Jahrbuch PDF (63MB) - ETH Zurich - ETH Zürich
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links:<br />
Bauaufnahme im Wahlfach<br />
«Das <strong>ETH</strong>-Hauptgebäude»<br />
HS 2007<br />
Lehre Teaching<br />
Bauen im Bestand<br />
Das neue Vertiefungsfach im Master-Studiengang<br />
In Europa verliert der Neubau an Bedeutung, das Bauen<br />
im Bestand – Reparatur, Umbau, Erneuerung und Weiterbau<br />
bestehender Architektur – rücken ins Zentrum der<br />
Tätigkeit von Architekten und Ingenieuren. Die Ausbildung<br />
reflektiert diesen Wandel bisher nur in Ansätzen, künftig<br />
sollen Methoden der Analyse, Techniken der Erhaltung<br />
und Strategien für den Umgang mit dem Bestand bereits<br />
im Architekturstudium vermittelt werden. Themen konservatorischer<br />
Arbeit – von der Bauforschung und wissenschaftlicher<br />
Analyse bis hin zu Wissen über Konstruktion<br />
und Techniken historischer Architektur – sind auch<br />
relevant für das Bauen im Bestand, ihre Vermittlung ist<br />
Thema unseres Programms.<br />
Für alle Fragen des Bauens im Bestand gilt der Umstand,<br />
dass Entwurfs- und Entwicklungsprozesse nicht<br />
mit der Idee (der «Entwurfsaufgabe auf der grünen Wiese»)<br />
beginnen, sondern mit dem Verstehen dessen, was<br />
bereits da ist. Prozesse des Analysierens münden – idealerweise<br />
– direkt in Erhaltungsabwägungen und die<br />
Entwicklung von Erhaltungs-, Nutzungs- und Weiterbaukonzepten.<br />
Wir vermitteln in den neuen Master-Programmen<br />
deshalb folgende Themen:<br />
– Methoden der Bauanalyse und Dokumentation,<br />
Quellenrecherche<br />
– Konstruktionswissen, historische Techniken und Verfahren<br />
der Erhaltung und Ertüchtigung<br />
– Verfahren der Umsetzung der Objektanalyse in alternative<br />
Strategien zur Weiterentwicklung.<br />
Thema des ersten Master-Jahrgangs war eine Altersuntersuchung<br />
der Bauteile des Hauptgebäudes der<br />
eth <strong>Zürich</strong>, des sogenannten Semperbaus. Die grossen<br />
Umbauphasen durch Gull und Geisendorf wurden<br />
am Bau nachvollzogen und auf Plänen kartiert. Auf dieser<br />
Grundlage wurden Archivbesuche, Recherchen nach<br />
historischen Quellen und Überlegungen für erste Konzepte<br />
durchgeführt. Der Vergleich des bestehenden<br />
Objekts mit den verschiedenen Abstraktionen historischer<br />
und derzeit genutzter Planunterlagen machte schnell<br />
deutlich, wie vielfältig und komplex die Bau- und Veränderungsgeschichte<br />
des Objekts ist, zeigte aber auch, wo<br />
Konflikte zwischen Erhaltungsabsichten und stetig und<br />
kurzfristig sich weiter verändernden Nutzungswünschen<br />
sind. Vertreter von Bauherren und Behörden erläuterten<br />
ihre Standpunkte und Strategien, von den Studierenden<br />
wurden Risiken für die materielle Erhaltung analysiert<br />
und knappe Konzepte für die Zukunft erarbeitet.<br />
Vertiefungsfach im Master-Studium<br />
für Architekturstudierende<br />
–Bauen im Bestand, erstmals im<br />
HS 2007<br />
Wahlfach Denkmalpflege i+ii<br />
–Gummi-Torf-Asbest, SS 2007<br />
–Das eth-Hauptgebäude<br />
HS 2007<br />
Wahlfach Konstruktionswissen<br />
im Bestand<br />
–Das Unkonservierbare.<br />
Moderne Stoffe und ihre<br />
Alterung, SS 2007<br />
–Entwerferische Verfahren – Konstruktive<br />
Techniken, HS 2007<br />
Seminarwochen<br />
Venedig und Veneto, SS 2007<br />
Berlin – Schlossmuseen und<br />
Museumsschlösser, HS 2007<br />
Building within the Existing Fabric<br />
A New Concentration for the Master’s Program<br />
In Europe, new building is becoming less significant while<br />
planning for existing building stock – repair, conversion,<br />
renewal and extension of existing structures – has moved<br />
to the center of activity for architects and engineers.<br />
So far, architectural education has only begun to reflect<br />
this change. In the future, methods of analysis, techniques<br />
of conservation and strategies for dealing with existing<br />
structures will be established and taught within<br />
the architecture curriculum. Conservation topics, including<br />
historic building research, scientific analysis, construction<br />
expertise and techniques of historical architecture,<br />
are relevant to building within existing structures;<br />
teaching these subjects is thus essential to our program.<br />
For all issues related to planning for existing building<br />
stock, the reality is that planning and development<br />
processes do not begin with an idea that comes ‘out<br />
of the blue’ but rather with an understanding of what already<br />
exists. The processes of analyzing an object ideally<br />
lead directly to weighing conservation options and the<br />
development of concepts for conservation, change of use<br />
and further development.<br />
In the new Master’s programs, we therefore teach the<br />
following topics:<br />
– Methods of construction analysis and documentation;<br />
source research;<br />
– Construction expertise, historical techniques and processes<br />
of conservation and improved efficiency;<br />
– Procedures for implementing the object/building analysis<br />
through alternative strategies for further development.<br />
A topic of research during the first year of the Master’s<br />
program was an investigation into the age of the construction<br />
parts of the main building of eth <strong>Zurich</strong>, the<br />
so-called Semper building. The extensive conversion<br />
phases that were carried out on this building by Gull and<br />
Geisendorf were identified within the structure and<br />
drawn onto maps. On the basis of that initial activity,<br />
visits to archives, research for historical sources and<br />
consideration of initial concepts have also been carried<br />
out. The comparison of the existing building to various<br />
abstractions of historical and contemporary plans quickly<br />
made apparent how diverse and complex the history<br />
of changes made to the building is. It also revealed where<br />
the conflicts exist between the intention to conserve<br />
and the desire for different usage, of which the latter<br />
changes constantly and on short notice. Representatives<br />
of builders and building agencies explained their<br />
points of view and strategies. The students analyzed risks<br />
to conservation and produced brief concepts for future<br />
measures.<br />
205<br />
Freitagskolloquium des Instituts<br />
Denkmalpflege und Bauforschung<br />
der eth <strong>Zürich</strong>, der<br />
Vereinigung der Schweizer<br />
Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger,<br />
des akd und<br />
icomos Schweiz<br />
–Kleben, Schäumen, Versiegeln:<br />
Moderne Stoffe und die<br />
Zukunft der Reparatur, SS 2007<br />
–Erhaltung als Ingenieuraufgabe,<br />
HS 2007 , in Kooperation mit<br />
der Gesellschaft für Ingenieurbaukunst<br />
Institut IDB Departement Architektur<br />
Uta Hassler