05.02.2013 Aufrufe

Jahrbuch PDF (63MB) - ETH Zurich - ETH Zürich

Jahrbuch PDF (63MB) - ETH Zurich - ETH Zürich

Jahrbuch PDF (63MB) - ETH Zurich - ETH Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Website<br />

www.angelil.arch.ethz.ch<br />

Text<br />

Jørg Himmelreich<br />

Technologie im Entwurf Technology in Architectural<br />

Design<br />

Die didaktische Architektur des Entwurfsunterrichts kann<br />

als fortlaufendes Experiment, als ein «work in progress»<br />

betrachtet werden. In den vergangenen Semestern wurden<br />

schwerpunktmässig alltägliche Phänomene und (architektonische)<br />

Normalität untersucht. Das Vorgehen beruhte<br />

darauf, etablierte Konventionen zu untersuchen und<br />

schrittweise zu transformieren – dies brachte neue Strategien<br />

und Entwurfstaktiken hervor und führte zu neuen<br />

Typologien.<br />

Mit wachsender Erfahrung verfestigte sich diese Fragestellung<br />

jedoch zum Bestandteil einer strukturierten,<br />

selbstlaufenden und gut geölten Unterrichtsmaschinerie.<br />

Um beim Entwerfen dem eigenen kritischen Anspruch<br />

stets aufs Neue gerecht zu werden, scheint es daher notwendig,<br />

periodisch immer wieder Sand in das Getriebe<br />

der eigenen didaktischen Matrix zu streuen. Insbesondere<br />

dann, wenn sich Methoden, die zur Hinterfragung ent-<br />

wickelt wurden, zu einem festen Gefüge zu kanonisieren<br />

drohen, ist es Zeit, dem erprobten Ablauf wieder das<br />

Potential von Offenheit und kreativer Abweichungen<br />

zurückzugeben.<br />

Im vergangenen akademischen Jahr wurde mit ersten<br />

Spielzügen bereits eine neue inhaltliche Partie eröffnet,<br />

in der die Frage der «Technologie» beim Entwerfen in den<br />

Fokus der Arbeit gerückt wurde. Ein neues Kapitel ist<br />

aufgeschlagen, dessen Inhalte in den nächsten Semestern<br />

weiter vertieft werden sollen.<br />

Der Begriff der Technologie setzt sich etymologisch<br />

aus den Komponenten «technê» und «logos» zusammen.<br />

«technê» adressiert den Aspekt der handwerklichen<br />

Fertigkeit und bezieht sich dabei auf das Werk eines<br />

Schöpfers und dessen Produktion von Artefakten.<br />

Der Fokus liegt auf der operativen Qualität des Produktionsprozesses.<br />

«logos» hingegen verweist auf den Bereich<br />

des Geistigen und ruft die reflexive Natur menschlichen<br />

Handelns und des prozesshaften Denkens in<br />

Erinnerung – Technologie als «das Denken über das<br />

Machen».<br />

Angewendet auf den architektonischen Entwurf<br />

adressiert der Begriff damit sowohl intellektuelle Aspekte,<br />

wie das Konstruieren von Konzepten und Prozessen,<br />

23<br />

The didactic architecture of our design studio might be<br />

considered as an ongoing experiment – it is a work in<br />

progress. The predominant focus of the last two semesters<br />

has been on everyday phenomena and normality in<br />

architecture. Established conventions have been examined<br />

and incrementally transformed – yielding new strategies<br />

and architectural design tactics and leading to innovative<br />

typologies.<br />

This area of inquiry has solidified over the course of<br />

experience into part of an organized, self-regulating,<br />

well-functioning teaching apparatus. Periodically throwing<br />

sand into the gears of one’s own didactic matrix<br />

appears to be a useful tool for maintaining a critical approach<br />

to design. And when the very methods developed<br />

to maintain this critical eye threaten to become sacrosanct,<br />

then it is time to place a proven procedure back<br />

into the hands of inquiry and creative divergence.<br />

Fieldwork, Alessandro Bosshard<br />

und Martin Kugelmeier<br />

At the start of the past academic year, the issue of<br />

‘technology’ in architectural design became the focus<br />

of work, opening a new chapter into which future semester<br />

will further delve.<br />

The term technology is derived from the Greek ‘technê’<br />

and ‘logos’. ‘technê’ refers to technical skill and craftsmanship,<br />

the work’s creator and his production of artifacts.<br />

It emphasizes the operative quality of a production<br />

process. ‘logos’, on the other hand, refers to the cerebral<br />

domain and the intellect, recalling the reflexive nature<br />

of human action and process-based thinking. Technology<br />

implies thinking about how something is done or made.<br />

When applied to architectural design, technology<br />

addresses both intellectual aspects like the construction<br />

of concepts and processes as well as techniques of<br />

construction and their implementation. Technology and<br />

its role in architecture can be approached from three<br />

different angles:<br />

Construction of Concepts<br />

The first year design course began with a focus on the<br />

concept of ‘logos’, seeking to find out which (crossdisciplinary)<br />

conceptual constructs could be designed and<br />

created. These design works were based on methods<br />

similar to those of Felix Guattaris, who drew from the<br />

constructions of other disciplines and schools of<br />

1. Jahr Departement Architektur<br />

Marc M. Angélil

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!