogen» und ein Bewahren,<br />

ein Freihalten von Landschaft möglich gemacht.<br />

Mitte April 2008 wurde die Studie im Rahmen der<br />

Stiftungsversammlung des Think Tank Thurgau einer<br />

breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Zu diesem Anlass erschien<br />

auch eine Publikation, die vom Niggli Verlag<br />

herausgegeben wurde.<br />

214<br />

Thurgau<br />

Projects for Its Quiet Zones<br />

Since June 2006, a project team of eth Studio Basel has<br />

been developing concrete projects for the ‘quiet zones’<br />

in the Canton of Thurgau on behalf of the ‘Thurgau<br />

Think Tank’, a foundation with private and public participation.<br />

This research continues a study on Switzerland<br />

completed in 2005 with the publication of ‘Switzerland –<br />

An Urban Portrait’.<br />

Starting with the realization that diverse configurations<br />

exist within these quiet zones too, projects were developed<br />

for two concrete sites within the zones, which are to<br />

show alternate development scenarios. The project comprises<br />

a cultural landscape park on the Seerücken between<br />

Thurtal and Lake Constance as well as a parkway – an<br />

alternative to the t14 highway – between Weinfelden and<br />

Romanshorn. Both designs start from the assumption<br />

that the landscape has the greatest potential for quiet<br />

zones, although they require different strategies to deal<br />

with it. Both projects begin with the conditions,<br />

specific features and qualities of each respective site. In<br />

the case of the cultural landscape park, this is a still<br />

‘intact’ cultural landscape that seems as yet almost untouched<br />

by external influences. The design strives<br />

to preserve this landscape by superimposing a new and<br />

additional use, providing it with a form and name.<br />

The parkway was created under different premises. It<br />

links two diverging parts of the canton and activates<br />

that a portion at the center of the quiet zone that had<br />

already been urbanized once and literally begs for a<br />

future development (of a settlement). Besides, the parkway<br />

is intended to stimulate landscape-based and<br />

dramaturgical aspects for integration in the road network<br />

and the current plans for a highway: after all, a road<br />

is not exclusively a technical enterprise, but also a design<br />

challenge and may create added value as a ‘machine of<br />

perception’.<br />

Cultural landscape and parkway are finally elements<br />

of one and the same larger image: preserve and develop<br />

describe a twin figure. While one region in the quiet<br />

zone allows or even demands development, the other one<br />

remains ‘drained of energy’, so so speak, and allows us<br />

to preserve its landscape and to keep it open.<br />

By mid-April 2008, the study was presented to a<br />

larger public within the context of the Think Tank<br />

Thurgau Foundation meeting. On this occasion, a paper<br />

published by Niggli Verlag was been released as well.

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